Sub Ernst nehmen

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      Sub Ernst nehmen

      Hallo miteinander :)

      Zunächst einmal: Ich war mir nicht ganz sicher, in welchen Bereich ich diesen Beitrag/diese Frage posten sollte. Ich hoffe es ist hier in Ordnung, aber es hätte eigentlich auch in "BDSM und Bezeihung" gepasst. Nur dass es eben nicht nur Partnerschaften betrifft, sondern genauso auch Spielbeziehungen o.ä.

      Aber nun zur eigentlichen Frage:
      Ich hatte innerhalb meiner letzten "Partnerschaft (ich setze das hier mal in Anführungszeichen, denn so ganz trifft das nicht zu) oft den Eindruck, dass mein Partner und Dom mich nicht wirklich Ernst nimmt. In sexuellen Bereichen sowieso nicht, schließlich bin ich ja devot und auch noch Anfängerin. Gut, hier konnte ich mir noch sagen: "Okay, ich bin nunmal Anfängerin, vertraue jemandem, der das schon mehrere Jahre macht."
      Allerdings ist das dann auch häufiger im Alltag vorgekommen. Kam es auch nur zu der Andeutung einer Meinungsverschiedenheit, kam es seinerseits wie zu einem Rolenwechsel...von der Rolle des Partners zu der Rolle des Doms (in der er ja dann durchaus meistens schon irgendwie das Sagen hatte...) Nur war es eben an vollkomnmen unpassenden Stellen. Ich habe ihn darauf angesprochen aber: Es überrascht wohl kaum, auch hier wurde ich nicht Ernst genommen, ich hatte das also so zu akzeptieren...
      Mich hat das dann ziemlich schnell ziemlich gestört und das war auch einer der Gründe, warum es letztendlich nicht zwischen uns funktioniert hat.

      An die Subs hier: Kennt ihr das? habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder ist das vielleicht sogar normal? Muss man in einer D/S-Beziehung auch im Alltag ständig die eigene Meinung/Widerworte/Gegenargumente hinunterschlucken? ?(
      Und an die Doms: (vorausgesetzt ich reagiere nicht über und es ist nicht normal) Habt ihr euch vielleicht schonmal dabei erwischt, wie ihr eure Subs nicht Ernst genommen habt bzw. an einer an sich unpassenden Stelle in die Rolle des Doms geschlüpft seid, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen? Ich weiß, das ist eine sehr persönliche Frage, ich bin mal gespannt, ob trotzdem jemand antwortet.

      Viele Grüße und ein schönes Wochenende euch allen
      Lila

      “Find Dich damit ab, oder lass es. Ich habe das Sagen und wenn Dir das nicht gefällt, zieh Deine Konsequenzen“

      Das habe ich auch schon mal gehört! Für mich ist das ein Armutszeugnis für den Dom. Denn dann fehlen ihm schlicht die Argumente und/oder die richtige Einstellung sich mit Sub auseinander zu setzen.

      Geht - meiner Meinung nach - überhaupt nicht!

      Glückwunsch, das Du diesen Dom mit mangelndem Einfühlungsvermögen und mangelnder Kommunikationsbereitschaft los bist!
      Am Anfang meiner "BDSM-Karriere" ist es mir durchaus passiert, dass ich versucht habe, Konfliktpotenzial auf diesem Wege in "meine Bahnen" zu lenken, bzw. einer echten Auseinandersetzung mit einem Problem auf diese Weise aus dem Weg zu gehen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass diese Vorgehensweise das eigentliche Problem nicht löst und der Konflikt unter der Decke weiter schwelt und dass man sich letztendlich dadurch menschlich nur voneinander entfernt.

      Ich denke, wenn man sich als Mensch reflektiert, arbeitet man solchen Baustellen und stellt das irgendwann ab. Ich glaube also nicht, dass du da überreagierst. Es ist letztendlich schlichtweg eine Frage des respektvollen Umgangs miteinander. Dass auch Doms hier in der Pflicht sind, ist womöglich nicht jedem so bewusst.
      "Möchtest du nicht doch dein Abendessen essen?" "Nein, aber lass es stehen. Ich bin gespannt was es macht, wenn es aufwacht." (ALF)
      Also bei mir rutsche ich gelegentlich da etwas hinein, wenn ich mit einem Sub unterwegs bin.

      Jedoch passiert dies meist nur "aus Gewohnheit" sprich ich mache das dann etwas unbewusst, nehme den Menschen aber ernst.

      Als kleines Beispiel. Wenn jemand, mit dem ich öfter mal spiele oder in Vergangenheit gespielt habe, mir gegenüber oder in meiner Gegenwart frech wird, dann verfalle ich schnell in meinen Spielmodus. Sobald jedoch betreffende Person mir sagen würde hier nicht oder generell nicht, dann nehme ich sie natürlich ernst und versuche dies zu unterlassen. Ähnlich gelagert wäre das, wenn sie mich immer wieder ärgern und provozieren würde. Da warne ich dann ein, zwei Mal, aber danach wird dann entsprechend geantwortet.

      Von daher ist also meine Meinung, dass beide Seiten sich ernst nehmen müssen und akzeptieren müssen, wenn der andere gerade nicht möchte, weil es zum Beispiel außerhalb der gesetzten Rahmen ist. Genauso wiederum muss man halt auch aufpassen, ob man den anderen (eventuell auch unbewusst) zu solchem Verhalten provoziert.

      Aber in deinem Fall, zumindest so wie ich es verstanden habe, ist es daneben weiter zu machen, obwohl du klar gemacht hast, dass du das definitiv nicht willst


      Was ich völlig vergessen habe. ... normale Konfliktthemen oder Diskussionen über alltägliche Dinge gehören meines Erachtens nicht auf die Spielebene. Mir ist es wichtig Alltag von Spiel zu trennen. Sprich: Alltag Gleichberechtigung und im Spiel die festgelegten Rollen.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Okay, danke schonmal für die Antworten.
      Jetzt weiß ich schonmal, dass ich anscheinend nicht überreagiert habe, aber auch, dass es als Dom vielleicht manchmal schwer ist zu differenzieren.
      Nur eben mit dem Zusatz, dass es jetzt eben kein Spiel ist, sollte die sache eigentlich geklärt sein.
      Das blöde an der Sache ist nur, dass ich es von ihm überhaupt nicht erwartet hätte. Er war sicher keiner der hier sogenannten Dummdoms (akademischer Abschluss, aber das muss ja auch nicht unbedingt was heißen), aber rückblickend muss ich zugeben, dass er zumindest ab und zu ein solches Verhalten an den Tag gelegt hat.

      Wie einfach das Leben eines Doms ( also einer der zwar Mann ist ... Aber viel mehr doch ein Dom ) so sein kann.

      Sub hat die Beine breit zu machen wenn er bock hat... Hat das Bier zu holen ... Zu kochen und die Wäsche zu machen ... Ja hat die Bude aufzuräumen.. Nur das Werkzeug nicht, weil sie ja eh zu blöd ist die Sachen an die richtigen Stellen zu hängen.

      ach und wenn die mal eine eigene (andere) Meinung hat, dann wird sie entweder sanft oder härter an ihren "selbstgewählten" Status erinnert

      Als Mann finde ich diese Männer eher bemitleidenswert und als Top, Dom, was auch immer, finde ich diese Typen machen es sich sehr einfach in einer Beziehung ..

      Eine Beziehung funktioniert nur wenn BEIDE ihren Spass daran haben.

      Ein Machtgefälle muss gewünscht sein und darf nicht missbräuchlich genutzt werden..

      und das wichtigste ist...

      WENN ICH MACHT WILL NEHME ICH GLEICHZEITIG DIE VERANTWORTUNG, das es ihr gut dabei geht.

      ein Staatschef hat Macht über sein Volk und die Verantwortung, es zu ernähren und Leid fern zu halten.


      Ein Firmeneigentümer nimmt die Verantwortung, dass hunderte Familien ein Dach und was zu essen haben.

      EIN DOM NIMMT DIE VERANTWORTUNG ÜBER DAS LEBEN UND DAS SEELENHEIL SEINER SUB.

      Alles weitere kannst du leicht daraus ableiten !

      cheers

      der Giz

      p.s. Die Trennung war ne gute Idee
      Ich setze mal die ganze Antwort unter Anführungszeichen, denn "Ernst nehmen" sich hier sehr differenzieren kann vom ausleben her, was nicht bedeutet nicht ernst genommen zu werden. Als Sub sollte man "immer" ernst genommen werden, vor allem in gewissen Situationen die aus dem Kontext fallen sag ich mal.

      Bei BDSM muss die TOP oder der DOM die Fähigkeit haben und Besitzen wann ist ein ein nein ein NEIN, ein aua ein AUA (mach das noch mal und du frisst die nächsten 5 Wochen Flüssignahrung X( ), ein jammern (im Sinne von :blah: ausreden) ein WIRKLICHES PROBLEM oder andere Beispiele die man eben in einer Doppeldeutigkeit unterscheiden können muss. Kann das ein Führungsperson nicht, bitte mit Tritt in den Hintern vor die Tür setzen oder gegebenenfalls auch der nächsten Raststation aussetzen.

      Wenn man Anfänger ist muss man immer davon ausgehen das der nicht Kontext in der Situation gemeint ist, da kann man immer nachfragen ggf. mit einem "Save Word für Sub wenn man gleich D/s leben will" das es ganz klar ist. Je mehr sich aber dieses Zusammenspiel entwickelt, desto mehr kann man das auch unterscheiden und um so mehr kann man dann jammer, nein oder aua sagen die zum Spiel gehören.

      @Lilalila Nein das ist nicht normal oder er ist nicht normal trifft es eher. Was du beschreibst (Extremum) ist etwas das man erst nach sehr langer spielen und zusammenleben in Kombination zu 24/7 + ...... (jeweilige Form) lebt und dennoch wird man ernst genommen. Wenn du sagst das du erst Anfängerin bist, dann ist das momentan mal das falsche Ende der Fahnenstange für dich. :troesten:

      Sicher hat man als Sub und Top andere Einstellungen, Meinungen, Vorlieben oder Wünsche aber das Ziel ist es ja dies alles dann unter einen Hut zu bringen so gut das geht. Das beutete sich damit auseinander zu setzen, zu reden, zu diskutieren, Mittelwege zu finden, auch zu streiten und sich zu versöhnen, Einsichten zu finden und und und. Das ist alles eine Entwicklung die Schritt für Schritt stattfindet und ja nicht von heute auf morgen. Und das passiert auch zwischen den Partnern, also nicht nur auf Dom/Sub Ebene.

      Ich bin auch Sub und wurde bis jetzt immer ernst genommen wenn es ernst war, ich kenne das auch von anderen die Jahre lang zusammen sind oder gar TPE leben, das dort auch noch immer 2 Ebenen vorhanden sind und man selbst mitten in einer Session ERNST-GENOMMEN wird wenn was ist. Aber es gibt mit der Zeit dann auch Ausnahmen die sich bilden, vor allen wenn es dann Regeln gibt die z.B. Aufgeschrieben würden, dann muss man sich bewusst sein, das da diskutieren (außer es sei was gröberes) dann keinen sinn mehr macht und man nicht mehr ernst genommen wird so zu sagen. Da sind wir dann wieder weit am Ende der Fahnenstange.

      Und das "hinunterschlucken" ist dann wieder was ganz eigenes, das wird es immer geben vom ersten Tag wenn man mit jemanden spielt. Aber da kommt es wieder darauf an was man hinunterschluckt, ist das normale wie, die 5 zusätzlichen Schläge, das man sich einen Strick selbst gedreht hat oder gedemütigt wird und man seinem Dom am liebsten die Pest an den hals wünscht. Das gehört dazu, aber was man nicht hinunterschlucken und hinnehmen darf sind eben die Dinge die einfach nicht passen, fehl am platzt sind, einen verletzt haben oder alles das einem Negativ belastet. Da muss man als Sub lernen auf den Putz zu hauen.

      Wenn du Spaß am Alltags D/s hast, dann lasse dich das nächste mal nicht gleich von Anfang an darauf ein. Alltags-D/s ist eine langsame Weiterentwicklung aus einer Session oder Session-D/s, die dann Step by Step by big Step umgesetzt wird. Also, anfangs erst mal die Pferde im Stall lassen und dann nach und nach eines auf die Weide lassen. ;)
      Hallo, Lila.

      Ich bin der Ansicht, dass dein Befremden über das Verhalten deines Partners und letztlich die Trennung von ihm gesunde Reaktionen auf das waren, was du mit ihm erlebt hast.

      Ein Nichtbeachten der Gedanken und Empfindungen des Partners à la "Du hast das so zu akzeptieren, weil ich Chef und du nix" ist keine Basis für eine Beziehung, auch nicht für eine D/s-Beziehung.

      Meines Erachtens ist genau das Gegenteil der Fall: Gerade in einer D/s-Beziehung, die ja eben doch ziemlich von dem abweichen kann, was die meisten Menschen sonst so für "normal" *) erachten, ist es für beide (!) Partner ganz besonders wichtig, auf die eigenen Empfindungen zu achten und diese auch dem anderen kommunizieren zu können. In "normalen" Beziehungen ist es natürlich auch wichtig, miteinander sprechen zu können und die Ansichten und Empfindungen des anderen zu respektieren, aber da wird auch vieles unausgesprochen funktionieren, weil die meisten Menschen hier ja mit dem "normalen" Weltbild sozialisiert wurden und von daher viele gemeinsame Konventionen verinnerlicht haben, sodass man da vieles "richtig" macht, auch ohne mit dem Partner zuvor darüber gesprochen zu haben.

      In einer D/s-Beziehung sieht das anders aus. (Ich beziehe mich auf Beziehungen, deren Dynamik auch außerhalb von "Sessions" besteht bzw. potentiell vorhanden ist.) Denn da dieses Beziehungsmodell vom "normalen" abweicht, gibt es keinen stillschweigend bekannten Konsens darüber, wie es auszusehen habe. Und weil jeder, der vom allgemein anerkannten Modell abweicht, sich schon aufgrund der deshalb unvermeidlichen persönlichen Auseinandersetzung zur Frage: "Was stimmt mit mir nicht? Darf ich wirklich so sein, wie ich es gern sein würde?" für sich selbst verorten muss(te), weiß er in der Regel auch (deutlich) mehr über seine Motivationen und Bedürfnisse als die meisten "normalen" Menschen. Er war/ist dazu gezwungen, sich und sein Verhalten zu hinterfragen, wodurch ihm seine Individualität oft deutlicher bewusst ist als Menschen, die sich nie mit solchen Fragen auseinandersetzen mussten, weil sie eben in dieser Hinsicht nicht in Konflikt mit dem "Normalen" geraten (sind).

      Lange Rede, kurzer Sinn: Für eine D/s-Beziehung gibt es kein mehr oder weniger allgemeingültig akzeptiertes Modell/Vorbild, sondern sie ist eine ganz individuelle Angelegenheit, die nur im Miteinander zweier Individuen gelingen kann ("gelungene Beziehung" meint hier "beide Partner bezeichnen ihre Beziehung als erfüllend"). Dazu ist es unabdingbar, dass beide (!) Partner sich und ihre Beziehung zum anderen reflektieren und über diese Reflexion und ihre (Teil-)Ergebnisse mit dem anderen vertrauensvoll reden können. Es ist unabdingbar, dass beide Partner sich und den anderen gleichermaßen respektieren und eben auch als ebenbürtigen Partner bei der gelingenden Gestaltung der Beziehung betrachten - denn: Eine gelungene Beziehung ist immer, und eine D/s-Beziehung in ganz besonderem Maße, "Teamwork".

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      *) "Normal" soll bei mir stets wertungsfrei "was die meisten machen" bedeuten, nicht etwa "normal" als Gegensatz zu "krank".
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      Du hast auch danach gefragt, ob ich mich schon einmal dabei erwischt hätte, dass ich an "unpassender" Stelle "dommig" aufgetreten wäre, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn schon auf die Frage, wann die Stelle "unpassend" ist, wüsste ich schwer eine Antwort. (In meiner eigenen Beziehung besteht das Machtgefälle potentiell immer - weil wir beide das so wollen. Und wenn es "immer" besteht, dann ist eine "unpassende Stelle" schwer zu definieren.) Ich würde daher lieber die "unpassende Stelle" übergehen und die Frage als "Habe ich mich schon einmal "dommig" benommen, um Konflikten aus dem Weg zu gehen?" auffassen.

      Die Antwort ist hier ein klares "jein".

      Für meine Partnerin ist es wichtig, dass sie meine und ihre Rolle auch im Alltag mitunter deutlich spüren kann. Ihr gegebenenfalls das Wort abzuschneiden, sie mit einer unwirschen Geste oder einem scharfen Blick zum Verstummen zu bringen oder eben mit Nachdruck in der Stimme deutlich zu machen, dass nicht sie, sondern *ich* entscheide, was jetzt passiert und gilt, gehört zum Beziehungskonzept, das als Konsens zwischen uns beiden aufgestellt wurde (und immer wieder auf dem Prüfstand steht). Dass es bei uns so etwas gibt, beruht also nicht auf einer etwaigen "Ich wichtig, du egal"-Einstellung meinerseits, sondern auf dem, was wir beide in unserer ganz individuellen Beziehung tun und erleben wollen.

      *Wann* ich dieses Mittel einsetze und wann nicht, muss ich natürlich aus meiner Verantwortung als Dom heraus entscheiden - und dabei kann es natürlich auch einmal zu "Fehlern" kommen. Das ist aber bei allen anderen Dingen, die ich als Dom innerhalb der Grenzen und Tabus meiner Partnerin tue, nicht anders: Auch wenn ich prinzipiell das Recht habe, sie beispielsweise so oder so zu schlagen und deshalb selbst entscheiden muss, *wann* ich das tun möchte und kann, so kann es eben doch Momente geben, in denen das zwar nach allem, was ich weiß, eigentlich schon prinzipiell in Ordnung sein müsste, aber in diesem konkreten Augenblick eben doch zu einem Absturz führt, ohne dass ich das ahnen konnte. Wenn so etwas geschieht, dann werde ich alles dafür tun, meine Partnerin aufzufangen und das Geschehene aufzuarbeiten - auch, um sie wieder etwas besser kennenzulernen und beim nächsten Mal idealerweise noch bewusster und der Situation angemessener entscheiden zu können. Und dasselbe gilt, wenn ich ihr beispielsweise auf oben beschriebene Weise ihre und meine Rolle ins Bewusstsein gerufen habe. Prinzipiell darf ich das und will ich das - und, genauso wie mit allen anderen Dingen, die ich ihr "antun" darf und "antue", ist es für mich wichtig, verantwortungsvoll zu entscheiden, *wann* ich etwas tue. Und wenn es dann trotzdem in diesem konkreten Fall "schiefgeht", dann kümmere ich mich um eine Aufarbeitung des Erlebnisses. Ihre Empfindungen und Gedanken sind mir alles andere als egal. Eine D/s-Beziehung kann nur gelingen, wenn beide Partner sich als Menschen, Individuen und "Mitkonstrukteure" der gemeinsamen Beziehung respektieren und wertschätzen.

      @Hebitsukai
      Erstmal vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. :)

      Interessant finde ich den Aspekt der Selbstreflexion im Kontrast zu dem was von der Gesellschaft als "normal" angesehen wird und man demenstprechend auch als "normal" zu akzeptieren gerlernt hat. Ich gebe dir Recht, vermutlich hinterfragt man sein eigenes Verhalten/seine eigenen Wünsche tatsächlich mehr, was i.d.R. ja von Vorteil ist.

      Wenn in einer Partnerschaft das permanente Machtgefälle gewünscht ist, dann sieht das ganze vermutlich auch nochmal ein bisschen anders aus. Aber auch hier sollte ja die Möglichkeit gegeben sein, dass Sub äußern kann, wenn sie sich mit bestimmten Dingen nicht wohlfühlt. Das hast du ja so auch geschrieben.
      Ich sehe das denke ich so wie Ruby, dass es für einen Anfänger wohl noch zu früh ist, sich auf so etwas einzulassen, obwohl das sooo krass jetzt auch nicht war. ich war zwar ein paar mal etwas genervt, aber von 24/7 war das doch noch meilenweit entfernt.
      Ich wollte am Anfang (wir hatten darüber auch gesprochen) eine strikte Trennung von BDSM und Alltag, jedoch meinte er, dass es ja spannend sein könne D/S-Elemente in den Alltag miteinfließen zu lassen. Finde ich prinzipiell auch, nur mit der Umsetzung hat es eben nicht funktioniert. Nächstes mal werde ich dies auf jeden Fall langsamer angehen.

      Für mich ist das einfach es gelten die Spielregeln die vereinbart sind. Hält sich einer der Partner laufend nicht daran und verletzt den anderen hat die Beziehung ein Problem. jeder sollte sich halt mit dem anderen wohl fühlen, nicht nur sexuell.
      Hallo Lila,

      Deine Entscheidung des Schlussstrichs war, meines Erachtens, der richtige Weg, wer weiß, in welchen Strudel es Dich sonst gezogen hätte.

      Ich bin selbst auch noch nicht so lange als Dom unterwegs, doch es gibt wohl Regeln, die wohl überall gelten sollten wie z.B. der Respekt von jedem anderen Menschen und dazu gehört vor allem auch mein Sub, ich erwarte das von ihr, also kann sie es auch von mir erwarten respektiert zu werden.
      Anders mag sowas in einer TPE Beziehung sein, da der Sub hier alles dauerhaft übergibt, doch selbst hier darf der Respekt nicht schwinden.
      Ich finde es auch ziemlich zum ko.... wenn ein Dom meint, er könne seine Macht ausnutzen, nur gut, wenn sie dafür auch die Quittung erhalten.
      Immerhin ist es ein Stil, der beiden dienen soll und nicht schaden.

      Es kann bei mir durchaus auch passieren, dass sich im normalen Leben der Spielmodus mit meldet, doch in der Regel nur als Hinweis, das später sie für ihr Verhalten einstehen muss, was sie gerade tut, necken, ärgern etc. Mehr passiert da normalerweise nicht. (wenn mit der Sub unterwegs). Ausnahme, beide fallen plötzlich in die Spielebene, aber das ist ja dann von beiden auch so gewollt.

      Eine Sub, mit der ich in der "normalen" Welt nicht interagieren kann, würde mich auch sehr schnell langweilen, ich möchte auf alle Fälle, das auch Gespräche auf normaler Ebene mit unterschiedlichen Meinungen geführt werden können, wie langweilig wäre sonst das miteinander, ganz gleich, ob nun im Spiel, davor oder danach, manchmal auch dazwischen ;)

      Allerdings ist es mir auch schon passiert, dass es allgemeinen Ärger gab zwischen den ich kam und ein anderer Kerl meinte er könnte den großen Macker machen und plötzlich, wie ein Schalter der Dom in voller Alarmbereitschaft durchkam, in dem Moment muss sich wohl meine Aura verändert haben, da der Streit plötzlich vorbei war, ohne das auch nur eine Hand erhoben werden musste.
      Was da passiert ist, kann ich nicht sagen, da vor mir nur die Gegenseite stand und ich nicht weiß, was er sah.
      Es kann also durchaus hilfreich sein, wenn diese Seite im richtigen Moment ihr Gesicht zeigt.

      Pass auf Dich auf und lass Dich auf keinen Fall so behandeln, Subs müssen auch mit Respekt behandelt werden, das Band dabei ist sehr dünn und kann leicht reißen.
      PA
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Ich habe diesbezüglich noch keine Erfahrungen in diese Richtung gemacht, aber ich kann mich auch hier nur meinen Vorrednern anschließen:

      Wenn Dom in so einer Situation ausversehen in den Spielmodus wechselt ist das ja okay, aber sobald Sub klar & deutlich sagt, dass sie nicht dieser Meinung ist & bitte ernst genommen werden möchte, sollte Dom das auch respektieren & zuhören.
      Sub zu sein bedeutet schließlich nicht keine eigene Meinung haben zu dürfen..
      "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen..."
      @Lilalila nur weil du in der Erotik devot bist heisst doch das nicht dass du im Alltag keine Meinung vertreten darfst??
      Wenn ein Mann meint, nur weil er sich als DOM , Master, was auch immer bezeichnet den Freifahrtschein für Allmacht zu haben ist er im Grunde genommen ein kleines armes Würstchen mit einem Haufen Komplexe die er kompensieren muss...

      Wenn ein Mann in einer Beziehung sich NIE auf Augenhöhe mit seiner Partnerin auseinandersetzen kann, Ihre Meinung akzeptiert, sich, mit ihren Argumenten auseinandersetzt, SIE und ihre Ängste und Sorgen ERNST ist er ein kleines Stück.... :kotz:
      Machtgefälle ist was schönes, und gewolltes im BDSM, aber der Top übernimmt dadurch die Verantwortung für das Wohlergehen seiner Sub. Und dieses Wohlergehen steht über ALLEM.

      Und das ganze Thema hat nicht mit natürlicher Dominanz oder Führungsstärke zu tun.

      Je höher ein Mensch im Beruf steigt, desto mehr muss er sich mit Leuten auseinandersetzen, desto mehr Verantwortung hat er, auch gegenüber den Familien, teilweise übernimmt er sogar die Verantwortung für das Leben.

      Wenn ein Mensch seine Meinung mit Fäusten , Peitschen, Beleidigungen, was auch immer durchsetzen muss,... ist er ein Schwächling. Sowohl als Dom wie auch im Alltag.

      Im BDSM erlaubst DU DIR was der Dom sich erlauben darf mit dir zu tun.
      Verstehst du den Unterschied? DU setzt dir deine Tabus.

      Wenn ein Mensch einen anderen Menschen nicht Ernst nimmt... hat er in MEINEM Leben nichts aber auch gar nichts verloren
      Hmmmm ... auch ein Interessantes Thema, also ich denke das gerade Dom zwei Dinge grundsätzlich haben sollte Respekt gegenüber seiner Sub und Persönliche Demut vor Ihrer Neigung ( jetzt werd ich wahrscheinlich von einigen Zerrissen die das vielleicht falsch verstehen. ) Wenn man im Alltag auch MAL in die Dom Rolle rutscht, ist das vielleicht ärgerlich aber nicht das schlimmste. Wenn man aber einfach anfängt seine Sub nicht ernst zu nehmen, dann wird es schwierig.
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Hallo Lilalila,

      also ich sehe mich eigentlich als 3 Personen in einer:

      Person 1, war ich vor vielen Jahren und bin es auch heute noch, ein guter Freund meiner Ehefrau der ihr zuhört bei Problemen, der Sie tröstet wenn es ihr schlecht geht und der mit ihr lacht wenn es ihr gut geht. :)

      Person 2, zu dieser wurde ich nach reiflichen überlegen, nämlich Ehemann. Nichts desto trotz immer noch Freund mit allen Facetten, das Leistungsspektrum hat sich nur etwas erweitert, es ist alles beim alten geblieben nur bringe ich jetzt auch noch den Müll raus, gehe Einkaufen und mache sonstige Dinge die man(n) in einer Partnerschaft tut. :D

      und dann kam Person 3 vor recht kurzer Zeit dazu, nämlich der Dom. Nun was macht diese Person gegenüber den anderen beiden aus: NIX bzw. viel. Der Dom in mir liebt seine Frau noch genau wie am ersten Tag nur hat sich mein Leistungsspektrum nochmals erweitert denn nun kommt noch die Verantwortung gegenüber meiner Sub hinzu. Hatten wir früher normalen Sex und es ist was schief gelaufen dann war es eben so, nur war es kein Weltuntergang. Geht heute etwas schief weil ich den Respekt verliere oder meiner Verantwortzung nicht bewusst bin kann es in einer Katastrophe enden die eigentlich keiner möchte. ;(

      Ich kann nur eines sagen alle 3 Personen die ich bin haben eines immer, selbst in einem Spiel, RESPEKT vor meiner Freundin/ Ehefrau und Sub :love: und niemals würde ich Sie ihrer freien Meinung berauben. In einer Partnerschaft sollte man sich immer auf Augenhöhe begegnen denn alles andere ist meiner Meinung nach zum scheitern verurteilt und dazu gehört auch die freie Meinung meines Partners/Partnerin, ich muss diese nicht teilen aber zumindest akzeptieren. Und geht es um recht Elementare Sachen sucht man eben einen Kompromiss mit dem beide Seiten leben können,

      LG vom Wulebaer
      Von allen sexuellen Perversionen ist die Keuschheit vermutlich die Perverseste.
      Remy de Gourmont (1858 -1915)

      "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen".
      (Oscar Wilde)

      Meiner Weltanschauung zur Folge zählt auch Fürsorge zu den Dom-Pflichten
      und das ist nicht nur eine Frage von Respekt sondern letztlich auch die Basis des Vertrauens.
      Und es ist sicher nicht in Ordnung sich selber einen Freifahrtschein zu "basteln" der einem ermöglicht sich andere Menschen zurechtzubiegen wie man sie grad haben will
      (ich will hier aber nicht ausschließen dass den einen oder anderen gibt der sich genau Wünscht in jeder Hinsicht zurechtgebogen zu werden - jeder wie er mag)

      Ich persönlich habe mich nie für 24/7 begeistern können, sondern trenne Spiel und Alltag sehr strikt - auf diese Weise ensteht das von dir geschilderte Problem schon im Ansatz erst gar nicht,
      andererseits lehne ich Beziehungen (heutzutage) auch ab und bin selbst bei meinen Spielbeziehungen sehr distanziert - wahrscheinlich weil ich mich generell ins alltägliche Leben anderer nicht gern einmische/daran teilhabe
      Sei immer vorsichtig mit dem was du dir wünscht
      - denn es könnte in Erfüllung gehen!
      klar mag es Menschen geben (Dom und Sub) die sich wünschen dieses Machtgefaelle auf ihr ganzes Leben zu übertragen und es praktisch zu leben. aber für mich ist es definitiv auch so dass ich ausserhalb des spielerischen Bereichs gern gleichberechtigt Partnerin bleiben möchte... mein letzter Partner (Hochzeit war schon geplant) hat da keine Grenzen gekannt und wollte faktisch die Kontrolle über mein ganzes Leben übernehmen. das war ein sehr negatives Erlebnis und ich möchte so etwas nie wieder mitmachen. deshalb ist es wichtig dass man ganz am Anfang klare Regeln aufstellt und Grenzen setzt... und an die haben sich beide zu halten - sonst gehts nicht