Gefühl des Ausgenutzt werdens oder Gefühl des Vertrauens

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      Gefühl des Ausgenutzt werdens oder Gefühl des Vertrauens

      Da mal eine kurze Frage, zu Bondage, Demütigung und Hilflosigkeit.
      Wenn Dom euch Fesselt, Demütigt (ob im Spiel oder öffentlich) und ihr euch nicht mehr Bewegen könnt, wegen Fesseln oder weil Er/Sie es befohlen hat. Fühlt ihr euch Hilflos und oder sogar Ausgenutzt. Oder gibt es euch eher das Gefühl der nähe und Vertrautheit.
      Braucht ihr dann danach eine Umarmung seiner/Ihrerseits oder fühlt ihr euch wohl mit dem was da passiert ist?

      Ihr braucht keine détails zu nenen, würde mich aber interessieren. :popcorn:
      LG Sky
      Hallo sky,

      phuuu... schwierig zu beantworten... deine Frage ist sehr allumfassend und die einzelnen Elemente können in unterschiedlichen Situationen ganz verschieden wirken. So ist es zumindest bei mir.

      Um ein Beispiel zu nennen, nehmen wir mal die Ohrfeige.
      Soweit ich bisher mitbekommen habe, gibt es Viele die Ohrfeigen überhaupt nich ausstehen können, das ist bei mir nicht der Fall. Ich mag sie in 90% der Fälle unbeschreiblich gerne.
      Das Gefühl seiner warmen Hand an meiner Wange, der Schlag auf die Region meines Körpers wo mein Denken - und meiner Vorstellung nach meine Persönlichkeit - sitzt, das trifft mich ganz innen drinnen. Wenn man es gerne poetisch möchte, könnte man sagen es trifft mich direkt in der Seele.
      Das ist ein Ausmaß an Intimität, dass ich nicht leichtfertig Jemandem zugestehen könnte.
      Schläge auf den Arsch oder Rücken könnte mir auch Jemand zufügen, dem ich nur oberflächlich zugetan bin, eine Ohrfeige nicht. Da liegt für mein Empfinden zu viel Emotion, Vertrauen und so ein deutliches Machtgefälle drin. Ich kann es nicht mal wirklich in Worte fassen. Jedenfalls kurz gesagt, ich mag sie.
      Nichts desto Trotz: Als Strafe eingesetzt, kann ich Sie nicht im Geringsten geniessen. Die selbe Ohrfeige (selbe Kraftanwendung vom selben Mann), andere Situation = völlig andere Wirkung. Statt Vertrautheit, Geborgenheit und absoluter Hingabe, kommt ein starkes Gefühl der Demütigung und oft gefolgt von Tränen.
      Was ich ausdrücken möchte ist, dass es zumindest für mich, nicht wirklich möglich ist die Frage befriedigend zu beantworten, aber im Großen und Ganze würde ich sagen:

      *Fesseln - liebe ich. Sie geben mir Halt und Geborgenheit.
      *Demütigung in der Öffentlichkeit - Angriff auf meine persönliche Integrität. Komm ich überhaupt nicht klar damit.
      *Demütigung im privaten Bereich - stark abhängig von Art der Demütigung und der Situation. Manchmal ist es okay, manchmal ertrag ich es halt für ihn und manchmal ist es höllisch und geht nur, weil ich weiß, dass er mich nachher in den Arm nehmen wird.

      Ich weiß nicht, ob dir die Antwort hilft... ich hoffe es mal :blumen:

      Lg Pirio

      PS: Umarmung und kuscheln tut immer gut ^^
      Für mich kommt an erster Stelle das Vertrauen, ohne das würde ich mich gar nicht erst in seine Hand begeben. Mich ihm ausliefern und unterwerfen. Weil ich weiß, er würde nie mein Vertrauen missbrauchen, kann ich mich der Situation, seinem Willen unterwerfen.

      Ich liebe es, wenn er mich fesselt. Das Gefühl des ausgeliefert sein, ihm ausgeliefert zu sein, erregt mich. Wenn seine ganze Aufmerksamkeit mir gehört. Dabei fühle ich mich geborgen. Er gibt mir das Gefühl der Geborgenheit. Es ist schwer zu erklären, die Demütigungen oder Schmerzen die er mir zufügt, ist ja das was ich will und brauche. Es geschieht einvernehmlich.

      Deine Frage nach der Umarmung danach, ist für mich irgendwie, so nicht zu beantworten.

      Auch während einer Session ist er zärtlich zu mir, streichelt mich, küsst mich. Eine Session besteht nicht nur aus Schmerz, auch aus sehr viel wärme und Körperkontakt. Es ist das Zusammenspiel aus beidem. Danach wird viel gekuschelt, das genießen wir beide und brauchen wir auch beide.

      In der Öffentlichkeit spielen wir nicht, das käme für uns beide nicht in Frage.

      Ich hoffe meine Antwort hilft dir etwas weiter.

      LG
      k-s-B
      Bei mir ist das so...
      ohne viel Vertrauen zu spielen ist möglich, total gefährlich, kann dann aber tatsächlich einen kick bringen. Das Problem ist, dass es hier wie immer mindestens zwei Seiten gibt. Es kann den besagten Kick bringen, durch die Ungewissheit. Es kann aber auch zu einem negativen Gefühl des Ausgenutzt werdens kommen. Bei mir führt das dazu, dass ich mit voller Wucht auf dem Boden der Tatsachen aufpralle.

      Um auf den Punkt zu kommen, Vertrauen ist bei mir entweder vor dem Spiel da oder nicht. Im Spiel entwickeln kann es sich bei mir nicht. Ich werde mir höchstens im Laufe des Spiels bewusst über die Reichweite des Vertrauens und kann daran meine Grenzen abstecken.

      Ich hoffe wirklich meine Antwort liest sich nicht so verrückt, wie Sie mir gerade vorkommt.

      Sonnige Grüße

      Lil ( wenn diese Autokorrektur weiter immer Lol schreibt kommt es früher oder später zu einem riesen Misverständnis)
      Hmmm.....
      ich habe nochmal nachgedacht und muss mich korrigieren.
      Also, wenn ich mich in ein Spiel begebe und die Einzige Möglichkeit, der komplette Abbruch ist und ich meine Komplett. Sprich, danach wird nicht mehr gespielt, nicht nur nicht an diesem Tag, sondern gar nicht mehr. Dann ist es nicht möglich das Vertrauen im Spiel wachsen zu lassen. Ansonsten ist das durchaus möglich.
      Hey ihr Lieben,
      @Pirio Ich danke für die Ehrliche Antwort. Jeder hat da wahrscheinlich seine eigenen Grenzen, was für ihn Ok ist und was nicht. (PS wollte Zitat einfügen, aber Weiss nicht wie's geht) :)

      @ Kleines_Sub_Biest: Du hast Recht, Vertrauen ist das Wichtigste.

      @ Lil Ich würde nicht Spielen, ohne meinen Partner zu kennen, oder wenigstens ein minimum an Vertrauen da wäre. Mir würde dies keinen Kick verschaffen.

      Ich Danke euch,
      LG Sky

      sky schrieb:

      Fühlt ihr euch Hilflos und oder sogar Ausgenutzt. Oder gibt es euch eher das Gefühl der nähe und Vertrautheit.



      Also ausgenutzt fühle ich mich auf keinen Fall. Hilflos ja, aber gerade das gibt mir eigentlich ein besonderes Gefühl von Nähe, eben weil ich ihm so sehr vertrauen kann.

      sky schrieb:

      Braucht ihr dann danach eine Umarmung seiner/Ihrerseits oder fühlt ihr euch wohl mit dem was da passiert ist?



      Ich fühle mich normalerweise sehr wohl, trotzdem ist eine Umarmung ja etwas sehr Schönes. Sie sorgt vielleicht dafür, dass ich mich noch wohler fühle.
      "ich benutze dich du hast nichts zu melden" ja genau darauf steh ich... deswegen wäre bei mir wohl eher das Gefühl des Vertrauens vorranging, beim schlagen hatte ich mal jemanden der bei einer extremeren Schlagsession fragte ob ich ihn hasse (also nicht generell sondern gerade inder Stituation)....aber nein genau das exteme kickt mich. Benutzfühlen ist für mich negativ, hassen ebenfalls, wenn ich mit jemanden Spiel eine Beziehung führ oder sonstiges kann ich mich nicht "benutz fühlen" nicht nach meiner Devinition davon da ich das ganze freiwillig mitmachen ich lasse mich benutzen, ich lasse mich schlagen. Und mir gefällt es ja auch, es ist das was ich will.
      Im BDSM Kontext fühle ich mich oft benutzt. Mein Körper oder ich stehen ihm in einem Gewissen Rahmen zur Verfügung. Ergo, er benutzt mich und ich fühle mich benutzt.

      Mit dem Gefühl ausgenutzt zu werden, verbinde ich etwas anderes. Jemand der ausnutzt gibt nichts zurück.
      Darunter verstehe ich etwas, was mir nicht mehr gut tut. Oft genug erlebt, aber zum Glück noch nicht im BDSM Kontext.

      Ein gewisses Maß an Vertrauen ineinander, aber auch in sich selbst, ist meiner Meinung nach unabdingbar.
      benutzt fühle ich mich oft und gerne. Genutzt genauso. Ausgenutzt- never. Dann würde ich mich sofort verabschieden.
      Hilflos im Sinne von bewegungsunfähig, eingeschränkt- ja und das gerne. Ist für mich beruhigend, Halt und Sicherheit gebend.
      Hilflos im Sinne von angstbehaftet, unsicher, an von mir gewollter Bewegung ernsthaft gehindert, gegen meinen Willen- furchtbar, absolutes nogo.
      Die Grenzen sind eng, eine echte Gratwanderung. Es gehört dazu viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung seitens des Partners und enormes Vertrauen, Hingabe, mentales Einstimmen und Ruhe meinerseits dazu um das nicht kippen zu lassen.
      Ausgenutzt fühle ich mich dabei nie, nein! Benutzt und hilflos schon, aber gern. Ich denke ich könnte mich nur wohl und sicher fühlen wenn das entsprechende Vertrauen vorhanden ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Belle ()

      Also so wie ich es jetzt verstehe geht es um Bewegungsunfähigkeit in Kombi mit Demütigungen...

      Das Gefühl des ausgenutzt Werdens schliesse ich für mich aus... denn das würde bedeuten (so interpretiere ich das für mich gerade), dass er ein Tabu bricht oder einfach über meine Grenze spaziert ohne sich drum zu kümmern... Dann wäre das Spiel gaaanz schnell vorbei... Be-nutzt zu werden gefällt mir hingegen... ob gefesselt oder nicht ;)

      Bei einer Fesselung fühle ich mich definitiv hilfloser... aber um mich zu demütigen muss mein liebster Domteur mich nicht anbinden :saint: und die Demütigung im fixierten Zustand wird dadurch nicht stärker.... Auch mehr Nähe oder Vertrautheit ist nicht stärker da...

      Für mich ist die Fixierung befreiend... es kommt bei mir das Gefühl einer inneren Ruhe auf... und sorry... eine Demütigung macht mich einfach nur geil :ups: