Kontrolverlust-Angst davor

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      Kontrolverlust-Angst davor

      Hallo Ihr Lieben,
      ich weiß nun nicht so richtig wo ich diese Frage reinstellen soll, deshalb hier unter Allgemeines.
      Bin mir auch nicht sicher ob der Titel so wirklich passt, aber anders kann ich es nicht formulieren.

      der Wunsch nach Unterwerfung, sich total fallenlassen, darauf zu Vertrauen das er die richtigen Entscheidungen trifft, meine Verantwortung abgeben zu können ist groß sehr groß sogar.
      Aber ich bin so ein Mensch, der die totale Panik schiebt wenn er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat.

      Das hat etwas mit meiner Vergangenheit zu tun wo ich erfahren habe das ich durch Kontrollverlust meine Selbstachtung verloren habe, das es mich total kaputt gemacht hat.

      Und zwar hatte ich vor 18 Jahren mal ein Alkolproblem, ich bin trockne Alkolikerin.
      Ich habe damals die Kontrolle über mein Trinkverhalten verloren, das ging 4 Jahre so, und es hat mich so unendlich viel Kraft gekostet da wieder rauszukommen,

      Der Alkohol ist wirklich nun schon lange kein Thema mehr für mich, und ich sehe auch keine Gefahr darin mehr.

      Nun ist es aber so, das ich merke in vielen Dingen ein suchtartiges Verhalten an den Tag zu legen, und lebe daher sehr diszipliniert, ich muß immer alles unter Kontrolle haben.
      Ich habe Angst davor mich selbst zu verlieren.

      Und dennoch ist der Wunsch. mein Verlangen so tief in mir, all diese über Bord zu werfen.

      Wie kann ich das bloß schaffen
      Liebe @bastet,
      in so einem Fall möchte ich dir nur einen Ratschlag geben.
      Such dir bitte professionelle Hilfe, einen Verhaltenstherapeuten.
      Dein Hausarzt kann dir eine Überweisung schreiben und dir eine Liste geben für die Therapeuten.
      So gerne ich dir helfen würde, bin ich leider keine Therapeutin und bei solchen Ängsten brauchst du "richtige" Hilfe.
      Wir können dir zuhören, aber leider nicht helfen.

      Ich wünsche dir alle Kraft, die du brauchst, um dein Problem zu lösen.

      LG
      k-s-B
      Liebe Bastet,

      auch wenn es natürlich naheliegt, Deine Erfahrungen auch auf den sexuellen Bereich zu übertragen und hier zwingend eine (psycho-)therapeutische Indikation vorliegen muss, möchte ich das einfach mal keck in Frage stellen ;)
      Vielleicht schaffst Du es gedanklich auch und kannst den Gedanken entwickeln, dass Unterwerfung im sexuellen Kontext nicht zwingend mit KontrollVERLUST (also etwas passivem) zu tun haben muss, sondern mit einer aktiven Entscheidung Deinerseits, Kontrolle ABZUGEBEN. Du erlaubst Deinem Partner innerhalb Deiner Grenzen mit Dir zu spielen/sexuelle Praktiken zu vollziehen, im Besten Falle so, dass ihr beide dabei Lust empfindet. Alles andere wäre nicht einvernehmlich und hätte nichts mit meinem Verständnis von BDSM zu tun.
      Dass dies eine Entwicklung bei beiden Partnern voraussetzt, sollte verständlich sein.
      Insofern nur Mut. Tastet Euch beide langsam heran, seid offen, ehrlich. Manchmal brauchts auch n Schritt zurück oder das Verwerfen. Aber es geht ja schliesslich darum, dass ihr Euch beide miteinander wohlfühlt.

      LG
      Danke ersteinmal für Eure Antworten.
      Ich gebe Dir Recht @Blume ich glaube auch nicht das es unbedingt auf den sexuellen Bereich übertragbar ist.
      ich denke auch das ich keine Therapie brauche, denn so im allgemeinen bin ich mit mir und meinem Leben im reinen.
      habe akzeptiert, dass die Suchtveranlagung ein Teil von mir ist.
      Nun habe ich in den lezten 18 Jahren halt so gelebt, dass ich die jeniege bin die die Zügel in der Hand hält.
      Es mir schwerfällt irgendjemand anderen machen zu lassen, gerne auch alles an mich reiße, und dass es mir auch gut geht dabei
      Entdeckt das ich in sexueller Hinsicht aber total anders ticke, habe ich erst vor ganz kurzer Zeit, und dieses nun unter einen Hut zu bringen es ist noch so wiedersprüchlich.
      Es wirft alles um was ich bisher geglaubt habe zu sein.

      Nun habe ich leider keinen Partner mit dem ich es ausprobieren, absprechen kann.
      Aber es von der Seite zu betrachten dass ich ja die Entscheidung treffe, mich aktiv in die passive Position zu begeben, ja das passt dann wieder für mich

      So könnte es funktionieren
      @bastet.
      Ich glaube auch nicht,das du einen Theraeuten brauchst.
      Du schreibst ja selbst,das du schon ewig trocken bist,und der Alkohol keine Rolle mehr spielt.

      So wie ich das verstanden habe bist du ein Kontrollfreak,mit dem starken Wunsch die Kontrolle mal aufzugeben,um dich in sicheren Armen einfach mal hängen zu lassen...

      Wie du das bewerkstelligst...
      Tja,da habe ich auch kein passendes Rezept,aber ev.brauchst du erstmal einen Menschen,dem du vertrauen kannst,denn ich hab gelesen,du hast keinen Partner?!
      Für ein One night stand ist sowas freilich nix.
      Wenn du jemanden findest bei dem es passt,könntest du dich dann langsam rantasten.
      Könnt bissl dauern,aber das wäre ein Anfang.

      LG
      Anne.
      Don´t worry,be happy
      @bastet
      Vielleicht hilft es dir auch schon, hier mitzuschreiben und dich mit den Themen auseinanderzusetzen. Bei mir hat sich manches auch so schon sortiert und auch verändert.

      Außerdem kannst du ja auch darauf bestehen, wenn du jemanden kennenlernst, dass das wirklich alles in deinem Tempo abläuft. :)
      Das Thema an sich kommt mir sehr bekannt vor, ich war bevor ich meinen Partner kennen lernte auch ein absoluter Kontrollfreak und konnte nur schwer damit umgehen, wenn etwas "ausser Kontrolle" geriet.
      Ich musste früher z.B. bei jeder Gummibärchen-Tüte sämtliche Bärchen auskippen, nach Farben sortieren, zählen und habe nur die gegessen, die "überzählig" waren (den "Bonbon-Tick", wie meine Eltern es nannten, hatte ich schon seit der Kindheit), ich habe aber auch wirklich alles gezählt.

      Mit ganz viel Einfühlungsvermögen und Hartnäckigkeit seinerseits schaffe ich es inzwischen ganz gut ihm die Kontrolle abzugeben und geniesse das auch sehr.
      Hab Geduld mit dir selbst. ^^
      Hallo Bastet,
      mit Deinem Thema stehst Du sicher nicht alleine. Suchtverhalten ist viel weiterverbreitet als manche denken. Ich hatte das Pech aus einer Alkoholkranken Familie zu kommen. Früher wurde so etwas ja totgeschwiegen. Kontrollverlust konnte ich als Kind oft mitansehen. Mich begleitet die Problematik aber auch mein Leben lang. Glücklicherweise trifft es bei mir nur auf Zigaretten zu. Damit kann ich ganz gut leben. Trotzdem ist es eben eine Sucht.
      Ich habe große Achtung vor Deiner Haltung und aus Deinem Beitrag erscheinst Du mir auch gefestigt genug um weiter damit umzugehen. Ob Du proffesionelle Hilfe brauchst kannst Du wahrscheinlich selbst am Besten beurteilen. Sicher wirst Du nichts riskieren, was Dich in Gefahr bringen würde. Deine Selbstachtung ist ein wichtiger Teil Deiner Haltung.
      Mir erscheint es für Dich besonders wichtig weiterhin behutsam mit Dir selbst umzugehen. Dennoch kann keiner von uns auf gewisse Risiken verzichten, wenn es darum geht einen Blick in unbekannte Regionen zu werfen. Mir gehts da nicht anders.
      Für mich habe ich vorläufig entschieden mir die nötige Zeit zu geben. Und lieber mal etwas länger zu brauchen, als kopfüber ins Getümmel und dann nichts mehr ändern zu können.
      Ich wünsch Dir einfach genug Geduld, dann wirds auch klappen!!
      Hallo @bastet ,
      so wie ich das verstehe, verbindest du aufgrund des Erlebten in deiner Vergangenheit einen Kontrollverlust automatisch mit ganz negativen Gefühlen und dem Bewusstsein, dass du dein Leben dann insgesamt nicht mehr im Griff hast und dann taucht die Angst auf. Das ist nachvollziehbar, eine durchaus normale Reaktion und vielleicht auch eine Art Schutzmechanismus, der dir eine gewisse Sicherheit gibt.

      Der Blickwinkel mit der Kontrollabgabe, den @Blume gezeigt hat, könnte da wirklich ein guter Ansatz sein.
      Mach dir dazu bewusst, dass diese Kontrollabgabe nur in einem ganz begrenzten Bereich deines Lebens stattfindet, der nichts damit zu tun hat, dass du plötzlich Fähigkeiten verlierst, die du zu deiner Lebensführung brauchst. Auch bringt diese Kontrollabgabe ja nicht die dir bekannten negativen, sondern neue positive Gefühle. Die Wirkung ist also eine völlig andere.
      Schaffe, wenn du einen Dom kennen lernst, eine gute Basis. Du kannst ja im Vorfeld deine ganze Kontrolle walten lassen, indem du Grenzen und Safeword festlegst, mit ihm deine Ängste in Richtung Kontrollabgabe besprichst, dass er weiß, dass er besonders achtsam sein muss, dass du dir Zeit lässt und abwartest bis du ihn gut genug kennst, ihm vertraust und das Gefühl hast, jetzt kann ich mich auch trauen und dass ihr für diese Session evtl. ein Zeitlimit vereinbart, um es dir leichter zu machen.
      Das ist es, was mir gerade dazu einfällt. Aber es gibt sicher noch ganz viele weitere Punkte, die dir diesen Schritt ermöglichen und erleichtern können.

      Wenn du die Grundlagen vom Kopf her geschaffen hast und überzeugt bist, dass sie eingehalten werden, glaube ich schon, dass auch deine Gefühle das zulassen können.
      Ich wünsche dir viel Glück dabei!
      Feel free to say no, be brave to say yes.
      @Desideria
      So wie Du das schreibst klingt das alles total logisch.
      Theorie und Praxis sind leider nicht immer das Gleiche.
      ich weiß das ich diese Art der Kontrollabgabe nicht mit meinem Kontrollverlust in Puncto Alkohl gleichsetzen kann,
      ja und ich muß einfach für mich selbst klar machen das es etwas schönes ist, etwas was ich mir ja auch wünsche.

      Ich lese hier ganz ganz viel.
      Und umsomehr ich lese mich informiere um so mehr verstehe ich es auch.
      das bewusste Abgeben, die bewusste Entscheidung dazu, das ist es, und das wird gehen, ich fühle es.
      Das hat mit meinem nicht mehr Herr/Frau der Lage zu sein Erlebnis nichts gemein.

      Ich danke Euch allen, manchmal hilft es einfach nieder zu schreiben was einen bewegt, dann ist es nicht mehr so nebilös, sondern man kann es Punkt für Punkt deuten, der Nebel lichtet sich
      Guten morgen bastet.
      Ich denke es gibt da 2 Fragen die du für dich zuerst klären musst.
      Kontrolliserst du dich selber so streng weil du in gewissen Dingen suchtgefährdet bist?
      Du hast dann Angst selber die Kontrolle über dein Handlen zu verlieren. Das können ganz verschiedene Süchte sein.. Face Book, Zigaretten, Alk, Pornos, schnelle Autos, oder auch BDSM.

      Oder hast du schiss Kontrolle abzugeben wegen fehlendem Vertrauen in das Gegenüber. Dass er quasi dann mal dein Innerstes sieht, dass du Angst hast dass er dein Herz kaputt macht oder dich Ausnutzt.
      @bastet

      Ich bin auch sehr suchtgefährdet. In meiner Familie gibt es auch eine trockene Alkoholikerin. Ich denke, das ist auch etwas genetisch veranlagt.
      Daher habe ich schon immer die Finger von Drogen gelassen.

      Meine Sucht-Tendenz zeigte sich einemal bei einem MMORPG, habe ich aber zeitnah selbst erkannt und bin wieder ausgestiegen.

      Bei mir ist auch einiges mit Essstörungen u.ä. dabei, auch das ist eine Art Sucht.

      Aber bei BDSM ist der Kontrollverlust für micht nichts schlimmer, eher gewollt, weil ja jemand anderes noch kontrolliert, ich bin ja nicht im freien Fall. Und obwohl ich das sehr genieße, hatte ich bisher noch nicht das Gefühl, dass ich davon "abhängig" bin.

      LG Iroc
      bastet, ich kann dich & deine Situation gut verstehen. Vor einer ganzen Weile ging es mir ganz ähnlich.
      Auch ich habe in meiner psychischen Vergangenheit große Probleme mit dem Thema "Kontrolle" bzw. diese über so ziemlich alles behalten, entwickelt.
      Auch das Thema Essstörung, bei dem es nun mal darum geht, seinen Körper bzw. sein eigenes Verhalten ganz & gar zu kontrollieren & äußerste "Disziplin" an den Tag zu legen, ist mir nicht fremd.
      Dementsprechend war es für mich in der Thematik BDSM anfangs auch ein Problem, meinem Bedürfnis, die Kontrolle ganz & gar abzugeben, nachzugeben.
      Ich habe mich hilflos gefühlt & hatte Angst, mich zu verlieren - so ähnlich, wie auch du das beschrieben hast.

      Ich persönlich habe es geschafft, die Kontrolle abzugeben & sie für eine gewisse Zeit in die Hände einer Person zu legen, der ich voll & ganz vertraue, indem ich meine "psychische Kontrolle" ganz klar von der Kontrolle, die ich dieser Person überlassen habe, trenne.
      Die Kontrolle im sexuellen Kontext abzugeben muss nichts mit deinem disziplinierten Leben an sich zu tun haben. :)

      Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Kraft & Erfolg auf deinem Weg das herauszufinden!
      "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen..."
      Liebe bastet,

      soweit ich das beurteilen kann, hast du erst ab dem Zeitpunkt die Möglichkeit, diesem Fragenkomplex nachzugehen, sobald du dich mit dem Dom deines Vertrauens zusammen getan hast und auf die Entdeckungsreise durch deine neue Welt der Gefühle gehst. Momentan ist das alles noch schwer theoretisch, in der gemeinsam erlebten Praxis wird sich vermutlich der eine oder andere Punkt ganz von alleine auflösen. Auch ich glaube nicht, dass eine Therapie unmittelbar notwendig ist, allenfalls kannst du sie als Option in Reserve halten, falls deine ersten Gehübungen im Bereich BDSM nicht wie gewünscht ausfallen sollten und du das Gefühl hast, an deinem Kontrollverlustproblem unbedingt arbeiten zu müssen.

      Ich drück dir jedenfalls ganz feste die Daumen!
      Christoph