Blokade durch Depression

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      Blokade durch Depression

      Hallo ihr lieben.
      Mein Name ist Anne und bin eigentlich aus blanker Verzweiflung hier gelandet.
      Es geht um meine Vergangenheit und vor allem um meinen Freund.
      Er ist devot und ich war am Anfang unserer Beziehung dominant.Es hat mir gefallen und der Sex war klasse!
      Doch meine Vergangenheit hat mich am Ende eingeholt und nun ist nichts mehr wie es war.Ich wurde in meiner Kindheit geschlagen,durfte mit ansehen wie meine Mutter geschlagen wurde...
      Einzelheiten erspar ich euch lieber,aber da liegt mein Problem!
      So nach und nach brach meine alte Depression wieder aus,die,wie ich dacht längst überwunden war.Ich hatte seit Jahren keinen Deprischub mehr doch nun ist alles wieder da.
      Naja und nun bin ich halt ziemlich ´liberal´geworden.Lass meinem Freund alles durchgehen,kann nicht mehr streng zu ihm sein,nicht mehr bestrafen obwohl er förmlich darum bettelt!
      Es erinnert mich alles an meine scheußliche Kindheit,so sehr,das ich beim Versuch so wie früher zu sein Heulanfälle bekomme...
      Mein Freund aber lebt dafür und ich kann es nicht mehr,und obwohl er sagt er liebt mich,sehe ich wie traurig er ist!!

      Ich bin beim Psychiater gewesen,doch nach endloser Suche war es der falsche:Stock konservativ!Er sagte mir in der zweiten Sitzung,so eine wie mich wolle er nicht behandeln!Gut,DA hatte ich schon Lust meine Peitsche an dem auszuprobieren :(
      Einen neuen zu finden kann gleich mal zwei Jahre dauern!!

      Habt ihr Ideen was ich jetzt noch anstellen könnte?

      LG
      Anne
      Don´t worry,be happy
      Hallo M. Anne.
      Das ist echt schade, dass durch deine Depression die blockade jetzt da ist.
      Dein Psychiater, oder besser gesagt Ex-Psychiater soll sich zum .... scheren!! Es gibt zich tausende Psys und sicherlich Auch einige in deiner Umgebung.
      Ich würde dir Raten dass du sofort beim ersten telefongespräch oder so dieses Thema BDSM zum Ausdruck bringst und ihn fragst, ob er Erfahrung oder wissen über dieses Thema hat. Ein guter Psy sollte schon neutral diesbezüglich Reagieren können. Nur leider sind viele Psys Auch nur Menschen und oft fehlt ihnen das geeignete Wissen.
      Ich kann nicht Glauben, dass die Suche nach einem Psy 2 jahre dauern soll. Die meisten nehmen sogar Termine in ziemlich kurzer Zeit, gerade bei Depressiven, da kann es vorkommen, dass man schon nach einigen Tagen einen Termin ergattert. Natürlich, wenn man bei der terminabsprache seine dringlichkeit nicht Erwähnt, ja dann dauert's.
      Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn du bei verschiedenen Anrufst und nachfragst. Und dich dann für den Entscheidest, der am ehesten zeit hat.
      Ich hoffe, dass ich dir villeicht ein bisschen weiterhelfen konnte
      LG Sky
      Ich würde überlegen ob der Psychiater überhaupt von deiner Neigung wissen muss.
      Ich war bis vor einigen Monaten in psychologischer Behandlung und habe meiner Therapeutin nichts von meinen Neigungen erzählt. Ich will dir das nun nicht empfehlen es genauso zu machen, es kann auch hilfreich und vielleicht wichtig für deine Therapie sein genau das anzusprechen, das weiß ich nicht. Die Entscheidung liegt bei dir.
      Vielleicht macht es Sinn mit deinem Freund zu vereinbaren dass ihr für eine gewisse Zeit nicht spielen werdet und er auch jeden Versuch es aus der raus zu kitzeln unterlässt. Setz dich da nicht unter Druck. Sorg dafür dass es dir gut geht. Dir Hilfe zu holen ist ein guter Ansatz, gib diesen Plan nicht auf nur weil du an einen Idioten geraten bist.
      Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute!
      Hallo @M.Anne
      in manchen Psychiatrischen Kliniken gibt es Notfall Ambulanzen, die einem sofort "erste Hilfe" geben. Dass sind meistens drei Sitzungen.
      Dort bekommt man auch Adressen von den passenden Psychotherapeuten.
      Ich wünsche dir viel Glück auf deiner Suche und drücke dir die Daumen das es schnell geht.

      LG
      k-s-B
      Danke für eure Antworten!
      :D
      Ich habe schon viel herumtelefoniert,auch auf den Hinweis auf dringlichkeit hieß es:wir sind voll,rufen sie uns in einem halben Jahr noch einmal an usw.
      Den Psych.zu dem ich ging hat mich erst nach 9 Monaten erhört,und dann schickt er mich in die Wüste!
      Meine alte Psychologin hat mich übrigens auch in die Wüste geschickt und sagte mir,ich solle erst wieder kommen,wenn ich wüsste was ich aus meinem Leben machen will.Das ist nun drei Jahre her,ich glaube die sind alle mit mir überfordert ;D
      Die Psychitergilde ist nicht mehr das was sie mal war...

      Ambulant einweisen ist blöd,ich scheue die Gruppenterapie und kenne ein paar Leute(meine Mutti inclusive)die garnicht so begeistert waren.
      Das schreckt mich ab!

      Mein Schatz ist auch manchmal keine große Hilfe,wenn er mir sagt,dass er seine alte Anne zurückhaben will,und wenn er mir dann noch seine ganzen sexuellen Phantasien erzählt fühl ich mich wie eine Versagerin!
      Er meint das nicht so,er ist ja auch nur ein Mensch!Zudem wird er tatsächlich immer nerviger und frecher um irgend eine Reaktion von mir zu provozieren!
      Auch das liegt in seiner Natur,ist er doch im Alltag sehr dominant.Seine devote Ader ist für ihn wie Urlaub und das fehlt ihm schon lange!Wir lieben uns aber darüber hinaus und das ist erst mal wichtiger als Sex.

      Da ich aber in meiner Beziehung die Hosen an habe (*grins*)werde ich euren Rat beherzigen nd ihm sagen er soll sich zurückhalten.Ich werde nur noch die Dinge mit ihm tun die mir Spaß machen,denn da gibt es noch genug!Da muss er durch,und vielleicht(okey,sehr wahrscheinlich)werden meine Neigungen sich wieder den Weg zurück bahnen!
      Don´t worry,be happy
      Einfach einen neuen Therapeuten suchen, der dir wirklich helfen will. Jeder Ratschlag wir die hier nichts bringen, denn das Problem sitzt da zu tief wenn es in der Kindheit war und man diese Probleme erst entknüpfen muss, damit man versteht warum sie eben heute in der Situation eintreten. Dann kann man lernen und verstehen das es 2 Verschiedene Dinge sind, die zwar ähnlich sind aber nicht gleich sind. ^^

      Also einfach den nächsten ausprobieren und das Thema BDSM sollte zur Sprache gebracht werden (nicht in der ersten Sitzung aber wenn man dann öfter hingeht), das wie wenn man zum Allgemeinmediziner geht, wenn man nicht sagt wo es weh tut kann auch keine gescheite Diagnose und Therapie veranlasst werden. :) Und das heißt nicht das du erzählen sollst was du im Schlafzimmer machst, sonder das du eben diese Neigung hast und Spaß dran hast ..... .

      Im Normalfall ist das denen egal was du im Schlafzimmer veranstaltest. Zumindest kenne ich aus Eigenerfahrung. (Burnout und ca. 1 Jahr Besuche bei der Psychologin die meine Lebensgeschichte kennt, ja auch mit dem BDSM Teil :D )

      Kopf hoch, das wird schon wieder @M.Anne
      Puh....

      ..also ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen ohne nähere Faktoren zu kennen. Erst einmal würde ich bei einer Behandlung im längeren Sinne wesentlich eher zu einem Psychologen als zu einem Psychiater raten. Das klingt auf den ersten Blick gleich ist es aber nicht, Psychater haben eine hauptsächlich medizinische Ausbildung und behandeln schwere Fälle die v.a. durch Medikamente unterstützt werden müssen. Um dies leisten zu können brauchen sie eben eine umfassende pharmakologische Kenntnis und daher sind sie vom Hause aus erstmal Ärzte.

      Psychologen hingegen sind im Endeffekt Geisteswissenschaftler, welche die Behandlung des Geistes als Fach haben. Im Allgemeinen ist ihnen deswegen das Verschreiben von Medikamenten untersagt - was auch gut so ist, da sie keine ausreichende Kenntnis der Physiologie haben. Worauf ich hinaus will: Diese Form von Spiessigkeit ist bei Psychatern um ein vielfaches häufiger zu finden als bei den Kollegen aus der Psychologie. Die gibts da aber zugegeben auch.

      Entgegen zu den bisher gehörten Ratschlägen halte ich dem entgegen: Ich würde dir sehr dringend raten offen zu sein. Ein guter Psychologe bleibt wertungsfrei und für den ist ein dominant-sexuelles Verhalten auch nicht besonders merkwürdig oder erstaunlich. Die Abhandlungen zu Sacher-Masoch und Sublimationen zu de Sade sind seit 200 Jahrhunderten bekannt. Ärzte hingegen sind aus meiner Erfahrungen her zumeist doch ziemlich konservativ als Berufsgruppe.

      Wenn du diesen Faktor allerdings verheimlichst, verhinderst du von vorn herein ein gutes Fortschreiten der Behandlung. Der Psychologe dem dies nicht passt...den musst du umgehen. Was die Termindichte angeht, leider ist es tatsächlich so. Dies liegt daran das die Krankenkasse nur sehr bestimmte Behandlungen übernimmt und insbesondere Tiefentherapie da eher nicht drunter fällt. Wenige haben die Genehmigung die Behandlungen auf Krankenkasse abzurechnen.

      Was allerdings möglich wäre, wenn sich nichts anderes bietet ist an den Fachbereich einer Universität zu gehen sozusagen als "Fallstudie". Dies ist meist kostenfrei und wenn sich dort jemand findet herrscht auch deutlich weniger Zeitdruck. Aus der Ferne gesagt fielen mir einige ein die da behandlungsfähig sind. Ich würde dringend auf eine offene Haltung deiner Neigung gegenüber achten - da sonst so therapiert wird, das Schwierigkeiten in der dom/sub-Beziehung zu deinem Freund sehr wahrscheinlich sind.

      Viel mehr kann ich ohne Hintergrund nicht dazu sagen - keine leichte Last die du da trägst.

      Alles Gute.
      Wie viel hast du mit deinem Freund über die Vergangenheit geredet? - Weiß er davon?

      Wenn Nein, dann wäre das ein unheimlich wichtiger Schritt, denn sonst kann er nicht verstehen, wo gerade "das Problem" liegt. Ohne das Hintergrundwissen kann ich verstehen, warum er dir dadurch immer mehr "auf der Nase herum tanzt" bzw. immer wieder dich herausfordern will.

      Das leidige Spiel mit Therapeuten und vor allem auch ein Leben, bei dem man teilweise täglich sich aufrappeln muss, um auch nur ein bisschen mehr als nur grau, schwarz und kalt zu empfinden, kenne ich nur zu gut.
      Therapeuten sind ziemlich schwer zu bekommen. Und ja, auch Therapeuten sind Menschen. Beide Seiten haben das Recht und wie ich finde auch die Pflicht, eine Therapie abzubrechen, wenn man erkennt, dass man nicht mit dem anderen arbeiten kann. *(Kann ja ebenfalls private, schlechte Erfahrungen des Therapeuten gewesen sein, etc. Wir sind halt alle Menschen.)

      Aber trotzdem, bleib am Ball. Wenn du mit deinem Freund das Thema und die Vergangenheit noch nicht angesprochen hast, dann tu dies. Am besten natürlich nicht alles auf einmal.

      Und es ist gut, dass du dir Hilfe suchst. Freunde können im ersten Moment ein offenes Ohr sein, sind aber mit Depressionen überfordert. Das sind zumindest meine Erfahrungen und auch Empfehlungen meiner Therapeutin.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Hallo Anne,

      vieles ist schon gesagt worden, vielleicht wiederhole ich jetzt manches, aber trotzdem...

      Die Zeiten, in denen wie so zusammenbrechen, weil Altes hochkommt, sind so furchtbar schwierig... aber sie sind auch eine riesige Chance. Dadurch können wir es nämlich schaffen, es wirklich hinter uns zu lassen :)
      Ich mache auch schon länger Therapie... und in meiner Therapie ist BDSM kein Thema...warum auch?
      Es ist ja auch nicht das wirkliche Problem...
      Das wirkliche Problen ist, dass Altes immer wieder hoch kommt..... und dass es bearbeitet werden will.

      Ein Psychiater ist dabei häufig für eine eventuelle (vorübergehende?) Medikation zuständig, die einem z.B,in diner schweren Depression helfen kann. Denk doch mal drüber nach, ob auch das eventuell momentan dran sein könnte.
      Entsprechende Termine gibt es auch recht kurzfristig.

      Bei Psychologen habe ich die Erfahrung gemacht, dass es schon möglich war, Termine zu bekommen, wenn du nicht speziell einen Traumatherapeuten brauchst. Da wird es dann wirklich schwierig, aber auch nicht unmöglich.
      Traumazentren vermitteln übrigens oft Therapeuten.

      Aber denk mal drüber nach, ob es wirklich sinnvoll ist, BDSM in den Mittelpunkt der Therapie zu stellen. Denn nicht BDSM ist dein Problem, sondern die Gewalt in deiner Kindheit.
      Für mich ist es eigentlich wichtig, die direkte Verbindung zu kappen... meine devote Neigung unabhängig von meiner Kindheit zu sehen... die Gewalt meiner Kindheit ist anders als die kontrollierte "Gewalt" des BDSM und ich sehe es immer weniger ein, das zu mischen.

      Pass auf dich auf :)
      Danke für eure aufmunternden Zeilen.
      Das baut mich doch bissl auf,und das ist super! :)
      Meine alte Psychologin wusste nichts von meinen sexuellen Vorlieben.War auch recht so.Und der zweite wollte es wissen,und war dann über die `offene Beziehung`geschockt...
      Ich suche weiter nach einem passenden Psych.und mein Schatz sucht mit.Er weiß ausreichend viel über meine Vergangenheit,was aber seine Bedürfnisse(und auch meine)nicht abstellt.
      Was solls...
      Im Moment verbinde ich alles was mit Gewalt zu tun hat,egal wie harmlos es eigentlich ist,mit den Tätern meiner Vergangenheit.Ich identiviziere mich mit denen!
      Das ist unbewusst,aber nachhaltig!
      Ich kann mir nicht vorstellen Kinder zu haben,allein aus Angst mit ihnen genauso umzugehen wie es mit mir geschah.
      Tja...
      Ich beschränke mich sexuell erst mal auf das,was noch geht und suche weiter nach einem passenden Seelenklemptner.
      :)
      Don´t worry,be happy
      Anonymer Post:

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Gruppentherapie weit besser und hilfreicher sein kann, als ihr Ruf oft ist. Ich musste eine Depression überwinden und hatte das Glück, schnell einen Platz in einer Einrichtung zu bekommen. Die Gruppenmitglieder waren sehr auf die ebenfalls stattfindenden Einzelgespräche fixiert und standen der Gruppe anfangs allgemein eher ablehnend und verschlossen gegenüber, bis wir letztendlich einmal ganz offen auch die Vorteile gemeinsam besprochen haben.

      Durch die Gruppe (ca. 5-7 Leute) konnte ich durch den Zuspruch der anderen Dinge an mir akzeptieren, die ich vorher abgelehnt oder vielleicht sogar gar nicht erkannt habe. Mir fiel es nach kurzer Zeit leicht, offen zu sein, gerade, weil sich die anderen ebenso geöffnet haben und es keine Peinlichkeiten gab. Plötzlich stand ich mit vielen Problemen gar nicht mehr so alleine da, wie ich dachte zu sein und hab somit teilweise "Schuld" auch nicht mehr einzig bei mir gesucht. Gerade das Gefühl, nicht allein zu sein, tat mir sehr gut - das ist oft wohl auch ein wichtiger Punkt, wieso wir uns hier im Forum austauschen. Ich habe mich getraut, auch zu meinen BDSM-Neigungen zu stehen, weil ich es Leid war, Beziehungsthemen teilweise umschiffen zu müssen und mir immer dreimal zu überlegen, was ich sagen darf und was besser nicht. Und war gerührt und überrascht, wie positiv und aufgeschlossen - auch von der Therapeutin - dies aufgenommen wurde. Der Rückhalt und der Zuspruch, das Thema wertfrei zu behandeln, hat mir dann großen Mut gemacht, auch für die Zeit nach der Klinik weiter nach Fachleuten zu suchen, die mir helfen können.

      Besonders wichtig war in der Gruppe für mich aber auch, dass ich mich an nicht so gesprächigen Tagen (wenn ich mich zum Beispiel schon morgens nicht so gut gefühlt habe) einfach etwas zurückhalten und vorrangig zuhören und beobachten konnte. Oft habe ich aus den Hilfegesprächen für die anderen auch viel hilfreiches und wertvolles für mich selbst "mitgenommen", ohne selbst etwas erzählen zu müssen.
      Die Mischung der Leute war sehr gut ausgewogen. Sämtliche andere Mitglieder hatten ähnliche Probleme und waren ähnlich mittelschwer angeschlagen wie ich, wodurch ich mich nicht mit zu schwerwiegenden Problemen/Geschichten der anderen zusätzlich belasten musste, mich selbst aber auch nicht für "viel schlimmer dran als die anderen" fühlte.

      Letztendlich habe ich durch diese Zeit sogar noch einige nette neue Leute kennen gelernt, mit denen ich noch immer regelmäßig privat Kontakt halte und die ich nicht mehr missen möchte.

      Ich kann jedenfalls nur empfehlen, diese Möglichkeit nicht von vornherein komplett auszuschließen.