Wie kann sich MaleDom/FemDom schützen?!?

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      Ich hätte nie gedacht, dass auch dom sich heftige Gedanken macht. ....finde es aber gut....sollte njur nicht in angst ausarten. ..wäre schade, weil es die Lust kaputt machen kann...ich als sub habe bei einem ersten Treffen eher die angst ,ich könnte an eknen im kranken Sinne perversen geraten

      redcat schrieb:

      Mich würde interessieren wie sich Dom bei Spielarten wie Verleih, Versteigerung, Rape-Game absichert. Bei diesen Spielarten besteht der Hauptkick darin sich eben nicht zu kennen, kein Gefühl für einander zu haben. Wie kann man als Dom sicher sein, dass Sub wirklich verliehen werden will und nicht von ihrem Dom gedrängt wurde (nur mal so ein Bsp)? Wie kann er wissen das sie nachher nicht leugnen wird genau diese Art von harten, emotionslosen Sex gewollt zu haben?


      Es gibt für solche Szenarien immer die Möglichkeit, sie als Mindfuck zu realisieren. Dann ist zumindest die unbekannte Variable, ob sie wirksam einwilligt, getilgt, weil sich die Beteiligten in Wirklichkeit kennen. Beispielsweise könnte Sub in Anwesenheit eines ihr Unbekannten an diesen verliehen werden, tatsächlich wird sie anschließend aber von ihrem Freund gefickt, während der Unbekannte nur zuschaut. Dann weiß der Freund um die Einwilligung seiner Sub. Das Szenario bringt den Fremden nicht zum Zug, aber darum geht es in solchen Fällen doch eher selten; eher schon darum, dass es für Sub den Kick gibt. Auf ähnliche Weise lassen sich viele Szenarien mit mehr Sicherheit für alle Beteiligten realisieren, ohne sie reizlos zu machen.

      Wer es risikoreicher will, sollte nur auf gute Freunde vertrauen und zugleich darauf achten, dass er selbst sich immer der wirksamen Einwilligung von Sub vergewissert: Ist sie betrunken oder unter anderem Drogeneinfluss? Vermittelt sie den Eindruck, die Handlung zu wollen? Was ist der Ruf der Person(en) in der Szene? Und sollte es sich wirklich um eine Unbekannte Person handeln, geht für mich dennoch meine eigene Sicherheit vor, d.h. im Zweifel wird einfach gefragt, ob sie will. Dafür muss nicht unbedingt auf eine andere Ebene gewechselt werden, wenn trotzdem unmissverständlich klar ist, dass sie einwilligt, und dass sie um die Möglichkeit des Abbruchs weiß und in dem Moment, in dem sie nicht mehr einwilligt, von diesem auch Gebrauch macht. Ich hätte niemals das Vertrauen in eine mir fremde Person, das notwendig wäre, um mit ihr ohne vorherige Absprache BDSM-Handlungen zu vollziehen, daher lasse ich es sein. Das Risiko, sie möglicherweise tatsächlich zu vergewaltigen oder sie ohne Einwilligung zu verletzen, wäre mir zu groß. Durch solche Überlegungen und Entscheidungen schützt sich Dom (vor sich selbst).

      Wenn Sub in der Szene oder im eigenen sozialen Umfeld noch nicht als BDSMlerin in Erscheinung getreten ist, also auch einem Gericht es möglicherweise zweifelhaft erscheint, dass sie beispielsweise wusste, in was sie einwilligt, was die Folgen sind, dann ist es ganz praktisch, sie vorher mit zum Stammtisch zu nehmen und sie dort etwas plaudern zu lassen. Von Anfang an Wert darauf zu legen, dass sie wirksam einwilligen kann, ist dann der nächste Schritt. Ist sich Dom unsicher, ob sie sich unter "strenger Gummierziehung" genug vorstellen kann, um die Folgen ihrer Einwilligung absehen zu können, fängt er eben mit der "leichten Gummierziehung" an, was auch immer jenes und dieses sein mag. Wenn sie noch am Abend vorher beim Stammtisch darüber geredet hat, dass sie gerne mal ein Spanking ausprobieren würde, kann sie (gegenüber sich selbst und anderen) am nächsten Tag kaum behaupten, sie hätte es grundsätzlich nie gewollt.

      Zuletzt zählt aber nur ihre tatsächliche Einwilligung bzw. der Entzug derselben im gegenwärtigen Moment. In dem sind zwei Menschen i.d.R. allein, und sowohl kann anschließend Dom behaupten, Einwilligung lag vor, und Sub, Einwilligung lag nicht vor. Dazwischen der gesamte Graubereich, wenn Alkohol im Spiel ist, wenn die Grenzen (unabsichtlich) übertreten wurden, wenn Sub verkrampft und kein Wort herausbringt, wenn Sub "weitermachen" will, aber eigentlich bereits nicht mehr einwilligt. Die rechtliche Ebene interessiert mich dabei nicht, vor Gericht gilt sowieso das übliche Sprichwort. Zudem gibt es in den wenigsten Fällen überhaupt eine Anklage; was sicher jeder in der Szene Aktiver bereits mitbekommen hat an Gesetzesübertretungen im BDSM würde zusammengenommen genügen, das ein oder andere Gefängnis zu füllen - allein: Es kommt fast nie zur Anzeige. Aus diesen beiden Gründen sollte sich Dom auf das konzentrieren, was er mit großer Sicherheit unmittelbar beeinflussen kann: Sein eigenes Handeln so zu gestalten, dass niemand wirklich Schäden davonträgt.

      Sich hingegen vor rachsüchtigen Ex-Freundinnen zu schützen, sollte keine Priorität sein, die sind fast so selten wie Einhörner und damit nur Ablenkung von den Wesentlichen Aufgaben Doms bezüglich seiner Sicherheit, die immer auch die Sicherheit seiner Sub ist.

      Und sollte doch mal die Polizei vor der Tür stehen, und sei es nur aufgrund vermuteten Drogenbesitzes oder weil die Nachbarn sich ob der Schreie sorgen, der universale Rat für alle Doms, Subs und Vanillas: Einfach mal die Klappe halten. Niemals Worte sagen wie "Sie wollte es doch so!" oder "Gras? Klar, habe ich zur Raumverschönerung."

      DomDiDom schrieb:

      Ich bin kein Jurist, aber auch wenn es vielleicht kein direkter Beweis darstellt, ist ein solch unterschriebener Vertrag, oder Handybilder von ein lachender Sub am Kreuz, starke Indizien für beidseitigem Einverständnis. Wie auch ein anschliessender gemeinsamer Besuch mit Zeugen in eine Bar (bei ein kurzes Spiel) oder Bäcker/Café zum Frühstück am morgen.


      Ich muss nochmal kurz erinnern: Wir sprechen von der Situation wo sich die betreffenden noch nicht besonders gut kennen, also dem Umkehrschluss dessen wo gecoverd werden soll. In diesem Falle stehen dem betreffenden wahrscheinlich nicht so viele lachende Fesselbilder zur Verfügung. Ein gemeinsamer Besuch von allen möglichen Orte ist mit Sicherheit wirsam um den Vorwurf der Gewalt in einer Beziehung zumindest unwahrscheinlicher zu machen - er ist aber ziemlich sinnfrei im Falle der Situation in der sich eher Unbekannte treffen und übereinander herfallen.

      Ein entsprechender Vertrag - nennen wir ihn mal Sklavenvertrag - ist mit Sicherheit nicht Bestandteil eines ersten Spiels. Ich nehme an wir sprechen hier von verschiedenen Situationen. Gleichwohl wäre ein solcher Vertrag nichtig, da er auf keinem geltenden Recht beruht und die entsprechenden abgetretenen Menschenrechte nach geltender Rechtsauffassung nicht veräusserlich und somit auch nicht abtretbar sind. Im Zweifel ahndet wenn die Einzelperson es nicht selbst ahndet der Staat, dies tut er zum Beispiel auch bei Inzest. Sadismus fällt generell immernoch unter ICD 10 65.5 und ist somit eine Störung der Sexualpräferenz welche zum Beispiel die Zuführung von Schmerz als erregend empfindet. Diese Definition ist ziemlich schwammig und wird in Berlin und Köln mit Sicherheit anders ausgelegt als in Schwäbisch Hall, näher definiert Richterrecht und somit dann der Richter vor den es kommt. Im Zweifel viel Spass.

      PrinceOfTheDark schrieb:

      Soweit mir bekannt ist, sind solche "Verträge" Sittenwidrig und entbehren jeglicher Rechtsgrundlage.


      Sittenwidrig oder nicht, sie sind erstmal eine Willensäusserung, eine Willensäusserung kann aber nur in soweit bindend sein wie sie nicht die Menschenwürde verletzt - das ist in der Fragestellung des Sadismus aber gern der Fall. Wenn dann unter Umständen noch ein Macht-,Bildungs,- Geldgefälle stattfindet findet man sich sehr schnell in einer unschönen Debatte wieder. Ich erinnere nur an den Thread mit der Fragestellung bezüglich der Beziehung mit dem Chef. Ich habe mich da nicht dazu geäussert weil es eher eine kleine Gruppe von Leuten ist die zusammen einen lockeren, wenn auch anstrengenden Job machen, im anderen Fälle ist es aber durchaus denkbar das ein Ende der Beziehung für den Chef sehr übel abgeht, wenn das "Opfer" nämlich behauptet gezwungen worden zu sein. Extrem viele leitende Angestellte lassen bei Gesprächen mit Mitarbeiterinnen die Türen offen und lassen sich quasi von ihren Sekretariaten "covern" um nicht plötzlich auf der Anklagebank zu sitzen.

      Im Übrigen auch hier der Umkehrschluss zum Psycho der die Sub töten will.....es wäre wenn nur ansatzweise bekannt wär das ein Dom in exponierter Position suchend ist, ein leichtes für entsprechende Feinde den Ruf zu demontieren. Jemanden auf diese Weise abzuservieren ist ziemlich einfach.

      Munro schrieb:

      Es gibt für solche Szenarien immer die Möglichkeit, sie als Mindfuck zu realisieren. Dann ist zumindest die unbekannte Variable, ob sie wirksam einwilligt, getilgt, weil sich die Beteiligten in Wirklichkeit kennen. Beispielsweise könnte Sub in Anwesenheit eines ihr Unbekannten an diesen verliehen werden, tatsächlich wird sie anschließend aber von ihrem Freund gefickt, während der Unbekannte nur zuschaut. Dann weiß der Freund um die Einwilligung seiner Sub . Das Szenario bringt den Fremden nicht zum Zug, aber darum geht es in solchen Fällen doch eher selten; eher schon darum, dass es für Sub den Kick gibt. Auf ähnliche Weise lassen sich viele Szenarien mit mehr Sicherheit für alle Beteiligten realisieren, ohne sie reizlos zu machen.


      Du beschreibst ein Rollenspiel, was für einige anregend sein mag, wenn allerdings genau dies nicht der Kick ist sondern die gewünschte Situation ist das etwas anderes. In einem solchen Falle wüsste ich allerdings nicht wie man dies darstellen soll im Nachhinein. Denn die Vergewaltigung ist de facto ja nunmal passiert - die körperlichen Folgen werden zu finden sein, dann zu erklären das wäre alles nicht so gewesen halte ich für sehr schwierig.

      Abschliessend, ist es mit Sicherheit so dass diese Dinge oft passieren und schreckliche Situationen denkbar und möglich sind. Wenn wir darüber reden denke ich aber sind wir uns einig das wir nicht über die schrecklichen Dinge sprechen die tatsächlich gegen den Willen passieren sondern gegen das Ausnutzen von Situationen in die eine oder andere Richtung.

      Wenn wir von Bondage sprechen meinen wir ja auch nicht die armen gefesselten die im Mittelmeer ersäuft statt nach Europa gebracht werden, wenn wir von Demobilisierung sprechen, meinen wir nicht das wir Menschen die Beine brechen wollen damit sie im Rollstuhl sitzen und wenn wir von Vergewaltigungsfantasien sprechen sollten nehmen wir selbstverständnlich den real passierenden Sachverhalten in millionenfacher Ausfertigung nicht das Grauen.

      Im Übrigen bezweifel ich sehr das stalkende Ex-Partnerinnen und bösartige intrigante Sub´s seltener sind als schwer psychotische Dom´s. Das dürfte sich nicht viel nehmen.

      P.S. Ich habe die Freude mich beruflich öfter ausführlich mit dem Thema Menschenrechten auseinandersetzen zu dürfen, daher diese Exkurse in den juristischen Bereich ohne selbst eigentlicher Jurist zu sein.

      Styx schrieb:

      Du beschreibst ein Rollenspiel, was für einige anregend sein mag, wenn allerdings genau dies nicht der Kick ist sondern die gewünschte Situation ist das etwas anderes. In einem solchen Falle wüsste ich allerdings nicht wie man dies darstellen soll im Nachhinein.


      Nein, ein Mindfuck ist kein Rollenspiel. Im Rollenspiel sind sich die Teilnehmer ihrer Rollen bewusst und die Rollen, die sie spielen und die Situationen, in denen sie sich glauben zu befinden, sind die Rollen und Situation, in denen sie sich tatsächlich befinden. Beim Mindfuck hingegen in Sub dazu verleitet zu glauben, sich in einer Rolle und Situation zu befinden, in der sie sich tatsächlich aber nicht befindet. Eben so: Sie glaubt, von einem Fremdem gefickt zu werden. Und nicht: Sie weiß natürlich, dass es ihr Dom ist.

      Das Thema ist natürlich komplexer und bei der Ausführung gilt es, vorsichtig zu sein, möglicherweise noch vorsichtiger, als wenn es tatsächlich der Fremde wäre. Aber der hier angesprochene Aspekt, also die Frage, wie Dom wissen kann, ob Einwilligung besteht, ist einfacher, weil sich beide kennen, bereits über das Thema in der Vergangenheit geredet haben und Dom Subs Verhalten wesentlich besser deuten kann.

      Weiteres zum Mindfuck wäre sicher Off-Topic. Doch bevor wir missverständlich aneinander vorbei reden, wollte ich noch genauer schreiben, was ich meinte.