Siezen

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      Interessant und für mich vom Empfinden her ehrlich gesagt ungewöhnlich, diese Form der gegenseitigen Anrede @MarquisLeDeuxieme

      Erzeugt die reine Vorstellung schon das gleiche Unbehagen bei mir, als würde mein Herr z.B. plötzlich anfangen mich zu bedienen ( mein Job :rot: ) oder hinter mir zu gehen X/ Kleine Spleens, ich weiss :whistling:

      Mich würde jedoch interessieren wie es die Novizin findet, so angesprochen zu werden ?
      Fühlte es sich von Anfang an " richtig" für sie an ?
      Sie fand es wie die meisten meiner Partnerinnen Interessant @Sannisa vor allem auch als Aufgabe , sich derart zu Artikulieren, was ja je nach Situation vor allem anfänglich nicht leicht ist.
      Heute (mittlerweile meine Serva) möchte sie es in keinem Fall mehr missen, da diese Art ja auch eine besondere, aufmerksame und auf Gegenseitigkeit beruhende Umgangsform mit sich bringt welche den Alltag durchbricht, eine direkte Zugehörigkeit verbalisiert und auch dieses Gefühl noch unterstreicht.
      Gruß Marquis le deuxième
      Immer bestrebt, auf sehr liebevolle Weise und meine ganz besondere Art, böse zu sein.

      MarquisLeDeuxieme schrieb:

      Ich habe [...] die Konversation in der 3. Form „Majestätis Puralis“ lieben gelernt.
      [...]
      Wobei ich bei mir im Hause die 3. Form auch nicht nur einseitig praktiziere, sondern auf Gegenseitigkeit.

      Zum Beispiel:
      Marquis, darf Eure Novizin sich vom Tisch entfernen? Ja meine Novizin, es ist ihr erlaubt, wenn sie mir zuvor noch einen Kaffee einschenkt. Gerne. Sie möchte jedoch bitte zuvor noch selbst ihren Kaffee austrinken. Ja natürlich.

      Wenn ich das richtig sehe, wirst aber nur Du mit dem Pluralis Majestatis angesprochen, sie aber in der Dritten Person Singular ("es ist ihr erlaubt, wenn sie mir zuvor...", nicht "es ist Euch erlaubt, wenn Ihr mir zuvor...", wie es früher mal gegenüber Untergebenen gängig war (Stichwort Erzen). Das finde ich unheimlich faszinierend und es strahlt eine ganz eigene Erotik aus. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, das mal so durchzuziehen.

      Es ist aber eben kein gegenseitiges Ihrzen. Deine Bedenken, @Sannisa, können daher vielleicht bei genauer Betrachtung ausgeräumt werden ;)

      Sannisa schrieb:

      Erzeugt die reine Vorstellung schon das gleiche Unbehagen bei mir, als würde mein Herr z.B. plötzlich anfangen mich zu bedienen ( mein Job :rot: ) oder hinter mir zu gehen X/
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      @Dominantseptakkord
      Das ist korrekt. Ich dache dieser kleine, feine Unterschied würde niemanden auffallen. SMile.
      Wenn du deine Faszination in der Tat mal umsetzt, würde ich mich freuen deine Erfahrung mit der Innen und Außenwirkung zu erfahren.
      Da diese Form des verbalen Umgangs, ja so oft, doch nicht praktiziert wird
      Gruß Marquis le deuxième
      Immer bestrebt, auf sehr liebevolle Weise und meine ganz besondere Art, böse zu sein.
      @MarquisLeDeuxieme

      Diese Form der Komunikation finde ich persönlich sehr nah, zeugt sie doch von einem besonderen (Macht-)Verhältnis zwischen den Beteiligten und vor allem den Respekt der Untergebenen gegenüber dem Führenden.

      Habe noch nicht viel reale Erfahrung, aber in Gesprächen ( sei es telefonisch oder in Schriftform) auf D/S Ebene, in denen ich tatsächlich in den "Submodus" falle (ist extrem selten, erst 3x) verwende ich diese Form der Ansprache intuitiv.

      Habe das, beim 1. Mal, dann erst beim späteren Lesen gesehen. ;(
      In dem Gespräch war mir das nicht bewusst.

      Es verstärkt aber, als Sub, mein Gefühl des Respekts und der Achtung meinem (Gesprächs-)Partner gegenüber.
      - Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. -
      Hermann Hesse

      Dominantseptakkord schrieb:

      Es ist aber eben kein gegenseitiges Ihrzen. Deine Bedenken, @Sannisa, können daher vielleicht bei genauer Betrachtung ausgeräumt werden ;)

      Das hatte ich schon verstanden @Dominantseptakkord ;) :blumen: Es sind auch keine Bedenken " ob das richtig wäre" oder " sich gehört", sondern ein Gefühl... schwer zu beschreiben :pardon: Ich habe auch keine ablehnende Haltung gegenüber der Art und Weise wie @MarquisLeDeuxieme und seine Serva es praktizieren. Im Gegenteil, ich bin neugierig und würde zu gern einmal eine Weile Mäuschen spielen um ein Gefühl dafür zu bekommen. Und vermutlich geht es genau um diesen Punkt " es nicht erdenken zu können" sondern " erfahren und fühlen" zu müssen... real ^^
      Ich sieze Menschen vor denen ich zum einen Respekt habe, zum anderen aber keinen näheren Kontakt wünsche. Somit würde es sich für mich nicht gut anfühlen, meinen Herrn zu siezen/euchzen.
      Er hat zwar einen anderen Namen für mich in bestimmten Situationen, aber Nähe ist trotzdem gewünscht und gewollt.
      Ich denke, also spinne ich.
      Ich nenne meinen Herrn furchtbar gerne Herr und das ist auch gefordert, ein „Sie“ oder gar „Euch“ wäre mir unlieb.
      Ich würde das natürlich tun, aber mich dabei weder natürlich noch wohl fühlen.
      Ich glaube anbei sehr fest daran, dass man sich daran gewöhnt. :yes:
      Aber ich möchte mich per se an nichts, was mir derart widerstrebt, gewöhnen müssen, und denke auch, dass das nicht der Sinn einer Beziehung, in welcher Form auch immer, ist. ;)

      Vielleicht ändert sich meine Meinung dazu irgendwann mal, ich bin ja noch jung, aber für den Moment wäre das nichts.

      Foxxl schrieb:

      Er hat zwar einen anderen Namen für mich in bestimmten Situationen, aber Nähe ist trotzdem gewünscht und gewollt
      Ich euchze und fühle mehr Nähe zu ihm als wenn ich ihn duzen würde. Das ist wahrscheinlich schwer verständlich für jemanden, der das nicht tut.
      Aber es ist eine Nähe, die aus dem Alltag herausbricht. Anders, aber dennoch eine sehr intime und innige Nähe.
      Diese Formulierungen suggerieren mMn leider, dass viele denken, Euchzen wolle Nähe verhindern. So ist es aber nicht, ;)
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Auf Sein Verlangen Sieze ich quasi seit Beginn und von mir spreche ich mittlerweile nur noch in der dritten Person Singular. Das hat sich leider im "negativen" Sinne automatisiert, weil ich auch vor anderen Personen nur sehr schwer in die "normalen" Anreden finde.

      Nähe hatte ich niemals intensiver als mit diesem Herrn. (und Ja, ich nenne Ihn niemals "meinen" Herrn sondern immer "den" Herrn. Keine Ahnung warum, ist mein Bauch)
      Alles nur meine subjektive Meinung :)
      Ich spreche Mirjam81 mit dem Plurale Majestätis an, es fiel mir eine Zeit lang sehr schwer und war mir unangenehm, weil es ungewohnt war nach 10 Jahren, das Du zu verlassen, bedeutet auch die Augenhöhe zu verlassen in der Ebene. Wir haben unsere Beziehung bewusst im Laufe der Jahre von gleichberechtigt und Augenhöhe auf eine asymmetrische Beziehung und nicht Augenhöhe verändert. Das Du bringt mich aber leicht dazu alles zu vergessen und davon zu galoppieren. Im Täglichen Stress funktioniert das nicht. Ich möchte keine Augenhöhe und ich möchte auch nicht das Mirjam mich wie andere Menschen behandelt, ich bin ihre Frau und ein besonderer Mensch und genauso möchte ich das sie mit mir umgeht. Und das euchzen bringt das gut zum Ausdruck.
      Mit meinem jetzigen sub habe ich die Regel aufgestellt, dass sobald er sein Halsband anhat, er mich mit "Sir" zu adressieren hat. Schon damals ist mir aufgefallen, dass dieses eine Wort in der Anrede eine ziemliche Auswirkung auf die Session hat. Über das siezen habe ich dabei noch nie nachgedacht, muss jedoch sagen, dass der Gedanke doch ansprechend ist.
      Wird wohl etwas sein, was ich die nächsten Male, wenn ich ihn sehe umsetzen werde.
      Ich sieze meinen Herrn sobald wir im Kontext sind. Außerhalb reden wir ganz normal miteinander. Wir haben zum Beispiel (wenn wir uns nicht sehen) einen Chat bei WA und einen bei Threema, so dass wir auch da nicht durcheinander kommen - war am Anfang etwas ungewohnt, weil wir tatsächlich oft sehr zeitnah in beidem was schreiben...
      Das siezen war für mich zu Beginn sehr ungewohnt und ich habe ziemlich geschluckt, als er die Regel aufgestellt hat, weil ich Angst hatte, dass dadurch eine seltsame Distanz entsteht. Aber innerhalb kürzester Zeit war es für mich völlig normal und Distanz nehme ich überhaupt nicht wahr! Ich fände "euchzen" wohl schwieriger, einfach weil es sich oft etwas lustig anhört...
      Hm, ich glaub ich habe gerade die für mich natürlichste Anrede gefunden.

      Bin mit Herr, Meister oder anderem nicht kopfmäßig befreit. Ist in meinem Kopf zu sperrig, nicht intuitiv.

      Dank an @WhiteYuky ...
      Du hast Sir in meine Überlegungen gebracht ... und intuitiv habe ich ein Sire daraus gemacht.
      Was auch zu meinem "euchzen" passt...

      Mal sehen, das nächste Mal werde ich es testen. :thumbsup:
      - Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. -
      Hermann Hesse
      Hallo, ich bin überwiegend Sub, hin und wieder switche ich auch mal, wenn die Situation und Tagesform es mit sich bringen. Ich find s irre geil, zu den Tops, besser noch gegenseitig, zu siezen.

      Es gibt tatsächlich einige meiner Männer, die sich darauf eingelassen haben und das mittlerweile auch verlangen.
      Der Knackpunkt dabei: Es kickt nur, wenn es verbindlich und allgemeingültig I M M E R benutzt wird, das hin- und herswitchen ist ungeil und macht die Sache albern.

      Es gibt da mehrere Möglichkeiten: bei einem Top sage ich "Sie" und Herr + Nachnamen, auch bei e-mails und Messages. Er sagt "Sie" und den Vornamen. Beim Sex oder Domination auch mal Kraftausdrücke.

      Bei zwei anderen, die Sub sind, gilt auch "Sie" und Herr + Nachnamen, und die beiden siezen mich zurück und sagen auch Herr + Nachnamen. Wenn es rund geht, lasse ich bei einem Sub auch mal das Herr weg und nehme NUR den Nachnamen.

      Das ganze ist nur gut, wenn es konsequent durchgezogen wird, d. h. es wird auch ohne unmittelbarem SM gesiezt und ordentlich angeredet, es wurde sogar schon bei Konflikten durchgezogen. Nach vielen Jahren denken wir auch nicht mehr drüber nach.

      Wenn es aber mit jemandem versucht wird, der es NUR bei der Session will oder es innerlich albern findet, dann funzt es nicht und es wird dann auch eingestellt.

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      Es ist für mich total spannend, die ganzen Meinungen zu dem Thema zu lesen :)

      Ich persönlich würde als sub instinktiv erstmal in den Pluralis Majestatis "rutschen". Für mich fühlt sich das bei einem Machtgefälle am natürlichsten an. Das gibt dem Ganzen einen ganz anderen Beiklang. und wenn ich duzen oder den Vornamen benutzen soll verhalte ich mich durchaus anders, als wenn ich"Herr" und "Ihr" sage.

      Außerhalb des Gefälles bin ich aber mehr ein Fan des Duzens. Wobei da ja dann die Frage bleibt: Gibt es in der gemeinsamen Kommunikation ein "außerhalb des Gefälles"?
      "I aspire, Sir, to be better than I am."
      -Data-
      >Was bedeutet das für euch?
      Im Endeffekt muss es für beide Seiten passen, wenn einer sich dabei wohlfühlt, nutzt es beiden nichts. Ich persönlich bin allerdings ein Fan von förmlichen Anreden im Kontext des Machtgefälles. Es ist ein Ausdruck von Respekt, Wertschätzung, Höflichkeit, Zurückhaltung und Unterwerfung gegenüber dem dominanten Part. Das Duzen einer FemDom empfinde ich daher als nicht angemessen.

      Statt dem "Sie" bevorzuge ich allerdings die 2. Person Plural (Ihr/Euch), Sub sollte geduzt werden. Im Gegensatz zu "Sie" wird "Ihr/Euch" im Alltag nicht verwendet, und symbolisiert somit nochmal was Besonderes, wenn man es benutzt. Zu Beginn einer Beziehung ist es zwar etwas gewöhnungsbedürftig, das gibt sich aber.

      >Was löst das in euch aus?
      Die damit verbundene Distanz, Unterwerfung usw. löst einen gewissen Reiz aus und ich kann damit besser in meine Rolle finden. Es hebt wunderbar die Rollenverteilung und Rangordnung hervor. Ich schätze es umso mehr, wenn FemDom dem auch nicht gleichgültig gegenübersteht und auf diese Umgangsformen ebenfalls Wert legt. Auch mag ich feste Vorgaben bei der Anrede, wobei mir persönlich "Madame" am besten gefällt. Interessant finde ich übrigens darüber hinaus, über sich selber nur in der 3. Person Singular reden zu dürfen z.b. in Rollenspielen ("Darf Ihr Diener jetzt den Kaffee servieren?"). Da muss ich echt aufpassen, wie ich meine Sätze formuliere :)

      >Ergibt sich daraus zwangsläufig eine Distanz für zwischen den Partnern?
      Es wird eine soziale Distanz aufgebaut, und das finde ich im D/s Kontext spannend. Ich möchte das ja gerade in einer D/s Konstellation spüren, ich möchte nicht auf einer Ebene mit meiner Herrin stehen, sondern merklich darunter, ein klares Machtgefälle. Allerdings bleibt die emotionale Nähe in Innigkeit davon unberührt und verstärkt sich evtl. sogar, wenn beide diese Distanz anstreben. Mit einem Siezen mir gegenüber würde ich allerdings Schwierigkeiten haben, da ich das mit emotionaler Distanz assoziiere.

      Auf Augenhöhe wird "du" verwendet. Auch im allgemeinen Leben bin ich eher für das "du" als fürs "sie" zu haben.

      subbietom schrieb:


      Statt dem "Sie" bevorzuge ich allerdings die 2. Person Plural (Ihr/Euch),
      ...
      "Darf Ihr Diener jetzt den Kaffee servieren?").
      Müsste es dann nicht "Euer Diener" heißen? "Ihr Diener" wäre doch wieder gesiezt...
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!