Autismus & BDSM

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      Es freut mich wenn ich helfen kann und spannende Beiträge liefere =)

      Zum Dom - eben es ist ANDERS. Autisten sind generell keine besseren oder schlechteren und schon gar keine kranken Menschen - es sind ANDERE Menschen. Wir haben Vor und Nachteile und oft gleichen unsere Vorteile die Nachteile aus. In speziellen Gebieten sind Aspis sicher besser als NTs und dafür sind NTs wesentlich besser in anderen Gebieten.
      Die Geschichte und die Evolution beweisen, es ist langfristig immer besser möglichst breit gefächert zu sein - und so ergänzt es sich.
      Manche Asperger waren echte Genies die einen wesentlichen Beitrag für die Menschheit geleistet haben....und wären ohne ihre Frau "verhungert" blöd gesagt - die Hochbegabung in manchen Bereichen ergänzt sich durch eine Minderbegabung in anderen Bereichen. Ich bin handwerklich eine echte Sensation - also so a la Tim Taylor in Hör mal wer da hämmert - es ist sensationell wie ich mit meinem handwerklichen Ungeschick bis heute überleben konnte ^^ Ok nicht in allen handwerklichen Gebieten, aber gerade bei Schreinerarbeiten ist es wirklich unglaublich wie schlecht ich sein kann.
      Ich hatte mal im Werkunterricht ein Modellauto aus Holz zu bauen - ich habe die Teile exakt aufgezeichnet - wirklich die waren absolut symmetrisch und gleich groß. Als ich es ausgeschnitten hatte war der Maßstab im Grunde perfekt...also die Proportionen...nur das die eine Hälfte des Autos ca. halb so groß war wie die andere Hälfte. Es ist wirklich eine Sensation wie das geht ^^
      Auch etwas gerade Sägen...ich bevorzuge halt ein asymmetrisches Wellenmuster :whistling: Umso erstaunlicher dass ich im Kampfsport sehr gut bin *g*

      Vielleicht noch eine Anekdote aus dem Aspi Test - ich sollte mir ein Bilderbuch ansehen (ohne text) und erzählen was da passiert - und ich hab die Spezialistin verblüfft weil ihr das in 30 Jahren nicht aufgefallen ist und ihr noch kein Aspi gesagt hat. In einem Bild stand ein Mann im offenen Kühlschrank und Frösche flogen durchs fenster
      "Was denken sie wird hier gleich passieren?" "Der Mann wird sich übergeben" "Warum?" "Weil die Milch die er offensichtlich getrunken hat seit einem Monat abgelaufen ist" - auf der Milch stand ein Datum und ein paar Seiten vorher war der kalender zu sehen *g*
      Beeindruckend, was aus einem Thread ausgelöst hier heran wächst.
      Ich bin gerade virtuell an diese Unterhaltung gefesselt und lese mit Begeisterung diese Ausführungen.
      Es sprudelt, gefühlt, regelrecht aus dir heraus.

      Arphen schrieb:

      Intelektuell kann ich gut unterscheiden - also es gibt Menschen die sind mir auf...intelektueller Ebene sehr sympathisch oder unsympathisch

      Dann werde ich mich sehr bemühen die Ebene der Sympathie gerecht zu werden ^^

      Arphen schrieb:

      sie sagen meist ihre Meinung und das ungeschönt. Und das kann sehr verletzend sein.

      Arphen schrieb:

      Für mich ist Ehrlichkeit und Offenheit normal - und ich muss mich oft bremsen weil Beides nicht immer erwünscht ist.


      Dies sollte eine Eigenschaft sein, die sich auch NTs lieber zu Eigen machen sollten, mir ist jemand der mir die Wahrheit ins Gesicht knallt sehr viel lieber, als jemand, der seine hässlichen Intrigen schmiedet und damit ein Netz webt, welches häufig nur schwer zu entwirren geht.
      Mit der Wahrheit kann ich gut umgehen, auch wenn diese nicht immer meiner Ansicht entsprechen muss, dennoch kann ich andere Ansichten (wenn begründet) sehr gut respektieren und bieten häufig auch einen interessanten Nährboden für wertvolle Gespräche, die, wenn es gut läuft, auch meinen Horizont wieder ein Stück weit vergrößern.


      Arphen schrieb:

      viele Leute empfinden das als anstrengend bis bösartig - dabei ist das nicht so gemeint sondern meine Art dazu zu lernen.


      Vermutlich hat dies aber schon in jungen Jahren einen Ursprung, da wir schon früh in die Interpretation gebracht werden, somit verlernt man schnell, das Wort einfach so zu lesen, wie es ist.
      Hier ist man schnell beim Sender - Empfänger Prinzip (Shannon Weaver-Prinzip), was, wie ich denke, sehr gut auf die Art der zwischenmenschlichen Kommunikation und die hier entstehenden Kommunikationsstörungen zwischen Autist und NTs aufzeigt, da die "non-verbale" Codierung regelrecht ausgeschaltet wird, und die Rückmeldung von NTs zu Autist wieder mit einer Codierung belegt ist, die aber, weil die Wahrnehmung dafür nicht funktioniert.
      Wenn dies verstanden und angewandt werden kann, ist sicher eine Ebene der Kommunikation, ohne Interpretationsraum gegeben.
      Wobei ich mich häufig auch erwische, in einen Text etwas zu sehen, was gar nicht steht, zum Glück funktioniert dann bei mir der Mechanismus, der mich dazu bringt, eine Zeile mehrfach zu lesen, bis ich diese Interpretation abschalten kann, oder ich den Kontext sehe, der mir vorher nicht ersichtlich war.

      Arphen schrieb:

      Autisten sind generell keine besseren oder schlechteren und schon gar keine kranken Menschen - es sind ANDERE Menschen.

      Ein sehr schöner Satz :thumbsup:
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Lieber Arphen,

      vielen Dank für diesen hochinteressanten wissenschaftlich-medizinisch-psychosozialen mit eigenen Empfindungen aufbereiteten Exkurs in ein Anderssein :knien:
      Ich habe die bisherigen Einträge mit großem Interesse gelesen und finde es großartig, dass du uns teilhaben lässt an den Dingen, die dich ausmachen und hier bisweilen etwas komisch angekommen sind.

      Seit wann weißt du, dass du ein Aspi bist? Ist das als Kind bei dir schon festgestellt worden? Wie kam man darauf, diese Diagnose zu suchen und zu finden? Was war der Auslöser?
      Du schreibst, dass es im Erwachsenenalter sehr schwer ist zu diagnostizieren (obwohl man ja von Diagnose quasi nicht sprechen darf, da es ja keine Krankheit ist), gibt es spezielle Fachärzte, die sich auf dieses Thema favorisiert haben?
      Wann sollte man aufmerksam werden und ggf. in Erwägung ziehen, ein Aspi zu sein?
      Und vor allem: Was bringt mir die Diagnose? Kann ich dadurch anders mit dem Anderssein umgehen?
      Kann ich es wie einen Schutzschild vor mir halten und sagen: "Sorry Leute, ich kann nichts dafür, ich bin halt ein Aspi?"
      Oder gibt es gar Therapieansätze, die mir beibringen, mit meinem Anderssein nicht mehr so anzuecken, mit den Erwartungen und Empfindungen anderer Menschen besser umzugehen?

      LG
      von einer neugierigen Ludaa
      @Ludaa Die Fragen gehen zwar an Arphen ich überlasse ihm auch die Beantwortung. Aber kann in einer Frage zumindest die Außenseite erklären.

      Innerhalb der Familie haben wir durch die Diagnose verstehen können was schief läuft. Vor der Feststellung hatten wir große Probleme, durch die Diagnose kam das Verstehen. Dennoch hat er allerdings keinen "Freifahrtsschein", sondern muss damit leben das er nicht alles versteht und manches hinnehmen muss, so wie wir nicht alles verstehen und manches hinnehmen müssen.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Es sprudelt, gefühlt, regelrecht aus dir heraus.

      So bin ich wenn man mich fragt - dafür hat meine Frau Safewords *g*

      Dann werde ich mich sehr bemühen die Ebene der Sympathie gerecht zu werden

      Keine Sorge, bist du. Generell sind unbekannte Menschen bei mir erstmal auf der Sympathieschiene - also man muss sich das erst verscherzen bei mir. Und man kann es natürlich ausbauen. Aber was Freundschaften angeht bin ich halt...seltsam. Heisst, wenn ich jemanden wirklich Freund nenne habe ich hohe Ansprüche - ist halt der Idealismus. Dafür halten Freundschaften für mich auch "ewig" Ich habe Freunde die ich als Solche sehe obwohl wir seit Jahren 0 Kontakt zueinander hatten. Für mich sind das nach wie vor Freunde auch wenn ich gelernt habe, dass sie das inzwischen wohl anders sehen.

      Mit der Wahrheit kann ich gut umgehen, auch wenn diese nicht immer meiner Ansicht entsprechen muss, dennoch kann ich andere Ansichten (wenn begründet) sehr gut respektieren und bieten häufig auch einen interessanten Nährboden für wertvolle Gespräche, die, wenn es gut läuft, auch meinen Horizont wieder ein Stück weit vergrößern.

      Dem stimme ich zu.

      Seit wann weißt du, dass du ein Aspi bist? Ist das als Kind bei dir schon festgestellt worden? Wie kam man darauf, diese Diagnose zu suchen und zu finden? Was war der Auslöser?

      Also, richtig wissen, dass ich ein Aspi bin tu ich seit....2 Jahren in etwa. Als Kind wurde mit...9 eine Verdachtsdiagnose ausgesprochen aber das wurde nie weiter verfolgt (dazu sei gesagt, dass nur wenige Psychologen überhaupt eine Asperger Diagnose stellen dürfen weil man da viel Spezialwissen braucht das man als Psychologe nicht hat - viele Psychologen haben einfach nicht die nötige Kompetenz weil es eben nicht "den" Asperger gibt und sie anhand von Lehrbuchkriterien beurteilen was meist falsch ist - Asperger sehen nicht gern in die Augen aber die meisten tun es.)
      Ich bekam später nochmal eine Verachtsdiagnose und darauf hin begann die gut 1 jährige Suche nach einem Psychologen der auch die richtige Diagnose stellen kann - wobei ich rausfand,d ass es für Erwachsene da nur ganz wenige gibt (in Deutschland so 10 Stück) da Autismus eben im Kindesalter viel leichter zu diagnostizieren ist da Kinder eben noch ganz "sie selbst" sind und erwachsene Aspis ja schon angepasst sind und "gesellscghaftlich akzeptables" Verhalten erlernt haben. Sie verstehen Sarkasmus, gucken in die Augen und machen sehr viele Sachen, die sie als Kinder anders gemacht haben

      Was war der Auslöser...nun, mehrere. Ich war halt immer schon Anders und das habe ich auch sehr oft gespürt und zu spüren bekommen. Das war als Kind viel krasser denn als Erwachsener aber man merkt es halt.
      Ich habe eben so typische Verhaltensweisen gezeigt - ich hasse Pausen, ich arbeite lieber durch und gehe dafür früher (Unterbrechung des Arbeitsvorganges ist unproduktiv und bringt mich raus) ich bin, wenn ich schon Pause machen muss lieber alleine - also lege sie so, dass alle Anderen schon hatten und gelte dann schnell mal als Asozial oder Kollegenschwein weil ich mich vor der Weihnachtsfeier drücke, man ist der effektivste Mitarbeiter im Betrieb der sich überall mit Vorschlägen einmischt und entsprechend behandelt wird - also manche Betriebe waren traurig als ich ging, andere warfen mich raus ^^
      Dazu kommt halt, dass man einfach anders tickt. Das merkt man in der Liebe, wenn man irgendwie bei jeder der "erste Mann ist der so und so und dies und das" und man merkt es an Beziehungsproblemen. Oder Problemen mit Kindern. Und an Spezialinteressen...die meisten NTs ziehen sich nicht 10 Stunden am Tag freiwillig Fachlektüre rein oder vertiefen sich für Monate nur unterbrochen von Schlaf in ein Thema.
      Oder zerlegen Filme während dem gucken ^^
      Und auch im Kampfsport ist es unnormal so Schmerzresistent zu sein oder regelmässig seine Grenzen zu überschreiten ^^
      Und natürlich sagt das engere Umfeld auch dauernd, dass man komisch ist. Als Kind war ich etwa überglücklich wenn meine Eltern weg waren. Mein Vater war Saisonarbeiter den sah ich nur 1 Woche im jahr von Weinachten bis Silvester, meine Mutter Workaholic, die sah ich die ersten Lebensjahre immer nur Abends und ab ca. 9 nur noch Sonntag von 12 - 14 Uhr.
      Und auch wenn ich selber waschen bügeln, (ok hab ich fast nie) putzen und kochen musste - ich hätte es nicht anders haben wollen. Ich war allein und frei und fühlte mich pudelwohl. So richtig - ich konnte ungestört tun was ich will wann ich will. Und anders als bei Kumpels war das nicht Fete feiern sondern...lesen und Computer spielen.
      Dazu kam, dass ich nie für die Schule gelernt und nichtmal Hausaufgaben gemacht habe und trotzdem lauter 1er hatte und als Streber verschrieb war obwohl...ich doch gar nix für die Schule gemacht habe.
      Dann...welcher Schüler diskutiert nach Feierabend mit den Lehrern privat über die Fächer? Mit dem "Raucher bis zum letzten Zug" traf ich mich öfter um mathematische Probleme zu diskutieren - auch bei "unlösbaren " Aufgaben wollte ich unbedingt eine Lösung finden und so kam ich zu einer akzeptablen philosophischen Lösung für die Division durch 0 und andere Spässe. Und Herr K. war nicht nur mein Biolehrer sondern auch Kampfsportlehrer ^^ Aber auch privat, wir trafen uns manchmal nach der Schule zum Training. Und das ist halt nicht normal *g*

      So der eigentliche Auslöser war ein Film "Mein Name ist Kahn" wo es um einen Aspergerautisten geht - und meine Frau und ich haben mich da sowas von drin wieder gefunden "Das bist du!" dass ich mich auf die Suche nach Psychologen machte ^^Und jetzt bin ich seit gut 1 Jahr in Therapie - Schwerpunkt Familienleben und Partnerschaft und Verhalten in der Öffentlichkeit

      Du schreibst, dass es im Erwachsenenalter sehr schwer ist zu diagnostizieren (obwohl man ja von Diagnose quasi nicht sprechen darf, da es ja keine Krankheit ist), gibt es spezielle Fachärzte, die sich auf dieses Thema favorisiert haben?

      Ja, aber sehr Wenige. Die meisten Aspergerspezialisten spezialisieren sich auf Kinder - weil man da halt noch am Meisten machen kann und es leicht festzustellen ist. In ganz Deutschland gibt es nur etwa 10 Spezialisten für erwachsene Asperger.
      Es ist wie gesagt schwer zu diagnostizieren weil ein Erwachsener sich ja schon stark angepasst hat und er nicht mehr so schrullig wirkt wie als Kind - kannn ich voll bestätigen. Bis etwa 18 war ich noch richtig Aspi - seither merkt man das deutlich weniger.
      Die Diagnose selbst (man kanns halt nicht wirklich anders nennen) besteht aus mehreren Tests, Gesprächen mit dem Umfeld (Frau, Kinder, Eltern, Freunde) und ich war schockiert wie schwer mir manche Dinge fielen - ich meine durchs NLP hat die Emotionserkennung an Gesichtern fast genauso gut geklappt wie bei NTs (ich brauchte nur etwas länger) aber es war mir nahezu unmöglich aus 4 Holzstiften und einer Holzkugel eine Geschichte zu erzählen. Ich saß da 10 Minuten absolut ratlos davor wie man aus Stiften und einer Kugel eine Geschichte machen soll und sagte irgendwann, dass die Kugel über den Tisch rollt und die Stifte runterschubst...und dann wurde mir gezeigt, dass schon 4 jährige Kinder das können - die Kugel ist dann das Kind, die Stifte sind Freunde und spielen miteinander etc - also die Assoziationen, da wär ich im Leben nicht drauf gekommen, für mich sind das Stifte ^^
      Teil 2


      Wann sollte man aufmerksam werden und ggf. in Erwägung ziehen, ein Aspi zu sein?

      Also wer glaubt er sei Anders kann sich erkundigen - es gibt im Netz einen "Laien"Aspi test hier as-tt.de/html/selbst-test.htmlAber sowas ist immer mit Vorsicht zu genießen. JEDER Mensch hat das eine oder andere Symptom von Asperger Autismus und kein Aspi hat alle Symptome.Wie auch bei Borderline hat jeder Mensch ein paar Symtpome aber erst wenn es eine gewisse Zahl überschreitet ist der Verdacht berechtigt - dann kann man nach einer Fachperson für eine eigentliche Diagnose suchen.Nehmen wir den AQ Test (Aspergerquotient) Nahezu jeder Mensch hat so um die 10 Punkte. Ab 20 kann man mal nach einer Diagnose gucken, die meisten Aspis haben so um die 35 Punkte (50 ist das Maximum) und ich hatte 48.Oder wenn du dich in Figuren wieder findest die Asperger darstellen - Mr. Spok bei Star Trek, Data bei Star Trek, Sheldon bei Big Bang Theory - Khan bei "Mein Name ist Khan" - der Mann bei Lachsfischen im Jemen - also es gibt ein paar Aspis in den Medien (also Figuren) die sehr typisches Verhalten an den Tag legen auch wenn sie jetzt nicht gezielt Aspis darstellen sollen.Wie gesagt den Film kann ich empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=V9GNO778e5A (findet man auch Online ;)
      Und vor allem: Was bringt mir die Diagnose? Kann ich dadurch anders mit dem Anderssein umgehen?

      Naja die Diagnose bringt dir erstmal Förderung seitens von Therapie. Als Kind bekommst du einen Nachteilsausgleich, heisst die Benotung ist für Aspis nicht so streng, und man bekommt einen Schwerbehindertenausweis mit 50% (früher 100%) mit dem man jetzt nicht allzuviel machen kann weil man keine Vergünstigungen bekommt (etwa Gratis Bus und Bahn für Gehbehinderte) du kannst damit auch nicht auf dem Behindertenparkplatz parken aber bei der Arbeitssuche bringt es was, weil der Betrieb, da er einen "Behinderten" beschäftigt staatliche Förderungen kriegt und bei nem Aspi ja keinen Zusatzaufwand hat also biste billiger und das erhöht die Chancen eingestellt zu werden vor allem in größeren Betrieben die ihre Behindertenquote erfüllen müssen.
      Und die Demütigung als Behinderter zu gelten obwohl du doch gar nicht eingeschränkt bist ^^

      Kann ich es wie einen Schutzschild vor mir halten und sagen: "Sorry Leute, ich kann nichts dafür, ich bin halt ein Aspi?"

      Du kannst es probieren. Aber 1. Werden die allermeisten Leute nicht Wissen was ein Aspi ist und das klingt für die als würdest du sagen "Sorry ich bin halt Deutsch" oder sie werden sagen "Du bist nie im Leben Autist, die reden doch gar nicht!" Weil Autist im Volksbewusstsein halt Rainman und Kannerautismus ist. Autismus ist aber eine Spektrumserkrankung - das geht von Aspi über frühkindlich zu Kanner und Savant. Man könnte auch sagen von Schnupfen zu tödlicher Lungenentzündung. Savants sind ein Extrem die unglaubliche Genialität in einem Bereich haben aber nicht selbstständig lebensfähig sind - Aspis sind nicht so genial aber können dafür alleine überleben. Kanner...da ist das sehr schwer zu sagen...die versinken gerne oft so in ihrer Welt, dass man absolut keine Ahnung hat was da vorgeht - ich kannte eine Kanner Autistin die schonmal mehrere Tage aufs essen vergessen hat (ich hab in einer Psychatrie gearbeitet) wenn man sie nicht gefüttert hat. Also bei IHR wäre ein alleine Leben nicht gut gegangen. Aber Manche haben auch genug "wache" Momente in denen sie durchaus ein Leben (mit Unterstützung) auf die Reihe kriegen würden. Die meisten wohnen halt in betreuten Einrichtungen.Aber Kanner Autisten merkt man den Autismus sofort an - Aspis mitunter gar nicht
      Oder gibt es gar Therapieansätze, die mir beibringen, mit meinem Anderssein nicht mehr so anzuecken, mit den Erwartungen und Empfindungen anderer Menschen besser umzugehen?
      Richtig. das Problem dabei ist, für mich, dass es mich eigentlich nicht die Bohne interessiert weniger anzuecken ^^ Es juckt mich ja nicht - meine einzige Motivation ist wirklich meine Frau, weil ich will, dass sie glücklich ist und ihr Ansehen gewahrt bleibt und ich ihre Freunde nicht vergraule und natürlich, und das ist mein Schwerpunkt in der Therapie, ihr ein besserer Partner sein kann.Ohne meine Familie wär mir völlig wurscht wie ich Anecke
      Ich antworte mal als Angehörige:

      Seit wann weißt du, dass du ein Aspi bist? Ist das als Kind bei dir schon festgestellt worden? Wie kam man darauf, diese Diagnose zu suchen und zu finden? Was war der Auslöser?

      Unser Sohn kam mit ca. 6 Jahren zu mir und verlangte ein Brotmesser. Auf meine Frage "Wofür" bekam ich als Antwort, er wolle sich umbringen. =O
      Okay....das fand ich erschreckend genug, um bei einer Kinderpsychologin umgehend einen Termin zu machen.
      Er wurde dort (sie kannte ihn schon lange in ihrer zweiten Funktion Kinderärztin) getestet. Das war eine Art Intelligenztest, der aber auch Rückschlüsse auf ADHS etc. zulässt.
      Dabei kam heraus, dass Sohni sehr, sehr intelligent ist, er hatte, obwohl er den Test abbrach, immer noch einen IQ von 127.....ausbaufähig. Geschätzt würde ich ihn heute bei ~140 bis150 einordnen, ebenso wie meinen Mann.
      Gleichzeitig erklärte mir die Ärztin damals seine Andersartigkeit so: Stellen Sie sich das wie eine emotionale Legasthenie vor...er kann emotionale Dinge nicht "richtig" verknüpfen. Das Wort Asperger fiel allerdings nicht.
      Andere Merkmale im Rückblick:
      - mochte keinen Körperkontakt, auch als Baby nicht
      - extrem frühe und ebenso extrem gute Sprachentwicklung
      - sehr logisches, strukturiertes aber emotionsloses Denken
      - stundenlanges Vertiefen in nicht altersgemäße Themen (er brachte sich mit 5 via Computerspiel Englisch bei, auf Deutsch war es ihm zu dröge geworden)


      Wann sollte man aufmerksam werden und ggf. in Erwägung ziehen, ein Aspi zu sein?

      Ich denke, immer dann, wenn jemand das Gefühl hat, anders zu sein als der Rest, sollte man bei Leidensdruck Ursachenforschung betreiben.

      Und vor allem: Was bringt mir die Diagnose? Kann ich dadurch anders mit dem Anderssein umgehen?

      Hier kann ich ganz klar sagen, dass es mir als Mutter sehr geholfen hat, weil ich endlich nicht mehr das Gefühl hatte, dass es an mir liegt und ich als Mutter versage. Ja, hat mir geholfen. Ihm hat es nichts gebracht, er war ja sehr zufrieden mit sich und seiner Welt.

      Kann ich es wie einen Schutzschild vor mir halten und sagen: "Sorry Leute, ich kann nichts dafür, ich bin halt ein Aspi?"

      Nee, ganz sicher nicht, bzw. nur begrenzt. Arphen sagte ja schon, dass zumindest bei Schülern ein Nachteilsausgleich gewährt werden kann, wenn das erforderlich ist. Ansonsten hilft es bei manchen Kontakten natürlich, wenn man das seltsame Verhalten erklären kann, das schützt aber nicht davor, trotzdem anzuecken und keine Freunde zu finden.

      Oder gibt es gar Therapieansätze, die mir beibringen, mit meinem Anderssein nicht mehr so anzuecken, mit den Erwartungen und Empfindungen anderer Menschen besser umzugehen?

      Gibt es. Wir sind mit unserem Sohn immer wieder zur Psychologin gefahren, wo sie versucht hat, ihm emotionales Handeln über den Intellekt zu erklären. Für meinen Sohn war es z.B. normal, dass er einem Mitschüler gesagt hat: "Du bist aber dumm!"
      Das meinte er nicht böse, der war an ihm gemessen tatsächlich dumm. Dass solche Äußerungen bei anderen Menschen selten auf Gegenliebe treffen, war ihm völlig schleierhaft, entsprach es doch der Wahrheit.

      Mit zunehmendem Alter wurde es wie angekündigt aber immer besser, einfach weil er immer mehr Verhaltensweisen trainieren konnte.

      Heute würde ein Unbeteiligter ihn wahrscheinlich nur als maßlos arrogant, besserwisserisch und gefühlskalt beschreiben. Das interessiert ihn aber, ebenso wie Arphen es beschreibt, nicht die Bohne. Ich möchte fast behaupten, Aspis sind vor Mobbing gefeit....es berührt sie einfach nicht.


      @Arphen
      Das Zerpflücken von Filmen ist mir wohl bekannt *seufz* Ignoranz ist hier mein Zauberwort! :)


      Deine Schilderung von dem Test mit Kugel und Stiften hat uns eben an eine ähnliche Sache bei meinem Mann erinnert:
      Dieser hatte mit 15 einen einmaligen Krampfanfall und wurde dann durch die Mühlen der Diagnostik gedreht. Er sollte damals seine Familie als Tiere zeichnen....für ihn ein Ding der Unmöglichkeit, weil in seinen Augen absolut schwachsinnig.

      Arphen schrieb:

      So bin ich wenn man mich fragt - dafür hat meine Frau Safewords *g*


      Dann wäre meines "mach weiter" sind sehr wertvolle Beiträge.
      Ich hoffe nur, wir bekommen keinen Ärger mit @Silbermond , ich schaffe zwar rund 160 Anschläge die Minute, aber ich weiß auch, wie viel Zeit damit diese Einträge in Anspruch nehmen können. :huh:
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Dann wäre meines "mach weiter" sind sehr wertvolle Beiträge.

      Gern - und keine Sorge, Silbermond hängt die ganze Zeit am Telefon Freundinnen betreuen. Die Kinder spielen fleissig miteinander und das Wetter lässt nicht viel zu. Und BDSM technisch ist gerade biologisch bedingte Zwangspause *g*

      Unser Sohn kam mit ca. 6 Jahren zu mir und verlangte ein Brotmesser. Auf meine Frage "Wofür" bekam ich als Antwort, er wolle sich umbringen

      Ach schau das hab ich ganz vergessen. Mein erster Suizidversuch war mit....5? Sehr früh jedenfalls weil ich mich nicht zu dieser Welt gehörend empfand. Ich fühlte mich einfach auf dem falschen Planeten und wollte da nicht sein. Ich hatte noch Versuche mit 9, 17 und den letzten mit 21. Wie man sieht bin ich sehr schlecht darin ^^ Ich habe aber auch erfolgreich Leute mit solchen Dingen betreut. Seit 21 bin ich eigentlich ganz über das Thema weg.
      Meine Eltern haben das nie mitbekommen da - nicht da. Meinen 1. Termin beim Kinderpsychologen hatte ich wegen Verhaltensauffälligkeiten in der Schule - ich hab regelmässig blau gemacht und mich geweigert Hausaufgaben zu machen und mit den Lehrern über ihr Thema rumdiskutiert, dass dieses oder jenes so gar nicht stimmt oder arg vereinfacht sei ^^

      Die anderen Sachen kenn ich auch von mir und zu
      stundenlanges Vertiefen in nicht altersgemäße Themen

      mag ich anmerken - meine Mutter musste mir, da war ich 6 oder 7 paläonthologische Fachzeitschriften kaufen. Das Kindergedöns über Saurier war mir nicht genug *g* Und es ist wohl auch verdächtig wenn ein 8 Jähriger die Illias von Homer verschlingt und mit 9 anfängt Goethes Faust zu rezitieren oder sich über "Götz von Berlichingen" schlapp lacht "Sage er dem König, er könne mich am Arsche lecken!" Oder stundenlang Mozart hört "Leck mich im Arsch" - wer es nicht kennt, Youtube hilft - es ist Original von Mozart ^^ Shakespear war nie so mein Ding...das hab ich eher lustlos gelesen.

      Heute würde ein Unbeteiligter ihn wahrscheinlich nur als maßlos arrogant, besserwisserisch und gefühlskalt beschreiben.

      :whistling: Ja da wäre so was nahezu jeder der mich kannte gesagt hat ^^

      "Du bist aber dumm!"

      Mein Lieblingsspruch im Gym war "ich würde mich ja gerne geistig mit dir duellieren, aber wie ich sehe bist du unbewaffnet"

      Ich möchte fast behaupten, Aspis sind vor Mobbing gefeit....es berührt sie einfach nicht.

      Jain. Also ich kann bestätigen, dass es mich in der Schule nie gejuckt hat. ich war gern Aussenseiter - da hat man seine Ruhe. Im Berufsleben war mir zwar auch egal was über mich getuschelt wird, aber leider geht da das Mobbing eben bis zu einer Kündigung weil man "nicht ins Team passt" Also im Rahmen verlorener Jobs hab ich das Mobbing schon gemerkt. Lustigerweise war ich bei Patienten (Psychatrie, Altenheim) immer sehr beliebt und geschätzt. Nur die Kollegen....da nicht so. Und es ist auch blöd wenn man Jobs die man machen will um sich über Wasser zu halten nicht genommen wird mit der Begründung "überqualifiziert" Ich mein...ist doch gut wenn man mehr kann, als man muss und fürs gleiche Geld anfangen würde...dachte ich jedenfalls. Aber das war das Ende meiner Karriere als Postbote.

      Er sollte damals seine Familie als Tiere zeichnen....für ihn ein Ding der Unmöglichkeit, weil in seinen Augen absolut schwachsinnig.

      och ich würde meine Frau schon zeichnen können...im Rahmen von Petplay *g* So mit Zaumzeug und Co. Oder Leine....

      Noch ein kleiner Klipp eines sehr guten Films wo es primär um Asperger geht:
      https://www.youtube.com/watch?v=gFZPcwXNDyM

      ist etwas überzogen aber ich finde mich darin wieder. Oder bei manchen Psychologen gibt es eine Broschüre für Hausärzte damit die sich besser an den Umgang mit Aspi Patienten gewöhnen. Titelbild:
      Mann mit Bauchschmerzen sitzt, Doktor fragt "Wie ist ihr Stuhl?" "Danke sehr bequem"
      Lieber Arphen

      auch ich lese mit grosser Begeisterung deinen Thread... Auch wenn ich die damalige Unruhe in dem Halsband-Thread nicht nachvollziehen kann, freue ich mich sehr, wieder etwas gelernt zu haben... In typisch amerikanischer Manier gibt es auch eine Serie, in der ein autistischer Junge (Max) dargestellt wird: Parenthood

      Um auf den Titel "Autismus & BDSM" zurückzukommen...
      Ich weiss nicht ob das folgende Sinn für dich oder alle anderen macht, aber ich probier es mal zu umschreiben:
      Für mich ist der Kern eines guten Spiels das Wecken von verschiedenen Emotionen durch den Dom bei mir als Sub, wie Scham, Frust/Wut, Überraschung, Freude, aber auch Traurigkeit etc. Ob durch Worte und/oder Taten... So ist für mich die Frustsituation z.B. in der ich mir hilflos vorkomme, weil mir bewusst wird, dass er mich Griff hat damit verbunden, dass ich schmolle (und es mich erregt ;)). Was wiederum für ihn die Reaktion ist, die ihn anmacht, ihm "beweist", dass er über mich die Macht hat... Klar sind diese Aktionen und Reaktionen sehr subjektiv, aber vielleicht zeigt das Beispiel, was ich mit Emotionen wecken meine.

      Und jetzt wird es richtig schwierig... und ich begebe mich auf NT-Glatteis... und möchte vorher sagen, dass ich dir NICHT auf die Füsse treten möchte... ich finde für mich aber keine logische Erklärung für meine Gedankengänge... Also bitte nicht böse nehmen :blumen: , ich kann das folgende einfach nicht "besser" in Worte fassen:
      Wenn auch das für euch Kern eines guten Spiels ist, sprich es dich kickt, wenn deine Sub erschrocken blickt, beschämt zu Boden schaut, dich mit Blicken tötet usw... du aber auf der anderen Seite Schwierigkeiten hast, diese im Gesicht, Körpersprache zu lesen... wie funktioniert dann das Spiel für dich? Wie kannst du Emotionen wecken oder wie können sie dir etwas geben, wenn Emotionen, dir nicht "so wichtig" sind?

      So, und jetzt verziehe ich mich lieber hinters :sofa:
      Also meinetwegen setz dich lieber gemütlich aufs Sofa :)
      Und wie ich Arphen hier erlebe, ist das auch besser, denn ich kann mir vorstellen, dass seine Antwort so üppig ausfällt, dass sie sich besser auf als hinter dem Sitzmöbel lesen lässt ;)

      Wenn auch das für euch Kern eines guten Spiels ist, sprich es dich kickt, wenn deine Sub erschrocken blickt, beschämt zu Boden schaut, dich mit Blicken tötet usw... du aber auf der anderen Seite Schwierigkeiten hast, diese im Gesicht, Körpersprache zu lesen... wie funktioniert dann das Spiel für dich? Wie kannst du Emotionen wecken oder wie können sie dir etwas geben, wenn Emotionen, dir nicht "so wichtig" sind?



      Meine Sicht als NT

      Ich glaube, dass BDSM mit einem Aspi halt anders ist als mit einem NT. Genau wie das Leben mit solchen Menschen.

      Mein Mann hat im Laufe seines Lebens durchaus gelernt, Gesichtsausdrücke zu deuten. Das kann er also auf jeden Fall. Ob es ihn kickt? Da ist schon der erste Punkt hier: er spricht kaum darüber.
      Ich habe für mich gelernt, dass ich ihm voll vertraue, wenn er sagt, er macht ohnehin nur das, was er möchte. Insofern nehme ich mal stark an, dass es ihn irgendwie anmacht, meine Reaktionen im Spiel wahrzunehmen, denn sonst würde er es nicht tun.

      Genauso ist es, wenn es darum geht, Emotionen bei mir zu wecken: das kann er ganz hervorragend, auch wenn er diese vllt. nicht selbst nachempfinden kann.
      Das klingt jetzt wie ein Widerspruch in sich, ist es aber nicht.
      Möglicherweise könenn manche Aspis das sogar besser als NT-Doms, denn sie sind ja nicht in dem "normalen" Umfang von Erwartungen, Gefallenwollen (auch Doms wollen ja gefallen) etc. belastet. Sie können also sehr rational an die Sache rangehen, was durchaus große Reize hat.

      Hmmm...ich weiß nicht, ob das jetzt wirklich verständlich war?! :ups:
      Ich würde auch sagen, setz dich aufs Sofa ;) Ja ich antworte langatmig, das ist so mein Ding ^^

      Und mir auf die Füsse treten ist schwer, mach dir da keine Gedanken.

      Wie kannst du Emotionen wecken oder wie können sie dir etwas geben, wenn Emotionen, dir nicht "so wichtig" sind?

      Also es ist schwer zu sagen. Es ist ja nicht so, dass ich keine Emotionen hätte, sie sind nur im Allgemeinen eher neutral oder geringfügig und ich messe ihnen keinen hohen Stellenwert bei. Aber auch ohne emotionale Verknüpfung gefallen mir Dinge - nehmen wir an jemand spielt gerne Golf. Der wird auch nicht jedesmal wenn er Golf spielt emotionale Ausbrüche haben und sich vor Freude auf den Boden schmeissen wenn er den Ball ins Loch kriegt oder den Schläger ins Gebüsch schmeissen und seinen Caddy verprügeln weil der Ball im Sand gelandet ist und keinen triumphalen Urschrei ablassen wenn er sein Handicap verbessert hat.

      Also es gefällt mir schon, nur...anders. So wie ich Freunde habe die ich sehr mag und schätze aber ohne emotionalen Bezug.

      Wie gut oder schlecht ich ihre Emotionen triggern kann muss meine Liebste selber schreiben, da bin ich ja eine schlechtere Quelle. Nach dem was sie mir im Tagebuch schreibt, scheint das mit dem Emotionen wecken allerdings recht gut zu klappen.

      Was mich betrifft...was gibt es mir?
      Nun, es ist einerseits sehr schön, wenn ein Mensch jemandem vertraut und sich anvertraut. Und wenn dieser eine Mensch dann die Person ist die man über alles liebt - und diese sich einem völlig öffnet und anvertraut ist das wunderschön. Es befriedigt den Beschützerinstinkt in höchstem Maße, es entflammt die Liebe, und ich finde das sehr erregend.
      Auch die Kontrolle und Macht inne zu haben finde ich sehr erregend und es gefällt mir, wenn sie meinen Befehlen gehorcht. Warum genau ist schwer zu sagen, denn "fühlen" in dem Sinne tu ich dabei eigentlich nichts es könnte höchstens eine unterschwellige Selbstbestätigung sein, andererseits ist mein Selbstbewusstsein derart ausgeprägt, dass ich eher nicht glaube da eine Bestätigung zu brauchen.
      Es ist einfach schön zu führen.

      Löst sie Gefühle in mir aus...ja. Also wenn mal was schief geht fühl ich mich hinterher seeeehr schlecht und mies weil ich ja dran schuld bin und will das unbedingt wieder gut machen. Also von meiner Seite ist der Wunsch es ihr recht zu machen schon sehr groß - aber nicht im Sinne von machen was sie will sondern das BDSM so gestalten, dass sie darin aufblüht, dass es ihr gefällt und sie die tollsten Gefühle durchlebt und sie die schönste Zeit hat und natürlich auch befriedigt ist, nicht nur körperlich sondern auch seelisch und geistig.
      Warum - na einerseits weil ich sie Liebe und mir ihr wohlergehen wichtiger ist als meines. Andererseits, weil ich ja viel mehr und besseres BDSM kriege wenn sie Spass an BDSM hat und ich sie viel besser in die Richtung erziehen kann in der ich sie haben will, wenn es ihr Lust und Spass bereitet. Und natürlich verbessert es unser Beider Laune, Gesundheit und Beziehung und macht uns für den Alltag fitter.

      Was mir das BDSM gibt - es belebt jedes mal aufs neue die intensiven Liebesgefühle. Wenn sie sich mir hingibt und mir folgt, wird mein Beschützerinstinkt getriggert und damit Verbunden meine Liebesemotionen. Ich fühle mich ihr dann stärker verbunden in bin im "7. Himmel" (kommt aus der kabbalah wo die 7. der 10 Sphären die der Liebe ist nur so am Rande^^ Kann aber auch damit zu tun haben das man die 7 generell als Zahl der Liebe und magische Zahl empfindet und die Venus als 7. Planeten zugeordnet hat)
      Wenn sie so vor mir kniet bin ich einfach seelisch ganz nah bei ihr. Und es gefällt mir ihr Lust zu bereiten und ihr neue Dinge zu zeigen - das finde ich befriedigend. Wir hatten auch schon oft Sex (Vanilla früher) wo sie mehrfache Orgasmen hatte und ich keinen und es dennochs ehr gut für mich wahr. ich hab da gewisserweise Anteil an ihren Orgasmen und wenn sie dann irgendwann von zuviel Krämpfe kriegt oder austrocknet - dann bin ich früher halt nicht gekommen das war trotzdem schön. Und jetzt mit BDSM krieg ich je nach Verfassung noch einen geblasen oder kann auf ihr Abspritzen - und das macht es natürlich noch besser ^^

      Es ist etwas schwer zu beschreiben so wie "was gibt es mir wenn ich ihr ins Gesicht / auf die Brüste spritze" - banal gesagt ist es ein "markieren" als "meins" - ganz animalischer Urinstinkt. Sperma im Gesicht zeigt halt an "meins" und eine gewisse Zusammengehörigkeit auf animalischer Ebene. Und es ist halt offensichtlicher wie in der Vagina.
      BDSM wirkt also auch auf gewisse Urinstinkte die befriedigt werden - wie gesagt bei mir vor allem der Beschützerinstinkt und dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Und natürlich das Sexuelle. Ich könnte mich auch fragen warum mich BDSM erregt - wieso ich Dessous generell langweilig finde aber einen Lederharnisch oder Ballknebel sehr erotisch (und am meisten Halsband und Leine)
      Vermutlich ist es das Gefühl der Dominanz (auch ein urtrieb so wie bei Anderen das Folgen) und mit einem Menschen alles machen können - der Gedanke ALLES tun zu können genügt - verlangen muss man das ja nicht, aber es zu können, das gibt einen kick ^^
      Wenn ich so analysiere denke ich es ist wirklich primär der Beschützerinstinkt der dann die Erotik und das Zusammengehören triggert und je "hilfloser" sie ist und je mehr sie sich mir ausliefert umso stärker ist das triggern. Und es sind auch optische Reize - ich liebe es sie auf allen 4en krabbeln zu lassen oder an der leine zu führen, weil das schlichtweg die "animalische" Stellung ist die unsere Vorfahren schon lange vor dem Mensch sein attraktiv fanden und das nachhallt - diese Präsentation ihrer Geschlechtsorgane ist halt viel erotischer als irgendeine Andere, das ist im Hirn noch so verankert ^^
      Und die Leine gibt wieder das Gefühl des Besitzens und damit der Sicherheit. Wenn sie mir gehört, habe ich die Sicherheit, dass sie mich nicht sitzen lässt wenn ich was falsch mache und das gibt mehr Mut neuen Sachen zu probieren oder härter durchzugreifen, was sie sich ja auch wünscht.
      Und so hilft sie mir auch meine Grenzen zu erweitern - früher war eine Frau schlagen für mich absolut tabu - sowas macht man nicht, das ist ehrlos (Idealismus des Aspis) aber es gefällt ihr und so fängt es auch an mir zu gefallen. Ich will sie ja auf keinen Fall verletzen, aber wenn ich ihre Erregung mitbekomme erregt mich das auch sehr. und wenn sie bei einem Schlag aufschreit und so ihre anerzogenen Bedenken über Bord wirft, sich quasi befreit, befreit sie auch mich. Und es stärkt wieder das erwähnte Zusammengehörigkeitsgefühl.
      Also ich bestrafe nach wie vor nicht gerne, aber nicht mehr ungerne - es ist neutral. Wenn es sein muss muss es eben sein und ich erziehe sie sehr gerne. Der Gedanke sie zu meiner perfekten Sexpartnerin zu erziehen der gefällt was mir gefällt und alles macht was ich mag - das ist sehr erregend und ein großer Motivator, ebenso ihr neue Ebenen ihrer Lust zu zeigen.
      Man kann sagen es befreit...und das zu teilen ist wunderschön.

      Arphen schrieb:

      denn "fühlen" in dem Sinne tu ich dabei eigentlich nicht


      Dieses Unterbewusste fühlen könnte vielleicht die Folge vom Oxytocin sein, was ja als das Hormon der Liebenden auch gerne mal genannt wird. Zumindest habe ich dies im Zusammenhang auch häufig gelesen. Dies wird ja auch wieder durch Empfindungen ausgelöst, sonst würde dein Gehirn in der Richtung nichts einleiten. Diesem Neuropeptid werden ja viele andere Wirkungen zugesprochen wie Vertrauen, Ruhe, Schmerzlindernd etc... und die Auslöser können sehr vielseitig sein wie fühlen, hören, sehen.

      Arphen schrieb:

      Löst sie Gefühle in mir aus...ja. Also wenn mal was schief geht fühl ich mich hinterher seeeehr schlecht und mies weil ich ja dran schuld bin und will das unbedingt wieder gut machen. Also von meiner Seite ist der Wunsch es ihr recht zu machen schon sehr groß - aber nicht im Sinne von machen was sie will sondern das BDSM so gestalten, dass sie darin aufblüht, dass es ihr gefällt und sie die tollsten Gefühle durchlebt und sie die schönste Zeit hat und natürlich auch befriedigt ist, nicht nur körperlich sondern auch seelisch und geistig.


      Die Liebe zu den kleinen Details wird dir hier sicher zugute kommen, denn oft ist es ja nur genau im richtigen Moment, das Richtige zu tun und sei es nur der Hauch des Atems im Nacken, ein Wort, eine Berührung.


      Für mich hat sich aus dem letzten Beitrag wieder etwas neues ergeben.
      Du schreibst von Instinkten, genauer von "Urinstinkten", Aspis handeln jedoch nahezu ausschließlich durch Wissen und weniger durch ahnen, oder?
      Interessant dabei finde ich jedoch, dass diese Instinkte dennoch automatisch funktionieren. Es scheint, als wären dies so tief in Gehirn verankert, dass die nicht vorhandenen Verknüpfungen diese Instinkte überhaupt nicht beeinflussen? @Styx, vielleicht hilft da der anthropologische Aspekt die Brücke zu bauen?

      Und schreibst du auch davon intrinsische Motivation zu haben, wenn ich das richtig deute, jedoch auch auf extrinsische Motivatoren zugreifen zu können.
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      könnte vielleicht die Folge vom Oxytocin sein

      Jetzt wo du es sagst klingt das sehr logisch und ich glaube das ist auch der Grund. Wie gesagt Aspis haben auch Emotionen und sind nicht gefeit vor Hormonen. Es tickt alles etwas anders aber nicht komplett anders. Oxytocin ist das "Bindungshormon" das vor allem bei einer Geburt und beim Geschlechtsverkehr freiwird...und scheinbar nochmal mehr bei BDSM ^^

      Aspis handeln jedoch nahezu ausschließlich durch Wissen und weniger durch ahnen, oder?

      Im Grunde ja - ein Aspi macht Sachen aus dem Verstand die ein anderer Mensch aus dem Bauch macht. Aber auch wir haben Instinkte die uns beeinflussen - Nehmen wir Liebe generell - rein logisch betrachtet ist das doch Zeitverschwendung. Man reisst sich den Arsch auf um etwas für eine andere Person zu tun und das ohne Gewissheit ob was zurückkommt oder man nicht verletzt wird. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit investiert man viel Zeit und Geld in eine Beziehung und steht dann doch wieder alleine da.
      Kinder - kosten sehr viel Zeit, Geld und Nerven und bringen, wenn man Emotionen weg lässt, nur Rechnungen und Probleme.
      Sex - man investiert viel Zeit und Geld um etwas zu tun, das man in ein paar Minuten auch selber machen könnte und das nur ein paar Minuten anhält. Und obendrein Risiken lebensgefährlicher Erkrankungen birgt.
      Ganz streng betrachtet ist das Leben an und für sich irrational - wir leiden eine Menge um zu Leben und werden doch am Ende sterben. Oder arbeiten Jahrzehnte für eine Rente die am Ende ausbleibt oder wir sterben bevor wir sie in Anspruch nehmen können.

      Auch Aspis sind irrational und tun unlogische Dinge - ich esse ungesunde Sachen - das ist verschwendetes Geld, Zeit und schädigt meinen Körper. Aber es schmeckt halt...und der Grund ist der Fresstrieb und die Gelüste meines Körpers.
      Wir haben also auch Triebe die uns antreiben. Es ist nur...anders. Vielleicht auch eine höhere Bewusstheit darüber, dass es Instinkte und Triebe sind und nichts überromantisches.

      Also ja deine Schlußfolgerung ist schon richtig, die Instinkte funktionieren schon - Aspis haben andere Gehirne aber nicht alle Bereiche sind anders. Wie gesagt bei Aspis fehlen etwa die Spiegelneuronen fürs mitfühlen und die Zentren sind schlechter vernetzt - aber funktionieren tun sie.

      Ein versuchtes Beispiel - Das Sehzentrum sieht einen Kuchen. Dieser Eindruck stimuliert das "Fress"zentrum und es leitet Hungergefühle ein. Das nehmen dann die Bewegungszentren wahr und bewegen den Körper zum Kuchen. Wenn jetzt nicht das Großhirn einschreitet mit Kommentaren wie "du wolltest doch abnehmen" wird die Hand einfach ein Stück Kuchen in den Mund stopfen.
      Das funktioniert bei Aspis im Grunde genauso. Aspis haben vielleicht ein aktiveres Großhirn (ist ja auch sehr schwamming ausgedrückt^^) und neigen daher eher dazu, Bedürfnisse der anderen Hirnregionen zu bewerten und zu unterdrücken, aber da sind sie schon.
      Spiegelneuronen Beispiel:

      NT sieht weinendes Kind. Sehzentrum leitet das Bild ins Hirn, und schon feuern die Spiegelneuronen los - das entsprechende emotionale zentrum wird stimuliert, der NT wird selber traurig. Da der NT jetzt traurig ist - negative Emotion - sucht das Hirn nach einer Lösung für das entstandene Problem der Traurigkeit. Das Gehirn findet die Ursache - ich weine weil das Kind weint. Und findet die Lösung - wenn das Kind aufhört zu weinen, höre ich auf zu weinen. Und schon setzen sich die Beine in Bewegung und man beginnt das Kind zu trösten, damit man sich besser fühlt und das Problem gelöst ist.
      Ähnliche Mechanismen haben auch die meisten Tiere. Der Mensch hat nun die Fähigkeit auch mit "imaginären" Problemen mitzufühlen auch wenn da gar kein Ursprungsgefühl da ist - zum Beispiel mit einer gezeichneten Figur.

      Nicht so der Aspi. Der Aspi sieht ein weinendes Kind. Das Sehzentrum registriert ein Objekt unter anderen Objekten. Es passiert erstmal nichts. Der Gefühlszustand des Aspis wird vom weinenden Kind nicht mehr oder weniger beeinflusst als vom Sandkasten in dem es sitzt.
      Jetzt kommt aber das Großhirn "Hey da sitzt ein Kind das weint. Du musst da helfen, das macht man so!" Es zündet der Idealismus. Und JETZT wo die Situation bewusst erkannt wurde, sucht das Hirn nach einer Lösung für das Problem, das ein Anderer hat und nicht man selbst. Es wird zum eigenen Problem gemacht weil...das sich so gehört. Und schon eilt man zum Kind um es zu trösten.

      Eine Eigenheit die ich bemerke - wenn es dann noch Wesen sind für die ich, warum auch immer, verantwortlich bin schaltet sich automatisch mein Beschützerinstinkt dazu - und aus dem intelektuellen "helfen wollen" wird ein echtes Bedürfnis zu helfen auch wenn ich immer noch nicht "mitfühle" aber es ginge mir schlecht, wenn ich nicht helfen würde. Im 1. Fall ginge es mir wenn ich nicht hülfe nur schlecht weil ich einem Ideal nicht gerecht geworden bin also etwa so als wenn ein NT in der Schule ein paar Fehler in einer Aufgabe hatte.

      Bei meiner Frau ist es also ein echtes "emotionales" Bedürfnis ihr gutes zu tun, bei anderen Menschen ist es eher ein...man sollte das tun.
      Guten Abend,

      so interessant und spannend ich die Einsichten finde, so sehr werde ich mich intensiv zurückhalten mich zu äussern. Dies ist nicht etwa bestimmten Erfahrungen geschuldet, sondern eben keinen Erfahrungen. Kurz gesagt ich weiss darüber zu wenig um mich sachdienlich beteiligen zu können. Wenn ich dies aber nicht kann bin ich sehr vorsichtig die Passung einiger Instrumente (@PA: Anthropologie) einzusetzen.

      Seht es mir nach, aber hier halte ich mich lieber bedeckt und lese interessiert mit, spekulieren in diesen Dinge ist meine Art jedoch nicht.

      LG
      Styx

      domandizh schrieb:

      Hmm ...es müssen ja nicht immer alle über alles Bescheid wissen ... Und ich denke Entschuldigen muss man sich dann nicht immer wenn man nichts zu sagen hat ...so wie ich jetzt auch :-)) nicht böse gemeint ...


      Das hab ich nur weil ich in Postings direkt angesprochen wurde und in einem sehr verwandten Thread sehr viel sage. Daher der Kommentar, sonst könnte man ja unter jeden Thread schreiben das einem nichts dazu einfällt - keine Sorge spamen liegt mir fern. :)