50 Shades of Grey, kritische Reflexion

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      Um wirklich Kritik anzubringen muss man sich mit der zu kritisierenden Materie auseinandersetzen. Das Gilt für Bücher, Religionen und Analsex uvm.

      LG Lil[/quote]


      Super Geil! Ich lach mich schlapp.
      Nun zum Thema ich habe das Buch nicht gelesen & werde auch den Film nicht sehen.
      Lieber mache ich meine eigenen Erfahrungen, denke mir meine eigenen Geschichten aus & meine eigenen Fehler!
      Und nun aus der Sicht einer "Professionellen".

      Ich finde der Artikel trifft es wirklich/endlich auf den Punkt.

      Sogar die Krawatte, mit der Mr. Grey seine Teuerste fesselt, kann man käuflich erwerben, und die Zielgruppe bewertet sie bei Amazon mit nicht weniger als 5 Sternen.


      Dazu fällt auch mir nichts mehr ein - außer, hab ich die schon in der Werbung???

      blogs.faz.net/stuetzen/2015/02…ofessioneller-sicht-4967/
      Guten Morgen Forum,

      als jemand der sich sehr frisch mit dem Thema BDSM befasst, und jemand der von Shades of Gray inspiriert wurde sich eingehender mit diesem Thema zu beschäftigen
      möchte ich mal grob meine Meinung mitteilen.

      Als erstes finde ich es sehr wichtig, wie es ja auch hier bereits gesagt wurde, zu beachten, dass es sich um einen Roman handelt.
      Und klar liegt die Gefahr drin, dass der gemeine Konsument sich eben nicht weiter eingehend mit der Thematik befasst, sondern
      dass Uschi sich vor Horst auf Bett wirft und ruft " Mein Dom schlag mich, dominiere mich, ich bin deins" (ich hoffe hier gibt es niemanden
      der Horst oder Uschi heißt ;), wenn doch möge mir verziehen werden)

      Ich glaube aber, dass es dann oft gar nicht so sehr um das Thema BDSM geht, sondern eher darum, dass Frauen ihren "Christian" vermissen,
      den Mann, der sich nach Ihnen verzehrt, der sie auf Händen trägt, und einen Mann nach dem sie sich verzehren. Und dass dies nicht so ist, mag sicherlich
      auch an der Verwaschung und Liberalisierung der Gesellschaft liegen, und ich glaube schon, dass sich Beziehungen zwischen Männern und Frauen in den letzten Jahrzenten
      nicht unbedingt zum positiven verändert haben, ganz generell gesehen.

      Und zugegebenermaßen kann man eine Beziehung, in der man sich für einander verzehrt und sich einander hin gibt auch ohne BDSM Kontext haben.
      Wenn Paare sich denn nun auf Grund dieser Bücher mit dem Thema BDSM auseinander setzen, aber eigentlich etwas ganz anderes suchen, werden
      sie darin aber auch keine Erfüllung finden, und sich nicht langfristig mit diesem Thema auseinandersetzen. Was ich persönlich per se aber jetzt auch nicht so schlimm finde,
      für die Beziehung des Paares kann das natürlich schon ganz anders aussehen, und kann natürlich sogar schaden. Aber dann stimmt auch grundsätzlich in der Beziehung etwas nicht

      Was ich aber damit auch sagen will, dass hierfür aber nicht die Bücher oder die Autorin verantwortlich gemacht werden kann, dafür ist doch jeder selbst verantwortlich.
      Ich fand den vergleich mit Kriminalromanen sehr treffend, ich lese zur Zeit die David Hunter Reihe von Simon Beckett, und auch wenn ich den Bereich der Forensik sehr interessant finde
      werde ich dadurch doch nicht zum Forensiker. Genauso sehr ich es bei Shades of Gray auch, nur weil ich die Bücher lese und gut finde, bin auch noch langer kein BDSMler, wer das glaubt gehört
      mit dem Klammersack gepudert. Aber wie gesagt liegt die Verantwortung doch beim Leser und nicht aber dem Buch oder der Autorin.

      Ja, ich habe mich von SoG inspirieren lassen, aber bevor ich die erste wirkliche Session mit meiner Partnerin hatte, habe ich versucht mich ausführlich mit dem Thema auseinander zu setzen, ob mir das wirklich gelungen ist wird die Zeit zeigen.

      Und wenn etwas erfolgreich ist, ist es doch klar, dass die Merchandising Maschine angeschmissen wird. Das ist doch in allen Bereichen so, der Markt bekommt, was der Markt will. Ich kann verstehen, dass dies nervt, aber wer dafür Geld ausgeben will, bitte.

      Grüße
      Mr. Mendor
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Hi Mr. Mendor. Ich finde, auch wenn einen ein Buch dazu anregt, sich mit etwas zu beschäftigen, darf man es trotzdem ruhig einer kritischen Betrachtung aussetzen. Ob sich Menschen von ungesunden oder gewalttätigen Darstellungen von BDSM in den Medien dazu inspirieren lassen, es selbst einmal zu probieren? Natürlich. Es gibt auch recht wenig andere, um ehrlich zu sein. Heißt das, dass diese Menschen deswegen alle ungesunde und gewalttätige Beziehungsdynamiken nachleben? Natürlich nicht. Aber ist es deswegen "gut" dass solche Darstellungen existieren? Naja, hier scheiden sich die Geister wieder. Womöglich wären du und deine Frau von einer einvernehmlichen, gesunden Darstellung bei der beide Beteiligten Spaß an der Sache haben, ebenso inspiriert worden. ;)
      Hallo Elsa

      Elsa schrieb:


      Ich finde, auch wenn einen ein Buch dazu anregt, sich mit etwas zu beschäftigen, darf man es trotzdem ruhig einer kritischen Betrachtung aussetzen.


      Dem stimme ich absolut zu, keine Frage. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass es sogar gut ist, wenn dann jemand dazu äußert, der Ahnung von der Thematik hat, um Leute davor zu schützen sich blind in solch eine Thematik zu stürzen.

      Das was mir nur fremd ist, und was ich persönlich auch gar nicht mag sind diese Extreme, die einen auf der einen Seite die etwas verteufeln und kein gutes Haar daran lassen und die auf der anderen Seite die alles vehement verteidigen.

      An diesem Ort geht das ja noch sehr sehr gesittet zu, das ist auch der einzige Grund, warum ich mich überhaupt dazu äußere, da ich leider des öfteren die Erfahrung gemacht habe, dass es passieren kann dann von beiden extremen Positionen verbale Dresche zu beziehen.


      Elsa schrieb:


      Womöglich wären du und deine Frau von einer einvernehmlichen, gesunden Darstellung bei der beide Beteiligten Spaß an der Sache haben, ebenso inspiriert worden. ;)


      Nicht nur womöglich, sondern ganz bestimmt ;)
      Vielleicht ist das aber auch genau der Grund, warum es mir egal ist, ob es vielleicht einige Ungereimtheiten oder Dinge in den Büchern gibt die eigentlich anders sein sollten. Ich ziehe das für mich wichtige daraus, und wenn ich mich weiter damit beschäftigen will steige ich richtig ins Thema ein. Ich habe auch einige Dinge als eher merkwürdig empfunden, habe aber darüber hinweg gelesen, da ich von dem Roman in erster Linie unterhalten werden wollte, was sich daraus entwickelt hat und noch entwickeln wird, da hole ich mir meinen Input wo anders, wie z.B. hier wo es um wirkliche Aufklärung und Austausch des Themas geht


      Ich habe mir gerade meinen Beitrag von heute morgen noch einmal durch gelesen, und möchte Aspekt noch mal etwas genauer beschreiben, weil wenn er so alleine da steht eventuell falsch verstanden werden könnte.

      Mr. Mendor schrieb:

      ... ich glaube schon, dass sich Beziehungen zwischen Männern und Frauen in den letzten Jahrzenten
      nicht unbedingt zum positiven verändert haben, ganz generell gesehen.


      Ich bin selbstverständlich nicht der Meinung, dass Frauen ins Haus gehören und nur für Kochen, Kinder und Kirche zuständig sind. Aber ich glaube ebenso wenig das dieses sich beweisen müssen was Einzug in die Gesellschaft gehalten hat gut ist. Ich finde das ganze auch recht schwer in Worte zu fassen. Also Mann und Frau sind schon gleichberechtigte Partner in einer "normalen" Lebensbeziehung. So weit nur zu Ergänzung.

      Grüße
      Mr. Mendor
      Grüße Mr. Mendor

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      Ich habe den Rattenschwanz des Threads nun nur überflogen und nur die erste Seite gelesen - ebenso habe ich die Bücher nicht gelesen, nur den Film gesehen.

      Also, ich finde man merkt in dem Film sehr sehr deutlich, das es eine Fanfiction zur Twilight-Saga war, im Ursprung jedenfalls. Denn, ich wusste es nicht bevor ich den Film sah und dachte während dessen immer und immer wieder "irgendwie erinnert mich das an Twilight" - im Nachhinein habe ich dann mal ein wenig zum Thema SoG "wikipediert" und dort las ich dann, das es eben eigentlich mal Fanfiction war, die Hauptfiguen ursprünglich Bella und Edward gewesen sind und sich das erst im späteren Verlauf der Entstehungsgeschichte von SoG geändert hat.

      Man merkt, meiner Meinung nach im Film (der laut Aussage einiger Bekannter, wohl recht "nah" am Buch sein soll) das es eine Anlehnung an die ewig wehrende, eben auf Teenager und junge Erwachsene (tendenziell Frauen) zugeschriebene große Liebe das Hauptthema sein soll, mit viel Schnulz und viel Romantik und eben auch sehr viel Klischee - in der Twilight-Saga ist es eben der Vampir, der mit seinem Gewissen kämpft die "holde Jungfrau" mit seinem Biss nicht ins Verderben stürzen zu wollen obwohl sie sich doch so sehr nach ihm, seiner "geheimnisvollen Andersartigkeit" und seinem Gentleman-aus-vergangenen-Zeiten-Benehmen verzehrt und in Shades of Grey ist es eben der vermeintliche BDSMler (wobei die Bezeichnung BDSM, meines Wissens nach innerhalb der Geschichte nirgendwo fällt) der die, auch hier wieder "holde Jungfrau" vor seiner "anders gearteten" Neigung auf sexueller Ebene und seiner emotionalen Dysfunktion die auf irgendeinem Kindheitstrauma beruht, während sie auch hier wieder total von seiner Macht, seiner Position und eben auch seinem Gentleman-Gen angezogen wird. Natürlich, wird BDSM hier irgendwie angeschnitten - aber es dient eben nur dem auskleiden der Geschichte (für mein Empfinden), eben weil Christian Grey hier kein Vampir ist und es nicht sehr viele, "ansprechende" Andersartigkeiten gibt (denn wenn man es so betrachtet, hat wohl jede Frau schon mal einen feuchten Traum davon gehabt, von einem Mann dominiert zu werden, auch die noch so "vanilligste") die breite Masse wird also bedient. Was ja auch Ziel, eben eines solchen Romans ist - es ist Unterhaltungsliteratur und kein Sach- oder Lehrbuch. Natürlich, werden viele "alte Hasen" der BDSM-Szene bei dem ein oder anderen Szenario in dieser Geschichte laut aufschreien oder gekräuselte Nackenhaare und Fußnägel bekommen, wenn es um den Punkt SSC geht - aber um den, geht es in dem Buch eben offiziell nicht, und 95% oder mehr, der Leser dieser Bücher - werden nicht mal wissen, das so etwas wie SSC überhaupt existiert und auch nicht danach fragen.
      Ebenfalls geht es wohl einfach um den Aspekt, das wir Frauen eben alle irgendwo ein verborgenes (oder bei manchen auch weniger verborgenes) Helfer-Syndrom haben, die meisten Frauen wollen nicht den glasklaren, durchsichtigen 0-8-15 Mann, an dem es aber auch so gar nichts zu "retten" gibt. Wahrscheinlich (nur eine Vermutung von mir persönlich) sind wir einfach viel zu sehr, das Urinstinkt gesteuerte Muttertier, das umsorgt und behütet - und so, schwärmen wir eben auch von oder für Männer, die geheimnisvoll sind, an denen es etwas gibt das wir herauskitzeln müssen und wenn wir dann gekitzelt haben und es stellt sich raus das der Mann eigentlich nur ein verletztes Kind im Körper eines Mannes ist, um so besser - denn dann tritt die Löwin auf den Schirm die den Mann aus seinem Abgrund zieht und ihr, der Frau auf ewig mit Treue und Ergebenheit zu Dank verpflichtet ist. Es ist quasi, als ginge es in dieser Geschichte, wie auch eben in der Geschichte an die sie ursprünglich angelehnt war - um den modernen Prinz-Charming.

      Ich sehe also, die Bücher als gar nicht so kritisch an. Natürlich, können diese Bücher besonders von jugendlichen Mädchen oder Frauen oft und leicht fehlinterpretiert werden - aber das können auch die meisten anderen Liebesromane. Und, nicht jede Frau die einen blutigen Krimi oder Thriller ließt wird deswegen Mordkommissarin oder Serienmörderin - warum sollte also jede Frau die diese Bücher liest oder las, eine hirn- und willenlose Frau werden die sich von jedem x-beliebigen Mann dominieren, misshandeln oder missbrauchen lässt. Die Frauen die wirklich BDSM zugehörige Neigungen haben, werden oder würden diese früher oder später vermutlich eh entdecken und dann, mit Glück den richtigen Weg finden oder auch ohne diese Bücher vll. an einen "Pseudo-Dom" geraten der ihnen, das blaue vom Himmel runter erzählt weil er ihre Unwissenheit ausnutzt.

      So und ich habe jetzt viel zu viel, und vor allem viel mehr geschrieben als ich wollte -die Hälfte warscheinlich ziemlich wirr und doch würde mir noch mehr einfallen, zB. der kritische Blick auf die Probleme unserer Gesellschaft, die es überhaupt erst möglich mach, das junge Mädchen und Frauen sich von dieser Art einer Geschichte der Art beeinflussen lassen, das sie eben nicht unter dem Schutz von SSC ihre Fantasien im BDSM Bereich ausleben, sondern diese Bücher so auffassen das es eben erstrebenswert sein könnte sich von einem Mann - über das Maß der eigenen Tabus und des eigenen Willens hinaus beherrschen zu lassen, wie im Anno Dazumal .. aber das ist ein anderes Thema.
      liebste Grüße,
      MadElaine
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      "... Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt ..."
      Antoine de Saint-Exupéry

      <3 Cody 's Mädchen mit Leib und Seele <3
      SoG ist genauso "romantisch" wie Die Schöne und das Biest: wenn die liebe Anna hier ins Forum käme und ihre Situation schildern würde, würde man ihr raten den Typen schnellstens zu verlassen (und eventuell Anzeige zu erstatten). Der konkrete BDSM Anteil ist dabei eigentlich fast nebensächlich.

      Realismus vs. ist-doch-nur-ein-Buch/Film Debatte hatten wir ja schon, aber ein realistisch wirken wollender Roman/Film mus sich das halt auch gefallen lasen.
      @Elsa

      Ja du hast wohl recht, das würden manche hier ihr vermutlich raten - sofern sie über ihre Situation klagt und verzweifelt
      - aber so wie ich den Film (und damit ja Band1) verstanden habe tut sie das nicht. Selbst wenn man es also von der Fiktion in die Realität ummünzt bleibt die Frage, ob SSC oder nicht - ist nicht jeder seines Glückes Schmied? Will meinen, wo kein Leidensdruck da kein Leiden, und berechtigte oder unberechtigte Zweifel an irgendwas hat jeder mal. Eben besonders zu beginn von etwas neuem.
      liebste Grüße,
      MadElaine
      __________
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      Antoine de Saint-Exupéry

      <3 Cody 's Mädchen mit Leib und Seele <3
      @MadElaine: naja den Film hab ich nicht gesehen, aber das Buch ist aus ihrer Erzählperspektive und da hat sie fast ausschließlich Angst vor ihm, Angst vor dem BDSM das er ihr aufdrängt, währenddessen findet sie es schrecklich und danach "wars ja nicht so schlimm, hoffentlich will er das nicht zu oft" aber er ist halt so anziehend (ohne so rechten Grund, was womöglich auch ein Überbleibsel vom dem Vampiransatz war ;) ) und wenn sie seiner Liebe würdig sein will, muss sie das ertragen können. Ob da alles SSC abläuft, verblasst irgendwie zwischen dem Stalken, dem Drohen, dem cholerische Gesprächsverhalten, dem illegale Handyorten, den sexuellen Übergriffen...

      Ich will jetzt auch nicht rüberkommen als wär ich päpstlicher als der Papst - wenn jemand zu mir sagt: "mir egal ob das problematische Botschaften vermittelt, ich bin eh schon groß und kenn den Unterschied zwischen Realität und Fiktion, ich geb mir das weil's mich anmacht" - also das versteh ich! Das versteh ich bei SoG, das versteh ich bei Vergewaltigungsszenen in Filmen, das versteh ich bei GOR, egal - total okay, kein Urteil von mir! Aber wenns dann heißt, wow, das ist so romantsich und ein Liebesfilm und das ist es, was sich doch jede Frau wünscht, dann kann ich halt auch nicht anders als mir zu denken... was? :gruebel: ?(

      @Elsa

      Also wie gesagt, die Bücher habe ich bisher leider nicht gelesen - habe es aber noch auf der To-Do-Liste.

      Zu dem anderen Punkt in dem Sinne;

      das war was ich - glaube ich - oben irgendwo angeschnitten habe. Sollte es dazu kommen, junge Mädchen oder auch gestandene Frauen plötzlich der Meinung sind, das genau diese Art von Beziehung - mit, wie du ja sagst Zwang, Unterdrückung und (sexueller) Gewalt das normalste der Welt und das neue Non-Plus-Ultra darstellt, dann wirft sich mir hier granatenartig die Frage auf : Wie weit ist es um unsere Gesellschaft schon gekommen? Das soll meinen, sollten nicht selbst die jüngsten Leserinnen und Leser von SoG so aufgeklärt über all diese Dinge sein, das sie eben wissen es ist ein fiktiver Roman der zur Unterhaltung und für manche eben auch zur Lust anregung dienen kann und soll, aber nicht mehr?
      liebste Grüße,
      MadElaine
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      <3 Cody 's Mädchen mit Leib und Seele <3
      @MadElaine:

      "Ich hab geglaubt ich kann/soll/muss ihn ändern" ist einer der Hauptgründe, warum sich die allermeisten Frauen erst nach vielen Versuchen aus Gewaltbeziehungen lösen können. Und dann fühlen sie sich schuldig, denn offensichtlich haben sie "versagt."

      Nebenan haben wir einen Thread der hinterfragt, wie es sein kann dass junge Frauen sexuell (respektive auch hier im BDSM Bereich) Dinge mitmachen, die sie gar nicht wollen und die sich schlecht anfühlen. Und dann unsicher sind, ob das nicht normal ist.

      Warum? Weil es eben überall suggeriert wird, dass das ganz normal und erstrebenswert und sexy ist. Liebe, eben. SoG ist da nicht das einzige, nein, sondern ein weiteres (aber eben sehr gehyptes) Glied in dieser bescheuerten Kette, wo das eben sehr deutlich der Fall ist. Und das genau das widerspiegelt - und auch genau das perpetuiert.

      Wer's wirklich zum "weils-mich-anmacht" Spaß liest - wie gesagt, nur zu. Ich glaube aber, dass vielen diese seltsamen Beziehungsdynamiken gar nicht bewusst auffallen - und das ist es, was mich erschreckt.



      ( :old: , sorry. )

      Elsa schrieb:

      Aber wenns dann heißt, wow, das ist so romantsich und ein Liebesfilm und das ist es, was sich doch jede Frau wünscht, dann kann ich halt auch nicht anders als mir zu denken... was?



      Ich glaube es liegt ein wesentlicher Punkt darin, dass der "normale" Leser bzw. Zuschauer, der sich in erster Linie nur unterhalten lassen möchte, gar nicht so genau analysiert. Wie sollte er auch? Woher soll die 16 oder 18 Jährige junge Frau, oder die gestandene Frau Mitte 30 wissen, was SSC ist? Oder nach welchen "Regeln" eine BDSM-Beziehung abläuft? Natürlich hätte sich die Autorin, um ein wirklich anspruchsvolles Werk zu erstellen, besser und eingehender mit der Thematik befassen sollen, oder vielleicht sogar müssen. So ist es halt was es ist, ein reiner Unterhaltungsroman, der nicht besonders gut recherchiert ist.

      Ich denke das was den Hype auslöst ist gar nicht mal so die BDSM-Thematik, oder die teilweisen etwas schrägen nicht SSC konformen Handlungen, sonder das gegenseitige Verzehren, das die Finger nicht voneinander lassen können. Die Begierde usw. Und das ist in den Büchern und auch im Film gar nicht so schlecht gelungen.

      Wie viele Beziehungen laufen heute so nebenher, in denen einander kaum Beachtung geschenkt wird? Ich glaube, dass es viel mehr dies ist was sowohl Frau als auch Mann heute zunehmend fehlt. Und da können "Vanillas" aus meiner Sicht einiges von BDSMlern lernen, zumindest so wie ich eine funktionierende Beziehung mit BDSM Elementen verstehe.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)

      MadElaine schrieb:

      @Elsa warum das Sorry ganz am Ende? Du vertrittst doch nur - und wie ich finde, recht sachlich - deine Meinung! :blumen:


      Weil es mir leid täte, jemandem etwas zu vermiesen das für den einen hohen Stellenwert hat. Es deswegen nicht zu sagen, wär auch blöd - aber trotzdem gefällt mir der Gedanke nicht. Ich geh halt einfach einmal davon aus, dass sich eh niemand seinen oder ihren Spaß nehmen lässt. :)

      Mr. Mendor schrieb:

      Wie sollte er auch? Woher soll die 16 oder 18 Jährige junge Frau, oder die gestandene Frau Mitte 30 wissen, was SSC ist? Oder nach welchen "Regeln" eine BDSM-Beziehung abläuft?


      Ja aber das ist doch genau mein Punkt: auch wenn jemand von SSC noch nie was gehört, sollte das auffallen. Auch wenn jemand nur mit seinem Hausverstand urteilt, auch an den Regeln einer ganz "normalen" Beziehung gemessen, wäre das beschriebene Verhalten nicht okay sondern sehr grenzwertig - und ganz sicher nicht "romantisch". Und dass es aber als romantisch dargestellt wird, finde ich problematisch.

      Der Thread ist schon etwas abgestaubt. Den folgenden Link habe ich heute per Zufall gefunden und möchte ihn euch nicht vorenthalten.

      ***SCHOCKIERENDE NEWS für Shades of Grey Fans***
      (Lydia Benecke übersetzt einen Artikel von Maike Ruthenberg)
      facebook.com/LydiaBenecke.official/posts/852317318114205

      Wobei der hier verlinkte Artikel eine etwas breitere Argumentation bietet als der im Eingangspost verlinkte Artikel (Von der Wortwahl her würde ich fast sagen, der hier ist die Grundlage für den ersten ;) ).
      Also mittlerweile sehe ich diese ganze Thematik von wegen SoG sei gefährlich für Neueinsteiger und würde BDSM zu einem schlechten Ruf verhelfen nicht mehr so ernst. Ich lese fast immer nur, dass die Leute jetzt lockerer und aufgeschlossener sind.

      Hat denn eigentlich jemand in seinem "Vanilla"-Bekanntenkreis jemanden, der von dem Buch in irgendeiner Form beeinflusst wurde? das interessiert mich schon die ganze Zeit.
      Alsoooo ich hab den Film jetzt auch gesehen und ob ihrs glaubt oder nicht ich wollte nicht,ich wurde überredet....von meinem Kerl :D :D mein Fazit ist, der Film ist scheiße, es is zwar schon alles vom ersten teil irgendwie drin aber alles nur angeschnitten, sie geht mir tierisch aufn Zeiger und ihn hätte ich mir am ihrer Stelle geschnappt und ins Spielzimmer gebracht und hätte ihm mal gezeigt wie man das richtig macht :D ihre ganze Rolle ist extrem nervig und er ist voll der Lappen...da gefallen mir beide im Buch besser. Nun ja war jetzt nicht besonders konstruktiv aber das ist alles was ich dazu sagen kann :D
      <3 happiness is a state of mind <3
      @Kirsche Habe ihn letzte Woche auch gesehen und kann dir nur zustimmen. Eigentlich wars mir nicht mal einen Beitrag wert :D Ich war echt enttäuscht, obwohl ich ohne große Erwartungen dran gegangen bin. Ausnahme war die Stelle mit dem Businessmeeting, als sie den Vertrag durchgehen, da fand ich Ana einfach genial ;) Den Rest hätte ich mir aber auch sparen können - Unterhaltungswert gleich null, fand ihn nur künstlich in die Länge gezogen.