Für Demütige gibt es keine Demütigungen!?

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      Demut hat für mich erst einmal gar nichts mit BDSM zu tun.

      Für mich ist es das Annehmen des Schicksales ohne zu hadern. Z.B. eine Frau verliert ihre gesamte Familie bei einem Autounfall und sieht das als Aufgabe die ihr das Schicksal geschickt hat. Für mich hat das etwas mit Karma und Lebensaufgaben zu tun.

      Demut empfinde ich wenn ich s.g. Naturkatastrophen erlebe, die Kraft des Windes hier an der Küste. Dieses Gefühl kann kein Mensch in mir erzeugen.

      Bleibe ich beim Thema Natur und Demut, kann diese mich nicht demütigen.

      Im BDSM-Kontext kann mein Partner mich so führen, daß ich in Bereiche meines Seins vordringe, in die ich allein nicht gekommen wäre. Das kann mich demütig werden lassen. Aber das bezieht sich auf die Tiefe eines erlebten Gefühles, also letztendlich auf mich selbst. Ich empfinde dann Demut vor mir und bin dem Partner dankbar dafür, daß er mich dort hingeführt hat.

      Demütigen kann mich ein Mensch schon. Im sexuellen Kontext kickt es mich sehr. Und auch nur dort. Diese Spiele, die dann bis an ganz tiefe Grenzen gehen halte ich für ähnlich gefährlich wie es Atemreduktion sein kann - und auch die liebe ich. Und dann falle ich dem "Verursacher" auch schon mal zu Füßen, was sicherlich auch für demütig gehalten werden kann, selbst von mir - in diesem Moment -.
      @nur d Mit der Liste wollte ich dir nur zeigen das Erniedrigung das absolut selbe ist wie die Demütigung nur ein anderes Wort eben. Wir können auch sagen Subi wird zur Sau gemacht, das ist auch eine demütigende Erniedrigung. Weil du in denem Post geschrieben hat "ich würde deine Umschreibung so in der Art hernehmen, aber in Zusammenhang mit Erniedrigung."

      Demütigung = Erniedrigung
      demütigen = erniedrigen

      Demut und demütigst (hin/annehmen) war ja schon geklärt. ^^
      Ser's CS-Ruby,

      ich hatte schon soweit verstanden, dasss es für dich ein und dasselbe ist. Für mich ist es das nicht, wohl aber halte ich beides für eng miteinander verbandelt.

      Domandizh hat es auch ganz gut unterschieden
      "Demütigen: Das Spiel mit dem Stolz einer Person
      Erniedrigen: Das Spiel mit der Position einer Person zu einer anderen"

      Ist ja recht, wenn du es als gleichbedeutend einreihst. Für mich war es mal sehr wichtig abgrenzen zu können was mit mir geschieht um meine empfundenen Gefühle in Worte fassen zu können und dann noch wieder einem anderen vermitteln zu können. Da drüber bin ich drauf gekommen manches passt nicht unter den einen oder den anderen Deckel.

      Ich finde es heute noch immer schwer manch eine Aktion für mich klar abzugrenzen und dem einen oder anderen zuzuordnen, aber es gibt so Klassiker, die meinem Gefühl nach nur entweder oder sein können.

      Siehe das Beispiel mit dem Napf.
      Daraus zu essen wird eher den erniedrigen, der es nicht als zugestandene Vergünstigung betrachtet.
      Demütigung wird mehr im Kreis von "Telleressern" empfunden werden, gleich ob Vergünstigung oder nicht.

      Was mich im ganzen Thread erstaunt ist die negative Besetzung beider Worte. Klingt bei einigen ein
      wenig nach Sorge um Gesichtsverlust. Schade an sich.

      Viele Grüße, fein dass wir doch noch mit einander Worte wechseln und nicht auf copy und paste vertrauen ;).
      d
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      nur d schrieb:

      Was mich im ganzen Thread erstaunt ist die negative Besetzung beider Worte. Klingt bei einigen ein
      wenig nach Sorge um Gesichtsverlust. Schade an sich.


      Es sind auch negative Worte, Demütigen wie Erniedrigung. Es ist etwas das von Außen kommt gegen das man sich nicht erwehren kann. Das kann man drehen und wenden wie man will, es ist negativ. Das heißt nicht das man hinterher nicht stolz drauf sein kann das man es gemeistert hat.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      @nur d Dabei ist doch aus dem Napf essen eine lustige Angelegenheit :D vor allem wenn dann Subi mit angekleckerten Gesicht jemanden ansieht. Ach, ich weiß, ich gehören nur zu den 12,5% der sehr perversen, die auch das mit Demut machen und noch Spaß an der Sache haben.

      Jeder Empfindet es anders und gibt auch der selben Sache 2 verschiedene Namen um es trennen zu können.

      Die Demütigung oder Erniedrigung hat etwas negatives, was aber nicht heißen muss das es so negativ ist, denn im Kontext ist es ja nur ein Zahnrad welches das nächste in Bewegung setzt und seine Wirkung freisetzt. Also z.B. Sub bloßstellen um ihm zum fallen lassen zu bewegen oder um ihm/ihr ihre Stärke und Stolz den sie haben sollte zu zeigen und sich nicht dafür schämen muss und somit auch keine Demütigung ist. Auf dein Thema umgelegt, Stolz und mit Spaß aus dem Napf zu essen, egal wie viele dir dabei zusehen.

      Ist man dann so weit, dann macht man es mit dankbarer Demut (auch wenn man Top die Pest an den Hals wünscht, manches mal ;) ). Und man darf ja nicht vergessen, wenn BDSM immer Spaß machen würde, dann würde es dabei keine Demütigung dabei geben und das währe dann doch irgendwie sehr langweilig. :whistling:
      Grüß dich Silbermond,

      denkst du wirklich man kann nicht? Warum das?
      Es sind auch negative Worte, Demütigen wie Erniedrigung. Es ist etwas das von Außen kommt gegen das man sich nicht erwehren kann.


      Wenn mir einer ungefragt in meinen Tanzbereich latscht und ich meine der hat da nichts verloren tacker ich ihm verbal das Ohrläppchen an den nächstbesten Holzpflock und dann kann er ja nochmal überlegen ob er meint sich mir in solcher Weise nähern zu müssen. Ich denke schon man kann sich wehren.

      Mir stellt sich die Frage hat ein mir nicht nahestehender Mensch überhaupt die Macht mich anzugehen? Oder erreicht er mich mit derlei erst gar nicht - so nach dem Motto "man kann sich über alles ärgern, muss es aber nicht".

      Ich denke ob es negativ oder positiv besetzt ist macht die Motivation aus mit der eine Aktion angelegt ist.

      Viele Grüße
      d
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      Johann Wolfgang von Goethe
      CS-Ruby und weil mir Menschen, die zum Lachen nicht in den Keller gehen und die Bodenhaftung nicht verlieren symphatischer sind als die bierernste Fraktion, die meint BDSM ist nur was für Strenggucker und Durckmäuser mag ich das hier
      Ach, ich weiß, ich gehören nur zu den 12,5% der sehr perversen, die auch das mit Demut machen und noch Spaß an der Sache haben.
      :)
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe


      nur d schrieb:

      Oder erreicht er mich mit derlei erst gar nicht - so nach dem Motto "man kann sich über alles ärgern, muss es aber nicht".

      Sobald ich so denke bedeutet die Person mir nichts mehr. Jemand der mir wichtig ist und mir nahesteht kann mich sehr verletzen, er kann mich demütigen, erniedrigen aber er kennt meine Grenzen auch. Ein Mensch der mir nichts bedeutet kann evtl bestimmte Triggerworte loslassen oder
      Taten aber er wird MICH nie erreichen und entsprechend wenig Macht über mich haben. Da kann ich nämlich entscheiden ob es das Wert oder nicht. Wenn du das ärgern über manche Eigenheiten meinst, da ist es doch so das wir den Andern so annehmen wie er ist und da gehören diese eben auch dazu.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Ich kann den Gedankengang der in der Überschrift steckt nachvollziehen. Und mir gefällt die Erklärung:
      "Demütigen: Das Spiel mit dem Stolz einer Person
      Erniedrigen: Das Spiel mit der Position einer Person zu einer anderen" , sehr gut. Was Demut im BDSM Kontext für mich ist bzw ob ich es da überhaupt so richtig empfinden kann, weiß ich offen gestanden nicht. Es gibt Situationen in denen mich ein Gefühl oder ein Hauch davon gestreift hat, aber die sind vorüber gegangen und ich weiß nicht ob das dann Demut ist. Es kann aber auch sein das ich hinter diesem Wort etwas größeres vermute oder erhoffe als es letztlich real, menschlich erlebbar ist. Ähnlich unfassbar ist es ja mit dem Begriff Liebe.
      Was ich aber im Laufe dieses Threads verstanden habe ist zB warum mich das fressen aus einem Napf eben nicht innerlich erniedrigend trifft, sondern von mir als sinnliche Geste oder Spass empfunden wird. Ich mache es nur wenn ich mich meinen Gegenüber freiwillig und gern als nieder empfinde. Ich gehe selbst nach unten und bestimme meine Position damit selbst.

      lg redcat
      Für mich sind Erniedrigungen und Demütigungen eine ganz besonders köstliche Speisen auf der BDSM-Menükarte ;) ... Es benötigt Fingerspitzengefühl, einen kreativen Kopf, den nötigen Sadismus und jede Menge Empathie, um Spiele mit dem Stolz und der Position der Sub spielen zu können... und natürlich auch den entsprechenden Mut Risiken einzugehen.

      Ich glaube ich war noch nie so demütig wie bei meinem Herrn, dennoch habe ich meinen Stolz und meine Position im Machtgefälle, die nicht fix ist, sondern sich ändert... und wenn ich zu "über"mütig werde bietet das natürlich immer eine schöne Vorlage... Genau wie mein Stolz das stets tut...

      Mich kickt es nun mal auch, wenn er mich demütigt u/o erniedrigt... meine Demut ihm gegenüber macht mich dagegen nicht immun... zum Glück :love:

      Und wichtig für mein Erleben ist: ich habe ihm die ausdrückliche Erlaubnis dafür gegeben damit zu spielen und deshalb freue ich mich, wenn er sich wieder eine neue "Gemeinheit" für mich ausgedacht hat... auch wenn ich ihn in dem Moment mit aller Inbrunst hasse...

      Deshalb stimmt der Satz nicht für mich, dass es für Demütige keine Demütigungen gibt.
      Gerade dieser Satz "Für Demütige gibt es keine Demütigung" hat mich auch nachdenklich gemacht und stimmt auch für mich nicht. Sobald man beim anderen eine Schwäche, Schwachstelle (er)kennt - und die hat jeder - ist dort Demütigung möglich.
      Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Stolz der Sub eine Demütigung immer leichter ertragen lässt bzw sie quasi über die innere Demut "neutralisiert" wird. Das kann sicher so sein. Es ist aber ebenso möglich, dass Sub mit einer Demütigung konfrontiert ist, gegen die ihr Stolz sich auflehnt und dann verstärkt der Stolz in Form von Widerstreben die Demütigung, dann schickt der Stolz Sub in eine innere Kampfarena, wo sich erst erweisen muss wer stärker ist- innere Haltung der Demut versus Demütigung und Stolz, der "nein" schreit.
      Nur so ein Gedanke

      Wo käme man hin, wenn alle sagten wo käme man hin und niemand ginge um zu sehen wo man hinkäme, wenn man ginge.

      ich empfinde Demut nur einer bestimmten Person gegenüber und das aus tiefsten Herzen und freiwillig... Gerade weil ich dies aus dem Herzen empfinde und auslebe, glaube ich, dass es einige Dinge gibt, mit denen man mich demütigen könnte... schließlich sind hier immer Gefühle im Spiel, die schnell dazu führen können, sich gedemütigt zu fühlen...

      Das eine verhindert meines Erachtens nach nicht das andere....

      LG Moon