Probleme mit dem "in die Rolle finden" in der Partnerschaft

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      Probleme mit dem "in die Rolle finden" in der Partnerschaft

      Ihr Lieben,
      jetzt versuche ich mich auch mal an meinem ersten Thread (bin bisschen aufgeregt ;) ).

      Mein Partner und ich sind beide noch relativ unerfahren im ganzen BDSM-Bereich und haben das ganze erst seit Kurzem für uns entdeckt. Wir sind beide mit viel Spaß bei der Sache und genießen die neuen Erfahrungen sehr.
      Ich hab jedoch manchmal das Problem, dass es mir schwer fällt in meine Rolle zu finden. Wir führen seit 14 Jahren eine sehr gleichberechtigte Beziehung, und da fällt es mir dann einfach manchmal schwer in ihm dann plötzlich den Dom zu sehen und selber in den "Sub-Modus" zu schalten. Außerdem merk ich auch, dass ich von Zeit zu Zeit noch etwas mit der Vorstellung von mir als Sub hadere (ihn hingegen als Dom zu sehen macht keine moralischen Probleme, das ist einfach nur heiß :love: ).
      Ich kann mir vorstellen, dass es in einer reinen Spielbeziehung leichter ist den Partner und sich selber in den Rollen als Dom und Sub zu sehen, da man sich ja vorallem auf dieser Ebene und nur zum Spielen trifft.
      Mich würde interessieren wie ihr das seht, und ob es vielleicht von den anderen langjährigen Paaren eine Tipps und Tricks gibt um leichter von Alltag und Familienleben in den Spiel-Modus zu kommen!?

      Liebe Grüße,
      Sola
      Hi!

      So ähnlich ist das bei uns auch.

      Das mit dem hadern kenne ich. Ich denke, es wird mir der Zeit bestimmte "Schlüsselwörter" oder Aktionen geben, die eine Session einläuten.

      Ich habe Probleme damit, wenn wir grade irgendwas alltägliches machen und plötzlich schaltet er um. Ich brauche da auch ein "Vorspiel", Andeutungen etc.

      Ich denke, mit der Zeit wird das dann spontaner und auch einfacher, in die Rolle zu schlüpfen.

      Pure Theorie... Naja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

      LG Iroc
      Hallo,

      meinem Mann und mir geht es ähnlich . seit ca. drei Wochen sind wir nun dabei das ganze Thema zu erforschen. Ich bin bei uns die treibende Kraft, weil ich als Sub einfach viel besser meine Sexualität leben kann. Anfangs war mein Mann sehr zögerlich weil er mir nicht weh tun wollte( also wir hatten nie Blümchensex aber trotzdem ist das ja was anderes) , Inzwischen hat er festgestellt dass ihn die Rolle des dominanteren Parts sehr zuspricht und er entwickelt nun eigenstänig Szenarien. Ich glaube reden ist wichtig. Gerade nach dem ihr fertig seid. Ich erzähl meinem Mann immer was ich toll fand und wieso , was man anders machen könnte usw.
      was den Altag angeht ist es so, dass ich immer wenn es losgehen soll mich zurückziehe und mich in Ruhe reinige , eincreme und was nettes anziehe;) und danach geht es dann von selbst. Wenn wir fertig sind, sage ich immer brav danke und das ist dann der Punkt für mich an dem ich emotional wieder aussteigen kann. Klar wirkt das zuvor Erlebte dann weiter in mir aber das wird dann ja beim Kuscheln und sprechen danach versorgt. Und insofern habe ich da keine Probleme. Unserer Beziehung hat es sehr gut getan. ich bin einfach tiefenenspannt und Gerangel im Altag wegen Kleinigkeiten gibt es kaum noch . Und wenn er mich beim Einkaufen an der Kasse mal fester in den Nacken packt macht mich das auch an und ich fühle mich nicht gedemütigt.
      Nehmt euch Zeit und ich bin mir sicher ihr werdet euren eigenen Weg finden:)
      Geh das Risiko ein, für dich selbst zu denken; viel mehr Glück, Wahrheit, Schönheit und Weisheit werden auf diese Weise zu dir kommen. Christopher Hitchens
      Uuhh diese griffe in den nacken.... :)

      Da kann ich dir nur zustimmen @trosphal.
      bei uns ist das ähnlich, da mir der rollenwechsel auch recht schwer fällt. Wir haben für unser spiel einen schluesselsatz zu beginn und zum ende vereinbart. Das hilft mir sehr. Ansonsten sorgt er dann schon dafür. ;)
      Durch das entdecken von bdsm hat sich auch in unsrer ehe viel verändert. Wir gehen einiges entspannter an, sind manchmal wieder aufgeregt wie kleine kinder (erster stammibesuch) und reden immer offener über unsere lang nicht eingestandenen Fantasien und Vorlieben.

      Das alles hat zeit gebraucht. Ich war am anfang da auch ungeduldig und mit mir selbst unzufrieden weil das abschalten manchmal einfach nicht klappen wollte. Wenn meine gedanken Karussell fahren, darf ich mich vor ihn knien und meinen kopf in seinen Schoß legen, dann kann ich loslassen und zu ruhe kommen.

      Wird schon!
      Lieber eine gesunde Verdorbenheit, als eine verdorbene Gesundheit
      :sekt:
      @Iroc82
      Das mit dem Einläuten des Spiels ist nicht mehr das Problem. Haben relativ zu Beginn festgestellt, dass wir dafür irgendein eindeutiges Zeichen brauchen, und seit dem legt er mir immer zu Beginn eine bestimmte Kette an (leider noch kein Halsband *seufz*). Ich hab aber leider trotz Kette manchmal Schwierigkeiten damit dann sofort in meine Rolle zu finden. Denke es liegt eher an bestimmten Blockaden im Kopf (Will ich das wirklich? Darf ich das gut finden? Gerade hab ich ihn noch noch angemacht, weil er nicht die Küche aufgeräumt hat, und jetzt will er mich dominieren? etc.).
      Aber wahrscheinlich hast du recht und es wird mit der Zeit einfacher in seine Rolle zu schlüpfen, muss halt lernen geduldiger zu werden...;-)
      Und meist klappt es ja dann auch gut und macht viel Spaß!

      @trosphal
      Das mit der treibenden Kraft ist bei uns ähnlich ;) Obwohl ich das etwas schwierig finde, da ich das Gefühl habe, dass es eigentlich seine Aufgabe als Dom ist die Initiative zu ergreifen und das Spiel zu beginnen. Wenn ich das Spiel beginnen würde, hätte ich das Gefühl ihn zu etwas zu überreden was er in dem Moment eigentlich gar nicht möchte und mich ihm aufzudrängen.
      Und ein wenig weniger zögerlich könnte er auch noch werden, aber wie ich muss ja auch er erst seinen Weg finden seine Rolle auszufüllen :)
      Darüber reden tuen wir zum Glück auch von Anfang an sehr viel! Das ist wirklich wichtig, auch wenn wir es erst lernen mussten ;)
      ich bin mir sicher dass dein Mann richtig gekickt wird wenn er seine Frau so erlebt ,gerade weil es heutzutage immer gleich damit gleichgesetzt wird das die Frau dann den Kürzeren zieht.
      geniesse es doch einfach dass du im Moment noch ein bisschen Einfluss nehmen kannst. als mein Mann mich vor ein paar Tagen nach dftm wir eigentlich fertig waren unter die kalte Dusche gestellt hat, weil ich mich nicht gut genug gereinigt hatte für den Analverkehr hsb ich auch nicht schlecht geguckt; )
      das du dir das recht nimmst mit deinem Mann herauszufinden worauf DU stehst zeigt dass du eine eigenständige und selbstbewusste Frau bist.
      Geh das Risiko ein, für dich selbst zu denken; viel mehr Glück, Wahrheit, Schönheit und Weisheit werden auf diese Weise zu dir kommen. Christopher Hitchens
      @cardis
      Ja, verändern tut sich allerdings einiges! Das finde ich auch sehr gut, genieße die neuen Erfahrungen, die Aufregung, den Austausch über diverse Themen :) Aber manchmal macht es mir auch etwas Angst, weil ich mich frage, inwieweit sich meine neu entdeckte devote Seite beim Sex auch in unserem Alltag wiederspiegelt. Ich merke immer öfter, dass mir der Gedanke gefällt auch im Alltag etwas Kontrolle und Verantwortung an ihn abzugeben und ich habe das Gefühl ausgeglichener zu sein, wenn ich mich öfter mal seinen Wünschen füge. Das widerspricht allerdings meiner anerzogenen Eigenständigkeit und verunsichert mich. Aber vielleicht sollte ich auch in diesem Punkt auf meinen Partner hören, der der Meinung ist dass ich nicht alles überanalysieren sollte ;)
      @Solanacea du sprichst mir aus der seele ;)
      Auch wenn sich mittlerweile einfach ein paar kleine rituale etabliert haben und das umschalten leichter fällt, bleibt da noch der Alltag mit all seinen Hürden und unerfuellbaren wünschen. Ich würde auch gern etwas mehr kontrolle abgeben, aber das ist allein vom job meines mannes her nicht machbar. Also dann weiter stark sein, um ihm das Leben leichter zu machen... und die momente im submodus dann besonders genießen.
      Aber da gibts wohl einfach kein Patentrezept :(
      Lieber eine gesunde Verdorbenheit, als eine verdorbene Gesundheit
      :sekt:
      Ich bin gerade echt froh, all eure Beiträge zu lesen.
      Uns geht es ebenfalls so, das wir nach einer langen "normalen" Beziehung jetzt BDSM in unsere Beziehung lassen. Es ist wirklich hoch spannend, aber wie und wann wir anfangen ist noch immer unklar...
      Und auch in die "Rolle" finden fällt mir ofters schwer. Da wir im Alltag uns auf Augenhöhe begegnen. Ich kann mich auch momentan gar nicht deutlich ausdrücken, alles immer noch so verwirrend. Aber ich finde es tut gut zu lesen das ihr damit auch teilweise Probleme habt.
      Aber was ich von unserem bislang kurzen weg ins BDSM leben sagen kann, ist das es alles ein wenig Zeit braucht bis man seine Rolle wirklich gefunden hat und die des anderen kennt...ich versuche nun eben diesen weg auch zu genießen, denn was kann spannender sein als sich selbst zu finden. Und den Partner und dom natürlich :)

      Ähhh... Bin ich nun vom Thema ab geschweift? Dann tuts mir leid... Bin stets verwirrt...

      Grüße mucki
      Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert EInstein)
      Ich ziehe diesen Thread mal zurück nach oben.
      In letzter Zeit gab es eine Handvoll Threads von verschiedenen Usern, die in Ihrer Beziehung Schwierigkeiten begegnet sind BDSM zu integrieren.

      Oft ist man zufällig über die Neigung des anderen gestolpert und hat nun Probleme das, wie sagt man, Ruder herumzureißen. Nicht jeder schafft es, muss man noch dazu sagen.
      Viele unterschätzen wie zäh und beschwerlich dieser Weg sein kann.

      Einige sprechen dem Partner kategorisch die Fähigkeit ab dominant sein zu können, ohne sich die Zeit zu lassen überhaupt an diesen Punkt zu kommen. Das lese ich z.B. besonders oft: Dominant? Nee, kann der nicht. Immerhin warte ich schon seit drei Wochen! Bringt nix, aber DomXY, der hat das drauf, wir schreiben jetzt seit einiger Zeit, da brauche ich meinem Mann keine Zeit zu lassen (als krudes Beispiel, es gibt mit Sicherheit viele mehr).

      Warum ist das so?
      Warum ungeduldig sein? Natürlich geht es nicht von jetzt auf gleich, das Umstrukturieren einer Beziehung und das Lockern routinierter Strukturen...und ja, eine neue Dynamik zuzulassen ist nicht einfach.
      Es dauert Monate, manchmal auch Jahre...manche scheitern komplett daran.
      Nur: Wie kommt es, dass es so viele so kategorisch dem Partner absprechen dominant/devot/hart/divers zu sein?

      Wie sind eure Erfahrungen? Ist es für euch schwierig euer BDSM in eurer Beziehung auszuleben? Was sind die Steine die man sich selbst in den Weg legt?

      LG

      darky
      Meiner Meinung nach legen sich viele als erstes die Zeit als Stein in den Weg.
      Sie wollen zu viel auf einmal. Alles muss jetzt und sofort sein. Wenn der Partner nicht
      von jetzt auf gleich auf dominant umschalten kann, wird er es sofort niemals können.

      Nehmen wir den männlichen Dom mal als Beispiel. Er bekommt von klein auf anerzogen,
      dass man keine Mädchen und später dann Frauen schlägt und plötzlich merkt man in der
      eigenen Partnerschaft, dass die Partnerin gern den Hintern versohlt bekommt.
      Diese Gedankengänge, diese Konventionen muss manch einer doch zunächst erstmal ablegen.

      Nicht jeder findet sich gleich schnell in die neue Rolle ein. Und viele sind, meiner Meinung nach,
      zu ungeduldig was das angeht und lassen ihren Partner im Regen stehen.

      Ich könnte mir vorstellen, dass einige sich nicht ausreichend auf ihren Partner einstellen, oder sich einfühlen,
      und ihm deshalb die Neigung vorschnell absprechen.

      Für mich, bzw. für uns gibt es auch mal hier und da eine Hürde zu meistern, um gewisse Dinge auszuleben. Gerade
      wenn man neue Dinge ausprobiert. Aber dann darf man einfach nicht aufgeben und muss sich einfach Zeit lassen, bis
      es klappt. Und wenn man etwas absolut nicht klappt, dann ist das auch kein Beinbruch.
      Wir versuchen darauf zu achten, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren, das wir auf einem Level bleiben.
      Es nützt doch nix, wenn einer schon 10 Schritte weiter ist.
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Erstmal Danke fürs wieder hochholen @darkness, und du sprichst mir da wirklich aus der Seele.

      Auf der einen Seite kann ich es wirklich gut verstehen, dass es einem schwer fällt neben dem Alltag mit Job, Beziehung, Kindern usw. umzuschalten und in die Rolle als Dom oder Sub zu schlüpfen, das kenne ich durchaus auch von mir. Dennoch sehe ich genau wie du die Ungeduld bei vielen, jetzt hab ich das entdeckt und jetzt möchte ich auch alles ausleben. Ich kann es ja auf der einen Seite verstehen, auf der anderen Seite sehe ich für mich persönlich den Weg als das Ziel. Denn wo will man ankommen, aus meiner Sicht gibt es auch kein Ziel, also kein wirkliches, natürlich kann man sich bestimmte dinge als Ziel stecken, so nach dem Motto dieses oder jenes möchte ich mal ausleben und wir arbeiten gemeinsam daran dies irgendwann zu können.

      Und ein weiteres Dingen, und ich weiß einige werden es besonders von mir wohl auch nicht mehr hören können, Kommunikation. Den Damen fällt es manchmal schon auch schwer ihre Wünsche zu formulieren, denn leider kann kein Dom, und ist noch so einfühlsam, Gedanken lesen, also woher soll der Partner wissen, was einen kickt, wenn man es nicht kommuniziert, dies gilt natürlich für beide, Dom wie Sub. Und das muss ja auch nicht immer verbal sein, es gibt so viele Wege der Kommunikation.

      Gelassenheit, eine Prise Humor und Kommunikation sind schon mal gute Mittel um seinen weg durch diese wunderbare Welt zu finden, aus meiner Sicht kommt der Rest, wenn der Partner denn diese Neigung teilt von allein...

      Edit:
      Klar kann es vorkommen, das einer schon weiter ist, da er oder sie sich schon gedanklich mehr damit befasst hat, aber da ist es dann halt wicht sie wie meine holde Gattin @Mrs. Mendor beschrieben hat, auch mal auf den anderen zu warten, bis der wieder aufgeschlossen hat, auch wenn es schwierig ist. Humor hilft dabei ungemein..., es gibt keinen Grund für Druck und voranpreschen.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Erstmal find ich es total klasse das du den mal aus dem Keller geholt hast @darkness <3

      Probleme mit BDSM in der Beziehung so habe ich nun nicht. Auch was das wahrnemen meiner Partner angeht nicht. Bei uns macht einfach viel zu oft der Alltag einen Strich durch die Rechnung. Unterschiedliche Schichten, ganz oft plötzlich veränderte Dienstpäne, viele Überstunden etc.

      Mal als Beispiel:
      Klar freue ich mich nach zb. einem Wochenenddienst (Freitag Mittag bis Monags morgen) unglaublich auf zu Hause und meine Männer. Aber Session ist da gar nicht denkbar wenn ich nicht zu ko bin dann gerne Sex ja, aber mehr nicht. Genau so verstehe ich aber auch wenn es nach einer 12,16,24 Stunden Dienst im KH. heißt heute und morgen nicht ich bin alle.

      Ich glaube in einigen Beziehungen ist es so der eine entdeckt diese Seite und rennt schon mal vor und der andere muss Nachkommen und manchmal klappt das nicht gut. Oder auch gar nicht.
      Dann was das nicht zutrauen angeht. Hmm ich will keinem auf die Füße treten aber manchmal habe ich den Eindruck das einige in der Sache einfach keine Lust auf den Partner haben und das dann als Grund für wen Anders vorschieben.
      Was mir aber dazu auch oft durch den Kopf geht ist, das manche vielleicht das Bild das man (Jahrelang) vom Partner hatte nicht in die Richtung erweitert haben will. Quasi sowas wie Wahrnehmungsschutz oder sowas halt.
      Was man aber oft sieht bzw. liest ist die große Ungeduld. Also man hat was das man will, einer muss aber noch nachkommen und das dauert ja seine Zeit. Hier schieben ganz viele dann einfach diese seltsame Sache-
      Eine Neigung ist ein Bedürfnis das man nicht unterdrücken kann - vor sich her. Ist der Partner in der Entwicklung zu langsam passt er nicht.

      Ganz kritisch betrachtet habe ich oft das Gefühl vieles wird wie eine Rechtfertigung für irgendwas vor sich hergeschoben und oft wird zu wenig Zeit für Entwicklung des Partners gerade wenn er oder sie den Dom geben soll gelassen. Irgendwie ist für mein Empfinden an vielen Ecken ein ganz großes Ungleichgewicht da was Entwicklungszeit und auch Zugeständnisse angeht aber das ist ein komplett anderes Thema.
      Danke für eure Antworten, ihr Lieben.

      Ich erinnere mich noch an unsere Anfangszeiten. (Auch, wenn ich zugeben muss, nicht sonderlich gerne.)

      Den Part der Ungeduldigen, die alles auf einmal will, das war nämlich meiner.

      Ich war furchtbar, kann man ganz klar sagen.

      Nicht nur habe ich meinen Partner von jetzt auf gleich, völlig ohne Vorwarnung überfahren, ich war auch blind für sämtliche seiner Schritte und unempfänglich für fast alle seiner Versuche.
      So sehr damit beschäftigt nach unerreichbaren Sternen zu greifen, dass ich wie ein Hornochse über alle Sterne gelatscht bin, die er mir vor die Nase gehalten hat.

      Das viele Lesen über BDSM war auch nicht immer hilfreich dabei, muss ich sagen, sondern oft einfach neues Futter für die "Defizit-Liste".
      Anstatt mich darüber zu freuen, wenn er sich etwas einfallen ließ, kam ich mit ganzen Katalogen ums Eck, was hätte anders, besser oder was auch immer sein können.

      Heute? Heute bin ich heilfroh ob seiner Geduld und Ausdauer. Und darüber dass er immer an meiner Seite geblieben ist, egal was für ein Vollhorst ich war.
      Auch uns hat es als Paar, bevor es uns enger zusammengeschweißt hat, erstmal ziemlich oft an den Rand des Möglichen gebracht.

      Durch viel Kommunikation (wohlwollende) und einfach machen, aufhören dem anderen mit schnulligen How To's zu ersticken, neugierig sein, nicht vergessen mit wem man spricht (nämlich nicht mit dem Deppen vom Dienst, sondern mit dem eigenen Partner, den man liebt, auch wenn man gerade alle Synapsen mit BDSM-Kram so verkleistert hat, dass man das gerne mal vergisst) kann man es tatsächlich schaffen.

      Magie ist es ja nicht und seinen Kampf kämpft hier auch jeder.
      Verlustängste, das Gefühl zu versagen, verletzter Stolz, um nur ein paar Punkte zu nennen...

      Geduld haben und fair bleiben. Und das Wissen: auch Babyschritte sind Schritte nach vorne.

      LG

      darky
      Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen @darkness .
      Ich sehe mich selbst in dem was du schreibst. Und unterm Strich, nach der Zeit , kann ich auch positives und negatives sehen.
      Nicht immer ist alles rosig zu Anfang, Überforderung auf beiden seiten, weil man eben nicht genau weiß wie und am Ende auch mal die ein oder andere Auseinandersetzung , bis man sich gegenseitig dann doch wieder völlig versteht...

      Neidisch bin ich auf neimanden der grade erst alles entdeckt mit dem Partner. Mit dem jetzigen Wissen, wäre der Einstieg um einiges leichter und weniger turbulent...
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      @darkness oh ja das kenne ich auch so ähnlich von mir.
      So ein volles Hirn ist schon naja weniger gut manchmal.
      Ich stand auch mal nach einem "Outing" Gespräch so im Arbeitszimmer :dash: alles war nur wie bekloppt und doof bist du dumme Kuh nur. Gönn dir mal Augen, tolle Wurst nu haste zwei Dom's am Hals bist du eigentlich völlig Beknackt das klappt nie!

      Tja und der Anfang war nicht nur sehr schwer sondern Chaos hoch hundert. Zuerst war da dieses ich muss, und dann habe ich in Rekordzeit Texte zu Sub sein in mein Hirn gepustet. Ich war vor lauter Ansichten, Meinungen, Berichte darüber wie das so ist auch Blind. Ich habe den SloMo Modus meiner Männer nicht wahrgenommen, ich war so unglaublich damit beschäftigt irgendwessen Vorstellungen zu entsprechen das es vor die Wand lief. Heute mit Abstand war dieses verbissene Kämpfen um in eine Rolle zu kommen oder der zu entsprechen ne echt dumme Aktion.

      Wenn ich egoistisch genug gewesen wäre hätte ich mir viel Verzweiflung, Stress und Tränen erspart.

      Aber irgendwann kam dieser wunderbare tolle LMAA punkt und der hat mich da raus geholt. Mit viel Zeit, noch mehr Reden und eben einer großen Portion von is mir egal geht es heute super entspannt. Aber den Punkt musste ich erst erreichen. Ich musste mich wirklich erst von dem Druck der durch außen unbewusst in mir entstandenen war frei kämpfen und meine Sicht dazu entwickeln.

      Eigentlich kann ich was das angeht nur meinen Männern danken. Zum einen weil die das mitgemacht haben zum anderen weil sie geblieben sind und mich so viel begleitet haben.
      Wirklich tolles Thema, ^^
      Da erzähle ich doch mal gern aus meiner Ehe.
      Als ich mich endlich dazu durchrang, mich zu meiner BDSM-Neigung zu bekennen, war mein Mann schon längere Zeit der devote Teil im Bett.
      Das beschränkte sich jedoch bis dahin auf wenige, eher harmlosere Elemente.
      Nunja...nach meinem offiziellen Outing bekannte er sich zu meiner Überraschung zu extremeren Elementen (führe ich hier nicht aus, da wir im öffentlichen Teil sind).
      Er selbst behauptet zwar, er sei Switcher...aber ich kann ihn einfach nicht mehr als Dom akzeptieren, da er sich mir im Bett komplett unterworfen hat.
      Zudem fehlen ihm bestimmte Eigenschaften, die ich für mich als zwingend erachte, um mich unterwerfen zu können. Wir sind im Mai 27 Jahre zusammen, ich kenne ihn und diese Eigenschaften werden nicht plötzlich aus dem Nichts da sein.
      Klar könnte er versuchen, den Dom zu spielen. Hat er auch schon. Aber das funktioniert einfach nicht.
      Ich sehe ihn nur noch als mein Sub.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Zusammenfassend aus den Posts erlesen, Neugierde, Geduld, gegenseitiges Verständnis,Einsicht, dass man so ist, wie man ist. Das alles musste ich erst lernen und es war ein langer Weg, der sehr viel Geduld beiderseits erforderte und es immer noch tut. Und das schönste, ich lerne immer noch
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)