Eine Frage der Sichtweise. Rolle oder bewusstes Sein

      Mhhh, ich glaube schon, das der ein oder andere eine rolle "spielt".

      Von mir selbst ausgehend: ich bin ein wirklich sehr alltagsdominanter mensch, submissiv ausschließlich meinem dom gegenüber. Ihm gegenüber aber zu jeder zeit, da reicht ein entsprechender blick....das ist nicht sexuell, das ist meine eiiiigentliche Persönlichkeit.

      Ich habe eine angelernte dominanz, die durchaus außerhalb des sexuellen für mich inzwischen natürlich ist. Ein bisschen wie ein früh umtrainierter Linkshänder! Ich kann das auch sexuell, fand zumindest jeder vanilla bisher überzeugend und "geil", es ist aber klar eine rolle und erfüllt mich nicht, einen tatsächlich submissiven spielpartner vermutlich auch nicht. Vielleicht entdecke ich diesen teil meiner neigung noch, wenn ich im alltag nix mehr zu bedommen hab?
      Ich finde Sabeth hat es schön dargestellt, ich hoffe, ich kann es ähnlich treffend beschreiben.

      @Prae, ich denke, ich weiß wie du das gemeint hast und versuche mal meine Sichtweise bzw. Standpunkt dazu rüber zu bringen.

      Ich denke schon, dass es etwas unterschiedliches gibt, wobei der Begriff Rolle es zwar direkt beschreibt, dennoch missinterpretiert werden könnte.
      Mal von allen Punkte, jemanden als Mensch mit Respekt, Würde und Achtung zu begegnen, was man immer und überall tun sollte, kann eine Rolle eine Rolle sein, ober auch nicht. Klingt nun etwas verwirrend und ich würde gerne so manche runzelige Stirn oder hochgezogene Augenbrauen nun gerne sehen.

      Gehe ich ins Spiel mit einer Sub, die ihre Rolle spielt, so macht das natürlich Spaß und ich habe Freude daran und genieße es auch, doch wie lange diese Freude dann währt, wie lange das dann auch geht, ob nur ein paar mal, Wochen/Monate/Jahre etc... das ist dann wieder eine andere Geschichte.
      Gehe ich jedoch ins Spiel mit einer Sub, die genau das lebt, ihre submissive Seite als Teil von sich erlebt und nicht erspielt, dann ist das, für mich zumindest, etwas völlig anderes und die Luft scheint zu brennen.
      Meiner Meinung nach ein völlig anderer Zugang auf anderen Ebenen.

      Gleiches denke ich, gibt es bei den Doms, dies dürfte nichts sein, was nur eine Seite betrifft.

      Für mich bleibt hier die Frage offen, wem das am Ende nützt die Rolle zu spielen und für wie lange?!
      Jemand der seine Facette erlebt und damit lebt, der wird diese, wahrscheinlich, auf einer völlig anderen Ebene erleben und damit auch anders genießen.

      Um im Alltag den Gegenpart dessen einzunehmen, welchen man im Machtgefälle einnimmt, steht für mich hier überhaupt nicht in Konkurrenz zueinander, da dies zwei Teile des Lebens sind, die voneinander, meistens jedenfalls, absolut trennbar sind und nicht miteinander gleichzeitig aktiv sein müssen. Und der dominante Part in uns wird bei den submissiv angehauchten Menschen gerne zurück auf die Couch im Geiste weichen, um sich mit anzusehen, was nun passiert, wenn die Zeit reif ist. :D

      Für mich sind daher Switcher sehr faszinierend, im positiven Sinne, da ich es für mich nicht erklären kann, wie dies vereinbar ist.
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Ich probiere hier mal meine Ansicht als Anfängerin einzubringen.

      Wie ich hier gelesen habe, sind hier der Großteil, der geantwortet hat schon ziemlich erfahren und mit sich und seiner Neigung im Reinen.
      Dieses Forum hat mir sehr geholfen bzw hilft mir noch immer mich und meine Neigung zu akzeptieren.

      Dennoch ist es für mich noch immer leichter von einer Rolle zu sprechen, als von einem Teil meiner Persönlichkeit.
      Das heißt jetzt nicht, dass ich diese Rolle spiele bzw vorspiele.
      Es ist für mich zB einfacher es als Rolle zu sehen, in die ich unter den richtigen Umständen schlüpfe.
      Natürlich bin das dann noch immer Ich, aber das Wort "Rolle" schafft für mich eine Abgrenzung, die ich (noch) brauche.

      Gerade jetzt am Anfang ist es bei mir so, dass meine Gedanke vielleicht schon zu viel um das Thema BDSM kreisen.
      Natürlich habe ich mittlerweile gelernt, dass wenn man devot ist, dies nicht auch im Alltag sein muss/ist.
      Ich bin nun mal ziemlich dominant im Alltag und das auch gerne mal gegenüber einem Partner.
      Aber eben nur im Alltag.

      Es macht aber die Abgrenzung einfacher, wenn man es als "Rolle" bezeichnet, auch wenn das nichts mit vorspielen zu tun hat.
      Kemmts lei eina in die Stubn! :dance:

      Do spüt die Musi!
      Hm ... Ich habe die Überschrift dank des Einleitungstextes gar nicht so verstanden, dass man etwas vorspielt.
      Ich hatte es eher so verstanden, dass hier die Frage danach war, ob wir in eine "Rolle" schlüpfen und dann eine Session, ein Liebesspiel ein Spiel oder was auch immer haben, in der/dem wir dann entsprechend devot/submissiv oder dominant sind. Oder aber ob wir außerhalb des (sexuellen) Kontextes (also Session, Liebesspiel, Spiel) unserem Partner gegenüber devot/submissiv oder dominant sind.
      Vielleicht irre ich mich jedoch mit der Annahme?

      Denn die Neigung derer, die hier schreiben, ist sicher nicht vorgespielt. Mal egal ob nur im Kontext oder auch in alltäglichen Situationen.
      @Prae
      Ich finde den Thread und die Fragestellung sehr interessant und danke Dir sehr dafür.
      Ich persönlich habe durch viele, viele Gespräche mit meinem Dom und einigen wenigen befreundeten Doms sehr wohl das Gefühl, dass ich irgendwie "anders" bin, dass meine Neigung viel tiefer geht als mir es lieb ist und als es nach Ausagen der besagten Doms eben offenbar "üblich" ist, und ich fühle mich oft verdammt alleine und verloren und verwirrt dadurch. Es ist schlimm genug, generell erst mal damit klarkommen zu müssen, dass man zu einer Minderheit gehört, aber das dumpfe Gefühl, zur Minderheit einer Minderheit zu gehören, fühlt sich irgendwie noch viel kläglicher an, zumal bisher niemand wirklich festmachen konnte, was nun eigentlich genau so "anders" an mir ist.

      Während manche sich fragen, die ihre Neigung entdecken, was dewegen nicht mit ihnen stimmt - habe ich mich im Gegenteil das ganze Leben gefragt, was mit mir nicht stimmt, weil ich mein ganzes Leben über eine Rolle zu spielen schien, und mein Subsein plötzlich entdeckt zu haben und es ausleben zu dürfen war im Gegensatz dazu wie ein nach-Hause-kommen. Ich bin erstmals authentisch, darf es sein, ich bin "ganz"... und zwar auf einer sehr, sehr tiefen Ebene. So tief, dass ich selbst noch nicht weiß, wer ich nun wirklich, wirklich bin und welche Auswirkungen das mittel- und langfristig auf mein Leben haben wird.

      Ich weiß nur: Es ist für mich weder ein Spiel noch eine Rolle. Es ist was ich bin, mein Wesenskern, und zwar ein zentraler. Auch wenn es mich nicht ganz ausmacht - ich habe z.B. nach wie vor meinen Beruf, der mich sehr ausfüllt und in dem ich vollkommen anders bin. Und irgendwie trotzdem auch "ich", eben ein anderer wichtiger Wesenskern von mir. Den ich auch leben muss, weil er ebenfalls "ich" ist.

      Aber wie sehr beherrscht der Sub-Wesenskern mein Leben? Wo finde ich meinen Platz? Wie kann ich glücklich werden? Ich bin es momentan nicht. Momentan sitze ich in jeder freien Minute einfach nur da und denke nach. Kein Fernseher läuft, keine Musik, kein Buch liegt neben mir, und wenn es dämmert merke ich das oft noch nicht einmal und mache mir manchmal noch nicht mal die Mühe, Licht anzumachen. Zentrale Frage: Wer bin ich? Was will ich? Was brauche ich?

      Ich fühle mich seit einiger Zeit als ob ich zwei Leben gleichzeitig lebe - mein gewohntes Leben und das Neue, das sich nun zunehmend sein Recht holen will, das ihm so lange versagt blieb. Und ich stehe dazwischen... mal zur einen Seite, mal zur anderen Seite gezogen, buchstäblich hin- und hergerissen. Es gibt Tage, da möchte ich einfach nur wieder mein altes, normales Leben führen... ein Leben ohne BDSM. Vielleicht bin ich einfach in einer Sackgasse gelandet und muß wieder umkehren? Nur, wie? Gibt es überhaupt noch ein Zurück?
      Selbstfindung... ein dorniger, steiniger Weg. Aber vielleicht geht das ja allen am Anfang so? Aber warum sagen mir dann erfahrene Doms, dass ich wirklich "anders" bin? Und was soll ich mit diesem Statement dann bitteschön anfangen?

      Manchmal denke ich, während ich mich frage, ob ich mein Leben überhaupt so dermaßen verändern will, liegt das Leben prustend neben mir auf dem Boden und lacht mich aus vollem Hals aus, weil ich offenbar tatsächlich glaube, das entscheiden zu können und eine Wahl zu haben...
      @Lernende ist finde deinen beitrag sehr schön.

      (man verzeihe mir den OT) in meiner sicht der dinge ist "anders sein" gleichbedeutend mit "besonders sein"!

      besonders im positiven sinn. warum mit der masse schwimmen, wenn man daraus hervorstechen kann?
      und für einen dom kann dein anders-sein etwas ganz besonderes sein! vielleicht betrachtest du das mal von diesem blickwinkel ;)
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Da gebe ich Red gerne Recht. Deine Beiträge berühren mich sehr, denn das ist genau das was ich meine. Ich finde anders, hier nicht nur besonders sondern auch einzigartig und das ist etwas sehr schönes.
      Das ist das was du bist und du solltest es genießen. Du beschreibst sehr genau was ich sehr selten erlebt habe und es war für mich als Dom wirklich berührend und unglaublich zu gleich.
      Es war ja auch der Grund warum ich diesen Beitrag eröffnet habe, deine Sichtweise die du in dem anderen Thread eröffnet hast.
      Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden - sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
      Ich denke, spielen kann man so eine Rolle nicht wirklich echt. Es ist ein Teil der Persönlichkeit, entweder bin ich devot oder nicht. Wie weitreichend das Ganze dann ist, ist eine andere Frage. Und das muss jeder für sich selbst herausfinden und entscheiden.

      Ich habe einen Job, in dem erstens Männer deutlich in der Überzahl sind und zweitens meinereiner die Führungskraft darstellt. Da muss ich mich durchsetzen und es fällt mir nicht schwer, die Kerle im Zaum zu halten. Keiner von denen würde mir glauben, dass ich devot bin. Aber das ist eben mein Berufsleben.
      Ebenso bin ich auch als Mutter dominant. Wäre ja noch schöner, wenn meine Rasselbande hier das Kommando übernehmen würde ;)

      Bei meinem Herrn hingegen, gebe ich mit Freude alle Selbstbestimmung und Kontrolle aus der Hand (und damit auch mal die Verantwortung).

      Trotzdem bin ich immer nur ich; nie spiele ich eine Rolle sondern bin so.

      Die unterschiedlichen Empfindungen, die man in seinem Gegenüber auslöst, haben da wohl oft auch einfach nur ihren Ursprung im zueinander-passend-sein.
      Ein Herr, der eine Sub für eine 24/7-Beziehung sucht, wird mein Sub-Sein möglicherweise auch nur als Rolle empfinden. Weil ich eben nicht zu seiner Erwartungshaltung passen würde...
      Ich bin was meine submissive Seite betrifft wohl eine gespaltene Persönlichkeit.

      Die eine Seite kann man als "Rolle" empfinden - die taucht dann auf, wenn ich mich in eine lockere Spielbeziehung begebe in der ich auf einen dominanten Part treffe, der meine Seele nicht sonderlich berührt. Wir können miteinander Spaß haben, aber es wird nie in die Tiefe gehen, in der ich an dem Punkt bin, an dem ich einfach nur aus tiefstem inneren Antrieb gehorchen, gefallen, dienen, mich voll und ganz hingeben und unterwerfen will. Es bleibt "oberflächlich". Hier lehne ich auch jegliches Überschwappen in den Alltag ganz konsequent ab. Es ist eine sexuelle Neigung, nicht mehr, nicht weniger.

      Treffe ich aber auf meinen dominanten Seelenverwandten, kommt meine Devotion von ganz tief innen. Das ist keine Rolle mehr, das bin dann ich. Ich fühle mich angekommen, angenommen, aufgehoben, ganz eins mit mir, von tiefster Zufriedenheit und Dankbarkeit erfüllt. Ich lege meine Selbstbestimmung und Kontrolle in die Hand des Partners, bedingungslos, demütig, dankbar.
      Aber diese Devotion zeigt sich halt nur sehr, sehr selten - seit ich aber weiß wie sie sich anfühlt, hinterlässt mich die Rollen-Sub in mir zunehmend unbefriedigt.

      Im Alltag bin ich alles andere als devot. Ich arbeite in einer Männerdomäne, in der ich mir Wertschätzung und Respekt mühsam erarbeiten musste, führe ein Team aus älteren, männlichen Sturköpfen. Ich renne mit dem Kopf durch die Wand, wenn ich mich gemaßregelt und eingeschränkt fühle und bin erst zufrieden, wenn alles so läuft wie ich mir das vorstelle.
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.
      @Lernende ich weiß durchaus was du meinst, dieses haltlose emotionale rumrudern, wenn man sich eigentlich hingeben und jemandem anschließen will, aber schlicht niemand dafür da ist. man lernt zu sein, was andere erwarten, um sich nicht übermäßig ausgegrenzt zu fühlen und irgendwie dazu zu passen.... kriegen wir als kinder ja alle fein beigebracht.
      und dann findet man sich selbst irgendwann (und das passt so gar nicht zur erwartungshaltung des vanilla umfeldes!), begreift was einem immer gefehlt hat, kommt an bzw.nach hause in seine (tief) submissiven seele. nur SO kann man in unserem umfeld schlicht nicht durchgängig leben, sofern man nicht 24/7 die schützende präsenz seines doms um sich hat. man muss also für sich übergäng zwischen und raum für zwei teilweise sehr unterschiedliche lebensweisen finden. für mich löst sich das momentan eben mit zwei verschiedenen räumlichen lebensmittelpunkten. ich lebe sub am wochenende und alltagsdom von montag bis freitag nachmittag ;)

      für mich ganz persönlich bedeutet sub sein aber nicht nur eine sexuelle neigung, sondern eben einen wesenszug. ich komme in mir selbst an und zur ruhe, wenn ich folgen darf und habe das glück mein gegenstück gefunden zu haben.

      SirElijah schrieb:

      Wenn ich es richtig verstehe, dann klar gibt es 2 Kategorien.
      Diejenigen die glauben eine Rolle ausfüllen zu müssen, die so und so abgesteckt ist und erst wenn sie diese erfüllen, "sind" sie devot oder dominant.
      Und diejenigen bei denen es ein Teil der Persönlichkeit ist, die sie selbst sind, auch wenn sie im Spiel sind.

      Hier kommt zum Ausdruck, was ich persönlich überhaupt nicht verstehe und ja verschiedentlich anklingt: Eine "Rolle zu spielen". Wenn, dann nehme ich eine Rolle ein und lebe sie auch in ihrem Kontext. Das heißt ja aber nicht, daß das (für mich) immer beständig bleibt. Das verändert mich genauso, wie ich auch eine "Rolle" ausfülle oder gestalte.

      Dieses Prinzip sehe ich nicht nur im sexuellen Kontext und "Rollen" gestalten sich nach Situation, Entwicklung und Kontext auch völlig unterschiedlich. Wenn ich an die "Rolle" des Vaters denke, werde ich die wohl mein Leben lang einnehmen. Zeitweise eingenommene Rollen, wie die eines Lehrlings, eines Gesellen, Meisters oder Ausbilders orientieren sich einerseits an Erfahrungen und Qualifikation, aber praktisch viel eher an den tatsächlichen Aufgaben und machen z.B. eine Entwicklung durch. Wenn ich "in der Rolle" eines Fußgängers bin, dann GEHE ich aber "zu Fuß" und "spiele" das auch nicht. "Rollen" verstehe ich als situative Ausprägung meiner selbst und genau, wie ich einerseits Produzent bin oder sein kann, bin ich andererseits auch immer wieder in der Rolle des "Konsumenten". Die "Art" eine Rolle an- oder einzunehmen verstehe ich vielmehr als meine Persönlichkeit, nicht "eine Rolle" an sich.
      :rot: Ups, wir sind ja ein Koch- und Backforum: "No Pain for Cakes" [thanks John Lurie]
      So wie ich es verstehe geht es nicht um Rollen im Gesellschaftlichen/Gruppendynamischen Prozess, sondern meines Verständnis nach um das darstellen einer Handlung, eines Charakters. Dies kann dabei im Gegensatz zu der Wesenheit des Darstellenden stehen, oder innerhalb der Rolle eine Verstärkung einzelner Eigenschaften bei Nichtberücksichtigung anderer sein. Dies kann dabei durch Imitation oder aber durch Vorstellung erfolgen.
      Um es zu erläutern, schlage ich dabei folgenden Gedankengang vor. Karl ist ein 7 Jähriger Junge, der in seinem Spiel mit Freunden die Rolle eines Indianers einnimmt. Durch verschiedene Einflüsse wie Filme und Bücher, angereichert mit seiner Vorstellungskraft, fühlt er sich innerhalb dieses Spiels wie ein Indianer. Dabei kann dieser Prozess durch Kostümierung noch unterstützt werden. Von außerhalb des Spiels betrachtet sehen wir Karl als jemanden der einen Indianer spielt, innerhalb des Spiels, als einer der Freunde teilhabenden Freunde sehen wir Karl als Indianer.
      Und diese Rolle steht meiner Meinung nach im Gegensatz zu Karls Rolle als Sohn, Freund und auch seiner Rolle als Junge.

      Daraus heraus folgernd halte ich es für möglich innerhalb eines Spiels/Aktes eine Rolle einzunehmen, die ich versuche nach Regeln, ob diese nun von mir selbst festgelegt sind oder an mich heran getragen sind, auszufüllen. Aber es kann für Außenstehende nicht unbedingt beurteilbar sein, ob dies eine "echte" Rolle ist, oder lediglich eine dargestellte, abhängig davon wie diese gelebt und erlebt wird.
      Fliegen ist wie fallen, nur andersherum.

      temper schrieb:

      Hier kommt zum Ausdruck, was ich persönlich überhaupt nicht verstehe und ja verschiedentlich anklingt: Eine "Rolle zu spielen". Wenn, dann nehme ich eine Rolle ein und lebe sie auch in ihrem Kontext. Das heißt ja aber nicht, daß das (für mich) immer beständig bleibt. Das verändert mich genauso, wie ich auch eine "Rolle" ausfülle oder gestalte.

      Damit Diejenigen die glauben eine Rolle ausfüllen zu müssen, die so und so abgesteckt ist und erst wenn sie diese erfüllen, "sind" sie devot oder dominant.
      meine ich diejenigen, die denken sie müssten auf eine bestimmte Art und Weise auftreten, sich verhalten, sich artikulieren, eine gewisse Körperhaltung einnehmen, die quasi versuchen, vor und während des spielens im Kopf einem "drehbuch des eigenen wirkens auf den anderen zu folgen", ohne das sie meinen garnicht dominant oder devot zu sein. Ich weiß nicht ob ich es treffend formulieren kann.

      Zum Beispiel: Ein Mann kam mal auf mich zu und meinte er wäre erst ein dom, wenn er auf eine bestimmte Art und Weise spielt, wenn er sich Quasi ein Konstrukt, eine Rolle des "perfekten Doms" erdenkt, mit Werten und Fähigkeiten die er als "dominant" bewertet, aber schlicht nicht besitzt. Er wollte quasi die Neigung "spielen" und sich nicht selbst, so wie er ist hingeben und schauen, was er damit erreicht oder wen er damit erreicht.
      Und das andere ist halt meine Ansicht der Neigung als Teil der Persönlichkeit und Sexualität und eben dadurch auch individuell geprägt.
      Es kann natürlich auch sein, dass ich es falsch sehe oder falsch Kategorisiere oder eben falsch verstehe, ich kann mich nur an keine (außer im Rollenspiel von z.B. Lehrer - Schüler) Situation erinnern, wo ich ausschließlich darüber nachgedacht habe, wie ich rüber komme um möglichst "dominant" zu wirken.

      Der Gedanke wirkt für mich genauso "falsch" wie der darüber nachzudenken, wie ich Selbstsicher wirke, denn entweder ich bin es oder eben nicht, kann es aber werden, aber nicht indem ich mich zu etwas mache was ich nicht bin, sondern indem ich das was ich bin akzeptiere, es vielleicht verbessere und damit das tue, was ich eben so tue.

      Oder meinst du bezogen auf meine Aussage jetzt etwas völlig anderes, was ich nun nicht verstanden habe?

      Best wishes
      @SirElijah Ich antwortete NICHT Dir persönlich (dafür gibt es PN's). Ich antwortete auf diese "kategorische" Trennung, die ja in verschiedenen Threads öfter mal auftaucht (und HIER ja Thema IST) und die Du beschrieben hattest.

      Zu deinem Beispiel: Ich BIN der Meinung, daß JEDER die Eigenschaften der (kategorisierten) Rollen besitzt: Mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Wenn sich jetzt jemand einen Raum sucht, diese zu erfahren, auszuleben oder vllt. erst zu entdecken, sehe ich da nichts "falsches" drin. Wenn Jemand das allerdings SO "will", wie Du es beschreibst, dann wird sich Derjenige wahrscheinlich nur im "professionellen" Bereich ausleben können. :vertrag:
      :rot: Ups, wir sind ja ein Koch- und Backforum: "No Pain for Cakes" [thanks John Lurie]