Masochismus ist heilbar!Hatte ein Streitgespräch...

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    Masochismus ist heilbar!Hatte ein Streitgespräch...

    Hallo ihr Lieben.

    Ich war mal Mitglied eines Stammtisches,der Fragen rund um Politik,Psychologie und Gesellschaft diskutierte...
    Mitlerweile gehe ich da nicht mehr hin,da ich mich mit dieser Gruppe hoffnungslos zerstritt.
    Grund:
    Sie versuchten mir über Freud,der Grundneurotisierung des modernen Menschen dem Ödipuskomplex und der christianisierung des Abendlandes klar zu machen,das Masochisten ein enormes psychiches Problem hätten,das behandelt gehört!

    Ich stimmte ihnen auf der religiösen Ebene noch halbwegs zu,gibt es doch Menschen die sich selbst geißeln,ans Kreuz nageln lassen und sich spitze Gegenstände durch die Wangen treiben.Freilich nennen diese es nur nicht Masochismus,sondern "Weg zur Erleuchtung/Erlösung"oder ähnliches,mit denen sie aber letztendlich auch ein Ziel verfolgen:die Trance.Quasi Subspace,Fliegen usw.

    Ich sehe aber nicht ein,warum das eine Geisteskrankheit sein soll,denn die masochistische Form des Daseins ist so alt wie die Menschheit selbst.
    Sogar meine ehemalige Psychologin wollte mir einreden es sei krank!Egal was ich denen auch versuchte zu erklären,sie blieben dabei.

    Kennt ihr solche Erfahungen?Wie geht ihr damit um?
    Und vor allem:Ist es am Ende wirklich eine heilbare Krankheit?
    Wer ´leidet´darunter?
    Glaubt das einer von euch?

    LG
    Anne.
    Don´t worry,be happy
    Uuuh, Masochismus heilbar .... ist vielleicht dieselbe Frage wie danach, ob man Homosexualität, Transsexualität, Sadismus oder Pädophilität heilbar ist ... oder die Heilung von irgendeinem fetisch ...
    Oder ob und ab WANN diese Verhaltensweisen und Lebensstile als Krankheit gelten

    natürlich: ALLES, was nicht der gängigen Norm entspricht, kann als Krankheit gesehen werden.
    Doch ob es sich lohnt, diese auch zu heilen?
    ich selbst habe eine maso- Neigung und ich fühle mich sehr wohl damit.
    Es beeinträchtigt mich ja nicht und eigentlich halte ich es eher für eine individuelle Neigung.
    ↳ Ich mag keine Tomaten, auch keinen Ketchup, aber ist das schon krank nur weil es nicht der Norm entspricht? Und warum wird meine Lactose- Intoleranz als Krankheit gesehen obwohl es eigentlich der natürliche Zustand für einen erwachsenen Menschen ist?

    Allerdings, Masochismus ist etwas, was ich in meinem Umfeld niemals breittreten würde, ja, selbst meinem BDSM- Partner gegenüber bin ich erstmal vorsichtig das einzugestehen.
    Einfach, weil es der gängigen Norm nicht entspricht.

    Jedoch ist im Umkehrschluss Sadismus ebenso eine Krankheit und jaaaaa, vielleicht ist der Grat zwischen spezieller Vorliebe und Krankheit eher schwammig (möchte man nur ins extrem denken an Vergewaltiger und Mörder ... *grübel*) .... hmmm ... das sind fürs erste so meine GEdanken dazu. Ich les mal weitere Kommentare und denke noch angestrengter drüber nach, denn das zu wissen intressiert mich jetzt XD
    Ich würde sagen Masochismus ist eine von vielen unterschiedlichen arten der Lust :)
    Was genau "Krank" und was "Gesund" ist definiert die Gesellschaft doch weitestgehend an hand vonMoral Vorstellungen und normen. Und vor dem Korsett seiner zeit war glaub ich nicht mal der olle Freud sicher... Jede Generation hat ihr Tabu und ihre Erkenntnisse.
    Es ist noch garnicht so lange her da galt die weibliche Lust und der weibliche Orgasmus als Krankheit … oh oder dieDiskussionen ob Homosexualität heilbar ist, weil es nicht ins aktuelle Gesellschaftsbild passt.
    solange wie du nicht darunter leidest solange würde ich es eben als Fassette deiner Lust ansehen und nicht als Krankheit.
    Meine ganz persönliche meinung ist man kann etwas auch solange analysieren bis es Krank aussieht ja aber so unterschiedlich, vielfältig und einzigartig wir Menschen sind genau so ist auch unsere Sexualität. Was heute noch Krank und eben Abnorm ist kann morgen oder übermorgen schon in der breiten Gesellschaft angekommen sein.
    Da ich psychologisch nix drauf hab.... Ja ich bin krank! Ich bin sadistisch veranlagt. Ende der Geschichte. Niemals würde ich versuchen das zu hinterfragen. Warum auch, es bringt mir Lust. Schluss, aus!

    Wenn dann einer kommen würde (der es denn weiß von mir) und behauptet ich sei krank..... ok, bin ich´s halt. Soll dieser Jemand mich dann versuchen zu bekehren, dann ..... :popo: :hunt:
    Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
    Also irgendwann ist Sadomasochismus mal aus dem Katalog der medizinischen Krankheiten herausgenommen und gilt seitdem nur noch in Formen die übersteigert sind und Leiden verursachen als pathologisch. Da sollte man den ein oder anderen Therapeuten auch mal dezent drauf hinweisen bzw. es spricht ein bisschen gegen einen Ausbildungsstand auf neuerem Stand...das hiesse für mich Wechsel des Therapeuten.
    *grmmlpfmpf* Tabletten such... welcher Sadist hat sie wieder versteckt? :monster:

    Ernsthaft wie schade es doch wäre, würde die Vielfalt der Menschen sich so einfach erklären, dass jeder der anders ist den Stempel "krank" bekommen würde.
    Ich habe sicherlich Gründe, eine Psychologin aufzusuchen, mein Masochismus ist keiner davon.

    M.Anne schrieb:

    Sie versuchten mir über Freud,der Grundneurotisierung des modernen Menschen dem Ödipuskomplex und der christianisierung des Abendlandes klar zu machen,das Masochisten ein enormes psychiches Problem hätten,das behandelt gehört!


    Freud - naja, sagen wir mal Freudianer sind ja selbst ein nicht ganz unumstrittenes Volk. Sie kommen im Übrigen unter Psychotherapeuten um ein vielfaches häufiger vor als unter Psychologen und dies aus gutem Grunde. Nicht desto trotz hat die Psychoanalyse in ihrem eigentlichen Wortsinne als das "zerlegen der Seele in ihre Einzelteile" teilweise sein Berechtigung. Die Sache mit dem Ödipuskomplex, der oralen Frustration und dem unglaublich unheimlichen unbewussten - nun da müssten wir einen eigenen Thread zu aufmachen. Ich bitte hier nur kurz zur Kenntnis zu nehmen das deine Stammtischpsychologen es wohl unter Psychologen sehr schwer hätten. Persönlich halte ich von Freud zu seiner Zeit sehr viel, unter der Entwicklung seiner Zunft gibt es meines Erachtens andere die die Sache deutlich weiter voran gebracht haben - ich tendiere da wesentlich mehr zu Adler oder Jaspers wenn man an die Anfangszeiten gehen möchte und da stellt sich die Frage ganz anders - die Frage stellt sich weniger nach der Normalität als zu erreichendem Faktum sondern nach dem maximalen Glücksmoment des Einzelnen durch Selbsterfüllung - in diesem Sinne: Masochismus? Why not.

    Schallgewitter schrieb:

    Es ist noch garnicht so lange her da galt die weibliche Lust und der weibliche Orgasmus als Krankheit … oh oder die Diskussionen ob Homosexualität heilbar ist, weil es nicht ins aktuelle Gesellschaftsbild passt.

    Der weibliche Lust und Orgasmus als Krankheit? Hm - wusst ich gar nicht. In welchem Kontext wurde dies denn so verbreitet?

    Zum Thema:
    Das dürfte dennoch eine Frage der Ausprägung sein, wenn Masochismus an Selbstzerstörung grenzt dann ist er wohl pathologisch und somit krank...klar - der Übergang wo dies der Fall ist, ist natürlich fliessend. Zumeist ist die Zuordnung doch eher stigmatisierend gemeint da es sich um "spielarten" des Sexuellen handelt. Wer würde beispielsweise öffentlich die Teilnehmer der Currywurstolympiade vor Kurzem als krank bezeichnen nur weil sie sich Schmerzen auf Zunge und Gaumen und teilweise Magenkrämpfe eingehandelt haben?

    Wahrscheinlich schon einige, aber die Verurteilung würde nicht so aussehen wie in diesem Falle. Wer gern scharf isst, isst halt scharf - wer gern hart fickt (oder dies gerne wird) ist krank. Die Quelle dieses Urteils ist wohl kaum die Sorge um den Einzelnen, sondern eher Weltbilder welcher Art auch immer.
    Oh, das ist so ein schönes Thema :D

    Ich habe wenige Tage nachdem ich mich angemeldet hab erfahren, das SM ja tatsächlich noch im ICD-10 drin steht (darin werden alle Krankheiten definiert und zumindest in Deutschland ist es sowas wie das Gesetzbuch für Juristen ;) ), was mich anfangs echt erstmal schockiert hat.

    Dachte wir sind genauso normal und gesund wie Homosexuelle... nicht, dass mich das abschrecken würde, aber da sieht man halt, dass die Allgemeinheit noch gar nicht soooo weit entwickelt ist was Toleranz angeht. Homosexualität war soweit ich weiß im letzten ICD noch drin und ist es erst im Aktuellen nicht mehr.

    Bei den allermeisten psychischen Krankheiten gilt ja der Grundsatz, dass ein Leidensdruck dadurch entstehen muss, ohne den es als nicht-relevant angesehen wird. Und wenn Jemand aua mag und Jemanden hat der es gerne macht, sehe ich da keinen Leidensdruck und das sollte jeder Psychologe genauso sehen.

    Ausnahmen müsste man machen, wenn dadurch bleibende oder vorübergehende gravierende körperliche Schäden entstehen, oder man ohne einfach nicht kann und es so hart zugeht dass man nicht mehr zur Arbeit kann oder ähnliches 8|
    Aber ich würde meinen, dass sowas eher die Ausnahme ist :D

    Ist im ICD-10 (leider) recht knapp gehalten und ich hatte mir die Ausführung unterhaltsamer vorgestellt. Ich würde vermuten (trotz meine geringen Erfahrung) dass es im nächsten oder übernächsten nicht mehr drin steht... mal abwarten. Wer auch neugierig ist: Findet man unter F 65.5 (Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen > Störungen der Sexualpräferenz > Sadomasochismus) :D

    Alle mit den ich mich drüber unterhalten habe waren da auch meiner Meinung, uA. auch Psychologen, aber ich habe auch noch nicht in konservativeren Kreisen diskutiert.

    Ob es "heilbar" ist? Ich glaube nicht dass es das ist... wirklich begründen kann ich das nicht. Keine Ahnung, vielleicht gibts hier einen Psychologen der mal was über so eine "Therapie" gehört hat? Oder @M.Anne fragt mal ihre Psychologin? Wäre sehr gespannt :)
    Was "Krankheit" und "Gesundheit"/ "Abartigkeit" und "Normalität" ist war, ist und wird stets eine veränderliche Definition sein. Veränderlich deshalb, weil sich die Gesellschaft verändert, andere Normen, Werte und Massstäbe gelten.

    Die Definition ist meiner Meinung nach, in dem Fall allerdings wurscht! Völlig irrelevant...
    Relevant ist, was aus der Aussage "Masochismus/ Sadismus ist eine Krankheit" abgeleitet wird. Z.B.: "SMler müssen therapiert werden!".
    Unabhängig von der Frage "Ist SM eine Krankheit?", stellt sich nun die Frage nach der Therapiewürdigkeit.

    Warum
    sollte es notwendig sein Jemanden mit SM-Neigung zu "heilen"?

    Therapiebedarf besteht meiner Meinung nach dann wenn
    - Leidensdruck besteht
    - Bei Lebensgefahr (Krebserkrankung, ...)
    - Einschränkung der Lebensqualität (Gehörverlust, grippaler Infekt, Depression, ...)
    - Selbstgefährdung (Suizidalität)
    - Fremdgefährdung (Vergewaltigung, Aggressionsprobleme, ...)

    In diesen Fällen ist der behandelten Person und/ oder ihrem Umfeld durch die Therapie geholfen. Welchen Nutzen hätte die Behandlung für ein Paar das BDSM lebt?
    Es wird kein Leidensdruck von Ihnen genommen, denn die machen das aus Spass, es schränkt also auch ihre Lebensqualität nicht ein. Sie tun Niemand Anderem damit weh (keine Fremdgefährdung) und sie bringen sich nicht selber um (ergo keine Form der Selbstgefährdung, die ein Einschreiten durch Dritte erforderlich macht).

    Von mir aus mag man es als Krankheit bezeichnen wenn man möchte, die Notwendig einer Therapie sehe ich dennoch nicht.

    Styx schrieb:

    Der weibliche Lust und Orgasmus als Krankheit? Hm - wusst ich gar nicht. In welchem Kontext wurde dies denn so verbreitet?


    Nun im viktorianischen Zeitalter galt jede Frau mit Lustempfinden und dem Willen diese Lust umzusetzen als potentiell krank.
    Sie ging fremd?Sie hatte Sex vor der Ehe?Sie hatte mehr als einen Liebhaber?
    Ab in die Klapsmühle mit ihr!
    Prostituierte wurden quasi inoffiziel zum Freiwild erklärt,gemordet und vergewaltigt und keiner hat sich drum geschehrt!

    Sie hat heimlich an sich rumgespielt und wurde erwischt?
    Die wurde zum `Arzt`geschickt und dann wurde ihr die Klitoris amputiert!Das war bei kleinen Mädchen in England ganz üblich...
    Keuschheitsgürtel für kleine Mädels und Jungs waren auch in,man wollte ja nicht das die Kinderchen geisteskrank werden...
    Die Queen hatte ihr Kind mit folgenden Worten aufgeklärt"Schließ die Augen und denke an England!" :thumbdown:

    Leider alles wirklich passiert :dash: .
    Also ja.Weibliche Orgasmen waren im vikt.Zeitalter eine schreckliche Krankheit.
    Don´t worry,be happy

    M.Anne schrieb:

    Nun im viktorianischen Zeitalter galt jede Frau mit Lustempfinden und dem Willen diese Lust umzusetzen als potentiell krank.
    Sie ging fremd?Sie hatte Sex vor der Ehe?Sie hatte mehr als einen Liebhaber?
    Ab in die Klapsmühle mit ihr!


    Nur die bürgerlichen - bei den Prostituierten erfreute man sich dieser Fähigkeit mit großer Begeisterung. Das ist eher eine...na sagen wir mal heuchlerische Aktion gewesen als wirkliche Angst.....
    @Pirio

    Du meinst also, so lang man um seine Neigung weiß und sie unter "Kontrolle" hat (Vergewaltigungsspiele, Verletzungen oder Dominanz nur auf gegenseitigem Einverständnis) und diese nicht exzessiv gewaltsam an wildfremden (oder unbescholtenen bekannten) Menschen ausführt, ist es keine "Krankheit" die Heilung bedarf, weil ja keiner zu schaden kommt?

    kann es nicht aber trotzdem zwanghaft und krankhaft sein, wenn man mit dem Partner nichts anderes machen möchte? Wenn man nur dann Lust empfindet, wenn man dem Partner vermeintlich schadet oder Schaden empfängt?

    es ist jetzt in SM eingetragen, aber ich möchte hierzu ein Beispiel aus einer D/s Beziehung anbringen: nehmen wir eine Frau, ohne Selbstbewusstsein, die in der Kindheit oft Schläge und Ignoranz einstecken musste, die nie gelernt hat sich emanzipiert zu verhalten und sich deshalb nur Doms mit sado- Neigung anbändelt und ja .... sogar ohne die nicht lebensfähig wäre, weil sie alleine einfach nicht klar kommt .... übertriebenes Beispiel, ich weiß XD
    aber ist diese Frau dann nicht krank und benötigt Hilfe? Wäre sie in einer aufbauenden Therapie nicht besser aufgehoben als sich prügeln und unterdrücken zu lassen?
    auch hier findet sich zwar auf den wehrlosen Topf ein dominanter Deckel, aber wäre das eine gesunde BDSM- Beziehung?
    und auch, wenn sie von Außen psychisch Krank wirken würde, wäre sie es dann nur nicht, weil alle Beteiligten mit der Situation glücklich sind? Oo

    Ich frag das jetzt nur, weil ich wissen möchte, WANN krank denn krank ist und wann .... eben einfach nur Intoleranz durch Dritte
    Möchte hier mal Wikipedia zitieren: "Die medizinisch-psychologische Einordnung folgt den grundlegenden Diagnosekriterien, die ICD-10-GM (GM: German Modifikation) und dem häufig zitierten Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, das diagnostische und statistische Handbuch psychischer Störungen (DSM-IV), welches in den Vereinigten Staaten von der American Psychiatric Association (Amerikanische Psychiatrische Vereinigung) herausgegeben wird.
    Einvernehmlich gelebte oder auch heimliche sexuelle Vorlieben für
    sadomasochistische Praktiken erfüllen in aller Regel die Kriterien für
    die Diagnosestellung des Sadomasochismus im heutigen medizinischen Sinne
    nicht und sind eine soziologisch andersartige, aber nicht seltene
    Ausprägung der individuellen Sexualität. Die Übergänge zwischen
    individuell ausgeprägter Sexualität und Störung der Sexualpräferenz
    können jedoch nicht in allen Fällen sicher definiert werden. Eine
    Überlagerung von sexuellen Präferenzstörungen durch die Ausübung von
    sadomasochistischen Praktiken kommt jedoch vor.

    Je nach Auffassung des zugrunde liegenden Diagnoseschlüssels wird
    Sadomasochismus als Ganzes oder in seinen Teilaspekten betrachtet. Durch
    die sich unterscheidenden Definitionen und die vertikale
    beziehungsweise horizontale Anordnung der Diagnosekriterien kann es aber
    insbesondere bei statistischen Werten und beschreibenden Publikationen
    aus verschiedenen Ländern zu abweichenden Ergebnissen kommen.

    ICD-10-GM F65.5
    Nach ICD-10 F65.5 wird Sadomasochismus als einheitliche „Störung der
    Sexualpräferenz“ betrachtet, wobei eine gesonderte Kennzeichnung
    erfolgen kann. um eine der beiden Ausprägungen zu beschreiben.

    Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen,
    Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese
    Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie
    sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene
    Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten
    sexuelle Erregung.

    Die weiteren Diagnosekriterien für den Behandlungsbedarf umfassen
    unübliche sexuelle Fantasien oder dranghafte Verhaltensweisen, die über
    einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten anhalten, sowie das subjektive
    Leiden
    des Betroffenen unter diesen Fantasien und Verhaltensweisen und die
    Einschränkung in mehreren Funktionsbereichen, beispielsweise in der
    sozialen Kontaktaufnahme oder der Erwerbstätigkeit. Nimmt eine andere
    Person dabei Schaden, wird verletzt oder misshandelt, ist bereits dies
    für die Diagnosestellung ausreichend."


    Also man muss beim ICD 10 unterscheiden zwischen Diagnosen und Symptomen. Und von Krankheitswert ist damit auch noch nichts gesagt. Es gehört also schon ein bisschen mehr zu einer Diagnose oder einer Krankheit als ein ICD10 Schlüssel....
    Du kannst z.B. auch "Persönlichkeitswandel" oder "Hochbegabung" als Symptom, welches im ein oder anderen Zusammenhang Krankheitswert haben kann (!) mit dem ICD10 verschlüsseln.
    Da viele den Unterschied nicht kennen/erkennen haben einige Länder den Sadomasochismus schon aus der Liste genommen.
    Zum Glück hab ich eine Sadistische Ader.... so kann ich mein Maso Wildpferd immer mal bestellen zur Therapie:-))
    und ... es geht uns beiden gut dabei...

    Und jetzt im Ernst: Mit Leuten die keinen Zugang zu dieser Form von sexueller Neigung haben diskutier ich auch nicht.. keinen Bock und auch keine Zeit...ausserden hab ich keine Lust mich zu Rechtfertigen.. ist mein privates Hobby und das ist auch gut so.
    da ist dann wohl das nächste Thema am Stammtisch, dass Homosexualität einfach nur eine Krankheit ist. Vielleicht kann man sich ja auch seine Hautfarbe oder seinen Musikgeschmack weg-therapieren lassen.... Leute gibt’s...Jeder der nicht mit den anderen beim Schützenfest sitzt ist erstmal abnormal und krank :)
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    Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

    Bertrand Russell
    Jetzt weiß ich warum ich mich die ganzen Jahre so sch.... gefühlt habe ich bin krank :kotz: , aber na ja das bin ich jetzt schon so einige Jahre, ich habe gelernt damit zu leben und finde es ungemein befridigend :tanzen2:und als bekennend sadistisch veranlagt auch :evildevil: gut.
    Grüße auch an alle Mitkranken hier, mal ne Runde Pillen in den Raum hier wirft, helfen zwar nicht aber egal machen ja vielleicht :crazy:
    Von allen sexuellen Perversionen ist die Keuschheit vermutlich die Perverseste.
    Remy de Gourmont (1858 -1915)

    "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen".
    (Oscar Wilde)

    Naja "Krank" ist für mich eher eine Frage der Motivation die dahinter steht. Ich habe mal mit einem Psychoanalytiker darüber diskutiert ob es nicht viel eher auch ein Therapieansatz sein kann. Erst war er natürlich nicht überzeugt aber wenn wir uns alle mal Fragen, was aus uns geworden wäre wenn wir unsere Bedürfnisse so nicht ausleben könnten oder einfach was SM uns im Leben schon alles gegeben hat und was wir somit auch an Selbsterkenntnis gewonnen haben, dann finde ich das gar nicht mehr so weit hergeholt
    Take it, change it, or leave it!
    Wäre es ein Therapieansatz, dann wäre es eine Reaktion auf eine pathologische (krankhafte) Veränderung. Dem Weg würde ich lieber nicht folgen. Es kann natürlich selbstverständnlich so sein. Im Übrigen gab es dazu von Verhaltensforschern ganze Versuchs- und Boebachtungsreihen unter anderem auch mit Selbstversuchen. Die CIA war da mal sehr aktiv beim Thema: "Bewusstseinsveränderung durch Veränderung des "bewusst" Existierens" (die entsprechenden Versuche sind ethisch gesehen eine Katasrophe und gehörten um MKULTRA-Projekt)...

    ..also zusammenfassend können BDSM-Bereiche als Selbsterfahrung sowohl kanalisierende, als auch dadurch therapierende Wirkungen haben. Allerdings wird dabei oft in den Machtkontext eines anderen Menschen eingegriffen, somit ist es eher schwierig das als unproblematisch zu sehen. Es als Eigentherapie durch Loslösung zu sehen scheint mir sinnvoll, als Sexualtherapie...puh - zumindest schwierig. Gleichwohl gibt es solche Therapieformen, die Idee ist nicht so neu wie sie scheint.