Wie steht ihr zu den "im Kopf" Tabu-Rollenspiel-Szenarien?

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      Wie steht ihr zu den "im Kopf" Tabu-Rollenspiel-Szenarien?

      Moin,
      letztens Sprachen wir mal darüber, wie die doch teilweise recht geschockt und negativ die Meinung vieler Aussieht, wenn man im BDSM Kontext Rollenspiele auswählt die Gewisse Grenzen oder Tabu Themen angehen oder überschreiten.
      Sachen wie Priester und sündiges Mädchen oder auch Lehrer(in) und Schüler, Vollzugsbeamte(r) und Sträfling (gibs davon eine weibliche Form?) oder etwas stärkere Mindsets wie Vergewaltiger(in) und Opfer, Ageplay oder auch von Inzest Fantasien hörte ich schon.

      Die Frage die mich beschäftigt, lautet: Wie ist eure Meinung darüber?
      Würdet ihr Mindsets verwenden und im Rahmen wirklich strict ausleben?

      Natürlich unter der Vorraussetzung dies in einem Spielrahmen zu machen.

      Bin gespannt auf eure Meinungen!

      Best wishes!
      Zwickmühle... 8|
      Das nicht Alles, was im Kopf kickt, es real auch tut, darüber sind sich glaube ich Alle einig.

      Vielen geht es möglicherweise ähnlich wie mir, dass entweder der Mut und/oder das Eingeständnis diese "Dinge" zu mögen sich selbst und Anderen gegenüber fehlt, um zumindest einen Versuch zu machen, wie sich diese Fantasien real anfühlen.
      Deshalb bleiben diese Gedanken/Fantasien ausschließlich hinter meiner Stirn, auch wenn ich mir dadurch evt. etwas versage. Doch so bleibt zumindest der Kopfkick, welcher - sollte es real eben nicht den gewünschten Effekt haben - verloren wäre.
      Im Kopf vorhanden und mein Herr hat es geschafft, dass ein oder andere aus mir rauszukitzeln und spielt nun gerne am Telefon oder ab und an auch während ner Session damit, indem er mir dazu Bilder in den Kopf setzt. Als Mindf*ck einfach nur :love: wobei wir beide wissen, es bleibt beim Kopfkino.
      Also ich hatte da bisher auch nicht so den richtigen Reiz an Rollenspielen. Wenn man mir das ganze schmackhaft machen würde, wäre ich aber sicher einem Ausprobieren nicht abgeneigt.

      Aber ob das wirklich was für mich sein sollte, finde ich aktuell fraglich. Jedoch wäre ich nicht das erste Mal von mir selbst überrascht worden.

      Und ich muss mich da your_provocation anschließen. Was sich in der Vorstellung genial anhört, muss es in der Realität noch lange nicht sein. Gilt andersrum natürlich genauso, von daher munter und offen bleiben ;)

      Gruß

      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Also sowas ist immer sehr individuell aber Priester / Beichte, Lehrer / Schüler oder Ageplay, Vollzugsbeamter und Sträfling...das ist doch mittlerweile normal und zählt schon zu Blümchensex, ich kenne jedenfalls genug Nicht BDSM Paare die sowas gerne machen ebenso wie Krankenschwester / Patient (ohne Klinikspiele^^)

      Inzest als Rollenspiel? Also ich denke wer darauf steht sollte man seine Eltern oder Geschwister ansprechen und nicht den Partner ich meine...wenn man dann ein Elternteil oder ein Geschwisterchen spielen soll...

      Rapegames gibts auch ausserhalb von BDSM aber doch deutlich seltener (glaube ich mal) jedenrfalls hatte ich 2 Freundinnen die solche Phantasien hatten und mit einer hab ichs auch ausgespielt aber Beide waren für BDSM an und für sich nicht offen, jedenfalls nichts was über "Normales" hinausgeht wie Handschellen am Bett also kein richtiges Bondage.

      Kickt mich was davon? Nun meine Oma hat einen Sohn durch den katholischen Dorfpfarrer bekommen also da wars mehr als Play ^^ Aber mich? Ne.
      Lehrer Schüler Phantasien hatte ich als ich noch zur Schule ging da auch im BDSM Rahmen aber das war eher, dass ich das Machtgefälle umkehren wollte weil ich es hasste wenn Lehrer mir was vorschreiben. Heute hab ich das gar nicht mehr und ich find die Darstellungen die ich davon kenne auch eher lächerlich weil die meist enorms chlecht gemacht sind ^^
      Inzest war bei mir nie ein Thema ich war aber auch Einzelkind. Obwohl es eine Zeit gab in der ich auf eine meiner Cousinen stand und unsere Eltern auch schon am mauscheln waren deswegen (ich komme ursprünglich aus dem Hochadel) also ich wär ned der Erste inner Familie gewesen der mit seiner Cousine zusammen gekommen wäre - allerdings hat das nicht lange angehalten und als unser Grossvater verstorben ist hat auch das Gerede in der Familie aufgehört.
      Ageplay...nein. Nichts gegen ältere Frauen aber es kommt drauf an wie viel älter und ich war mal Altenpfleger also...^^ Nein Danke. Anders herum...bin ich zu jung, wenn ich auf n Mädchen stehe das 10 Jahre jünger ist mach ich mich strafbar *g* Und ich will FRAUEN also mit Titten und Arsch - und sowas haben Frauen die jünger sind als ich halt meist noch nicht.
      Vollzugsbeamter und Sträfling...schon eher fragt sich nur in welcher Vollzugsanstalt ^^
      Rapegames...naja,...ist doch anstrengend ich mein...ich tu mir schwer selber zu kommen wenn ich dauernd aufpassen muss dass meine Partnerin nicht davonrennt, tritt, beisst,s chlägt etc ^^
      Grundsätzlich sind die Gedanken frei, das heißt also, dass es im Kopf jedes nur denkbare Spiel geben kann/darf und wenn man den/die richtigen Partner/-in dafür findet ist es umso besser, dass sich bestimmte tabuisierte Szenarien ausleben lassen.
      Natürlich ist der potentielle Wunsch nach einer inzestuösen Spielsituation sicher pathologisch und bei einem Therapeuten besser aufgehoben, nichtsdestotrotz würde ich auch das nicht generell verurteilen, so lange es unter erwachsenen, selbst-bestimmten Personen stattfindet.

      Da ich selbst ausgeprägte rape-fantasien kenne und dennoch auch die reale konfrontation erlebt habe, kann ich ebenfalls nur bestätigen, dass Realität und SM-Spiel oder auch nur kopfkino weit auseinanderklaffen..
      Spannende Diskussion ;)

      Ich für meinen Teil genieße die Authentizität der jeweiligen Situation sehr.
      Kopfkino kann es in jeglicher Facette geben, aber die Umsetzung eines Rollenspiels
      fällt mir deshalb schwer, weil ich den Dom nicht Spiele und ihn daher auch nicht in eine Polizist - Gefangene .. Spiel Situation verkleiden kann.
      Klar, kann man damit mal rumflachsen und lustig Spaß haben... Aber kicken tut mich die
      Realität viel zu sehr, dann wenn ich eben ich bin ;)
      Aber ganz generell, hätte ein derartiges kopfkino keine Grenze in Moral oder Konformität, nur in meiner Partnerin !

      Cheers

      der Giz

      Aida schrieb:

      Man braucht halt auch immer einen der versteht was man will und das ist nichts so einfach. Das vermeintliche "Tabu-Rollenspiel-Szenario" ansich ist für mich nicht das Problem, sondern entscheidend ist der/die passende(n) Partner dazu. Wird meine Fantasie dabei wirklich richtig verstanden und was genau ich in dem Szenario erleben möchte???


      Zu zu dieser Aussage gibt es eigentlich nur eine Ansage:

      Ich habe bisher noch keinen einzigen Dom Kollegen kennengelern der eine funktionierende Glaskugel sein Eigen genannt hat .... Am Ende musst du mit ihm reden und sagen was in deinem Kopf passiert... Wenn er gut ist, findet er dann eine Methode der Umsetzung die trotzdem noch deine Erwartung übererfüllt ;)

      cheers

      der giz
      Ich stehe Rollenspielen offen gegenüber.
      Da wir , also mein kleiner Sub und ich, auch den Aspekt des Ageplay ausleben, geht es auch quasi nicht ohne.
      Er möchte gerne das Gefühl haben umsorgt zu werden, erzogen, das jemand auf ihn achtet und ihn kontrolliert. Ich nehme ihm gegenüber einerseits die Position der liebevollen "Mutter" ein, aber ìch bin genauso seine "Herrin, Gebieterin, Göttin".
      Es ist sehr durchmischt, aber macht Spaß :)

      Mit reinem Ageplay könnte ich mir nicht anfreunden, das wäre mir zu wenig. Ich habe mittlerweile auch Leute kennen gelernt die es genießen als Baby ihre Zeit zu verbringen. Manche ohne , manche mit sexueller Komponente. Meins ist es nicht, aber jedem das seine.
      Ich glaube auch nicht das hinter diesem Spiel eine inzestuöse Sehnsucht steckt.
      Meist ist es doch eher der Wunsch nach Geborgenheit und Zuneigung und Wärme, wofür die Mutter /Vater -Kind /Baby Beziehung das Sinnbild ist.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Ich finde es gibt nichts was es nicht gibt und wenig was sich überhaupt nicht umsetzen läßt! Und darauf kommt es doch an, genau das macht doch erst Sinn wenn sich zwei menschen auf wirkliche Grenzerfahrungen einlassen! Jedoch sollte man sich auch überlegen ob es wirklich sinnvoll ist überall mitzumachen. Das gilt für beide Seiten!

      Ich kenne einige Frauen deren größte Begierde es ist vergewaltigt zu werden! Sinnvoll ist es immer an die Grenzen zu gehen und darüber hinaus. Die einzige Grenze ist doch immer das man rechtlich einigermaßen abgesichert ist! Ob es allerdings für die betreffende Person sinnvoll ist gewisse Dinge zu erleben, oder auch nur in Sessions (oftmals "wieder") zu erleben, darüber sollte sich ein erwachsener Mensch schon im Vorfeld selber Gedanken machen.

      Bei meiner Ex (nicht Sklavin!) war es in dem Zusammenhang übrigens nicht möglich ohne körperliche Gewalt in Zusammenhang mit "Rapegame" Sex zu haben. Da hätte sie das abgelehnt. Allerdings kannte ich sie auch gut genug um zu wissen wie weit ich bei ihr gehen konnte und wann ich im Zweifelsfall aufhören mußte.

      Schwarze Grüße :evil:
      Ja, im Kopf habe ich eindeutig verschiedene Szenarien. Aber die sind reine Phantasie und werden es auch bleiben. Es kickt halt die Vorstellung, wie ich da gern fühlen und reagieren möchte.
      In der Wirklichkeit sieht vieles anders aus.

      Nehmen wir das Beispiel mit der Vergewaltigung. Ich könnte im Wissen um das Spiel z.B. einer Vergewaltigung nicht die Angst empfinden, die ich im Kopf möglicherweise als erregend finde. Eine echte Vergewaltigung hingegen würde soviel Angst freisetzen, dass es nicht mehr erregend ist. Und alles spielen und damit das Risiko eingehen, bei wirklich empfundener Angst über Bärenkräfte und den Mut der Verzweiflung zu verfügen und das Gegenüber möglicherweise schwer, wenn nicht gar tödlich zu verletzen?

      Es ist und bleibt "nur" ein Rollenspiel.
      Was ich nicht wirklich bin und fühle, kann ich nur spielen und ist damit nicht echt und auch nicht befriedigend.

      SirElijah schrieb:

      Die Frage die mich beschäftigt, lautet: Wie ist eure Meinung darüber?
      Würdet ihr Mindsets verwenden und im Rahmen wirklich strict ausleben?


      Vergewaltigungs- und Inzestfantasien sind sicherlich heftig, SirElijah, doch das Heftigste mir bekannte in dem Bereich wäre eine gespielte Tötung. An der Stelle wäre ich, bei aller Toleranz und Experimentierfreudigkeit, tatsächlich abgeschreckt.

      Ansonsten finde ich Mindsets durchaus ansprechend. Wer privat (z.B. Pen & Paper, LARP) oder beruflich (z.B. Rollenspiele in Fortbildungen) Rollenspiele macht, der vermag durchaus seine Fantasien ein wenig auszuleben. Natürlich lacht man gerade bei den ersten Versuchen schon mal, aber es soll doch auch Spaß machen. Und lachen entspannt.
      Vergewaltigungs-Fantasien sind tatsächlich relativ weit verbreitet. Doch finde ich gerade hier ein Safeword und eine Stop-Geste unerlässlich, weil hier die reale Gefahr besteht, dass das "Opfer" sich unvermittelt tatsächlich als Solches empfindet, unabhängig davon wie oft sie/er das bereits spielten.
      Selbst viele 'Vanillas' balgen gerne beim Sex um die Vorherrschaft. Eroberer sein wollen auf der einen Seite, erobert werden auf der anderen. Überwältigen ist somit ein weitverbreitetes Spiel zwischen Liebenden. 'Vergewaltigungs'-Rollenspiele gehen meiner Meinung nach schlicht einen Schritt weiter. Wie detailliert man das im Voraus abspricht, obliegt natürlich jedem Paar selbst. Doch z.B. Einbrecher und überraschtes Opfer gibt ein durchaus schönes Setting ab. :whistling:
      Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein Wertvoller. (Albert Einstein)
      Ich hole den alten Thread mal hoch, weil mich das Thema seit einiger Zeit beschäftigt.
      Meine Partnerin und ich spielen gerne Rollenspiele. Es hilft uns in die Situation zu finden, wir sind beide noch recht neu im Bereich BDSM unterwegs und es fällt uns leichter in die jeweilige dominante und submissive Rolle zu schlüpfen, wenn wir uns in ein Rollenspiel begeben.
      Szenarien wie Lehrer/Schülerin haben wir schon häufiger gespielt, ebenso Verhörspiele. Vor einigen Wochen kam meine Partnerin aber auf die Idee genau das vom Ersteller des Threads erwähnte "Priester und sündiges Mädchen" Szenario zu spielen und an der Stelle wusste ich erst einmal nicht weiter. Irgendwie fand ich es schwierig meinen Beruf sozusagen spielerisch in unser Intimleben zu integrieren.
      Genau so, oder noch schwieriger fände ich es schwierig Inquisitionsszenarien als Rollenspiel zu inszenieren, obwohl mir klar ist, dass das nur ein Spiel ist und nichts mit meinem Glauben zu tun hat.
      Trotzdem besteht ein gewisser Reiz dabei.
      Ich finde, solange es den Beteiligten gut tut, ist alles erlaubt. Das einzige Rollenspiel, das ich ablehne, ist etwas mit KZ Hintergrund oder dergleichen. Das finde ich pietätlos.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)