Erfahrung mit HIV-Tests bzw. dem Personal?

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      Erfahrung mit HIV-Tests bzw. dem Personal?

      Hallo,

      bedingt durch eine Diskussion auf FetLife wollte ich das Thema hier auch mal anschneiden, da wir dort doch teilweise erhebliche Mängel festgestellt haben, was das Verhalten der Arzthelferinnen, etc. angeht wenn man einen HIV-Test machen lassen will.

      So bin ich es gewohnt das die Arzthelferinnen in der Praxis wo ich hingehe. (Ca. 1x im Jahr (und zu Beginn einer neuen Spielbeziehung)) Immer anfangen zu zittern und sich einem gegenüber komisch zu verhalten.
      Ich sage mittlerweile schon immer im gleichen Atemzug, das es ein Routinetest ist und ich KEINE Verdachtsmomente einer Ansteckung habe. Und halt locker mit dem ganzen umgehe..
      Zittern tun sie trotzdem war.. War fies als ich das erste Mal dort war deswegen und mich das halb wahnsinnig gemacht hat, bis ich nach 2 Wochen endlich das gedachte Ergebnisse hatte. Gingen halt immer so tolle Gedanken durch den Kopf wie "Warum haben die sich so verhalten? Haben die was gesehen was ich nicht gesehen habe?" etc.

      Ein anders Mädel berichtete, das als sie sich im Berliner Gesundheitsamt testen lassen wollte erstmal gefragt wurde ob Sie die Verhütung vergessen hätte..

      Ein Kerl hat sich in der CasaBlanca Hamburg, der Aids-Beratungsstelle testen lassen.
      Wurde wohl erstmal ewig aufgeklärt was man denn zu tun und zu lassen hat beim Sex, obwohl er sagte "Ich weiß was Sache ist, das ist ein Routinetest."
      (Ok, kann das "aufklären" in soweit verstehen das manche evtl. nur denken bescheid zu wissen und die die Gelegenheit dann nutzen wollen... Dennoch komisch..)
      Knüller war für mich aber als er den Test bekam, haut der Mensch von der Beratungsstelle raus: "Sie haben Glück gehabt."

      Daher die Frage, könnt ihr ähnliches berichten? Tipps? Empfehlungen?
      "Schockiert sein" ist irgendwie eine doppeldeutige Aussage. Bedeutet es nun "über etwas entrüstet sein"?
      Oder "mit Schokolade überzogen sein"?
      Und bedeutet in dem Kontext "entrüstet sein" dann, das man seine Rüstung abgelegt hat?
      Ach du meinst "entrüstet sein" im Sinne von "entsetzt sein". Wo sitzt du denn dann?
      Hallo.

      Also bzgl der Arzthelferinnen: Beruf verfehlt. Wenn ich jedesmal auf Arbeit das Zittern anfange bei Umgang mit Infektionspatienten (egal ob HIV, Hep, TBC, multiresistente Keime, etc etc ) ... dann sollte ich mir doch meine Berufswahl nochmal überdenken. Gesunder Respekt vor den Risiken einer Ansteckung: Ja! Umsichtiges Arbeiten: Ja! Angst: Nein! Denn dadurch passieren erst Recht Fehler.

      Was die Testung an sich betrifft, so hab ich die mit schöner Regelmäßigkeit beim Betriebsarzt machen lassen können (nicht anonym, keine Probleme, wirklich Routine). Auch die 2 Gesundheitsämter die ich hier in der Region kenne (eines selbst zwecks Test besucht, das andere von vielen Freunden aus der Szene bekannt), sind völlig problemlos bei den HIV-Testungen. Da geht es halt auch anonym. Kostenlos ist es eh, solange man nicht eine Bestätigung in Schriftform haben will. Wenn man was dokumentiert braucht (für den Partner, Sextreff, Filmrolle, ...), dann kostet es was.

      Na und zu guter Letzt bin ich auch ein Blutspender. ;)
      Selber habe ich keine Erfahrung damit aber unser früherer Hausarzt war im Methadon Programm und musste regelmäßig HIV Test bei den Leuten machen. Sonst wären sie aus dem Programm raus geflogen. Die Sprechstundenhilfen gingen sehr nett mit den Patienten um. Mein jetziger Neurologe begleitet auch dieses Programm und dort kann ich nur das Gleiche beobachten.
      Also ich musste mich mit 17 Jahren einem Test unterziehen, da ich eine OP in der Kindheit hatte, bei der ich Blutkonserven erhalten hatte. Erst viele Jahre später wurde dann entdeckt, dass durch Blutkonserven bereits einige Menschen mit HIV infiziert wurden. Also wurde mir von der Klinik, die mich seinerzeit operiert hat nahegelegt, mich beim Gesundheitsamt anonym testen zu lassen.
      Ich war sehr zufrieden mit der Beratung und dem ganzen Prozedere dort. Meine Nerven lagen blank, aber die Dame beim Gesundheitsamt hat sich Zeit genommen und mich soweit beruhigt, bis sie Blut abnehmen konnte und zu meinem 18. Geburtstag bekam ich das schönste Geschenk überhaupt: Der Test war negativ :tanzen1:
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ich habe solche Tests bei einem Arzt, beim Gesundheitsamt und indirekt auch durch Blutspenden gemacht. Niemals hatte ich da jemanden erwischt der seinen Job schlecht gemacht hat. Alle waren freundlich und professionell.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich kann mich Boreas nur anschliessen, denn ich bin einer der kleinen Vampire und klaue unseren Patienten regelnmässig Blut.
      Und heute sind die Blutabnahmesysteme so was von sicher gegenüber früher, wer es kann ist nun zusätzlich sehr gut abgesichert. Da hat sich in den letzten Jahren viel getan.
      Und Unsicherheit und Voreingenommenheit strahlt auch auf das Gegenüber aus. Die Kommentare meiner Patienten bestätigen dieses immer wieder.
      Hab auch beim Gesundheitsamt testen lassen. Die Dame war ähnlich aufgeregt. Ich glaub die sieht hier nicht sooft Menschen die sich testen lassen. Ich habe auch erklärt, dass es nur Routine ist. Dann kam die Aufklärung. :rolleyes:

      Allerdings muss ich sagen, dass beim Test mir immer wieder mulmig ist.
      Wäre schön jemanden Gegenüber zu haben der mehr Sicherheit ausstrahlt.

      Blutspenden war ich nun ewig nicht mehr...Eisenmangel X/
      In Wien gibts hierzu das Aids-Hilfe-Haus, wo kostenlos und anonym getestet wird, inkl. schriftlichen Befund eine Woche nach der Blutabnahme. Beratung habe ich sehr gut in Erinnerung, die Leute sind unaufgeregt und neutral, d.h. ohne Panikmache oder Herunterspielen, sondern faktenorientiert und auf Nachfrage inkl. Hinweis auf die Daten des Robert-Koch-Institutes zur weiteren Lektüre. PS: Dort steht dann das Risiko der verschiedenen Übertragungswege etc. Wie der Zufall es will, hab ich nicht nur einmal befreundete SMler im Wartezimmer getroffen ;)

      Aber auch sonst dürfte es bei uns eher entspannt zugehen. Ich hatte Anfang der 90er meine damalige Hausärztin um ihre Meinung gefragt - Sie testete sich selbst alle 6 Monate, ohne Grund bzw. erhöhtes Risiko, sondern weil sie als Ärztin überzeugt sei, ihren Patienten nicht weniger Schutz zumuten zu können.

      Die Frage bzgl. mulmig hatte ich auch mal, aber mein Motto: Der Test ändert keine Fakten, er macht sie nur sichtbar.

      Boreas schrieb:

      Hallo.

      Also bzgl der Arzthelferinnen: Beruf verfehlt. Wenn ich jedesmal auf Arbeit das Zittern anfange bei Umgang mit Infektionspatienten (egal ob HIV, Hep, TBC, multiresistente Keime, etc etc ) ... dann sollte ich mir doch meine Berufswahl nochmal überdenken. Gesunder Respekt vor den Risiken einer Ansteckung: Ja! Umsichtiges Arbeiten: Ja! Angst: Nein! Denn dadurch passieren erst Recht Fehler.


      Danke für diesen Kommentar, weil.. Ja.. Ähnlich sehe ich das auch. Aber als Branchenfremder (nichts aus dem Bereich gelernt) bin ich mit solch negativen Meinung immer eher etwas zurückhaltender.
      Bin halt in der IT und kann selber oft genug nachvollziehen wie Menschen über angebliche inkompetente Admins o.ä. meckern, man aber selber sieht: Das hat er/sie schon sehr gut gemacht. Viel besser ging nicht. Man kennt halt seltenst alle Fakten bzw. kann diese richtig einordnen.

      Das war ja auch mit das gemeine zu Anfang. Eben weil ich vermutet habe das sowas für die quasi Alltag ist und deshalb damit locker umgehen sollten...
      Und dann fängt die an zu zittern und zu stottern und verweigert quasi schon das Reden mit mir. Und den Zettel für den Termin legt sie dann auch auf den Tisch anstatt ihn mir in die Hand zu geben.
      (Und man hat anhand der Geste gesehen das Sie das zuerst tun wollte...)

      Ist aber wohl so wie überall.. Es gibt gute und weniger gute Personen. In jedem Job..
      "Schockiert sein" ist irgendwie eine doppeldeutige Aussage. Bedeutet es nun "über etwas entrüstet sein"?
      Oder "mit Schokolade überzogen sein"?
      Und bedeutet in dem Kontext "entrüstet sein" dann, das man seine Rüstung abgelegt hat?
      Ach du meinst "entrüstet sein" im Sinne von "entsetzt sein". Wo sitzt du denn dann?
      Richtig, Herr Jemine. Ich maße mir diese Aussage mal "mit Insider-Wissen" trotzdem an... die Dame in Deinem Beispiel tut ja grad so, als würde ein potentielles HI-Virus Flügel haben und sie "Luftbestäuben". Klingt so, als wäre da mal eine Nachschulung angebracht, was Übertragungswege, Infektiösität u.ä. betrifft.

      @Herbstblume: Gut, bei konkretem Anlass würde man das Spektrum der Tests ja ggf auch breiter wählen. :)
      Öhm, nachdem ich im Frühjahr 1988 eine neue Freundin kennen gelernt hatte, war diese der Meinung, ich solle angesichts meines fragwürdigen Lebenswandels (fragwürdig? *empört schnaub* sie war die vierte Frau in meinem Leben...) einen dieser damals brandneuen, vulgo "Aidstest" genannten, HIV Tests machen lassen. Anonym, bei der Aidshilfe in Wien. Gekostet hat es meines Wissens nichts, aber man musste ein Losungswort erfinden, und da ich grad in Wien war und mein Kopf voll von unnützem Wissen ist, weshalb mir erinnerlich war, dass der erste Transistorcomputer in Europa in Wien gebaut wurde und dieser hieß "Mailüfterl", dachte ich, das wäre ein nettes Losungswort. Da es allerdings erst April war, lautete mein Losungswort "Aprillüfterl". Ich habe später noch öfters einen Test gemacht, dann bei der Aidshilfe in Wuppertal, bei den Beringwerken in Marburg und zuletzt bei der Siemens AG. Zu Anfang noch aus Interesse, später dann schlicht beruflich bedingt. Da ich in der Blutfraktionierung mit haufenweise Blutkonserven zu tun hatte, war das einfach notwendig.

      Seit 1988 haben sich die Sitten bei der Aidshilfe aber kaum verändert: das Testergebnis wird immer im Rahmen eines persönlichen Beratungsgespräches übergeben. Später dann, als ich den Test nicht mehr anonym, sondern auf meinen Namen in einem beauftragten Labor machen ließ, bekam ich die Ergebnisse einfach zugeschickt.

      Probleme in den letzten 25 Jahren: keine. Schwestern immer nett. Ärzte immer kompetent. Aber ich habe ja auch ein robustes Gemüt, noch...? ;)

      PS: der Erbauer von Mailüfterl, Prof. Heinz Zemanek, ist übrigens vor wenigen Tagen im Alter von 94 Jahren gestorben. Der Computer kann aber im Wiener Technischen Museum besichtigt werden.
      Hmm, hab das bis dato einmal gebraucht für nen Dreh eines Fetisch Pornos und obwohl ich da sexuell eh nicht aktiv wurde hatte der Auftraggeber dies verlangt, da ist dann am Set einer aufgetaucht mit dem Schnelltest, hat des bei allen durchgezogen und dies ging alles ratz fatz, bei ner Aidshilfe war ich vor Jahren auch schon mal, aber kann mich ned erinnern das die da grossen Aufstand geübt haben ...
      Persönliche Weisheit Nr. 7

      Ich funktioniere wie eine Schütteluhr, ab und an ein herzhafter Klapps, und alles läuft wunderbar, mit gut zureden hingegen bleibt sie gerne mal stehen.
      (30.08.09)
      Wer bei einem HIV Test nervös wird sollte dringend den Job wechseln.
      Wer auch nur ein wenig Ahnung von der Thematik hat, weiß doch
      das man sich schon sehr sehr Dumm anstellen muss, um auch nur eine
      sehr minimale Chance zu haben sich beim Test zu Infizieren.

      Als Hilfskraft in einer Dialyse Interessiert es mich nur am Rande was der Patient hat.
      Ich muss halt z.b. wissen wenn jemand MRSA hat und wo der Keim sitzt um mich dann
      adäquat schützen zu können. Aber nervös werden warum? Bei HIV weiß ich das ich keine
      besonderen Schutzmaßnamen brauch, das selbst wenn ich mir eine kontaminierte Nadel
      rein ramme die Wahrscheinlichkeit Infiziert zu werden sehr sehr gering ist.
      Entschuldigt bitte die etwas blau-äugige Frage, aber gibt es einen Grund sich anonym testen zu lassen (oder dafür, daß die Tests standardmäßig bei einigen Stellen anonym durchgeführt werden)?
      Falls das Resultat positiv wäre, müßte man doch aller Wahrscheinlichkeit nach Leistungen der Krankenkasse in Anspruch nehmen um die entsprechenden Medikamente zu erhalten, Arztbesuche wären für Rezepte und evtl. Titerbestimmung notwendig.. also zumindest auf dieser Ebene wäre die Katze doch ohnehin schnell aus dem Sack?

      Irgendwie habe ich das Gefühl mir entgeht etwas Wesentliches, und ich wäre sehr dankbar für Aufklärung.
      HIV ist eine der Infektionskrankheiten, die nicht namentlich meldepflichtig sind, weil irgendwann gerichtlicherseits beschieden wurde, dass in diesem Fall das Persönlichkeitsrecht höher gestellt ist, als das Gemeininteresse.
      Diese anonymen Tests sind für Junkies, Prostituierte, Obdachlose u.ä. oftmals besser. Auch Leute, die sich damit erstmal nicht zu ihrem Arzt trauen oder einfach nur Routinemäßig getestet werden wollen ohne dumme Fragen.

      Natürlich hast Du Recht: Sobald man positiv ist, wird die Krankenkasse davon Kenntnis erlangen - zumindest in geregeltem Umfeld. Allerdings gibt es auch Anlaufstellen, in denen eine Versorgung semi-anonym (mit Personencode) gewährleistet werden kann.
      Ich lasse mich bei meiner Gyn testen. Und die tut nun auch nach mehreren test noch immer ziemlich "dümmlich" bzw schockiert. Besonders, dass ich den Test schriftlich Ausgedruckt haben wollte um ihn meinem Partner zu zeigen hat sie schockiert. Sie kennt allerdings auch meine ganze Familien inklusive Schwiegermutterb und hat meine Schwangerschaften begleitet. Jedes mal wenn der Test wieder dran ist wird sie wohl daran erinnert das es da einen teil von mir gibt der nicht so ganz in ihr Bild passt ;-). ich mache den test trotzdem dort, ich will nicht noch einen Gang auf mich nehmen müssen. Mir reichen schon die üblichen Zeiten die für check ups so drauf gehen.