"Online-Beziehung"

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      Ich kann eine reine Online-"Beziehung" für mich ausschließen. Ist für mich völlig ohne Reiz. Als Teil der Beziehung kann es anreichernd sein. Wenn man viel unterwegs ist und räumlich getrennt, dann ist es auch ein gegebenes und adäquates Mittel um Kontakt zu pflegen.
      Aber rein online? Nähe, Berührung, Blicke, Nackengriff, Stimme, Fesseln, Schläge, Auffangen etc rein virtuell?
      ?(
      Hat für mich eher etwas von einem interaktiven Buch! Nettes Kopfkino, bestimmt auch anregend, aber für mich keine Beziehung.
      Das gilt natürlich nur für mich. Ich möchte keineswegs einen Stab über diejenigen brechen, denen es ein Vergnügen und eine Leidenschaft ist!
      Am Anfang war es für mich ein gutes Mittel um mich selbst kennen zu lernen, doch irgendwann ist die Sehnsucht zu groß.
      Ich will Sie berühren, sehen wie Sie auf meinen Blick und meine Worte reagiert. Keinen Zweifel mehr haben. Das bleibt in einer virtuellen Umgebung dennoch immer.
      Es ist echter, intensiver und aufregender.
      Als Ergänzung in einer Fernbeziehung für mich geeignet, aber nur Virtuell, nein danke.
      Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden - sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
      Mir geht es wie Prae.

      Meine ersten Schritte zu meinem anderen Ich waren online. Es hat mir die Zeit gegeben, mich selbst immer wieder zu hinterfragen, mit mir selbst besser klarzukommen.

      Mittlerweile kann ich mit einer reinen Online-Beziehung gar nichts mehr anfangen.
      Wo ist der Reiz, wenn ich seine Reaktion nicht sehen oder fühlen kann? Ich wachse am Stolz in seinen Augen. Ich ziehe den Kopf ein, wenn seine Stimme eine bestimmte Tonlage annimmt. Ich brauche manchmal einfach seine Hand, die mir den Kopf zurückzieht. Ich brauche seine Nähe und Wärme, die mir zeigen, dass er mich mag. Ich brauche ihn, um wirklich als Sklavin fühlen zu können.

      Mit meinem Herrn binden wir Email und Co hin und wieder für schriftliche Aufgaben oder Fotos ein. Damit überbrücken wir mehr oder weniger die Zeit zwischen den realen Treffen. Aber Lob und Anerkennung in schriftlicher Form genieße ich auch, aber es sind eben nur Buchstaben. Fehlverhalten hat grundsätzlich reale Folgen - schon, damit er mich hinterher wieder auffangen kann.
      Gespielt habe ich virtuell so gut wie nie. Es kommt vor, dass ich meinem Sub am Telefon oder per Messenger Aufgaben gebe, aber es sind nie wirklich Sachen, von denen ich weiß, dass sie ihn tief berühren. Fände ich auch schwierig, weil ich gar nicht da bin, um ihn aufzufangen. Sollte er mal abstürzen und ich bin nicht da, um ihn richtig aufzufangen, zu berühren und umarmen .... ich würde durchdrehen.

      Zudem fehlt mir da auch der Reiz. Es geht ja nicht nur darum, ihn etwas machen zu lassen, sondern ich will ja seine Reaktionen sehen. Sein Beben, sein gesenkter Blick, seine völlige Hingabe.
      Per Telefon ist bei uns Überbrücken der Distanz und die Aufgaben, die ich ihm stelle, sind dann meist auch Vorbereitungen auf unser "richtiges" Spiel, wenn wir uns dann am Wochenende sehen.

      Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen... Wie funktioniert das denn dann mit Schlägen? O.o
      Jetzt melde ich mich, ein paar Monate nach dem letzten Eintrag dieses Threads, dazu auch noch zu Wort. Weil es genau mein Thema war, die letzten Monate bevor ich hier im Forum gelandet bin :)
      Als ich meinen Dom innerhalb von zwei Tagen, in denen ich auf einer großen BDSM community chat Seite registriert war (eigentlich nur, um mich mal umschauen zu können) kennenlernte, war ich innerhalb meiner Beziehung an einem Punkt angelangt, an dem ich anerkennen musste, dass es wohl nicht möglich sein würde, mit diesem Mann, den ich über alles liebe, meine Neigung auszuleben und deswegen ziemlich frustriert. Nun hatte ich zwar die große Liebe gefunden, aber noch immer nicht wurde hervorgeholt was in mir steckt. Aber verstecken wollte und konnte ich es an diesem Punkt meiner Reise auch nicht mehr. Ich befand mich zweifelsohne in einem Dilemma. Dennoch oder eigentlich gerade deswegen begann ich diese Beziehung zu einem virtuellen Gegenüber, der perfekt zu meinen Sehnsüchten und Perversionen gepasst hat. Der genug Erfahrung damit hatte, Intelligenz und Empathie, um aus der Ferne zu führen und zu begleiten. Sobald ich eine mail von ihm las, war ich seine Sub und er mein Dom. Diese vorerst virtuelle Beziehung, war aber auch klar kommuniziert darauf angelegt zu einer realen Spielbeziehung zu werden. Kontrolle über meine Aufgaben, Strafen und Rituale hatte er einerseits durch Reflexionen (die immer zu erfolgen hatten) und sonstige Einträge in mein strukturiert geführtes Tagebuch und andererseits durch die Dokumentation jeder Handlung per Video, das ich ihm zu schicken hatte (mein Gesicht kennt er nicht, ich trug stets eine Maske). "Sessions" in Form von Ritualen, durch die er mich mit seiner Stimme und seiner spürbaren Präsenz geführt hatte, gab es innerhalb von camchats (meine Kamera an, bei ihm nur das Mikro). Ach ja, und es gab selbstverständlich "Selbstzüchtigungen" oder schmerzhafte Aufgaben und für mich fühlte sich das in diesem Kontext gar nicht komisch an.
      Aber auch außerhalb des camchats, denn sowas gab es nur viermal, also wenn ich ihm schrieb oder etwas von ihm las, mich bei mir auferlegten extrem erniedrigenden Handlungen filmte, reflektierte, Aufgaben im Alltag bewältigte und dauergeil dabei war, ich hatte das Gefühl einer Nähe, als wäre er doch immer für mich da soweit er das eben konnte. Vielleicht hatte ich nicht so schnell das Gefühl reale körperliche Nähe zu brauchen, weil ich ja diese von wem anderen erhielt. Außerdem gab es so viel zu entdecken, seine Aufgaben waren allesamt eine HERRausforderung, führten mich an meine Grenzen und oft weit darüber hinaus, es wurde gehörig an Tabus gerührt und manche auch schnell mal über Bord geworfen. Es musste für mich also nicht möglichst schnell ein Treffen herbeigeführt werden, der Reiz bezog sich auch aus der Distanz zwischen uns, die von der ersten mail an keinerlei Kommunikation außerhalb unserer jeweiligen "Rolle" vorsah. So gelang es mir auch, nicht überfordert mit meinem Treiben in Bezug auf meinen Freund zu sein. Das was zwischen mir und meinem Herrn passierte, sah ich nicht als Betrug. Als ich dann aber mehr und mehr draufkam, dass mich der zeitliche Stress, den diese "Erziehung" mit sich brachte, mich fertig machte und ich in absehbarer Zeit nicht in der Lage wäre eine reale Spielbeziehung+unwissenden Freund einzugehen, beendete ich es. Es war ein angenehmes Aussteigen, denn die gegenseitige Wertschätzung litt nicht darunter und sollte sich in meinem Leben und dem Weg, den ich mit meiner Entscheidung für meinen Partner, eingeschlagen bin, etwas ändern, wissen wir, dass ich mich bei ihm melden werde.
      Es war eine großartige Erfahrung und ich bin ihm für ganz, ganz vieles dankbar. Klar, manchmal war es auch schwierig. Besonders labil sollte man dabei nicht sein. Und wäre ich nicht in einer Beziehung, sondern nur er, wäre nicht nur mein Wunsch nach körperlicher Nähe massiver gewesen, ich könnte mir auch vorstellen emotional ganz schnell in etwas reinzurutschen, ohne vorher auch nur zu wissen, ob all meine projizierten Erwartungen der Realität standhalten.
      Also eine virtuelle Beziehung schließe ich für mich aus, da es mir nichts bringt. Ich kann mir nicht vorstellen, das man mittels PC oder Telefon das Selbe empfinden kann, wie in der Realität. Ich finde den ersten Kontakt übers Internet zu suchen ist kein schlechter Weg, wie ich auch schon erfreulich feststellte aber dann brauch ich auch eine Stimme und einen Menschen zum "anfassen". Ich finde es besser, wenn mir jemand in live und in Farbe gegenüber sitzt, ich seine Reaktionen direkt einschätzen kann als wenn er sich hinter seinen PC verschanzt. Sicher, wenn man zu weit voneinander weg wohnt, dann ist es schwierig sich zu treffen. Aber nicht immer ist es unmöglich. ;))
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Ich finde Online Beziehungen definitiv reizvoll ☺

      Gerade um sich langsam ranzutasten und zum "schnuppern".
      Manchmal geht es auch zweck Entfernung gar nicht anders.

      Doch kommt irgendwann der Punkt, wo die körperliche Nähe fehlt....


      Also auf Dauer find ich eine reine Onlinebeziehung sehr schwierig zu halten....
      man möchte dann doch seinem Gegenüber mal in die Augen schauen und so ; )
      Also meine ersten beiden Erfahrungen waren beide online - es kam nie zu einem Treffen. Die Aufmerksamkeit die ich benötigt hätte habe ich bei beiden nicht bekommen.

      Dem ersten wurde es zuviel und er hatte an sich auch direkte Porno Vorstellungen einer D/s Beziehung, weswegen er mich auch mehrmals versucht hat (gerade zum Ende der Beziehung) seelisch zu brechen. Die zweite ONLINE-Geschichte ist noch nicht so lange her, hier ist es einfach an der fehlenden Zeit mir gegenüber gescheitert.

      Noch mal werde ich mich auf keine Online-Beziehung einlassen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Piper ()

      Eine reine Online-Beziheung kann ich mir gar nicht vorstellen, weil ich einfach den Kontakt brauche, dazu bin ich ein viel zu sinnlicher Mensch, ich muss riechen, fühlen, schmecken...

      Was aber für mich vorstellbar ist, dass man eine existierende Beziehung in Abwesenheit online fortführt.
      Diesen Gedanken stelle ich mehr sehr reizvoll vor. Gerade auch weil man sich kennt, und weiß, welche "Knöpfe" man bedienen muss, damit das Kopfkino startet.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Ich flirte gerne online und habe die meisten meiner Männer auch online kennengelernt, aber von einer reinen online Beziehung halte ich nichts und hat absolut keinen Reiz für mich. Es ist ein gutes Instrument um sich vorab auszutauschen und sich kennenzulernen, aber irgendwann fehlt mir da die Nähe.. ich will jemand bei mir haben, den ich anfassen kann, mit dem ich meine Zeit verbinge und der mich auffängt.

      Skype & Co. helfen einem die Distanz erträglich zu machen, aber sich nur darüber zu sehen und hören ist auf Dauer (für mich) unerträglich..
      Uns lehrt eigner Schmerz, der andren Schmerzen zu teilen...
      Johann Wolfgang v. Goethe

      ammanettata schrieb:

      Ich flirte gerne online und habe die meisten meiner Männer auch online kennengelernt,..


      Das ist bei mir genauso. Ich möchte hierzu noch ergänzen, dass ich aber immer sehr schnell eine Bestätigung brauche, ob er denn auch "der Richtige" ist, und ganz oft war das in der Realität oft sehr schnell klar, dass es eben nicht so ist.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Sagen wir so, ich bin in meinem Leben die meisten Beziehungen über Onlinekontakte eingegangen. Auch meine jetzige Sklavin kannte ich laaaange nur übers Internet, irgendwann haben wir uns dann getroffen und zack - waren wir zusammen. Dann hat uns die Distanz doch sehr angekotzt und sind binnen kurzer Zeit zusammen gezogen
      Was ist eine "Online-Beziehung"?

      Nur eine Beziehung, die *ausschließlich* online erfolgt,ohne die Intention/Wunsch, den Gegenüber jemals real zu begegnen? Ist die Grenze das gesprochene Wort? Das bewegte Live-Antlitz des gegenübers? Wenn man sich gegenseitig so sieht?
      Auch wenn man sich online kennenlernt und die (lange) Zeit vor/zwischen den Treffen eben zB aufgrund der Entfernung per Skype, Whatsapp oder ähnlichem komuniziert?
      Und wenn man sich zuerst real kennenlernt, aber der größte Teil der Beziehung dann via Telekommunikation stattfindet?

      Bei mir hatten alle bisherigen Beziehungen ihren Ursprung online und einige auch den wesentlichen Teil des Beziehungslebens per Messenger etc; aber ich lege durchaus viel Wert darauf, die Holde (möglichst bald) (möglichst oft) von Angesicht zu Angesicht zu erleben. Sind/waren das jetzt alles Online-Beziehungen?

      Edit: Typo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von stracciatella ()

      stracciatella schrieb:

      Was ist eine "Online-Beziehung"?

      Nur eine Beziehung, die *ausschließlich* online erfolgt,ohne die Intention/Wunsch, den Gegenüber jemals real zu begegnen? Ist die Grenze das gesprochene Wort?


      @stracciatella
      Ich hatte es so verstanden, dass es hier tatsächlich ausschließlich um online geht, und ein reales Kennenlernen, zumindest nicht bei start der Beziehung, geplant ist.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Mich interessiert das Thema gerade sehr.

      Virtueller Austausch von Fantasien, kann ich mir gut vorstellen, mache ich auch ab und zu, weil es mir leichter fällt bestimmte Dinge zu benennen und auch meine eignen Vorstellungen besser kennen zu lernen.

      Eine Online-Beziehung kann ich nur schwer vorstellen, denn ich wüßte nicht wie so etwas überhaupt von statten gehen sollte.
      Wie soll ein Dom mich fordern?
      Wie bekäme er Gewissheit das ich seinen Forderungen nachkomme?
      Welche Aufgaben könnte er überhaupt stellen ?
      Wie schon öfters erwähnt, wie könnte er mich auffangen, wenn es mir mal nicht gut geht?

      Viele Fragen vielleicht hat jemand eine Antwort für mich.
      :badewanne:
      Alles natürlich nur sehr eingeschränkt....

      Fordern über Aufgaben und Aufträge, Gewissheit über Vertrauen (auch von Dom) - das Deine Schilderungen/erzählungen/berichte davon wahr sind. Ggf Einfordern von Beweisfotos oder -videos. Bzgl. Aufgaben: Alles, was seine Kreativität her gibt und abhängig von dem Punkt, an dem er Dich "abholt". Auch das wird sich zunehmend steigern.
      Auffangen ist halt schwer. Geht nur per Telefon, Skype, o.ä. und damit nur verbal. Und auch da wird er manchmal aus privaten oder beruflichen Gründen nicht sofort verfügbar sein. Das sind halt die Eigenheiten so einer Spielbeziehung.