Wenn Dom den Absprung nicht schafft

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      Wenn Dom den Absprung nicht schafft

      Ich hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch über Beziehungen, Beziehungsführung und auch das Thema Beziehungsende kam zur Sprache.
      Es ging unter Anderem auch darum, dass es Fälle gibt in denen Sub die Beziehung beendet (aus Gründen divers) und Dom, auch nach dieser Beendigung, den Absprung nicht schafft.

      Auf einer Seite ist auch ein Dom ein Mensch der ein Recht darauf hat Schwierigkeiten damit zu haben wenn eine sehr enge Bindung beendet wird.

      Die Frage ist nur: wie weit darf es gehen?
      Wann beginnen "missbräuchliche" Handlungsmuster?

      Wenn Sub beendet und den Kontakt abbrechen möchte und es unmöglich gemacht wird weil der Kontakt immer wieder von Doms Seite gesucht wird?
      Auch wenn es nur ein sonst recht unverfängliches "Hallo, wollte mich mal melden, wie geht's so?" ist?


      Disqualifiziert sich gar ein Dom allgemein als Dom wenn er es nicht schafft die Rechte von Sub zu respektieren, deren (oder dessen) Wohl im Auge zu behalten und sich einfach zurückzuziehen, auch wenn es nicht leicht fällt?
      Wenn aus Angst vor dem anstehenden Machtverlust "künstlich" verhindert wird dass diese tiefe Bindung vollständig gekappt wird?

      Und was passiert psychisch mit Sub, wenn sie/ er es aus diesem Grund nicht schafft sich zu lösen und dadurch im Ernstfall sogar Schaden und/oder Konflikte entsteht (z.B. beendete Spielbeziehung vs. Partnerschaft).

      Was sind eure Gedankengänge zu dem Thema liebe Doms und Subs?
      Ich bin sehr gespannt...

      LG

      Darkwing
      Mein erster Gedanke dazu ist, dass es sich hier eher um ein klassisches Beziehungsthema handelt - ich wüsste nicht, wieso BDSM dabei der maßgebliche Einflussfaktor sein sollte. Natürlich sollten Menschen die Meinungen und Entscheidungen des jeweils anderen respektieren, egal mit welchem Background, andernfalls disqualifizieren sie sich eben auf "menschlicher" Ebene.
      Mit dem Ende der BDSM Beziehung endet in meinen Augen auch der Status der Person als Dom dieser Person gegenüber. Dom kann sich also nicht mehr auf das BDSM Verhältnis berufen. Ich sehe also gar keine Rechte von Sub Sub verletzt sondern Rechte einer ganz normalen Person.

      Wenn er immer wieder den Kontakt sucht muss ExSub eben deutlich machen, dass er/sie das nicht will. Zur Not auch mit rechtlichen Schritten.

      DIsqualifiziert also Dom, nein für mich nicht, er disqualifiziert sich wenn als Mensch und das wäre noch schlimmer. Aber bei einer enttäuschten Liebe oder der als unfair empfundenen Wegnahme des Besitzes Sub, ist nicht jeder Mensch rational. Ob es also wirkliche eine Disqualifikation oder eine verzeihbare Überreaktion ist hängt von dem Einzelfall ab.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hey Darky,

      dieses Verhaltensmuster kommt auch im Nicht-BDSM-Bereich vor. Im Grunde kommen alle möglichen Gründe, angefangen von "tiefen Gefühlen" bis zu "verletztem Stolz" in Betracht, unabhängig davon, ob es sich um einen Dom oder um einen Vanilla handelt.

      "Dom" an sich bedeutet ja nicht zwangsläufig einen derart hohen Level an Professionalität, daß man sich immer über die eigenen Gefühle hinwegsetzen kann.

      Mißbräuchliches Verhalten beginnt immer dann, wenn er sich über Deinen Willen/Wunsch hinwegsetzt. Das scheint hier gegeben. Kommuniziere klar und deutlich, was Du willst.
      Unter Umständen ist es sinnvoll, den Kontakt angekündigt völlig abzubrechen. "Ich möchte keinen Kontakt mehr mit Dir und werde auf Deine Nachrichten nicht mehr antworten." wäre eine klare Ansage. Klar, daß Du das dann auch durchziehen mußt. Es bringt Dir nichts, wenn Du nach der 10. SMS dann doch wieder einen Mucks von Dir gibst. Mach einfach dicht: Mailpostfachregel, die die Nachrichten gleich löscht, dasselbe geht bei Smartphones mit den SMS, dann kommst Du gar nicht mehr in Versuchung...

      ... denn wenn DU den Absprung nicht schaffst, dann ist er auf dem besten Weg zu erreichen, was er will.

      LG!
      Da gebe ich robinhoodjun Recht, es ist kein spezifisches Problem von Dom und Sub, sondern eins dass am Ende jeder Beziehung stehen kann. Es wird immer jemanden geben, der es nicht akzeptieren kann, verlassen zu werden. Dabei spielt es wirklich keine Rolle ob derjenige aus einer BDSM Beziehung oder einer Vanilla kommt.
      Verlassen zu werden ist nie leicht hinzunehmen und manche können es einfach nicht akzeptieren. Sie suchen immer wieder den Kontakt, was zwar für den andren nervig ist, aber meistens nach einer Zeit aufhört.
      Leider gibt es auch den Typ der den Expartner/in auflauert, Telefon Terror macht, bis hin zu tätigem Angriff. Dass oft nur der Umzug in eine andere Stadt übrig bleibt, weil die Polizei nicht wirklich viel machen kann.
      Es kommt eben immer darauf an, wie weit der/die Ex geht.
      Ich meinte nicht im Kontext einer regulären Beziehung, sondern wirklich im Fall des D/s - Kontext.
      Ich bin auch persönlich nicht betroffen, aber denke so etwas dürfte mit einer gewissen Regelmäßigkeit bei einigen Usern ein Thema sein.
      Dass diese Muster nicht ausschließlich im Bereich BDSM existieren ist ja bekannt. Aber was passiert wenn sie im Bereich D/s auftauchen?
      Hier steht Sub in einer im Vergleich wirklich extrem engen Verbindung und Dom hat im Normalfall ein großes Wissen über alle Bereiche, etwas das leicht missbraucht werden könnte, z.B.
      Ich möchte es auch nicht generalisieren oder jemanden verteufeln.
      Aber die Frage interessiert mich tatsächlich :)
      Wenn Sub ihrem Dom den Laufpass gibt wars das mit DS.

      Es gibt Ausnahmen... aber nur wenn beide es so wollen oder es nicht anders hinbekommen, die Betonung liegt auf beide sind betroffen.

      Ich habe mit zwei Exbeziehungen noch nach der Beziehung DS Elemente ausgelebt, aber da wollten wir es beide so. Dann wird aus einer Liebesbeziehung eben eine Affäre oder wie es die meisten BDSMler gerne nennen eine Spielbeziehung. Zu einer solchen Beziehung gehören aber immer zwei die das eben auch wollen.

      Wenn ein Dom damit nicht klarkommt, dass seine ExSub nichts mehr von ihm als Dom will hat er Pech gehabt. So ist eben das Leben... wenn er dabei zu weit geht muss eben ein Anwalt, die Polizei oder die Staatsanwaltschaft ran, die holen ihn dann in der Regel schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich sehe das zunächst einmal ganz ähnlich wie @robinhoodjun. Es geht hier sicher in erster Linie darum, dass eben einer nicht loslassen kann. Und das ist sicher kein BDSM-exklusives Thema.

      Allerdings kann ich auch sehr gut verstehen, dass dieses Thema im BDSM-Zusammenhang noch einmal eine andere Gewichtung haben kann. BDSM ist ja sehr vielschichtig, und es gibt durchaus Beziehungen, sicher vor allem in D/s-Bereich, die eine Abhängigkeit beider Partner (das Wort ist mit Vorsicht zu genießen!) durchaus beinhalten.

      Menschen sind eben sehr verschieden, speziell auch in dem Punkt, welche Art von Beziehung ihnen entspricht und welche sie (bewusst oder unbewusst) auch immer wieder suchen beziehungsweise immer wieder in einer solchen landen. (Das ist jetzt in keinster Weise negativ gemeint, sondern völlig wertneutral.)

      Ich habe keine Statistik darüber, ob der Anteil mehr oder weniger abhängiger Beziehungen unter BDSM-lern höher ist als unter Vanillas, aber es würde mich nicht wundern. Eine Persönlichkeitstruktur, die eben die Sehnsucht danach beinhaltet, einem anderen zu gehören (Stichwort: Vielschichtigkeit und sehr verschiedene Intensität des Begriffs »Besitz« gerade im BDSM-Kontext), oder auch die Sehnsucht danach, zu einem anderen aufblicken zu können, sich ihm bewusst unterzuordnen, ihn tatsächlich über sich und die eigenen Wünsche zu stellen, *passt* eben sehr gut mit BDSM, speziell D/s, zusammen.

      Ich möchte hier keine Diskussion darüber lostreten, inwiefern BDSM für solche Menschen auch eine Form von Therapie darstellt (die allermeisten von ihnen sind sicher nicht therapiebedürftig, da sie im Leben funktionieren und ihre Sehnsucht nach Abhängigkeit auch nicht als Problem für sich empfinden), sondern möchte lediglich feststellen, dass es eben Menschen gibt, die eine - wie auch immer geartete - Form von abhängiger Beziehung zum Glücklichsein brauchen, diese daher auch suchen und in verschiedenen BDSM-Beziehungen auch tatsächlich finden.

      Es geht mir also hier keineswegs um pathologische Fälle von Abhängigkeit (die es zweifelsohne gibt, im BDSM-, wie im Vanilla-Bereich), sondern einfach um Personen, zu deren Persönlichkeitsprofil eine abhängige Beziehung, wie sie in D/s-Beziehungen nicht selten ist, schlicht und einfach *passt*. Und zwar auf beiden Seiten, ob nun Dom oder Sub.

      Wenn nun solch eine Beziehung einseitig zerbricht, entsteht für die andere Seite ein größeres Problem, als wenn es sich eben *nicht* um eine abhängige Beziehung handelt. Und da - wie ich eben annehme, den Eindruck habe und aufgrund der oben geschilderten Zusammenhänge auch für wahrscheinlich halte - abhängige Beziehungen im BDSM-Milieu nicht so selten sind, stellt sich das Problem hier vermutlich noch einmal öfter.

      Dazu kommt dann noch die eben unterschiedliche Rollenverteilung, das Oben und Unten, das - solange die Beziehung bestand - ja *beiderseitig* auch gewünscht wurde. Beide Seiten haben ihre Rollen für sich angenommen und gelebt, *ausgelebt*, und sich dabei wohlgefühlt, weil das eben ihren Bedürfnissen und ihrer Persönlichkeitsstruktur jeweils entsprach.

      Das nun auf einmal wegbrechen zu sehen und sich in Relation zum anderen eben mit einem Schlage *nicht* mehr als übergeordnet beziehungsweise untergeordnet zu empfinden, sondern als gleichberechtigter Mensch reagieren zu sollen, ist nicht einfach. Gegenüber genau diesem anderen Menschen hat man seine Rolle ja eben nicht gespielt, sondern sich diesem anderen Menschen gegenüber als genau der/die gezeigt, empfunden und verhalten, der/die man eben im Innersten tatsächlich *ist*. Jetzt auf einmal seine Rolle nicht mehr fühlen zu dürfen, sondern eben als gleichberechtigte Personen agieren zu müssen, verlangt nun, dass man freiwillig eine Situation aufgibt, in der man sich als sich selbst ähnlich fühlen und verhalten konnte. Man *braucht* ja eben den anderen, um man selbst sein zu können - das ist nun einmal der Kern einer abhängigen Beziehung, eben im Unterschied zu Beziehungen, die nicht auf Abhängigkeit beruhen. Im Grunde verlangt es also, dass man nun sich selbst verleugnet und nun auch dem einstigen Partner gegenüber den »Gleichberechtigten« schauspielert.

      Für Menschen, für die BDSM eher nur eine sexuelle Spielart ist, mag das sicher anders sein, aber für Menschen, deren Persönlichkeitsstruktur zu einer mehr oder weniger abhängigen Beziehung passt, ist das in der Tat so.

      Nichtsdestoweniger ist natürlich auch in diesem Falle letztlich die Selbstbestimmung beider Partner oberstes Gebot, sobald einer der beiden die abhängige Beziehung nicht fortsetzen möchte. Den anderen dann zu stalken oder wie auch immer zu bedrängen, ist auf jeden Fall nicht in Ordnung.

      Aber, wie gesagt, es ist sehr wohl so, dass das Loslassen im Falle einer D/s-Beziehung mit einem Abhängigkeitsaspekt eben auch damit verbunden ist, dass man freiwillig eine Situation aufgibt, in der man endlich man selbst sein und sich komplett fühlen konnte. Ohne den anderen fühlt man sich mehr oder weniger defizitär (das ist der Kern von Abhängigkeit), und das ist sicher keine Situation, in die man sich leicht freiwillig begibt.

      Aber natürlich muss man es eben doch schaffen (notfalls mit Hilfe von außen), denn auch eine BDSM-Beziehung beruht eben auf letztlich der Freiwilligkeit beider Partner, und wenn diese auf einer Seite nicht mehr gegeben ist, wäre ein Bedrängen des einstigen Partners ein Eingriff in dessen Persönlichkeitsrechte und schlicht unverantwortlich - ganz abgesehen davon, dass die Basis für eine *Fortsetzung* der Beziehung dann ohnehin nicht mehr gegeben ist.

      Sub muss sehr stark sein sich aus einer D/s Beziehung zu lösen. Meistens merkt man doch schon vorher ob Dom es einer Sub leicht macht oder ob Dom Probleme machen wird. Dann muss Sub klar sein, dass Dom alles versuchen wird, um ihre/seine Entscheidung zurück nimmt.
      Wenn Dom ihre/seine Entscheidung nicht akzeptiert und Sub zusetzt, damit sie/er alles revidiert. Da hat Sub es, in meinen Augen, nicht mit Dom zutun, sondern mit dem "Exdom". Also, nur mit einem Mann/ einer Frau. Was Sub wahrscheinlich schwer sein wird ihm/ihr begreiflich zu machen.

      Dom disqualifiziert sich selber, da er nicht mehr Subs Dom ist.
      Zusammengefasst kann man sich doch sicherlich auf folgendes einigen:

      - Emotionale Abhängigkeiten gibt es in jeder Beziehung
      - Eine Beziehung + BDSM-Kontext kann zu einer intensiveren Abhängigkeit führen (wie @Gentledom schon sagte, gilt dies aber für beide Seiten)
      - Andere Eigenschaften können ebenfalls zu einer solchen intensiven Abhängigkeit führen (Kinder, gemeinsames Vermögen, religiöse Verpflichtungen...), die eine Trennung erschweren
      - Wissen über den Partner kann mißbräuchlich verwendet werden (dies ist aber auch nicht BDSM-exklusiv)

      Ergänzend bin ich aber auch der Meinung, dass Dom von seiner Sub genauso emotional abhängig sein kann - es sind ja auch nur Menschen.
      @robinhoodjun
      Ergänzend bin ich aber auch der Meinung, dass Dom von seiner Sub genauso emotional abhängig sein kann

      Selbstverständlich. Eben genau das *macht* ja Dom das Loslassen so schwer, wenn Sub die Beziehung beendet!
      (Ich dachte, das wäre aus meinem Text deutlich geworden. Jedenfalls wollte ich das eigentlich gesagt haben.)
      Ich habe von zwei Jahren meine erste Spielbeziehung zu meinem Exdom mit einem Knall beendet. Er hat noch monatelang versucht, mich zu erreichen, erst ein Einschreiten meines neuen Herrn hat dazu geführt, dass er damit aufgehört hat. Ein klares Nein meinerseits war offenbar nicht genug. Seltsamerweise habe ich in der BDSM-Beziehung keinerlei Ängste gehabt, das der Ex-Dom sein Wissen über mich gegen mich einsetzt. Das musste ich nur in meiner Vanilla-Ehe erleben..... Es gibt keinen Schutz vor Verletzungen, wenn Beziehungen enden, egal welcher Art die Beziehung ist. Respekt dem anderen gegenüber ist nicht vom Machtgefälle in DS-Beziehungen abhängig. Aber ich denke, von einem Dom wird dies eher erwartet - eben weil er ein Dom ist und Sub sich sehr weit ausliefert.
      Juno
      «Ich halte es nicht für das größte Glück, einen Menschen ganz enträtselt zu haben. Ein größeres ist, bei dem, den wir lieben, immer neue Tiefen zu entdecken, die uns die Unergründlichkeit seiner Natur offenbaren.»
      Es ist eigentlich schon oft gesagt worden aber ich denke auch das sowas egal von welcher Seite in jeder Beziehung bzw. Ende auftauchen kann
      Ich denke selbst wenn Dom in der Partnerschaft seine Neigung nicht ausgeübt hat
      es also kein Machtverhältniss gab würde er sofern er als mensch eben so ist so reagieren
      Ich persönlich denke das wenn Gefühle im Spiel sind, es immer darauf hinausläuft, dass einer leidet, wenn es beendet wird.
      Ich weiß das ist total subjektiv. Aber ich glaube sich von etwas zu trennen, kommt halt einem Trauerprozess gleich.
      Wer sich damit auskennt, weiß das es 5 Phasen gibt. Hier mal ganz kurz:

      1. Nichwahrhaben wollen (Ignorieren, emotionale Starre)
      2. verschiedene Emotionen (Wut, Neid, Zorn)
      3. Verhandlungsverhalten (Kompromisse suchen, hier bswp. jemanden zurück haben wollen, es aushalten)
      4. Verzweiflung, manchmal depression, tiefe Trauer
      5. Akzeptanz und Neubeginn

      In einigen Fällen kommt es eben nur bis zur 3 Phase und dann beginnt das Karusell. Wenn dann nicht einer die Verantwortung übernimmt, können beide in den Strudel geraten und es wird ungemütlich.
      Ich denke das ist nicht abhängig von einer Neigung, sondern von dem was innerlich abgelaufen ist, wie fest man sich zugehörig gefühlt hat. Am Ende sind SUB und DOM einfach nur Menschen mit Gefühlen.

      Alles andere wurde schon genannt.
      Also ich weiß nicht ob es etwas mit Dom oder nicht Dom zu tun hat wenn der Mann die Trennung nicht akzeptieren kann, ich denke eher daß hierbei einfach der Abnabelungsprozess gestört ist und es deshalb dazu kommt daß der männliche Part nicht loslassen kann oder möchte.

      Aber ich denke daß es hier in jedem Bereich, also BDSM sowie Normalpartnerschaften solche extremeren Fälle gibt. Ich würde das nicht nur dem Dom anlasten.

      Denn in diesen Fällen müssten wir den Spieß genauso umdrehen und hinterfragen wenn die Sub ihren Dom/Herren nicht verlieren möchte und diesen weiterhin mit Anrufen / SMS oder sonstiges verfolgt woran liegt das.

      Ich denke einfach hier sind menschliche Emotionen vorhanden, wobei der verlassene immer derjenige ist der mehr und länger leidet da es ihn aus heiterem Himmel trifft, denn derjenige der geht hat sich ja mit der Trennung schon wesentlich länger beschäftigt und den ganzen Prozess schon reifen lassen.
      Von allen sexuellen Perversionen ist die Keuschheit vermutlich die Perverseste.
      Remy de Gourmont (1858 -1915)

      "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen".
      (Oscar Wilde)

      Hallo erstmal :)

      Der Thread ist ja schon ein wenig älter und zugegebenermaßen habe ich nicht alle Einträge gelesen, aber dieses Thema beschäftigt mich sehr.

      Ich habe lange Jahre in (aus meiner Perspektive) Beziehung gelebt, die rückblickend betrachtet missbräuchlich war.

      Schlussendlichiele Jahre und einen tollen Partner (der mich glücklicherweise auch schon vor dieser falschen Beziehung kannte) gedauert, mich langsam wieder werden zu lassen, was ich vorher war.

      Nach allem was ich heute weiß, würden manche mich wohl als "echte sub" bezeichnen... obwohl ich persönlich ja der Meinung bin, dass ich mich einfach so verhalte, wie es sich gehört ;)

      Ich schenke mein Vertrauen, meine Unterwerfung, meine Demut und die Überwindung (einige) meiner persönlichen Grenzen freiwillig. Auf der Basis gegenseitigen Respekts. Und genau dieser erlischt nicht am Ende einer Beziehung egal welcher Art. Oder sollte zumindest nicht. Wenn die Beziehung nun durch sub beendet wird, ist dieser Schritt - raus aus der Beziehung, in der man sich (teilweise) aufgegeben hat - immens... hinterher auch noch den 'auffangenden, haltenden' Part in seine Grenzen zu verweisen (und ganz ehrlich, so aus meiner krümeligen Perspektive, das ist schon schwer genug, wenn es nicht gerade mein ehemaliger Dom ist!)...puh.

      Meine sehr persönliche Meinung (und ich kann gar nicht anders, ich bin ja wie ich bin ;): für mich gibt es kein Beenden des Machtgefälles, endet die Beziehung, endet der Kontakt. Mein (Ex)Dom hat dies nicht akzeptiert... ich habe die Stadt gewechselt.

      Nein, ich finde ehrlich nicht, dass die Verantwortung des Doms schlagartig erlischt, wenn die Beziehung aus ist - egal aus welchem Grund. Man könnte die gesamte Beziehung vielleicht als Session sehen... nun hat sub das safeword benutzt und möchte erstmal Abstand, um einiges zu ordnen.

      Wer würde sub den nicht gewähren?

      In diesem Sinne und mit lieben Grüßen

      krümel :)
      Hallo Krümel
      ich habe auch die Stadt, nein was sag ich sogar das Land gewechselt, weil mein Ex die Trennung nicht akzeptieren konnte - und keinen Abstand halten wollte. Ich sehe es genau wie du. Liebe Grüsse
      @Delara: das war glücklicherweise nicht nötig... ich konnte in meine Heimatstadt zu meiner Familie zurück.

      Noch ein Nachtrag: natürlich hat jeder Dom das Recht, wütend, enttäuscht, traurig oder verzweifelt zu sein, wenn die Beziehung zerbricht.

      Ich finde nur, er hat aufgrund der besonderen Dynamik, die sich (wenn man bdsm lebt) eben nicht einfach auflöst, auch eine besondere Verantwortung. Wenn ich mich von einem Stino trenne, dann habe ich bereits aufgehört, ihn zu lieben. Ruft er mich an, triggert das überhaupt nichts. Ruft mein exDom an, ist die Gefahr eines 'Rückfalls'so viel größer...

      Ein Dom, der Grenzen (egal zu welchem Zeitpunkt) nicht einhalten kann, bestätigt im Grunde nur, dass die Trennung richtig war.

      Selbstverständlich hat nebenbei jede(r) sub die (eigen)Verantwortung, sich für solche Fälle Hilfe 'von außen' zu holen. Aber wer da draußen versteht schon die Riesen-Tragweite einer täglichen SMS oder was ein 'immer mal wieder melden' auslösen kann...?
      Ich weiß das ist jetzt nicht unbedingt das Thema, oder vielleicht ja doch

      Was ist wenn Dom den Absprung nicht schafft, obwohl Dom die Beziehung beendet hat, weil sein Verantwortungsgefühl gegenüber seiner Sub oder Ex-Sub ihn davon abhält Sub mit einem Beziehungsabbruch in den Abgrund (hier natürlich Psychisch) zu stürzen?

      In einer BDSM-Beziehung kann es durchaus auch dazu kommen und vor allem dann wie Hebitsukai das so schon sagte die Beziehung in ihrer Struktur dazu genutzt wird, sich selbst zu finden und zu vervollständigen. Dann kann die Trennung auch für Dom dadurch schwierig werden.

      LG McGalagher
      @McGalagher: du beschreibst folgende Situation: Dom beendet die Beziehung, möchte aber 'Nachsorgen', weil sonst die Gefahr besteht, dass sub abstürzt. Habe ich richtig verstanden?

      Wie kann es denn dazu überhaupt kommen, dass sub nach dem Bruch abstürzt? Ist sub nicht auf die Trennung vorbereitet worden? Wenigstens in der Form, das ein Dritter nach dem Rechten sieht, wenn ein Kontaktabbruch nötig oder gewünscht ist? Wenn Dom alle ihm/ihr zur Verfügung stehenden Wege gegangen ist - also sub jede Hilfe ablehnt - ist es am Ende ihre Entscheidung.

      Eine Trennung ist IMMER ein sehr individuelles Problem und kann dramatisch werden. Und genau so wie man im BDSM sehr viel Vorbereitung bis zum Beginn einer Beziehung hat, sollte man die Trennung vorbereiten. Das gilt natürlich immer für alle Beteiligten :)