Ist es eine Strafe...?

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      Bei mir ist das nicht ganz einfach mit den Strafen, denn ich bin einerseits zu sehr maso als dass schmerz als Strafe herhalten könnte und anderseits irgendwie ganz eigen devot als dass Strafe (egal welche Art) je nachhaltig sein könnte.
      Ich glaub, dass hängt damit zusammen dass ich nicht Alltags devot bin, es macht mir nichts aus, mal nicht zu entsprechen, ich versinke deswegen keinesfalls. Ich hab das mit dem gefallen wollen nicht. Aber strafen gibt's bei uns trotzdem, Wie ich finde, sehr kreative und ganz sicher welche die mir nicht gefallen, nur hält mich das auf Dauer nicht davon ab, nicht wieder ein Fehlverhalten an den Tag zu legen.

      Wenn ich Schläge möchte, frage ich danach, also deswegen bräuchte ich keine Strafe zu provoziert, von dem abgesehen, dass er darauf nicht einsteigen würde, aber irgendwie mag ich es einfach, dass er mich strafen darf und kann! Auch wenn ich dabei richtig leide, mag ich die Situation einfach.

      Vom Handy gesendet
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Ich danke euch allen sehr für eure Antworten. :blumen:

      Dann schreib ich mal was. Ein paar Fragen/ Gedanken kamen mir nun noch.

      Gentledom schrieb:

      Es ist gar nicht so leicht deine gewählten Beispiele nicht zu diskutieren, denn sie haben mindestens ebenso viel Diskussionspotential wie deine Frage


      Das wollte ich vermeiden, damit das Thema an sich besprochen wird und keine Diskussion entbrennt.
      Aber ab jetzt darf gern darüber diskutiert werden. Wäre ja spannend ;) was nun da so ein Diskussinonspotential ist?!

      Gentledom schrieb:

      Eine Strafe ist und bleibt eine Strafe. Sie darf weder dabei Spaß bereiten noch später das Gefühl geben, puh das war nun aber doch gut, das habe ich echt gebraucht.


      Damit definierst du was für dich Strafe ist und was es sein sollte für Sub. Viele Antworten lassen für mich einen bestimmten Gedanken aufkeimen. Das jeder Strafe anders differenziert. Was ist den nun eine Strafe in dem Kontext wie du es beschreibst und was soll damit bewirkt werden, bzw. was erhoffst du für dich und für Sub?

      redcat schrieb:

      Xenia es gibt da einfach (meiner Interpretation nach) zwei gundlegend verschiedene Spieltypen, ich weiß das ist ein bisschen in Schubladen packen,


      Dieser Gedankenanstoß ist wirklich schön. Ich finde Vielfäligkeit toll. Es ist doch auch interessant zu erfahren, wie das der jeweilige Typ das warhnimmt und auslebt. Es gibt eh kein "absolut richtig" und "absolut falsch". Danke für das sortieren.

      La Traviata schrieb:

      Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du, dass prinzipiell ja jede Art von Aufmerksamkeit immer noch eine Aufmerksamkeit und somit positiv ist. (?) Aber ich denke, wenn Dom eine Bestrafung wählt, von der er weiß, dass sie eine echte Strafe ist, also keinerlei Lustgewinn damit verbunden ist, sieht die Sache schon anders aus.


      Das ist es in meiner Theorie wirklich. Die einzige Strafe wäre in dem Sinne (nur für mich) das ich völlig ignoriert werde. ABER das ist eben auch mein Problem. Das hat @Vic schon beschrieben, mir geht es da genauso. Mein gesamtes Leben wurde ich mit Liebesentzug oder ignorieren gestraft. Das ist wirklich die Hölle und das möchte ich bei weitem niemals provozieren. Wo ich schon beim nächsten wäre.

      Pirio schrieb:

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass sub jemals eine "echte" Strafe absichtlich provizieren will...


      Ich denke das es diese und jene Strafen gibt. Wie eben erwähnt, wäre sowas wie eine "echte " Strafe (für mich) eigentlich das schlimmste was passieren kann und würde mich ziemlich einknicken lassen. Wahrscheinlich würde ich danach alles in Frage stellen. Es scheint auch ne Definitionsfrage zu sein, ab wann ist für jemanden individuell den nun eine echte harte Strafe und ab wann einfach eine harte Reaktion auf die vorhandene Aktion, die einen wieder den Platz zuweist?

      beloved schrieb:

      Kleine Neckereien gibt es bei uns von beiden Seiten und das finde ich auch schön.


      Das will ich doch schwer hoffen. Es wäre ja schlimm, wenn man sich nicht mal mehr necken darf oder mal frech sein. Ich denken Dom möchte auch kein "Duckmäuschen" neben sich haben.

      Ich würde es spannend finden, wenn ihr Beispiele habt so wie Vic.
      Wann wäre es eigentlich Strafe und wann ist es eigentlich eher was, das zwar deutlich macht, ich bin zu weit gegangen aber der Effekt hat wieder was positves (Lustgewinn) für BEIDE.
      Persönlich finde ich einen Klaps auf den Hintern nicht strafend, mehr eine kleine Neckerei.
      Während 100x den gleichen Satz schreiben, somit ohne wirklich Aufmerksamkeit zu erlangen, dennoch bestraft zu werden, gehört für mich eindeutig zu einer Strafe. Allerdings...und das ist wieder so ein extra Gedankengang. Allein dadruch das er das Machtgefälle dadurch deutlich macht, werde ich innerlich wieder davon zerren, weil es mich genau da befriedigt. Ich muss mich unterornden, folgen, etwas tun was mir nicht Spaß macht, weil Dom das nun so bestimmt hat. In dem Sinne ist die Strafe eine Strafe, aber dennoch etwas schönes Besonderes, was mir innerlich Freude bereitet. Vielleicht nicht in dem Moment, aber so im Ganzen.

      Ich bin auch durch den Thread mit der Ohrfeige darauf gekommen. Oft ist die Ohrfeige eigentlich keine Strafe mehr. Sie dient dem Lustgewinn, wird dennoch als Mittel benutzt. Allerdings mit einem anderen Effekt. Es gibt sicher Subs die es als Strafe oder Tabu haben, aber auch welche, die absichtlich (bewusst oder unterbewusst sei dahin gestellt) provozieren und dann merke, dass es eigentlich viel mehr kickt. Hier ist sicher auch Feingefühl von Dom gefragt, herauszufinden...strafe oder belohne ich gerade.
      Strafe IST eine Strafe.. und hat ja mit Necken, Provozieren oder Erziehen im Spiel nix zu tun.
      Eine Strafe gibt es wenn meine Sub etwas macht das ich nicht will dass sie es je wieder macht.
      Und sie muss mich da wirklich richtig verletzen, oder enttäuschen.
      Alles andere ist ja Kinderkram und gehört zum BDSM Spiel.
      Und das kam bisher nur 1x vor... und sie hat die Strafe angenommen, akzeptiert und ausgehalten.
      Eine Strafe muss die gewünschte Wirkung erzielen, und "dauerndes " Bestrafen, usw.. finde ich eh voll bescheuert...
      Und jede Person "kann" man bestrafen. Egal ob maso, devot, dom, oder sadistisch. Es kommt nur auf die Art drauf an.
      Ich kann domandiz nicht zustimmen. Strafe bzw Konditionierung im Kontext bdsm ist das, was es für den einzelnen eben ist. Eine Pauschalisierung wie “Strafe darf nur soundso sein, alles andere ist Kinderkram“, gibt es für mich nicht. Ich, zb, würde mich niemals so bestrafen lassen, dass es mich völlig fertig machen würde und das würde mein Partner auch nicht wollen. konditionierung wegen dieser beschriebenen kinkerlitzchen bezeichne ich sehr wohl als Strafe. Ganz einfach deswegen weil sie unangenehm, schmerzhaft, erniedrigend usw sind und ganz sicher nicht freiwillig von mir so gewünscht.sie gehören für mich aber dazu. Nicht weil ich dann meine ersehnten Schläge bekomme (ist meist nicht der Fall), sondern weil es für mich eine der möglichen Ausdrucksweise unseres bdsm ist. Er braucht die strafen nicht um seine Dominanz auszudrücken aber wir mögen die Situation beide und dass es bei mir nicht nachhaltig ist, liegt schlichtweg an meiner Art von Devotion.
      Was Strafe für den einzelnen ist, hängt sicher ganz stark von der Art der Beziehung ab. Bei tpe hat Strafe wahrscheinlich eine andere Bedeutung wie in einer Beziehung, in der im Alltag wenig bis gar kein MachtGefälle vorherrscht.
      Natürlich kann man jeden bestrafen, die Frage ist nur: passt eine schwer verletzende Strafe zur Beziehungsform?

      Ps: Strafe gehört für mich unabdingbar zum bdsm Spiel und nur dahin! andernfalls würde sie sich ja auf Beziehungsebene abspielen, und das würde ich zb wieder gar nicht akzeptiert.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Strafe gehört für mich unabdingbar zum bdsm Spiel und nur dahin! andernfalls würde sie sich ja auf Beziehungsebene abspielen, und das würde ich zb wieder gar nicht akzeptiert.


      Ich denke, das ist der wesentliche Grund, warum ich selbst mit dem Konzept von Strafen nichts anfangen kann ... denn bei mir spielt BDSM ganz klar in die gesamte Beziehung hinein - wobei das eigentlich so auch nicht stimmt: Es spielt nicht hinein, sondern es ist ein fundamentaler Baustein unserer Beziehung. "Hineinspielen" klingt so, als wäre es eigentlich woanders zu Hause und würde "nur" seine Fühler hineinstrecken. Da dies bei uns aber eher genau *andersherum* ist (BDSM spielt in unsere Sessions/Spiele und unsere Sexualität mit hinein, ist aber ganz woanders zu Hause), würde ich Strafen auch als Ausdruck davon betrachten, dass ich etwas, was meine Partnerin sagt, tut, denkt usw. missbillige und es ihr austreiben möchte.

      Aber solche "Gelüste" habe ich schlichtweg nicht. Ich respektiere sie als der Mensch, der sie ist - und ich weiß auch um meine eigenen Fehler und Schrullen und sehe mich einfach nicht in der Position, sie für die ihren zu maßregeln. Ich weiß, dass meine Partnerin mir unbedingt gefallen und nach besten Kräften meine Wünsche erfüllen will. Wenn das einmal nicht recht gelingt, dann gibt es dafür stets Gründe, die ich nachvollziehen kann. Natürlich bin ich dann mitunter dennoch enttäuscht oder auch einmal verärgert, aber eben, weil eine Erwartung, die ich selbst hatte, sich nicht erfüllt hat. Das ist *mein* Problem, nicht das ihre. Ich werde sie mit ihren 41 Jahren nicht mehr "erziehen" können - und habe daran auch nicht das geringste Interesse. Wenn ich mit ihren Eigenheiten nicht leben könnte, wären wir kein Paar (mehr). Aber wir sind es, und ich möchte auch gern, dass wir es bleiben.

      "Strafen" gibt es daher bei mir/uns nur im "Spielsinn" ... stets mit einem zwinkernden Auge.

      red schrieb:

      aber irgendwie mag ich es einfach, dass er mich strafen darf und kann! Auch wenn ich dabei richtig leide, mag ich die Situation einfach.


      Hab nochmal alles durchgelesen und finde diesen Satz am Besten. Das beschreibt meine Gedanken sehr gut.
      Ist halt alles eine Auslegungssache. Aber danke für die anderen Sichtweisen.
      Das ist aber "kopfig" hier :)

      Ich würde da eigentlich gar keine Definition anstellen, was im Spiel zwischen zwei Erwachsenen eine Strafe ist. Wenn Sub provoziert und sich eine Strafe einhandelt, darf ihr das doch auch Spaß machen. Hier fehlt ja die Defintion von "Spaß einer Sub". Denn wenn das Vergnügen im Leiden steckt, so wird das ganz schnell widersprüchlich. Das ist ja das Faszinierende an unseren Neigungen. Dieser Widerspruch. Vielleicht ist ja die allzu freundliche Behandlung, die allzu sanfte Behandlung mehr Strafe, als 39 Hiebe oder welche Maßnahme auch immer?