Der Dominuskuss; Was haltet ihr davon?

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      Ich empfange den Dominuskuss in jeder Session, manchmal mehrfach. Dabei kommt es sehr auf die Stimmung und unsere Positionen an, wie mein Herr es macht und wie ich es empfinde.

      Wenn ich vor ihm knie während er steht und er mir dann richtig in den Mund spuckt, ist es eher Verstärker der Aspekte Benutzung, Erniedrigung und Markierung von Eigentum. Da ich diese Aspekte auch selbst stark erleben möchte, ist es gut so.

      Wenn wir gerade miteinander schlafen und er zwischen den Küssen etwas Speichel in meinen Mund fließen lässt, ist es ein intimes Gefühl und Ausdruck unserer intensiven Bindung.

      Seinen Speichel an sich finde ich neutral. Es ekelt mich weder an, noch gibt es mir einen besonderen Kick. Den schlucke ich einfach runter und gut ist. Die Gesten dahinter finde ich allerdings passend für unser Spiel und darauf kommts mir an.
      In meiner letzten Beziehung war es so, dass ER mir ab und zu einen Dominuskuss gegeben hat. Ich habe dies nie als eine Ehre oder sowas empfunden, sondern es war für mich immer erniedrigend. Es war immer eine Machtdemonstration. Als Zeichen dass ich IHM gehöre.
      Der Dominuskuss war für mich eigentlich im Kopf immer sehr erotisierend im Rahmen von Demütigung und Erniedrigung . Als es jedoch soweit war , war es eher eine Enttäuschung . Das erwartete Gefühl wollte sich nicht durchsetzen , es blieb blass und farblos . Kickte mich nicht .
      Es kann , muss aber nicht stattfinden für mich .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Also ich finde das als Gebender und Nehmender im Vanilla Kontext sehr anregend. Im BDSM Kontext habe ich es noch nciht praktiziert, ist aber einen Versuch wert - das Setting und Stimnung muss halt simmen.

      Wieso sollte es ekelig sein? Wer damit Ekel-Problem hat, würde ich gerne fragen: Ab welchem Punkt werden intensive Zungenküsse (die wohl jeder gerne hat), wenn sie wilder und ungezügelter werden und der Speichel der gliebten nicht nur genau in Mund des Partners verbleibt, als ekelig empfunden?
      Und man(n) inkorporiert vielleciht gerne ewas seiner geliebten. Meistens ist das ja eher einseitig. Ok, das was jetzt etwas philosophisch.

      Das erinert mich ein altes aber tolles Buch:

      Dr. Th. H. Van de Velde schrieb:

      Damit erhält auch der Geschmack des Kusses seine persönliche Nuance, denn bei jedem Liebeskuß, wenigestens bei einem längeren, intensiven Kuß zwischen Liebenden, zu dessen Eigenschaft es gehört, daß er (im Gegensatz zu Konventionsküssen) nicht "trocken" sei - geht ein wenig Speichel von dem einen Mund in den anderen über. Ja manche, wenn nicht alle Liebende, bevorzugen es sogar, aus dem wenigen absichtlich mehr zu machen. Die Poeten, die da singen: "ich will Deine Küsse trinken, wie ehemals oft" phantasieren [...] nicht; denn Liebesküsse w e r d e n getrunken.
      (Jetzt versteht ihr vielleicht, warum eine Sätze oft so verschachtelt sind, wenn sowas zu meiner Literatur gehört ;) ).

      Gleiches gilt ja auhc im D/s Kontext, nur, dass dort dadurch auch das Machtgefälle manifestiert werden kann: Der/die Dom steht über der/dem Sub, hält sie/ihm am Hals oder Kopf und gibt dann langsam den Kuss. Die/der Sub muss das dann brav ertragen. (Ich mag Gendering nicht).
      “Once in a while it really hits people that they don't have to experience the world in the way they have been told to.”
      Alan Keightley
      Mein Herr ist für mich Vertrauensperson und vertraute Person. Ohne eine gewisse Zuneigung gäbe es für mich nicht einmal eine Spielbeziehung, immerhin liefere ich mich diesem Menschen ja völlig aus.
      In meinem Fall besteht eh eine tiefe emotionale Verbindung zu meinem Herrn. Wenn ich fixiert und vom wilden Spiel ausgetrocknet bin, gibt er mir über seinen Mund zu trinken. Wir küssen auch sehr gern mit leidenschaftlichem Zungenkuss.
      Ich habe absolut kein Problem damit, seinen Speichel zu empfangen. Den kriege ich sowieso permanent ab.
      Also für mich völlig in Ordnung.
      Und letztlich - bestimmt er, nicht ich.
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      Jeden Augenblick bewusst wahrnehmen, nichts als selbstverständlich ansehen, sondern das Leben leben - ganz oder gar nicht.
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      seiartig schrieb:

      Ab welchem Punkt werden intensive Zungenküsse (die wohl jeder gerne hat), wenn sie wilder und ungezügelter werden und der Speichel der gliebten nicht nur genau in Mund des Partners verbleibt, als ekelig empfunden?
      Ich gehöre wohl zu der seltenen Spezie, die Zungenküsse echt ned mag und absolut vermeidet. *Schulterzucke

      So gesehen, brauche ich den Dominuskuss auch nicht. Also auch nicht aktiv geben. Das hat weniger mit Ekel zu tun, sondern steht bei mir einfach ned zur Debatte.

      Was ich hingegen sehr mag, ist, meinem Mädchen mit meinem Mund etwas zu trinken einzuflößen. Und ja, auch da ist Speichel dabei. Ist mir vollkommen bewusst. Aber in einer sehr vertretbaren Konsistenz ;)
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...

      Artepus schrieb:

      Das ist fuer mich auch eher ein Laufthema, denn eins bei dem ich Juchhu schreien wuerde.

      Ich hab nichts gegen Zungenkuesse & Co., im Gegenteil, ich mag sie sehr, aber schon der Gedanke, dass mir jemand (egal wer dabei) in den Mund spuckt, oder seine Spucke reinlaufen laesst ... *schuettel*

      Bisher ist es mir auch noch erspart geblieben, auch wenn ich weiss, dass auf dem Zukunftsplan meines Herrn bei 'irgendwann mal' steht. (ich hoffe, da bleibt es noch eine ganze Weile)
      Von 2016 als ich den Post damals schrieb, bis vor rd. einer Woche. Ich denk, das geht als 'eine ganze Weile' durch. ;)

      Letzte Woche war es dann tatsaechlich mal soweit. Auch wenn mein Herr im Anschluss meinte, dass er das vorher schonmal gemacht habe, aber da muss ich irgendwie gaenzlich woanders gewesen sein, ICH weiss davon zumindest nix mehr - ist aber auch jetzt nicht das Thema.

      Ich muss sagen, es war ok, es wird sicherlich nicht zu meinen Lieblingspraktiken werden, aber wenn er es machen will, so be it.
      Also mein erster Dominuskuss von ihm kam für mich überraschend und löste zunächst Unbehagen und Ablehnung aus. Aber wie bei so vielem, neu ist neu und erstmal komisch. Ich ließ mich darauf ein und versuchte meine Vorurteile wegzulassen.
      Nach und nach trat für mich die Gewöhnung und Liebelei für diesen Kuss ein. Heute machen wir ihn beiderseits ab und zu. Genauso wie das Trinken aus dem Mund des anderen, das finde ich auch sehr anregend.

      Also ja, ich finde ihn schön. Der Austausch / die Aufnahme von Körperflüssigkeiten ist sehr intim… nur mit dem passenden Partner.
      …entscheidend ist die Perspektive und da gibt es mehrere Möglichkeiten… ;)
      Mein Ehemann liebt den Dom-Kuss. Am liebsten von ziemlich weit oben. So, dass wir beide zuschauen können bzw. in meinem Fall ich zuschauen muss wie ganz langsam seine Spucke immer näher kommt.
      Schon lange bevor wir auf BDSM aufmerksam wurden hat er dies gerne gemacht.

      Bis heute ekelt es mich an. Obwohl ich ihn gerne küsse. Ausgiebige Zungenküsse sind bei uns die Norm.
      Aber seinen Speichel - seinen Speichelfaden - zuzuschauen wie er langsam immer näher kommt. <X
      Aber ab und zu mach ich es ihm zuliebe mit.