Verantwortung des Doms

      Da muß ich wohl noch Nachbesser, da ich mich da nicht vernünftig Ausgedrückt habe mit meinem angesprochenem Unterschied zu einer Spielbeziehung.

      Ich habe es dewegen angeführt, da ich selbst noch keine Spielbeziehung hatte in der ich D/S ausgelebt habe und es daher nur von meiner Seite aus betrachten kann. Meine Sätze gelten sicher auch für eine
      Spielbeziehung die nur temporär D/S umsetzen. In den Ausführungen kann ich Lernende nur zustimmen.

      Für mich gehören D/S um es extrem Tief zu erleben in eine 24/7 Beziehung in der Liebe ein Bestandteil ist. In einer solchen Beziehung lernd man sein Gegenüber mit allen Faceden kennen und hat keinen Rückzugsort, oder Auszeit.
      Ich gehöre in diesem Fall zu den glücklichen die es so erleben dürfen.

      Gruß

      Rogerman
      Dominanz hat nur einen edlen Charakter, wenn sie mit Menschlichkeit und einer gereiften Persönlichkeit, die eine innere Ruhe ausstrahlt, einhergeht.
      @redcat

      jetzt warst du schneller. Ich sehe das nicht anders als ihr...


      Mir scheint die Verantwortung sehr groß zu sein, zumindest wenn man
      anfängt auf eine bestimmte Art zu spielen.....


      Ich meinte nicht unbedingt die Verantwortung vollständig zu übernehmen aber z.B. aufzuhören, wenn das Safword fällt oder um in deinem Beispiel zu bleiben nach blauen Estremitäten Ausschau halten oder eben aufzuhören zuzuschlagen, wenn es Augenscheinlich riskant wird. Da ist aber der Knackpunkt, aufhören zu können, das ist Doms Verantwortung meine ist das Safeword zu nennen, wenn es nötig ist und wie du beschrieben hast im nachhinein sollte er da sein. Im Übrigen weiß ich selbst nicht ob ich immer aufhören könnte.

      Ab dem Moment sehe ich ihn in der Pflicht noch ein bisschen um mich zu sein.



      Was den eher D/S lastigen Bereich angeht, kommt es sehr darauf an, was genau im Kopf des anderen passieren soll, was soll angesprochen werden?


      Ich habe vor dieser Art des Spiels großen Respekt, nein ich habe vor
      allem vor den Menschen, die in der Lage sind an den Grenzen des anderen
      stehen zu bleiben und sie nicht einfach zu überschreiten Respekt....
      Und wenn es problematisch ist sie vorher festzulegen, wie erkennt der dominante Part, wann er sie erreicht hat? So viele Fragen.


      Man muss nicht so spielen, in diesem Bereich gilt einmal mehr jeder so wie es ihm gefällt. Dennoch hat Adrian im D/S Bereich von psychischen Implikationen geschrieben. Mein empfinden ist einfach, wenn man an einen kreativen Dom gerät, kann man nicht alles vorhersehen und ja ich weiß dafür ist dann das Safeword da, dennoch wäre es dem Spiel zuträglicher vorher Grenzen zu setzen.

      Die Frage die sich mir aber ernsthaft stellt ist, wie lege ich diese Grenzen im D/S Bereich fest und muss ich das überhaupt? Ok das ist off topic.

      Mal kurz zu redcats Frage von negativen Erfahrungen und Machtmissbrauch.

      Sub sagt das Safeword, die Session wird beendet und Sub darf wie immer neben dem Bett auf dem kalten Boden Platz nehmen.
      Soweit so gut weil Dom aber um die Angst in der Dunkelheit und die Panikzustände in geschlossenen Räumen weiß löscht er das Licht und schließt die Tür ab.


      redact deine Frage noch beantworten will.

      Er muß für sein Handeln die Verantwortung übernehmen und alles was er auslöst und was sich dadurch ergibt.

      Ich versuche es an einem Beispiel fest zu machen, welches sich für mich im D/S Bereich abspielt.

      Ein Herr geht mit seiner Sklavin auf eine BDSM-Party, setzt sie auf einen Barhocker, fesselt ihre Beine seitlich an diesem fest. Wie sie gekleidet ist, oder gar nackt ist überlasse ich euch.
      Sie bekommt den Befehl kein einiges Wort zu reden und sich sonst nicht zu bewegen.
      Der Herr zieht sich zurück und lässt sie alleine, um sie zu testen. Aus sicherer Entfernung beobachtet er seine Sklavin und ihre Reaktionen.

      Je nach Sklavin löst er unterschiedliche Gefühle und Emotionen aus, bis hin zur Panikattacke. Natürlich werden einige sagen .. pahh .. die Situation lässt mich kalt und wird sicher nicht extrem. Dafür hat jeder aber seinen schwachen Punkt. Mir geht es darum das die Gefühle und Emotionen nicht ganz einfach auf Null gestellt werden können und hier viel Verantwortung und Sklavin gut kennen notwendig ist.
      Herr hat sie psychisch in diese Situation gebracht und etwas ausgelöst, dafür steht er gerade.

      Sklavin wird in dieser Situation mit sich selbst kämpfen und hier unter Umständen ihre Grenze nicht sofort erkennen und vor allem auch nicht versagen wollen, ihren Herrn blamieren usw..
      Daher greift ihre Verantwortung für mich erst, wenn die Situation die vom Herrn erstellt worden ist,
      samt aller notwendigen Gespräche und Hilfestellungen danach auf normal sind. Dann muß sie für sich entscheiden ob ihr Vertrauen und ihre Selbsteinschätzung neu zu überdenken ist und die Verantwortung für sich übernehmen.

      Gruß

      Rogerman
      Dominanz hat nur einen edlen Charakter, wenn sie mit Menschlichkeit und einer gereiften Persönlichkeit, die eine innere Ruhe ausstrahlt, einhergeht.
      Grundsätzlich trägt der Dom Verantwortung in seinen Handlungen und Taten. Doch fängt das nicht nur im Spiel an, es fängt mit banalen Sachen an, wie er überhaupt mit Sub umgeht z.B. Wenn Beleidigungen und Strafen nicht gewollt sind, sollte Dom nicht immer auf der Schiene zu landen versuchen. Natürlich muss man hier auch sehr stark unterscheiden, leben beide in einer Beziehung die ein Dach zusammen teilen oder eine Spielbeziehung bzw. etwas Vergleichliches. Bei zusammenlebenden Paaren sind bestimmte Entscheidungen die ein Dom gegebenenfalls übertragen bekommt lebensnotwendig. z.B. die Kontrolle über Geld

      Doch in jeder Art der Beziehung ist es wichtig das Ehrlichkeit von Anfang an sein sollte. Denn auch wenn Sub hinterfragen kann, stützt sie sich klar auf viele Aussagen von ihm. Warum sehe ich das so wichtig? Ich habe als Dom und somit als Mensch in der Beziehung einen sehr gravierenden Fehler gemacht und gelogen. Was so an sich betrachtet nicht Weltuntergang bedeuten würde, aber diese Lüge(n), denn es bleibt ja nicht bei einer, aus einer erwachsen dann immer mehrere, habe ich ein Kontrukt aufgebaut, was am Ende nur brechen konnte / musste. Denn mir war die Verantwortung nicht bewusst, was damit auslöse. Mein Verhalten wurde mit der Zeit immer diffusser und statt das sich meine Sub auf mich verlassen konnte, wurde ich selbst immer mehr der Unsicherheitsfaktor. Ich wollte führen und das sie sich fallen lässt, aber ich konnte die Sicherheit nicht geben, wie auch war ich doch zu sehr beschäftigt mit mir selbst. Derweile hat sie sich immer mehr Gedanken um mich gemacht und am Ende als die Lüge herauskam, war es so das alles umsonst war. Das ganze Gedanken machen , die ganzen Stunden die dafür ins Land gegangen sind und ich? Ich war blind und habe ganz klar und wenn auch für mich unterbewusst aber nüchtern betrachtet bewusst verantwortungslos gehandelt!

      Ich habe hier ganz klar die Verantwortung unterschätzt, die ich schon allein mit meinen Aussagen trage. Denn hier beginnt das Vertrauen zu allererst und wenn dieses Urvertrauen gestört ist oder fast zerstört, dann wird es schwer darauf wieder aufzubauen. Aus diesen Anfängen baut sich langsam ein Haus in dem der Dom immer mehr Aufgaben übertragen bekommt und Sessions sind meines Erachtens nur die Spitze oder die Krönung.

      Gruß Epi
      ich mag auch meine sicht dazu beitragen...

      in einer (vanilla) liebesbeziehung, verschenke ich meinen körper und mein herz, nimmt mein partner dieses geschenk an, hat er die verantwortung damit sorgfältig umzugehen (also nicht grob leichtsinnig oder gar absichtlich zu verletzen).

      in einer D/s beziehung verschenke ich meinen körper, mein herz und meine seele. nimmt mein partner bzw. dom dieses geschenk an, hat er die verantwortung damit sorgfältig umzugehen (siehe oben).

      der unterschied ist für mich, ein gebrochenes herz ist scheiße, aber ich (!) kann damit leben. eine zerbrochene seele ist eine GANZ andere hausnummer.

      für mich ganz persönlich ist die D/s beziehung zu meinem partner/dom ein um dimensionen intensiveres gefühl, als liebe.
      ich mache mich nackt, bin emotional absolut schutzlos, ich erwarte also das er mir entsprechend wertschätzend und emotional zugewand gegenüber tritt und das er -bei bedarf- für mich die schützende mauer ist, die ich -in die absolute submisson getriggert- nicht mehr habe.

      ich denke auch das es einen unterschied macht, wenn sub sich bis an einen gewissen punkt seelisch hingibt/öffnet und man an bzw. in diesen grenzen spielt, oder ob dom sub über diesen punkt hinaus triggert.

      um damit mal auf die eingangsfrage einzugehen:
      wenn sub und dom nicht absolut ehrlich miteinander sind, kann da ein einziges wort oder eine einzige handlung unabsichtlich eine gewalltige lawine auslösen, da hilft auch kein safeword. je nachdem wie viele päckchen sub nun aus ihrer/seiner vergangenheit mitbringt, kann das für dom verdammt anstrengend werden. je mehr dom sub dazu bringt die schutzmauern abzubauen (also schwach zu sein), desto mehr muss er eben im zweifel auffangen können und wollen (also stark sein), damit das ganze in waage bleibt, sonst bleibt einer von beiden auf der strecke.

      und wieder kann ich nur für mich sprechen, aber... wenn ich wirklich komplett im D/s submodus bin, habe ich in der akuten situation kein bewusstsein für limits mehr, dann "fliege" ich. in diesen modus komme ich aber auch nur, wenn mein dom mich rein triggert und er kennt meine knöpfe und er geht damit entsprechend bewusst und verantwortungsvoll um!

      ich könnte das für mich persönlich niemals ohne diese tiefe emotionale verbundenheit (die wie bereits erwähnt über das hinausgeht, was ich bislang als liebe zwischen mann und frau kennenlernen konnte, sondern eher der wesentlich tiefer verwurzelten verbundenheit zwischen eltern und kind gleicht), auf die ich mich in einer spielbeziehung schlicht nicht einzulassen in der lage wäre.
      Sehr spannender Thread, und dafür schätze ich das Forum auch - es bringt einen immer wieder dazu, die eigenen Ansichten auch für sich selbst zu präzisieren.

      Richtig, @Munro, im Prinzip sind wir gar nicht sooo weit auseinander, ich reagiere nur sehr heftig darauf wenn jemand eine Spielbeziehung auch nur in die Nähe der Ecke "unverbindlich und ohne emotionale Verpflichtung" stellt, als ob das völlig selbstverständlich so wäre. Da haben wir auch schon einen meiner Trigger :D
      Ich finde es eben nur sehr bedenklich, das Bild entstehen zu lassen, man bräuchte in einer Spielbeziehung generell weder Verantwortung noch Verpflichtungen für einander zu übernehmen. Kann so sein. Muß aber nicht. Ebenso wie es ja auch in einer Stino-Affäre den emotionslosen ONS, die unkomplizierte Freundschaft Plus oder eben die emotionale "Zweitbeziehung" gibt.

      Und deshalb kann man das offenbar einfach nicht pauschal sehen, denn es gibt solche und solche Spielbeziehungen und solche und solche Subs. Manche sind "pflegeleicht" und unkompliziert wie offenbar @redcat, und dann brauchte es natürlich auch weniger Verantwortung seitens Dom nach der Session. (Verantwortung für Dinge die er während der Session tut nehme ich jetzt mal aus - denn da sind wir glaube ich alle ähnlicher Meinung).

      Das ist aber nicht immer und zwangsläufig so, manche Subs brauchen eben mehr Aufmerksamkeit und Pflege, hierauf sollte man sich dann aber bereits von Anfang an verständigt haben. Konkretes Beispiel aus meiner Spielbeziehung. Wenn ich von vornherein klargestellt habe, dass ich - erfahrungsgemäß weil affärenerprobt - intensive Gefühle investieren werde und diese auch gar nicht vermeiden will, und wenn Dom sich darauf einläßt (das gehört ja alles zu den Dingen, die man in der Kennenlernphase miteinander besprechen sollte), dann übernimmt er damit durchaus eine Verantwortung für mein Wohlergehen, und das hat @Xtina2014 sehr gut ausgedrückt: "Dazu gehört für mich eben auch, das er nach dem Spiel nicht einfach weg ist und sich nicht weiter für mich interessiert." Vor allem letzteres ist für mich sehr, sehr wichtig - er muß nicht physisch präsent sein nach und zwischen den Sessions, aber er muß psychisch für mich greifbar sein und mir das Gefühl vermitteln können, dass ihm mein Wohlergehen am Herzen liegt.

      Und wenn etwas für mich Neues und/oder sehr Intensives in der Session geschehen ist, gerade im D/s-Bereich, dann muß ich die Gelegenheit erhalten, darüber reden/schreiben und es verarbeiten zu können. Auch hierfür ist es notwendig, dass Dom zwischen den Sessions jederzeit ein Ohr für mich hat, und mir das Gefühl gibt, für mich als seine Sub da zu sein.
      Dass Dom nach einer Session jederzeit in der Lage sein muß, seine Sub notfalls auch bei einem unvermittelten Absturz auffangen zu können brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen, das gehört ja wohl zum Dom-Ehrenkodex... und selbst so etwas geht u.U. sogar via Mail, wenn Dom nicht körperlich präsent sein kann und seine Sub gut kennt, aber auch das ist etwas das man vorher besprechen und abstecken sollte, und auch das funktioniert sicher nicht bei jeder Sub. Für andere Subs als mich könnte es z.B. sein, dass sie ihren Dom in der Verantwortung sehen, bei einem Absturz auch körperlich anwesend zu sein, weil sie dies eben brauchen. Wenn man Verantwortung also generalisieren will, dann wohl, dass Dom individuell wissen sollte was seine Sub braucht und was ihr guttut. Dazu muß er sie kennen und dazu muss sie ihn zumindest ausreichend interessieren...

      Das sind konkrete Beispiele zu meinem persönlichen Fall und gehört zu den Rahmenbedingungen, die wir vorab so festgesteckt haben.
      Ich denke man kann es mit Tabus vergleichen - diese werden ja auch vorab besprochen und bilden dann den Rahmen, innerhalb dessen man sich zu bewegen hat. Und wie eine Tabuliste ist auch eine (stillschweigend getroffene) Verantwortungsliste sehr individuell und ganz auf die jeweilige Sub zugeschnitten. Und wie eine Tabuliste einzuhalten ist, sollte auch die Liste der Verantwortlichkeiten eingehalten werden. Und wie es jedem Dom freisteht, zu Beginn zu sagen "wenn das und das ein Tabu für Dich ist, passen wir nicht zusammen", so steht es auch jedem Dom frei, zu Beginn zu sagen "diese spezielle das übliche Maß übersteigende Verantwortung ist mir zu viel, so passen wir nicht zusammen". Nur wenn das Spiel mal läuft - dann läuft es, und dann sollte man sich an die Vereinbarungen halten, die man getroffen hat...

      Und @sabeth: Wunderbar ausgedrückt, kann ich 1:1 so unterschreiben! Aber es funktioniert - für mich - eben auch in meiner Spielbeziehung.

      Lernende schrieb:

      "Dazu gehört für mich eben auch, das er nach dem Spiel nicht einfach weg ist und sich nicht weiter für mich interessiert." Vor allem letzteres ist für mich sehr, sehr wichtig - er muß nicht physisch präsent sein nach und zwischen den Sessions, aber er muß psychisch für mich greifbar sein und mir das Gefühl vermitteln können, dass ihm mein Wohlergehen am Herzen liegt.


      Dem kann ich nur zustimmen , Spielbeziehung bedeutet nicht keine Verantwortung zu haben ,sondern Dom muß ansprechbar sein und interssiert an dem wie es seiner sub geht und somit Verantwortung übernehmen.
      Wenn man füreinander-da-sein als Beispiel für übernommene Verantwortung sieht, versteh ich diese Diskussion etwas besser. Das hätte ich ehrlich gesagt als selbstverständlich angesehen, auch dass er sich während des Spiels um mich kümmert und auf meine Sicherheit schaut. Wenn ich mich darauf nicht verlassen könnte, würde ich nicht mit ihm spielen, das hat für mich nur was mit vertrauen zu tun und ist Grundvoraussetzung für mich. Daher hätte ich das nicht als spezielle Verantwortung des doms gesehen. Eher als meine Verantwortung, dass ich mir einen Partner aussuche, von dem ich diese Umsicht erwarten kann.
      die hier beschriebenen Fälle , auch Ehrlichkeit usw sind für mich ganz normale zwischenmenschliche Geschichten, wie sie auch in anderen Beziehungen vorkommen. Nicht falsch verstehen, aber es gibt auch in vanilla Affären Leute, die nach dem Sex noch kuscheln, reden was auch immer wollen und brauchen und das auch einfordern, das hat für mich wenig mit Verantwortung zu tun sondern mit einer Vereinbarung, die man eben zu Beginn trifft.
      Als Verantwortung übernehmen würde ich sehen, wenn Dom zb finanzielle Angelegenheiten der sub übernimmt. Verzockt er ihr Geld, kam er der Verantwortung seine sub gegenüber nicht nach.
      Oder, dass er sie nicht outet, wenn ihr das schaden würde.
      Bei gefährlichen Praktiken sehe schon die Verantwortung, dass er sich kundig macht aber das sehe ich wiederum auch bei beiden.

      Vielleicht definiere ich die Dinge einfach nur anders?
      Ich denke, dass, wenn ein Pärchen neu auf bdsm Entdeckungsreise geht, die Verantwortung über die weitere Entwicklung bei beiden gleich liegt. Erst später, wenn Dom sub besser kennt und einschätzen kann, kommt vielleicht da mehr Verantwortung auf ihn zu, wenn sie die KomfortZone verlassen. Bei sub bleibt allerdings immer die Verantwortung, die Grenzen zu ziehen. Mit entsprechender Kommunikation sollte das aber kein Problem sein.
      Also keine Panik beim Einstieg.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      red schrieb:

      Nicht falsch verstehen, aber es gibt auch in vanilla Affären Leute, die nach dem Sex noch kuscheln, reden was auch immer wollen und brauchen und das auch einfordern, das hat für mich wenig mit Verantwortung zu tun sondern mit einer Vereinbarung, die man eben zu Beginn trifft.


      Richtig, das ist doch ganz meine Rede... und deshalb reagiere ich wahrscheinlich einfach nur empfindlich wie Spielbeziehungen hier manchmal dargestellt werden ("ja, in einer richtigen Beziehung ist das natürlich was anders... aber in einer bloßen Spielbeziehung..."). Da gibt es eben auch solche und solche, wie eben auch bei Stino-Affären zwischen One night stand und Liebesaffäre die ganze emotionale Bandbreite möglich ist, und da muß man eben vorher den gemeinsamen Rahmen abstecken.
      Und für mich gehen wie auch für @Sabeth meine Gefühle im Rahmen meiner Spielbeziehung weit, weit über das hinaus was ich je im Stino-Bereich erlebt habe, und da sehe ich sehr wohl Dom in der Pflicht, mit dem Geschenk "Körper, Herz und Seele", das ich ihm mache, verantwortungsvoll umzugehen.

      Also finanzielle Verantwortung für mich zu übernehmen, oder für mein Alltagsleben - um Himmels willen... das ist eine Verantwortung, die ich persönlich mir sogar absolut verbitten würde.

      Das Thema "Verantwortung" ist also offenbar wirklich eine individuelle Definitionsfrage, deren genaue Bedeutung und Reichweite man vielleicht einfach vorher miteinander absprechen sollte, dann braucht es auch unerfahrene Doms nicht zu schrecken.
      Für mich ist die Verantwortung dieselbe, wie in jeder engeren und intimen zwischenmenschlichen Beziehung.
      Beide haben die Verantwortung miteinander vertrauensvoll und achtsam umzugehen, die Beziehung zu pflegen und zu schützen.
      In einer Beziehung in der BDSM eine große Rolle spielt, geht es um andere Bedürfnisse, jedoch die Verantwortung bleibt dieselbe.
      Ob Dom oder Sub, beide sollten in der Lage sein, Veratwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
      Das geschieht eventuell auf unterschiedlicher Art, aber beide haben sie.
      Verantwortung ist für mich etwas, was man nicht abgeben kann.
      Okay. Das waren jetzt schon mal eine Menge schöner und auch Einsicht vermittelnder Beiträge (klingt komisch, ist aber so... ;) )
      Worum es mir eben geht ist nicht der Bereich der Verantwortung, den ich in einer normalen Beziehung ja auch habe. Das ist mir klar.
      Was mich eben interessiert ist der Bereich, der eben weiter geht. Wenn ich eine D/s Beziehung aufbaue, dann liefert sich Sub mir ja praktisch aus...
      hm erst denken, dann schreiben.
      Denn wenn ich noch ein bisschen weiter denke, könnte ich nach einiger Zeit, also nachdem ich meine Partnerin gut kennengelernt habe, auch in einer Vanilla-Beziehung
      meinem Partner ganz übel mitspielen und ihn heftig verletzen.
      Also stellt sich die Verantwortung des einzelnen gar nicht anders dar, als in einer Vanilla-Beziehung.
      Das würde ich jetzt mal als Fazit stehen lassen.
      Mit dem kleinen Unterschied vielleicht, das ich beim BDSM eher mal an die Grenzen komme...
      Mir ist aufgefallen, dass hier gerne zwischen D/S und SM Beziehung unterschieden wird. Natürlich habe ich als Dom eine Verantwortung, wenn ich jemanden körperlich züchtige, ich nehme mal an das fällt dann unter den SM-Teil.

      Aber die Verwantwortung in der D/S-Beziehung ist meiner Meinung nach deutlich höher anzusiedeln. Denn da spielt die Psyche mit, und dort jemanden (gewollt oder ungewollt) zu verletzen, kann schneller passieren als man denkt.

      Neben der körperlichen Züchtigung lieben wir beide es, wenn ich mir Spiele ausdenke, die meine Dienerin in der Öffentlichkeit ausführen "darf" (natürlich so, dass wir keine Gesetzteswidrigkeiten begehen), diese "Spiele" zielen ganz aufs Kopfkino, auf die Psyche, auf den Schatten, über den es zu springen gilt. Meine Dienerin will das auch, deswegen versuche ich es ihr zu ermöglichen, weil sie auch in dem Bereich ihre Grenzen überschreiten will.

      Das hat mit einfachen Dingen angefangen, wie z. B. mit deutlich sichtbarem Halsband im Restaurant essen gehen. (Hat sie damals unheimlich Nerven gekostet, ist heute breits Routine) Sich also "outen". Ich könnte jetzt noch eine Reihe von Beispielen aufzählen, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.

      Um Herauszufinden, wie weit ich dabei gehen kann, habe ich es vorher als Geschichte erzählt, bzw. als Mail geschrieben. Dann haben wir darüber gesprochen, ob sie es sich vorstellen kann, so etwas zu tun. So habe ich mich als Dom langsam an Möglichkeiten, Nogos, und "noch zu früh" für Dinge herangetastet, die, wenn ich sie einfach organisiert hätte, meine Dienerin vor vollendete Tatsachen gestellt hätte, genau das Gegenteil bewirkt hätten. Ich hätte sie bloßgestellt, hätte ihre Psyche vergewaltigt. Das zu vermeiden, da sehe ich eine große Verantwortung für mich als Dom.
      Hallo Adrian, ich würde spontan mal sagen: Häng das nicht zu hoch mit deiner Sorge um die Abhängigkeit der Sub. Es ist, wie du ja auch sagst, eine Frage des inneren Selbstgefühls, ob ein Mensch bei sich ist und bleibt oder ob er in Abhängigkeiten gerät. Und es ist ganz bestimmt keine Frage des Geschlechts oder der Neigung. Eine Sub kann durchaus gehen, wenn das, was sie mit einem Dom erlebt, nicht erfüllend für sie ist. Und was glaubst du, wie viele Doms mit einem lausigen Selbstwertgefühl abhängig sind von der "Anbetung" ihrer Sub und wenn die verschwindet, zerbröseln sie wie altes Brot.