Je größer die Sehnsucht, umso weniger Umsicht

      Ähmm ja kenn ich mach der Trennung von meinem Mann war ich neugierig einsam und verletzt genauso wie ungeduldig und wollte gar nicht mehr vernünftig handeln....ich habe mich damals in eine Situation gebracht die zum Glück!! Gut ausgegangen ist wenn ich an jemand schlechten geraten wäre, aber ziemlich blöd hätte laufen können...

      Was man dagegen tun kann....als nicht betroffener eigentlich gar nix ich hatte absichtlich niemanden was von erzählt weil ich doch wusste das ich grad müll mache nur habe ich das bewusst verdrängt.

      Nach dem einmaligen Erlebnis bin ich aber auch wieder zur Vernunft gekommen und hab mir selber dafür eine runtergehaun ;) (natürlich Bildlich gesprochen)
      Und habe mich auf so was auch nicht mehr eingelassen

      (Vom Handy gesendet)
      @Xtina2014

      Xtina2014 schrieb:

      Oder würdest Du Dir das von mir ausreden lassen


      Das ist die Schwierigkeit, oder?
      Ich überlege hin und her, ob es zu unvernünftig ist und was ich tun soll - und komme noch zu keinem Ergebnis... Schon lustig.
      Hätte ich mir selber so nie zugetraut.
      Und natürlich würde ich es mir nicht ausreden lassen, sollte ich mich dafür entscheiden ;)
      Mal ganz davon abgesehen, dass Sehnsucht und Hormone nicht nur im BDSM-Bereich zu nicht mehr rationalen Handlungen verleiten, hatte ich in meiner Anfangsphase von BDSM auch ein solches Erlebnis.

      Mein Kopfkino explodierte und die Sehnsucht, schon fast Gier nach Erfüllung hat sämtliche Umsicht über Bord gehen lassen. Die Konsequenz: Überforderung und negative Gefühle.

      Ich glaube, man kann sich davor nicht generell schützen. Besonders vor der ersten negativen Erfahrung. Es ist für mich vielmehr die erste negative Erfahrung, die dafür gesorgt hat, umsichtiger mit mir umzugehen, geduldiger zu werden und den Verstand hin und wieder zu befragen.

      Trotzdem kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn die Sehnsucht schon fast schmerzlich ist, dass einem plötzlich vieles egal wird, Hauptsache die Sehnsucht endet. Nur ab und an den Verstand zu befragen, schadet nicht.
      Das habe ich gerade die Tage in nem Beitrag gesehn...

      Rationale, gesunde Entscheidungen trifft man eher in einem Zustand, hmm sagen wir, einer gewissenen Nüchternheit (und ich meine damit keinen nicht-alkoholischen Zustand).
      Sind wir verliebt, etc., d.h. in einem euphorischen Zustand, treffen wir eher schlecht abgewogene Entscheidungen, bzw. Leichtsinnige.
      Damit haben Entscheidungen wohl durchaus etwas mit unsren Hormonen zu tun.

      Das soll jetzt aber kein Freifahrtschein sein ;)
      Lieber eine gesunde Verdorbenheit, als eine verdorbene Gesundheit
      :sekt:
      Ui also ich kann mich schon noch gut an meine ersten Gehversuche in der Welt des datings nach meiner Scheidung erinnern und das hatte vorerst gar nix mit bdsm zu tun.die Sehnsucht war unbändig und ich glaube, ich war auch unvorsichtig. Wenn auch glücklicherweise nie was schlimmes passiert ist. Ehrlich gesagt führte ich das auf meine gut MenschenKenntnis zurück aber vielleicht war es auch nur Glück. Im nachhinein bin ich sehr froh über meine Erlebnisse aber beim Gedanken, dass meine Tochter so was machen würde, wird mir angst und bang.und zwar nicht aus moralischen gründen sondern weil das natürlich auch schief gehen kann.
      Schützen hätte mich allerdings niemand können, dazu war ich viel zu neugierig. Allerdings hatte ich schon meine Sensoren für 'hier ist etwas komisch/nicht stimmig' immer auf on.
      Ich möchte nicht raten immer im sicheren SchneckenHaus zu bleiben, dazu ist das Leben draussen einfach viel zu spannend, aber auf sein BauchGefühl gut zu hören, kann schon helfen und wenn man sich wirklich nicht sicher ist, dann eher bleiben lassen.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Ich bin der Meinung, dass es in diesem Fall keinen besonders effektiven Schutz gibt. Natürlich könnte man zumindest versuchen, seine Wünsche innerhalb einer Spielbeziehung zu erfüllen, damit zumindest der Aspekt der "Verliebtheit" und die damit verbundenen rauschartigen Zustände und Unzurechnungsfähigkeiten nicht ebenfalls eine Rolle spielen.
      Allerdings gehe ich davon aus, dass es während des Spiels möglich ist in eine Art Rausch zu geraten und dann scheint es mir sehr viel Potenzial für negativ Erfahrungen zu geben.So gerät Sub laut mehrerer Aussagen in einem anderen Thread sowieso irgendwann an einen Punkt, an dem sie die Verantwortung vollständig abgibt, wenn dem so ist wäre im Grunde jede/er Sub gefährdet in diesem Zustand Dinge geschehen zu lassen, die in einem wachen moment evtl. eine Grenze darstellen würden.

      Ich muss also dieser Stelle zustimmen
      Je größer die Sehnsucht ist, umso eher scheinen wir Dinge nicht zu hinterfragen.
      .

      Der oder diejenige wäre also eher bereit die Verantwortung vollständig abzugeben ohne z.B. auf bestimmte Sicherheitsnetze zu bestehen, weil die Sehnsucht nach dem, was passieren soll (nach dem Rauschähnlichen Zustand) so groß ist, dass alles andere egal ist.

      Was man da tun kann? Versuchen darüber zu sprechen, auch die Idee der Einnahme der Aussenperspektive ist gut. Schlussendlich hilft aber wohl nur abwarten und für diejenige oder denjenigen parat stehen, wenn es Probleme gibt.
      Nach dem ich mich von meinem ersten Dom getrennt habe ,weil es nicht das war wonach ich mich sehnte ,hat meine Sehnsucht mich schon getrieben. Ich habe mich in einem Forum angemeldet und gezielt nach einer Spielbeziehung gesucht die meinen Wünschen entspricht. Als ich mich nach einigen Mails mit ihm das erstemal traf ,öffentlich .....war es trotz aller vorheriger Vernunft in meinem Kopf sofort um mich geschehen. Er hat es natürlich sofort bemerkt und es ausgereizt. Nachher war ich völlig konfus ,aber zum Glück ist alles gut gegangen und wir sind immer noch ein BDSM Spielpaar.
      Aber man sollte auch nicht einkaufen gehen ,wenn man Hunger hat. :love:
      Sehnsucht ist für mich ein durchaus positives Gefühl.
      Es zeigt mir gewisse Bedürfnisse auf, die ich habe.
      Deswegen würde ich mich aber nicht in eine gefährliche Situation bringen oder unüberlegt handeln, nur um meine Sehnsucht gestillt zu bekommen.
      Ich kann sehnsüchtige Gefühle sogar genießen und freue mich auf den Moment, wenn der richtige Zeitpunkt und der passende Mensch gekommen ist und aus Sehnsucht Erfüllung wird.
      Ich glaube nicht, dass ich mich, so groß die Sehnsucht auch sein mag, jemals deswegen in eine für mich körperlich gefährliche Situation begeben würde.

      Ich schleppe weder fremde Kerle aus ner Disko ab, noch treffe ich mich unbedachterweise mit Männern aus dem Internet nur um meine körperlichen Sehnsüchte zu erfüllen.

      Da ich sowieso die Einstellung habe, dass schneller, unbedeutender Sex, in welcher Art auch immer, eben nur schnell und unbedeutend ist. Und für mich in keinster Weise erfüllend, weder geistig, noch seelisch und auch nicht körperlich.

      Von daher gebe ich @Gast 125 völlig Recht. Diese Sehnsüchte hebe ich mir auf für einen passenden Menschen.

      Bis dahin muss ich mich eben mit mir selbst beschäftigen... :whistling:
      Die größten Beziehungsdummheiten werden aus Sehnsucht gemacht. Sehnsucht nach dem was man sich so verherrlichend im Kopf ausgemalt hat... Sehnsucht nach dem unerfüllten.... Sehnsucht nach dem Abenteuer... Sehnsucht nach all dem was man sich so unglaublich schön vorstellt.
      Wer bin ich, um anderen sagen zu können:" Verzichte auf Deine Sehnsüchte weil...."

      Jeder lebt sein Leben selbst und ist selbst für seine Taten oder "nicht Taten" verantwortlich.

      Am Ende ...also ganz am Ende..... bedauern wir nicht die Dinge, die wir getan haben
      ....sondern die Dinge, die wir nicht getan haben !

      Auch der/die Stärkste kann mal schwach sein :)

      Cheers

      Der Giz
      Es ist schon richtig, dass im Rausch der Hormone welcher uns die Verliebheitheit bescherrt größere Risiken eingegangen werden. Ich glaube letztendlich ist gegen diesen Rausch der Mensch Macht los.
      Ich sehe das aber nicht nur negativ. Den letztlich ist der Engergie und die Risikobereitschaft die wir dann empfinden, eine ganz wichtige Triebkraft ohne die es ein Paar nicht schaffen würde sich den Weg zueinander zu ebnen.
      Junge Leute ohne Geld aber mit großen Träumen ziehen von zu Hause aus und zueinander und starten ihr neues Leben, Dauersingels mit eingefleischten Gewohnheiten brechen mit diesen und beginnen von vorn- bei wievielen Situationen steht man als Außenstehender daneben und schüttelt den Kopf. Aber letztendlich muss es so sein- nur so beweget sich das Leben.
      Ich war mal auf einem Workshop bei einem Typen vom Verfassungsschutz. So verdeckte Operationen und so ein Kram.
      Er meinte in seiner Zeit Undercover hat er festgestellt das es etwas ganz einfaches gibt, was uns vor Schaden bewahrt: Angst.
      Letztlich lief es auf folgendes hinaus:
      Wenn man in eine Situation hineinkommt, bemerkt ein Mensch sehr wohl, ob sie gefährlich ist oder werden kann oder nicht.
      Wir trainieren uns nur selber darauf, dieses Gefühl zu ignorieren. Nach dem Motto, es wird schon gut gehen, oder ich kann doch jetzt nicht zurückstecken
      (letzteres betrifft meist uns Männer ;) )
      Das ist jetzt zwar nicht komplett dasselbe, aber ich denke es ist ähnlich genug, das man adaptieren kann.
      Was ich damit sagen will: wenn du ein blödes Gefühl hast dabei, lass es.
      Wenn du es trotzdem ausprobieren willst, sorge vor, die Möglichkeiten dazu hast du, denke ich.
      Ich denke, dass es normal ist in Situationen geraten zu können, in denen man Unvernünftig handelt und es nachher erst bemerkt. Und Hormone spielen da eine große Rolle, sowie Unerfahrenheit und Naivität.
      Das macht z.T. auch ein bißchen das Leben aus, muss aber nicht immer bis zum Äußersten getrieben werden. Und das, was in dem vorherigen beitrag stand mit dem Bauchgefühl, halte ich für sehr, sehr wichtig.
      Na ja, Chance und Risiko sind halt zwei Seiten einer Medallie, nur halt nicht übertreiben und für ein Mindestmaß an Sicherheit sorgen.....

      Ich hab mir sagen lasse, dass das Hormon Oxytocin ( grob gesehen ein Bindungshormon) entweder für Angst oder für Bindung sorgt, wird es ausgeschüttet, kann das Gehirn erstmal nicht unterscheiden, ob es Angst oder Bindung spürt.
      Mütter mit einer Wochenbettdepression kennen das.....