Bei welchen Anzeichen/Sprüchen sollte man als Sub Fersengeld geben?

Also bei mir eine kleine gesammelte Erfahrungskiste:

Ich halte Abstand für mich (weil es für mich nicht passt) wenn mein Gegenpart (in diesem Fall er):

- Meine Grenzen nicht wahrt bzw überschreitet
- ich lasse mich auch bei Kaffeedates covern
- ich spreche an das ich mich covern lasse, hat er damit ein Problem -> kein Date/ Treffen
- ich treffe mich auf ein neutrales Treffen, hat er damit ein Problem und will sofort etwas bestimmen dürfen -> kein Date/ Treffen
- hört er zu bzw. liest und antwortet er auf Fragen ehrlich
- zu welchen Zeiten bzw wie ist er erreichbar, auch darauf achte ich inzwischen
- ich stelle Fragen nach Lustschmerz erzeugen und was ssc ist und oder frage nach was er unter Safewords versteht
- ich stelle persönliche Fragen, auch wieviele Subs, Trennungsgründe, familiäres, Weltbild etc pp. wie offen ist mein Gegenpart? (ich kann mich öffnen wenn er sich öffnet)
- kann er auch Lachen? Mit Provokation umgehen oder sucht er ein rein gehorsames Lämmchen? (ich mag es zu Kämpfen, Reibung etc pp )
- auch wenn es schräg klingt, ich spiele auch nicht mit jemandem der Afd oder Npd aus Überzeugung wählt oder xenophob ist
- Mißverständnisse am Anfang, holprige Kommunikation, kurze nicht ausführliche Antworten
- ein schlechtes Bauchgefühl

@Patentia deine Liste ist wirklich gut. Stimme dir in allen Punkten bis auf den vorletzten zu.

Patentia schrieb:

- Mißverständnisse am Anfang, holprige Kommunikation, kurze nicht ausführliche Antworten

Für mich gehören Missverständnisse gerade am Anfang irgendwie dazu, ist ja nicht so als würden ich mit der zukünftigen Partnerin die Bedienung eines Toasters besprechen. Ich hab zumindest noch keinen Subknopf gefunden der immer funktioniert.

Auch eine holprige Kommunikation ist für mich kein Grund sofort zu sagen dass das nix wird und das Ganze zu lassen. Toll finde ich es trotzdem nicht.

Kurze nicht ausführliche Antworten sind manchmal aussagekräftiger als ein 5 Seitenaufsatz. Ich bin zum Beispiel sehr gut darin viel und ausführliche Antworten zu geben. Meist ist die Aussage dann meist nur " " und der Rest .

Das gilt alles nur für mich und muss nicht für andere gelten. Und wenn Sub wegen sowas mir gegenüber Fersengeld gibt, dann war Sie eben nicht die Richtige für mich.

Liebe Grüße
McG

Als ich angefangen habe mich mit dem Thema BDSM auseinander zu setzen, hätte ich auch nicht gewusst, welcher Dom mir gut tut oder was „normal“ ist. Selbst wenn man bereits sexuelle Erfahrungen gesammelt hat, ist das doch eine ziemlich andere Kiste. Der Verstand fragt einen eventuell sogar: „Was tust Du denn da? Das ist doch pervers.“ Damit ist der Verstand außen vor, das Bauchgefühl wird durch die Neugierde und das lustvolle Kribbeln ausgeschaltet. Wenn man sich eventuell schon sehr lange nach so etwas sehnt, will man das auch einfach mal erleben. Zumindest sind das meine Gefühle dazu. Von daher finde ich es keineswegs dumm Subs gewisse Dinge an die Hand zu geben oder ihnen einfach nur die Möglichkeit zu eröffnen und zu zeigen, wir kenne die Probleme Du musst Dir nicht blöd vorkommen zu fragen. Zumindest bin ich da immer etwas scheu.


Es gibt auch für mich so ein paar Punkte, bei denen ich dankend ablehne. Ein ganz deutlicher ist wenn man mich als Person nicht ernst nimmt (sei es nun meine Tabus nicht zu beachten, mich sofort mit Sklavin anzusprechen oder zu meinen man kann nach 10 min Unterhaltung sofort ein Date haben). Viele weiter und diese wurden hier ja auch schon genannt.


Die schlimmere Kategorie ist dann natürlich der Psychopath. Wobei für mich hier die Grenzen teilweise sogar verschwimmen, von „normal“ und „psycho“. Das kommt dann eben auch auf die Vorlieben/Fetische an die man so hat. Meistens sind sie am Anfang unglaublich nett, freundlich und sympathisch. Allerdings gibt es auch solche bei denen man sofort merkt, da stimmt irgendwas nicht. Wenn er anfängt mich als „es“ zu bezeichnen laufe ich. Das ist dann doch sehr eindeutig, wenn man keinen Fetisch hat, der das beinhaltet. Vertrauensbeweise die Gesundheitsgefährdend sind oder einfach nur krass, sind auch ein Indiz (wenn man dann nicht schon zu tief drinsteckt).


Für mich war und ist es immer so, dass ich mir Zeit nehmen möchte um den anderen kennen zu lernen, wenn er das nicht respektiert, war es das. Wenn man sich dann ein wenig kennt, sich abschätzen kann, merkt man ja oft auch schon wenn der Andere sich im menschlichen Kontext seltsam benimmt. Sind das nur andere Vorlieben oder ist er dann wirklich verrückt? Schwierige Frage. Wenn es nur andere Vorlieben sind, bin ich neugierig, unterhalte mich gerne darüber um meinen Horizont zu erweitern und zu sehen ob das vielleicht etwas für mich ist oder nicht. Und dann finde ich merkt man auch ob man sich unterhalten kann oder ob man so gar nicht auf einer Linie liegt. Meistens Fallen die Psychos hier dann raus, weil ihnen die Empathie fehlt oder nur vorgespielt ist.

Bei Doms die mich in einen festen Plan zwängen wollen, ohne Rücksicht auf mich, wäre das so oder so nichts für mich, ob Psycho oder nicht. Offenheit ist für mich so ein Grundsatz den ich nicht begrabe. Wahrscheinlich muss das jeder für sich entscheiden und sehen. Schließlich will ich mich da auch entfalten können, sehen was ich wirklich will und dann geht man auch Kompromisse ein die keine Tabus umgehen wollen.

Neben dem Durchschnittsbrei, mit dem man als Sub doch immer mal wieder konfrontiert wird, ist mir mal folgendes passiert:

Ich hoffe, ich bekomme es in etwa zusammen. Ist schon ein paar Jahre her.

Situation: Morgens 5Uhr gegen Ende einer Fetisch / BDSM Party saß ich mit einem Sadisten?/Dom? zusammen und wir haben uns unterhalten. Ich wartete auf eine Freundin, die hinter der Bar arbeitete. Wir wollten endlich los.

Unser Gespräch war in etwa wie folgt:
Er: Was hältst Du davon, wenn ich Dich am Flaschenzug aufhänge?
Ich: Nein danke, ich bin absolut nicht interessiert.
Er: Oder wie wäre es mit paar schönen Cuttings?
Ich: Oh das ist so gar nicht meins.
Er: Das sagte eine andere Sub auch erst, als sie gefesselt war, habe ich es an ihr probiert und letztlich hat es ihr doch gefallen.
Ich: Mein Glas ist leer, ich gehe mal zur Bar.

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Aussagen wie:
"Du bist devot, Du musst mir jetzt folgen. Es liegt doch in Deiner Natur."
- Dass das in meiner Natur liegt, zu mir / meinem Wesen gehoert, kann ich jetzt noch nachvollziehen. Nur die Verbindung zu ihm wird mir nicht klar.
"Du schickst mir jetzt erst einmal 3 Ganzkörperfotos, dann sehe ich weiter, ob ich mich für Dich interessiere."
- Entscheidung abgenommen

Direkte Aufforderungen zu privaten Daten, Wohnort / Adresse / Ganzkörperbilder / Bewerbungen / Arbeitsplatz

Kritisch sehe ich Aussagen wie:
- "Sei ein braves Mädchen und tue dies oder jenes"
- Einreden wollen, was Devotion bedeutet und dass man dies nur ist, wenn man nun sofort dies oder jenes macht.

Ich musste einem Dom gegenüber mal sagen, dass ich gewisse Einstellungen seinerseits verantwortungslos finde. (schon sehr massiv und in der Kennlernphase). Das fand er dann so blöd, dass er direkt den gesamten Kontakt abbrach. Nun gut.
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Schon genannt, aber dennoch ein Klassiker:
Bombardement - Satzzeichen. Dadurch ist Dom ja auch dominanter, ernstzunehmender.... Oder eben das Gegenteil.
Unangebrachte Ansprachen / Ansprüche stellen, wenn es noch gar keine gibt

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Bis ich mich mit jemandem treffe, dauert es schon eine Zeit. Dann bin ich mir aber auch sicher, dass es passen KÖNNTE.
Ich lege viel Wert auf Kommunikation und da zeigen die Antworten / Reaktionen, was es mit dem Gegenüber auf sich hat. Alles andere sortiert sich entweder selbst aus oder ich helfe nach.

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Cat_on_the_Moon schrieb:

Die schlimmere Kategorie ist dann natürlich der Psychopath. Wobei für mich hier die Grenzen teilweise sogar verschwimmen, von „normal“ und „psycho“.

Das Fiese an denen ist: Die bemerkst du im Vorhinein nicht. Weil sie eben nicht tollpatschig durch die Gegend laufen, hier und da anecken, sich unabsichtlich danebenbenehmen, und in diesem Thread oder in den "Lustigen Anmachen" auftauchen.

Sondern verdammt gut wissen, was "die Gemeinschaft"/Szene/Gegenüber erwartet. Und mit ihrer Belesenheit, ihrem Charme, ihrer Beredtheit, ihrer Erfahrung, ihrem Wortwitz das Gegenüber in den Bann ziehen und geradezu beliebig intensiv an sich binden.

Und dann Gehirnwäsche betreiben. Und erst dann mit ihrem Opfer (Ja, das Wort verwende ich hier absichtlich) machen was sie wollen wenn dieses schon nicht mehr in der Lage ist, die Verbindung von sich aus zu lösen. Da hab ich leider gerade in den letzten Monaten zu viel mitbekommen müssen was nach diesem Muster ablief.. Das geht bis hin zu einem regelrechten Stockholm-Syndrom, wenn das Opfer die Handlungen des Psychos dann (im Nachhiniein) auch noch verteidigt. "Ja aber X konnte doch nicht anders weil.." "Y mußte das doch machen weil ich Z gemacht habe.."

@stracciatella Ja, da würde ich zustimmen. Mir sind auch schon solche Menschen begegnet, allerdings bin ich da generell wohl etwas vorsichtiger und habe es früh genug bemerkt und dann eben den Kontakt abgebrochen. Aber ich denke das kann auch ungalublich böse enden. Natürlich versuchen sie zu manipulieren und einen in die "richtige" Richtung zu schubsen. Ich kann solche Leute auch nicht sofort erkennen, aber nach einer Weile, wenn man etwas aufmerksamer ist, kommt das zum Vorschein. Und dann würde ich laufen.

Dein Fall hört sich echt schlimm an. Das ist alles andere als gut. -.-

Ja Psychos sind echt die übelsten.
Sie zu erkennen ist für viele unmöglich.
Da ich Tochter eines Soziophaten bin, fällt es mir ein bissel leichter.
Tipp eins: wenn er von Anfang an scheinbar 100% das ist was man sucht, ist es wahrscheinlich nicht wahr
Tipp zwei: wenn es an die Kontrolle der Sozialkontakte geht und das schon sehr früh, nicht zu lassen ggf das weite suchen
Tipp drei: nie die eigene devotation in Frage stellen lassen, Tabulisten wenn man sich dann darauf einlässt beginnen mit alles was ich noch nicht kenne!
Tipp vier: Auf safewort bestehen und niemals in der ersten session fesseln lassen, besser auch nicht in der dritten oder vierten...

Patentia's Liste ist gut

Eine Eintrag fehlt noch:
Lasst die Finger von (selbsternannte) Doms die nicht verstanden haben wie D/S funktioniert.
Es ist nie ein Dom der eine Sub unterwirft, es ist die Sub die sich dafür entscheidet!

Ich habe extra "selbsternannte" geschrieben denn mir wird immer wieder berichtet wie "Lifestyle" Doms auf Sub-Jagd gehen nach dem Motto "geil, die machen alles was ich will".
Dominanz hat nicht mit Arroganz zu tun, solche Typen haben es aber echt nicht verstanden.

Ich mag den Joyclub - eigentlich. Es ist sehr frei, egal ob Swinger oder BDSM'ler, es sind diverse Kink's vertreten. Auch Fotografen tummeln sich gern, Model's und solche die es werden wollen.
Als Frau kommt man dabei ab und an in die Verlegenheit nach einem "Shooting" gefragt zu werden. Professionell sind sie jedoch selten.
Speziell junge Frauen sollen mit dieser Masche geködert werden. Man schmeichelt ihnen hinsichtlich ihrer optischer Qualitäten, um sie in die Nähe eines (bevorzugt männlichen) Fotografen zu bekommen und dann anderweitige Ziele zu verfolgen.
Ein hübsches Beispiel gefällig?

Der "Fotograf"-Teil I: "Spielst du exklusiv oder auch mit mehreren? Hast du Lust dich von mir fotografieren zu lassen? Meist ist dabei, sofern wir uns gefallen, die Grenze zum Spiel allerdings fliessend. Was dabei herauskommt kannst du ja hier sehen, oder gerne auch noch mehr bei fet. Dort bin ich XXX"

Ab hier füge ich einige Gedanken ein, ich kann leider nicht anders.

Der "Fotograf"-Teil II: "Beim treffen und besprechen ist das überhaupt kein Problem eine Begleitperson mitzubringen. Beim Fotografieren selbst schon (Wer hätte das gedacht? ). Ich fotografiere nie mit Begleitpersonen, weil ein großer Teil meiner Bilder aus Situationen heraus entstehen, die sich durchaus unsicher anfühlen können und sollen. Ich mache das ja nicht, um Geld zu verdienen, Dafür fotografiere ich angezogene Menschen. Ich mache das, weil ich Bilder nach genau meinen Regeln machen möchte. So, wie ich mir das vorstelle und nur ich. (Ein Hoch auf deine Empathie - Werte Subs, hört ihr so etwas, dann zeigt dem Guten den hier und lauft.). Ich versuche nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner für alle zu finden, sondern das in Bilder umzusetzen, was ich im Kopf habe. (Gut, dass ich ja auch noch da wäre!? )
Ja, das setzt Mut und Vertrauen voraus. Ich werde alles dafür tun, dass jemand, der sich von mir fotografieren lässt sich jederzeit sicher fühlt. (Siehe Beispiel... ) Du hast jederzeit die Möglichkeit nein zu sagen oder abzubrechen. (Hätte ich, aber du würdest ganz sicher ein "Nein" akzeptieren - nicht. )
Dafür wird es von mir niemals Gezicke oder schlechte Laune geben. Ich gebe dir auch gerne den Kontakt von anderen Frauen, die ich fotografiert
habe, falls du dich danach erkundigen möchtest. Wenn das in dieser Form für dich nicht infrage kommt, ist das völlig in Ordnung. (Einmal das "Opfer" in falscher Sicherheit wiegen.) Falls du Interesse hast, lass uns persönlich darüber sprechen. Vielleicht in XXX bei einem Kaffee." (So, wo ist der nächste Zug!? Der in die entgegengesetzte Richtung fährt )


Was lernen wir daraus? Es gibt Fotografen und notgeile Typen mit Kamera in der Hand, die gern devoten Damen Honig ums Maul schmieren.
Gebt lieber drei Mark fünfzig für einen Profi aus...
Schlimm genug, dass diese Masche immer häufiger vorkommt und somit erwähnenswert wird.

- Wenn Dom versucht, Sub zu etwas zu überreden, was entweder Tabu oder Grenze ist
- Wenn Dom von Dingen phantasiert, die üble Körperverletzungen anrichten
- Wenn Dom Fotos versendet, die angeblich ihn zeigen, in Wahrheit aber unterschiedliche Personen, die sich jedoch sehr ähnlich sein können. (Der Blick auf Details kann lohnen)
- Wenn Dom plötzlich von massiven, finanziellen Schwierigkeiten faselt

Ich dachte ich hole den Thread nochmal hoch, weil wir gerade nach meinem Gefühl viele neue Mitglieder haben.

Und ich finde der Thread passt auch gut zum Neuen Bereich "BDSM-Lexikon"