stark-schwach

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      wer ist eigentlich was.
      Ist ein Dom automatisch stark, Sub schwach.
      Oder besser sorum gefragt wie stark muß Sub sein um schwach sein zu können, sich zu unterwerfen.
      Wer ist die wirklich stärkere Persönlichkeit.
      Geht Dominanz mit Stärke einher.
      Ich für meinen Teil könnte keinen als Dom akzeptieren der nicht auch eine ganz starke Perönlichkeit hat.
      ich weiß nicht ob ich es nun richtig ausdrücke was ich meine.
      Ich kenne durchaus Doms mit einer schwachen Persönlichkeit, die verstecken sich dann gerne hinter ihrem tollen Regelwerk.

      Ich kenne viele Subs mit einer sehr starken Persönlichkeit.

      Ein guter Dom brauch eine gewisse persönliche Stärke, dies schadet aber auch einer Sub nicht ;)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hey Bastet,
      ich kann nur meine eigene Empfindung darlegen. Für mich muss ein Dom eine starke Ausstrahlung haben, geerdet und souverän rüberkommen. Wie schon Gentledom beschrieben hat gibt es Doms mit einer schwachen Persönlichkeit, diese Männer oder Frauen empfinde ich aber nicht als "Dom" auch wenn sie sich selbst so bezeichnen. Bei den Subs ist eine Beschreibung schwieriger, vielleicht weil ich selbst mich als starke Persönlichkeit sehe und denoch Sub bin. Für eine gesunde Sub erachte ich es wichtig eine gewisse Stärke zu haben. Ansonsten denke ich das es selbst für den aufmerksamsten Dom schwierig werden kann, wenn Sub keine Verantwortung mehr für sich selbst tragen kann / will.
      Meine bescheidene Meinung zu deiner Frage.
      Übrigens finde ich deinen Nicknamen super. Hast du eine Affinität zu altägyptischen Gottheiten?

      lg
      LadyHakwe

      bastet schrieb:

      wer ist eigentlich was.
      Ist ein Dom automatisch stark, Sub schwach.
      Oder besser sorum gefragt wie stark muß Sub sein um schwach sein zu können, sich zu unterwerfen.
      Wer ist die wirklich stärkere Persönlichkeit.
      Geht Dominanz mit Stärke einher.
      Ich für meinen Teil könnte keinen als Dom akzeptieren der nicht auch eine ganz starke Perönlichkeit hat.
      ich weiß nicht ob ich es nun richtig ausdrücke was ich meine.



      Gute Frage, die mich auch schon des öfteren beschäftigt hat.

      Für mich muss ein Dom absolut eine starke Persönlichkeit aufweisen, da er sonst mit mir ohnehin nicht klarkäme und umgekehrt. Ganz generell heißt das für mich, dass er sich seiner selbst sicher sein muss, in sich ruht und mit sich im Reinen ist.

      Und wenn ich dem Gedanken weiter nachgehe, komme ich zu dem möglichen Ergebnis, dass Sub wohl eine noch stärkere Persönlichkeit hat, da sie Verantwortung abgibt, sich fallen lassen kann. Doms können (und sollen) das ja eben nicht und wer immer die Kontrolle haben muss, der hat halt Zweifel oder Ängste irgendeiner Art.

      Liest sich vllt. ziemlich seltsam, ist aber meinen persönlichen Erfahrungen geschuldet: erst als ich mit mir und meiner Welt glücklich war, konnte meine sehr starke Persönlichkeit einen Kontrollverlust überhaupt zulassen. Vorher wäre das unmöglich gewesen, weil meine Unsicherheiten darauf bestanden haben, eben diese Kontrolle zu behalten, immer und überall.

      Insofern betrachte ich sehr viele Subs als die Stärkeren, wenn man das denn so ausdrücken möchte.
      ich würde da sogar noch weiter gehen, bin ja fast der Meinung das eine Sub ohne persönlich Stärke eigentlich verloren hat.
      Ich selbst würde mich als starke Frau bezeichnen, die in ihrem Leben schon so einiges wuppen mußte, die kämpfen kann wenn es drauf ankommt,
      Ich habe / hatte sehr viel Verantwotung übernehmen müssen.
      in einem Bereich meines Lebens wäre mir diese Verantwortung fast entglitten, und damit auch die Verantwortung die ich anderen gegenüber habe.
      Mit sehr viel Disziplin ist es mir gelungen diese Verantwortung wieder zu übernehmen, aber dafür habe ich kämpfen müssen.
      Mein Wunsch mich zu untewerfen ,Verantwortung abgeben zu können ist dennoch da, oder gerade deswegen.
      das kann ich aber nur an jemanden der genauso in sich selbst ruht, der sich nicht mehr beweisen muß, nicht aufmuskeln muß.

      Bloß wie finde ich so jemanden, dass ist gar nicht so leicht.
      Ich lebe seit einigen Jahren alleine, und wenn dann einer daherkommt und meint, hey Du mußt mich gehorchen, weil ich nen Dom bin , dem zeige ich doch einen Vogel, der ist in meinen Augen einfach nur erbärmlich.
      wie schaffe ich es meine harte Schale, meinen starken Panzer den ich um mich errichtet habe ein wenig aufzuweichen, so das ich überhaupt die Chance habe zu erkennen wenn es jemand Wert ist näher an mich heranzulassen.
      Übrigens finde ich deinen Nicknamen super. Hast du eine Affinität zu altägyptischen Gottheiten?

      Ja doch schon ein wenig.
      gerade Bastet gefällt mir deswegen weil sie eine sanftmütige Göttin ist.Sie galt als Göttin der Freude, der Musik und des Tanzes, der Fruchtbarkeit und Sexualität.
      Hatte aber auch durchaus ein zorniges Wesen

      bastet schrieb:

      wie schaffe ich es meine harte Schale, meinen starken Panzer den ich um mich errichtet habe ein wenig aufzuweichen, so das ich überhaupt die Chance habe zu erkennen wenn es jemand Wert ist näher an mich heranzulassen.


      Ob es jemand wert ist, kannst wohl nur du selbst erkennen. Du weißt, welche Eigenschaften beim Gegenüber dir wichtig sind. Der Idealfall wäre für mich, es einfach zu spüren.

      Wie du deine harte Schale aufweichst? Mach dir klar, dass du so stark bist, dass du dir Schwäche erlauben kannst. Erst Recht vor jemandem, dem du vertraust bzw. zu dem du Vertrauen aufbauen kannst. Ich finde es auch normal, wenn das in kleinen Schritten geschieht und nicht sofort.
      DA wären wir wieder beim Thema Authentizität... wenn ein unsicherer Dom sich hinter Regeln, Strafen usw verschanzt wird das eh nix... genauso wie eine Sub die mit ihrer Neigung einfach nicht klar kommt, sich schämt, nicht stark genug ist sich fallen zu lassen, sich manipulieren lässt, eine schwache Persönlichkeit hat usw...
      Ich umgebe mich halt gerne (denke wie die meisten hier auch) mit Leuten die mit ihrem Leben zurecht kommen, die stark genug sind dazu zu stehen was auch immer sie machen. Die in sich Ruhen, die angekommen sind wo sie hinwollen, die keine (Schauspieler) Rolle spielen, selbstbestimmend durchs Leben gehen, empfind- und einfühlsam sind, usw... solche Leute tun mir einfach gut... als Freunde, Arbeitskollegen, Partnerin, oder Sub. Und wir Doms können nur erahnen WIE stark auch eine Sub sein muss...Respekt! :knien:
      Oje, das ist ein wirklich zu weites Feld.

      Aber man kann es ja mal versuchen.
      Zuerst habe ich gedacht, geht es hier nicht auch wieder darum wie Sub nzw. Dom sein sollte?

      Aber da diese Frage nur für jeden individuell beantwortet werden kann würde ich mich auf die Frage wie stark muss Sub
      sein um sich unterwerfen zu können beziehen wollen.

      Dann viel mir aber auf, dass die Stärke von Sub immer in Beziehung mit der Stärke von Dom steht oder in Beziehung zu anderen Subs und was ist überhaupt stark?

      Wie gesagt ein unheimlch komplexes Thema zumindest aus meiner Sicht.

      Aus der Erfahrung die ich sammeln durfte und den Büchern die ich gelesen habe würde ich aber meinen, dass so etwas wie "Augenhöhe" hier nicht verkehrt ist. Ich denke ein zu großer Abstand könnte der Sache an sich eventuell mehr Schaden als nützen.



      Also irgendwie nicht ganz einfach.

      Lieben Gruß

      Nachtrag: Gerade viel mir auf, dass in Disney Filmen unheimlich oft die Frauen die starken Persönlichkeiten haben, Marry Poppins, findet nemo, Eiskönigin, die Schöne und das Biest usw., was will man uns damit sagen? :) (Aber es ging hier ja nicht um das Geschlecht)

      Lilly
      @ bastet, das ist denke ich genau so, wie von dir geschrieben. Wenn man sich, seine Stärken und Schwächen nicht kennt, sich als Mensch nicht wertschätzt wird das in Hörigkeit enden, weil man sich total verliert.

      ich würde da sogar noch weiter gehen, bin ja fast der Meinung das eine Sub
      ohne persönlich Stärke eigentlich verloren hat

      Dieser Satz bringt es auf den Punkt.
      nachdem was man hier so liest, müsste man meinen, dass alle bdsmler besonders starke persönlichkeiten sein müssten/sollten.
      ich glaube jedoch, dass die verteilung nicht anders ist, als bei vanillas.

      was ich nicht verstehe, ist, und da ersuche ich um erklärung, warum eine sub besonders stark sein muss, um sich fallen zu lassen bzw. sich zu unterwerfen. warum soll sich jemand, der im leben kein rambo ist, nicht auch fallen lassen können?

      ich gehe schon davon aus, dass es auf beiden seiten sehr von vorteil ist, wenn man eine starke persönlichkeit inne hat, bin aber auch überzeugt davon, dass es sehr wohl auf sub- als auch auf dom seite sehr viele gibt, die ihr leben eben nicht geregelt bekommen aber dennoch diese neigung haben und auch ausleben. ich denke, dass sich auch hier schon die richtigen zusammenfinden: eine starke sub wird mit einem schwachen dom nichts anfangen können, bzw. ein in seiner persönlichkeit nicht gefestigter dom wird sich eine schwache sub suchen. so wie es bei den vanillas auch ist. hinter machogehabe steckt für mich zb. oft menschliche schwäre, die damit kompensiert oder versteckt werden soll. nur so als beispiel.

      was genau heißt überhaupt "stark sein"?
      schwierige situationen im leben zu meistern bzw. zu überstehen, bezeichne ich nicht als stark sein, in solchen situationen können viele plötzlich kräfte mobilisieren, die sie im alltäglichen leben nicht hätten und das ist gut so, bedeutet aber eben für mich nicht, dass dieser jemand grundsätzlich stark ist.
      aber wie bei vielem definiert das wahrscheinlich auch jeder für sich anders.
      ein ausdruck von persönlicher stärke ist für mich eher wenn jemand in sich ruht, zu sich steht, weiß was er will und sich auch durchsetzen kann und noch einiges mehr.

      stark zu sein ist für mich weder ein geschlechterkampf noch eine dom/sub frage. die eigene stärke kann sich im leben auch ändern. außerdem denke ich, dass man einfach dazu neigt, sich selbst als stark zu sehen, ich kenne ehrlich gesagt kaum jemanden, der von sich behauptet, schwach zu sein (nicht gleichbedeutend mit "zu seinen schwächen stehen ! das ist etwas anderes!) im gegenzug behaupten aber doch sehr viele von sich stark zu sein.
      kann man bei dieser selbsteinschätzung wirklilch objektiv sein? oder neigt man nicht doch dazu, sich ein wunschbild von sich selbst zu zimmern?
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      stark zu sein ist weder ein geschlechterkampf noch eine dom/sub frage. dies kann sich im leben auch ändern. außerdem denke ich, dass man einfach dazu neigt, sich selbst als stark zu sehen, ich kenne ehrlich gesagt kaum jemanden, der von sich behauptet, schwach zu sein (nicht gleichbedeutend mit "zu seinen schwächen stehen ! das ist etwas anderes!) im gegenzug sagen aber doch sehr viele von sich stark zu sein.
      kann man bei dieser selbsteinschätzung wirklilch objektiv sein? oder neigt man nicht doch dazu, sich ein wunschbild von sich selbst zu zimmern?


      Das ist lustig, ich kenne sehr viele Menschen die von sich behaupten eher schwach zu sein. Wenn ich mir diese Personen und Freunde genauer ansehe sind sie aber viel stärker als viele andere (und wieder ist nicht definiert was Stärke ist). Nur, dass meine kleine Stichprobe natürlich nicht für eine fundierte Aussage ausreicht.

      Man muss hier mit der Definition der Stärke wirklich etwas aufpassen und darf sie nicht mit Resilienz verwechseln.
      was ich nicht verstehe, ist, und da ersuche ich um erklärung, warum eine sub besonders stark sein muss, um sich fallen zu lassen bzw. sich zu unterwerfen. warum soll sich jemand, der im leben kein rambo ist, nicht auch fallen lassen können?


      Ich persönlich glaube (weil es meine Erfahrung ist), dass eigentlich nur Menschen, die bei sich sind, sich auch wirklich fallen lassen können. Ich kann von mir sagen, dass ich diesen inneren Zustand des Einsseins erst recht spät erreicht habe.
      Als ganz einfaches Beispiel: ich war und bin nicht ganz schlank. Früher hat mich das in meinem Selbstwertgefühl stark eingeschränkt, ein Fallenlassen, ein Aufgeben der Kontrolle wäre mir u.a. deswegen unmöglich gewesen. Das kann ich erst, seitdem ich auch meine Figur (und nicht alles figürliche lässt sich ändern) ganz tief in mir angenommen habe.
      Wie gesagt, ein sehr simples Beispiel, aber ich hoffe, es wird klar, was ich meine.

      Nun habe ich oben geschrieben, dass ich fast denke, dass Subs stärker sind als die Doms, eben weil sie einen Kontrollverlust zulassen können.
      Andererseits ist die von den Doms übernommene Verantwortung auch nicht ohne, die "lauten", unsicheren Doms mal außen vor. Ebenso wie die Subs, die sich davon ein Abnehmen ihres Lebens erhoffen.


      ein ausdruck von persönlicher stärke ist für mich eher wenn jemand in sich ruht, zu sich steht, weiß was er will und sich auch durchsetzen kann und noch einiges mehr.

      *zustimm*

      Lilly schrieb:

      Man muss hier mit der Definition der Stärke wirklich etwas aufpassen und darf sie nicht mit Resilienz verwechseln.


      ja genau, hab ich ja geschrieben!

      hinzufügen möchte ich noch, dass ich die ausdrücke stark/schwach nicht mag - sie sind mir zu wertend für etwas, was sowieso jeder anders sieht.
      ein mensch, der sein leben nicht so im griff hat, warum auch immer, ist deshalb kein schlechterer mensch!

      danke @Pusteblume für die erklärung. ich denke aber trotzdem, dass "sich fallen lassen" nicht bei jedem unbedingt was mit stärke zu tun. ich habe gerade hier im forum oft schon von subs gelesen, dass sie eben gewissen schwierigkeiten mit iherer lebensführung haben, sich aber dennnoch wunderbar im spiel verlieren können.
      daher glaube ich das nicht so allgemein. wobei das nur so ein gefühl ist, aus dem was ich so lese.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      red schrieb:

      ich gehe schon davon aus, dass es auf beiden seiten sehr von vorteil ist, wenn man eine starke persönlichkeit inne hat, bin aber auch überzeugt davon, dass es sehr wohl auf sub- als auch auf dom seite sehr viele gibt, die ihr leben eben nicht geregelt bekommen aber dennoch diese neigung haben und auch ausleben.


      Hm... ist es dann aber womöglich irgendwie Definitionssache, inwieweit das noch BDSM ist...? Oder vielmehr: die Grenze kann dann fließend sein, es kann noch BDSM sein, muss es aber nicht...

      Als Beispiel jetzt nur mal ins Extrem gedacht (ich liebe Extreme zur Veranschaulichung): Man denke sich einen Macho, der es sich einfach geil vorstellt, sich eine Sklavin zu halten, diese zu unterdrücken, auszunutzen, zu erniedrigen und sich von ihr nach Strich und Faden insbesondere sexuell bedienen zu lassen, und wenn sie nicht spurt sie zu vertrimmen... da sei weder Achtung und Respekt vor dem anderen, noch die Fähigkeit oder auch nur der Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, sich selbst und die Situation jederzeit unter Kontrolle zu haben usw... ist dieser Mensch ein schwacher Dom - oder nicht eher gar kein Dom, selbst wenn er sich für einen hält?

      Er wird dann vielleicht irgendwann eine Frau finden (ja, weiblich, zur besseren Veranschaulichung was ich meine), die sich jemanden wünscht, der ihr quasi das ganze Leben abnimmt einfach weil sie dies nicht alleine auf die Reihe bekommt, und/oder die sich nicht wagt aufzumucken, weil sie denkt das müsse so sein, und die sich unterwirft, nicht weil sie das so entschieden hat, sondern weil sie permanent Angst vor ihrem Peiniger hat, und sie ihre Macht nicht freiwillig und ganz bewußt abgegeben hat - denn ihrem Empfinden nach hatte sie nie welche, und was man nicht zu haben glaubt kann man auch nicht bewußt abgeben. Wäre diese Frau eine schwache Sub? Oder eher gar keine Sub?

      Hm, ich merke gerade beim Schreiben, dass es mir sehr schwerfällt, auszudrücken, was ich meine. ?(
      Rein gefühlsmäßig tue ich mich jedoch schwer, Menschen in die BDSM-Schublade zu packen, die nicht zumindest ein paar bestimmte Persönlichkeitszüge und Eigenschaften mitbringen, wie Verantwortungsgefühl und Achtung für seinen Gegenpart auf Dom-Seite oder sehr bewußte und freiwillige Machtabgabe auf Subseite. Und das ist für mich dann sozusagen die gewisse notwendige "Grundstärke", die glaube ich sehr viele von uns automatisch als Grundbedingung voraussetzen, wie in diesem Thread ja denke ich auch deutlich wird.

      Ich bin aber gerne bereit mich von gegenteiligen Meinungen überzeugen zu lassen, die Diskussion ist jedenfalls sehr interessant! :popcorn:

      bastet schrieb:

      ich würde da sogar noch weiter gehen, bin ja fast der Meinung das eine Sub ohne persönlich Stärke eigentlich verloren hat.


      Verloren? Was hat sie verloren? Du meinst sie wird zerbrechen oder die Persönlichkeit verlieren? Ich kann dir an der Stelle nicht ganz folgen.

      red schrieb:

      nachdem was man hier so liest, müsste man meinen, dass alle bdsmler besonders starke persönlichkeiten sein müssten/sollten.
      ich glaube jedoch, dass die verteilung nicht anders ist, als bei vanillas.


      Da nehme ich dir an widersprechen zu müssen. Allerdings ist dies nicht der unglaublichen Charakterbildung des BDSM zuzurechnen sondern einem anderen Effekt. Wer sich bewusst für das Ausleben einer Subkultur entscheidet muss diese Entscheidung bewusst treffen. Ich nenne mal Beispiele. Wer das erste Mal über NS, Fisting, Flagellation,f ür manche reicht sogar das einfache Fesseln, nachgedacht hat bekam oftmals eine Eigenzensur mit dem Stempel "macht man nicht" ins Hirn gedroschen.

      Wenn er diese Eigenzensur überstanden hat kam als nächstes die Angst: Was wenn meine Nachbarn das rauskriegen? Diese beiden Punkte mussten ihm egal sein. Die Entscheidung kann nur mit einer gewissen seelischen Stärker getroffen werden. Es sei denn man käme aus einer ganzen Dynastie von BDSM´lern, was aber eher unwahrscheinlich ist.

      Sich allein darauf einzulassen stählt also die Willensbildung, wirkliche charakterliche Schwäche würde es gar nicht erst soweit bringen. Das innere Outing siebt demnach schonmal ganz gut vor.

      red schrieb:

      hinzufügen möchte ich noch, dass ich die ausdrücke stark/schwach nicht mag - sie sind mir zu wertend für etwas, was sowieso jeder anders sieht.
      ein mensch, der sein leben nicht so im griff hat, warum auch immer, ist deshalb kein schlechterer mensch!


      Erstens: Ja, sehe ich auch so - wertende Begriffe sind eher fehl am Platz aber leider üblich. Das derjenige ein schlechterer Mensch wäre ist allerdings bereits die nächste Wertung.

      Lernende schrieb:

      Als Beispiel jetzt nur mal ins Extrem gedacht (ich liebe Extreme zur Veranschaulichung): Man denke sich einen Macho, der es sich einfach geil vorstellt, sich eine Sklavin zu halten, diese zu unterdrücken, auszunutzen, zu erniedrigen und sich von ihr nach Strich und Faden insbesondere sexuell bedienen zu lassen, und wenn sie nicht spurt sie zu vertrimmen... da sei weder Achtung und Respekt vor dem anderen, noch die Fähigkeit oder auch nur der Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, sich selbst und die Situation jederzeit unter Kontrolle zu haben usw... ist dieser Mensch ein schwacher Dom - oder nicht eher gar kein Dom , selbst wenn er sich für einen hält?


      Hier taucht wieder die bereits woanders angesprochene Diskrepanz zwischen dominieren und dort heisst es "unterdrücken" auf. Ich schlage statt Unterdrückung hier ausnutzen vor - ich glaube das trifft es am Besten. Er benutzt die Sub in diesem Falle lediglich. Im Endeffekt dominiert er natürlich dennoch wahrscheinlich den gerade in dieser Form von Beziehung sind die Gewaltquellen oft charakterlich sehr schwach. Um schwach zu definieren schlage ich "spontanen Launen und äusseren Einflüssen unterworfen" vor - die Betonung liegt auf unterworfen, das auch eine starke Persönlichkeit Launen hat ist richtig, aber sie folgt ihr nicht zwangsläufig umgehend undurchdacht.

      Lernende schrieb:

      Rein gefühlsmäßig tue ich mich jedoch schwer, Menschen in die BDSM-Schublade zu packen, die nicht zumindest ein paar bestimmte Persönlichkeitszüge und Eigenschaften mitbringen, wie Verantwortungsgefühl und Achtung für seinen Gegenpart auf Dom -Seite oder sehr bewußte und freiwillige Machtabgabe auf Subseite. Und das ist für mich dann sozusagen die gewisse notwendige "Grundstärke", die glaube ich sehr viele von uns automatisch als Grundbedingung voraussetzen, wie in diesem Thread ja denke ich auch deutlich wird.


      Mit dem automatisch bin ich nicht so ganz glücklich. Ich hoffe niemand setzt bei unbekannten Personen zuviel Selbstreflektion vorraus, da könnte man bitter entäuscht werden auch wenn man es eigentlich erwarten können sollte.
      Wer ist Stärker … gute Frage, sehr interessante Frage.
      Meine sicht auf die Dinge ist, keiner ist Stärker, keiner von beiden ist schwächer. Beide Parts sind in ihrem Feld stark.
      ich tu mich allerdings auch recht schwer damit Dom mit Sub zu vergleichen denn beide teilen zwar das gesamt gesehene Feld BDSM miteinander aber auf eben unterschiedliche weise. Sie sind wie zwei teile eines Puzzles, sie gehören in ein Gesamtbild sind aber verschieden.
      Der Dom ist auf seine eigene Art und in seiner Dominanz "stark" und Sub istin ihrer Ecke "stark" .
      generell finde ich vergleiche von stark/schwach immer sehr schwer denn das Ergebniss hängt immer von den Menschen ab die man Fragt.
      Zeige Menschen ein Bild einer Weinenden Person und frage sie ist das schwach oder stark und du wirst dazu unterschiedliche Meinungen hören. Einige sagen das ist Stark denn weinen ist in der heutigen sehr kalten Gesellschaft Mutig und Tapfer. Andere werden sagen das es schwach ist kommt also immer auf die eigene Überzeugung und eigene Einstellung an.

      Also beide Teile können nur MITEINANDER existieren denn jeder mit seiner Neigung für sich allein bildet kein Ganzes.

      LG.
      Schallgewitter
      ich hab wohl im job, wie im privaten und im hobby (wenn auch da mit herdentieren..) drei arten von führungspersönlichkeiten (doms..) kennengelernt.

      die souveränen, die charakterstark in sich ruhen und sich damit wohl fühlen verantwortung zu übernehmen und zu führen.

      die schwachen, die führen, weil sie nicht genug charakterstärke in form von mut/vertrauen haben, um zu folgen, sie führen aus verzweiflung/not und tun das auch entsprechend verzweifelt/hart.

      die erlernten, die führen weil sie es z.b. im job/familie gelernt haben, sich darin sicher und partiell wohl fühlen und -vielleicht verwirrend- im führen dienen, weil sie damit mehr oder weniger bewusst andere entlasten. sie führen nicht aus "macht mir spaß" oder aus "kontrollsucht" sondern aus "weil ich's kann".

      und jetzt mal auf subs geschrieben ;)

      die souveränen, die charakterstark in sich ruhen und sich damit wohl fühlen sich hinzugeben und zu folgen.

      die schwachen, die folgen, weil sie nicht genug charakterstärke in form von mut/selbstvertrauen haben, um zu führen, sie folgen aus verzweiflung/not und tun das auch entsprechend verzweifelt/selbstzerstörerisch.

      die erlernten, die folgen weil sie es z.b. im job/familie gelernt haben, sich darin sicher und partiell wohl fühlen und -vielleicht verwirrend- im folgen dienen, weil sie damit mehr oder weniger bewusst andere stärken. sie folgen nicht aus "natürlicher hingabe" oder aus "verantwortungsangst" sondern aus "weil ich's kann" heraus.

      ist mein gedankengang nachzuvollziehen?