Dom sucht Sklavin oder: Die Freude an Kontaktanzeigen
Mann o Mann, äh… Dom o Dom
Große Freude,es gibt wieder neue Kontaktanzeigen.
Eigentlich suche ich ja gar nicht, aber ich liebe Kontaktanzeigen. Ich liebe auch Todesanzeigen und Geburtsanzeigen, aber heute lese ich Kontaktanzeigen.
Suche Sklavin
Okay, den Begriff Sklavin mag ich nicht wirklich, aber Sub bin ich schon.
Hoch motiviert öffne ich die erste Anzeige. Irritiert schaue ich auf den Text… ääh… auf welchen Text?
Die Anzeige ist schneller vorbei, als sie angefangen hat. Alter, Größe, Gewicht. Was will ich auch mehr wissen über einen Mann. ..?
Es müsste mir ja reichen, zu wissen, dass er ein Dom ist… und dass er einen guten BMI hat. Leider scheint er nicht sehr kommunikativ zu sein, aber man kann ja nicht alles haben.
Mein Kopfkino produziert ununterbrochen Bilder eines Mannes, der durch die Gegend läuft und nicht mehr als Dreiwortsätze zusammenbekommt. Ein Neandertaler im Anzug. Aber ich weiß wenigstens, welche Anzuggröße er bräuchte.
Während ich noch darüber nachdenke, ob er wirklich meint, seine puren unverfälschten Maße würden die Subs reihenweise anziehen, öffne ich fast gedankenverloren die nächste Anzeige.
Zum Glück gibt es noch mehr Doms auf dieser Welt.
Zum Glück? Ein dreiviertelnackter Mann schaut mir von einem Foto entgegen.
Na danke, so genau wollte ich es nun auch wieder nicht wissen. Ich scheine echt spießig, alt und langweilig zu sein, aber Fotos von mir unbekannten Männern gefallen mir meistens viel besser, wenn diese angezogen sind.
Mann im Anzug kann echt sexy sein….Aber dieser Mann schreibt wenigstens mehr als drei Worte dazu.
Er sucht eine Frau zur Erfüllung seiner Phantasien und Wünsche. Sie soll ihm dienen, immer für ihn da sein, seine Bedürfnisse stillen…
Ich lese und lese…
Ich bin unten angekommen und fange oben nochmal an.
Sie soll… er will…
Leider hat er vergessen anzugeben, was er denn zu geben hat. Seine Wunschvorstellungen sind detailliert, sehr männlich und… ich kann mich nicht entscheiden ob egoistisch oder infantil.
Er scheint keinen Menschen zu suchen, sondern einen Sexroboter. Wäre ja mal was. Vielleicht stellen die Japaner ja demnächst den ultimativen Subroboter her: sexy, nur zur Erfüllung seiner Wünsche da, vollkommen anspruchslos.
Heizbar auf 37°C, mit Sprachmodul, das in 35 Sprachen „Danke, Herr“ sagen und „Ahh“ stöhnen kann und körperlich mit allem ausgestattet ist, was „man“ an Frauen liebt.
Ich schaue an mir runter. Okay, Frau. Keine Batterie, kein Schaltpult. Nur Mensch. Nicht als Spielzeug geeignet.
Nächste Anzeige.
Klingt ganz nett. Durchschnittlich, aber man kann ja nicht alles haben.
Dann der Schlusssatz:„hart-zarte Grüße“.
Der stammt eindeutig aus dem Wörterbuch: “Was Dom niemals sagen sollte“, nur dass dieser Dom das Wörterbuch leider nicht gelesen hat.
Zart-harte Gefühle bringen mich dazu, ganz schnell auf das kleine schwarze Kreuz neben der Anzeige zu drücken.
Eigentlich habe ich gar keine Lust mehr, weiter zu lesen. Aber die Frage treibt mich an, ob ich nicht doch noch eine Anzeige entdecke, die mir wirklich gefällt.
Schon wieder bleibe ich am einleitenden Satz hängen: "interesante frau gesucht"
Der arme Dom tut mir so leid. Bei ihm scheint das Rechtschreibprogramm versagt zu haben. Der Text ist noch viel schlimmer als die Überschrift .
Mir kommt die Idee, ob die Rechtschreibung Angst hat vor allzu dominanten Männern und sich da nicht hin traut. Wenn ich dann auf die nicht vorhandene Zeichensetzung schaue, scheint mir diese Schlussfolgerung durchaus stimmig zu sein.Oder denken Doms, dass Subs blöd sind und es nicht nötig ist, in einer Anzeige ein bisschen auf Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten?
Aber zum Glück ist noch eine Anzeige übrig.
Es macht Spaß, sie zu lesen. Als ich fertig bin, habe ich das Gefühl, denjenigen ein bisschen kennengelernt zu haben und zu wissen, was für einen Menschen er sucht. Er schreibt mit einem netten Schreibstil, erzählt von sich selber, freundlich, offen und individuell.
Der einzige klitzekleine Schönheitsfehler liegt in der Überschrift:
Sklave sucht Herrin….
Mann o Mann, äh… Dom o Dom
Große Freude,es gibt wieder neue Kontaktanzeigen.
Eigentlich suche ich ja gar nicht, aber ich liebe Kontaktanzeigen. Ich liebe auch Todesanzeigen und Geburtsanzeigen, aber heute lese ich Kontaktanzeigen.
Suche Sklavin
Okay, den Begriff Sklavin mag ich nicht wirklich, aber Sub bin ich schon.
Hoch motiviert öffne ich die erste Anzeige. Irritiert schaue ich auf den Text… ääh… auf welchen Text?
Die Anzeige ist schneller vorbei, als sie angefangen hat. Alter, Größe, Gewicht. Was will ich auch mehr wissen über einen Mann. ..?
Es müsste mir ja reichen, zu wissen, dass er ein Dom ist… und dass er einen guten BMI hat. Leider scheint er nicht sehr kommunikativ zu sein, aber man kann ja nicht alles haben.
Mein Kopfkino produziert ununterbrochen Bilder eines Mannes, der durch die Gegend läuft und nicht mehr als Dreiwortsätze zusammenbekommt. Ein Neandertaler im Anzug. Aber ich weiß wenigstens, welche Anzuggröße er bräuchte.
Während ich noch darüber nachdenke, ob er wirklich meint, seine puren unverfälschten Maße würden die Subs reihenweise anziehen, öffne ich fast gedankenverloren die nächste Anzeige.
Zum Glück gibt es noch mehr Doms auf dieser Welt.
Zum Glück? Ein dreiviertelnackter Mann schaut mir von einem Foto entgegen.
Na danke, so genau wollte ich es nun auch wieder nicht wissen. Ich scheine echt spießig, alt und langweilig zu sein, aber Fotos von mir unbekannten Männern gefallen mir meistens viel besser, wenn diese angezogen sind.
Mann im Anzug kann echt sexy sein….Aber dieser Mann schreibt wenigstens mehr als drei Worte dazu.
Er sucht eine Frau zur Erfüllung seiner Phantasien und Wünsche. Sie soll ihm dienen, immer für ihn da sein, seine Bedürfnisse stillen…
Ich lese und lese…
Ich bin unten angekommen und fange oben nochmal an.
Sie soll… er will…
Leider hat er vergessen anzugeben, was er denn zu geben hat. Seine Wunschvorstellungen sind detailliert, sehr männlich und… ich kann mich nicht entscheiden ob egoistisch oder infantil.
Er scheint keinen Menschen zu suchen, sondern einen Sexroboter. Wäre ja mal was. Vielleicht stellen die Japaner ja demnächst den ultimativen Subroboter her: sexy, nur zur Erfüllung seiner Wünsche da, vollkommen anspruchslos.
Heizbar auf 37°C, mit Sprachmodul, das in 35 Sprachen „Danke, Herr“ sagen und „Ahh“ stöhnen kann und körperlich mit allem ausgestattet ist, was „man“ an Frauen liebt.
Ich schaue an mir runter. Okay, Frau. Keine Batterie, kein Schaltpult. Nur Mensch. Nicht als Spielzeug geeignet.
Nächste Anzeige.
Klingt ganz nett. Durchschnittlich, aber man kann ja nicht alles haben.
Dann der Schlusssatz:„hart-zarte Grüße“.
Der stammt eindeutig aus dem Wörterbuch: “Was Dom niemals sagen sollte“, nur dass dieser Dom das Wörterbuch leider nicht gelesen hat.
Zart-harte Gefühle bringen mich dazu, ganz schnell auf das kleine schwarze Kreuz neben der Anzeige zu drücken.
Eigentlich habe ich gar keine Lust mehr, weiter zu lesen. Aber die Frage treibt mich an, ob ich nicht doch noch eine Anzeige entdecke, die mir wirklich gefällt.
Schon wieder bleibe ich am einleitenden Satz hängen: "interesante frau gesucht"
Der arme Dom tut mir so leid. Bei ihm scheint das Rechtschreibprogramm versagt zu haben. Der Text ist noch viel schlimmer als die Überschrift .
Mir kommt die Idee, ob die Rechtschreibung Angst hat vor allzu dominanten Männern und sich da nicht hin traut. Wenn ich dann auf die nicht vorhandene Zeichensetzung schaue, scheint mir diese Schlussfolgerung durchaus stimmig zu sein.Oder denken Doms, dass Subs blöd sind und es nicht nötig ist, in einer Anzeige ein bisschen auf Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten?
Aber zum Glück ist noch eine Anzeige übrig.
Es macht Spaß, sie zu lesen. Als ich fertig bin, habe ich das Gefühl, denjenigen ein bisschen kennengelernt zu haben und zu wissen, was für einen Menschen er sucht. Er schreibt mit einem netten Schreibstil, erzählt von sich selber, freundlich, offen und individuell.
Der einzige klitzekleine Schönheitsfehler liegt in der Überschrift:
Sklave sucht Herrin….