Durch Männerhass wird Sub zur Domme..?! Möglich?

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      Durch Männerhass wird Sub zur Domme..?! Möglich?

      Guten Morgen in die Runde!

      Ich habe gestern Abend mit einer befreundeten Sub zu Abend gegessen und sie fragte mich zu einem Thema nach meiner Sichtweise, wozu ich aber nicht wirklich eine Antwort hatte.
      Sie ist nun seit ca. 6 Jahren Single, hatte einige Spielbeziehungen, die aufgrund von unerwiderter Gefühle des Doms abgebrochen werden mussten.
      Alle anderen Kerle, die sie kennengelernt hatte, waren Vanillas und allesamt ziemliche Arschlöcher.

      Als sie mir sagte, dass sie mittlerweile so einen Hass auf die Männerwelt habe, dass sie das Gefühl hat, sie wird sich nicht mehr unterwerfen können, habe ich gut geschluckt... Sie könne die Männer nicht mehr Ernst nehmen, hätte jeglichen Respekt vor ihnen verloren und ja, auch Angst, wieder verletzlich zu sein und auf die Schnauze zu fallen. Daher meinte sie, sie trage so viel Wut in sich, dass sie die Männer am liebsten auspeitschen möchte. Und das meinte sie vollkommen ernst. Dass sie die dominante Rolle einnehmen will und somit "die Oberhand" hat...
      Ich war in dem Moment völlig überfordert, da ich nicht wusste, ob es Verzweifelung ist oder wirklich sogar Hass?
      Verbietet sie sich selbst ihre Unterwürfigkeit? Was soll man in so einem Moment sagen? Ich glaube ein "ach komm, irgendwann kommt schon der Richtige" wäre in dem Moment unangebracht gewesen, solche Sprüche wollte ich selbst nie hören.

      Haltet ihr es für möglich, dass man aufgrund einer schmerzlichen Vergangenheit seine ursprünglich gelebte Neigung ablegt und sich um 180Grad dreht, nur um nicht wieder Schmerzen (seelisch) erfahren zu müssen?

      ~grey~
      ~ If my master is lost, I'll find him. I'll lead him back to himself,
      because to serve doesn't always mean to follow.~

      Ja das ist möglich, die Frage wäre aber, ist das auch gesund? Ich kenne einige Frauen die auf devoter Seite gestartet sind und die Lager gewechselt haben, mitunter weil sie eh fast jeden Dom mit der Zeit um den Finger wickelten.

      Wenn sie mit ihrer neuen Rolle glücklich ist und ihre Liebhaber einigermaßen fair behandelt passt alles ;)

      Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Hass aber niemals ein guter Grund ist etwas zu tun.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich glaube Wut ist generell ein schlechter Ratgeber und in dieser Hinsicht vielleicht noch mehr.

      Der Dom/die Domme handelt ja, wenn den kein DummDomm(e), nicht aus Wut oder Hass. Oder sehe ich das falsch?

      Ich denke wenn jemand wütend in eine D/s oder S/M Session geht, dass der Schuss ziemlich nach hinten losgehen könnte und eventuell ein überhören und übersehen der (vielleicht auch nonverbalen) Warnsignale von Sub zu folge haben kann.

      Ich kann die Enttäuschung und das Aufbäumen aber auch durchaus verstehen. Ob sich dadurch eine Wandlung von Sub zu Dom, und damit ja auch der Persönlichkeit, begründen lässt oder ob es einfach eine momentane Entladung der Enttäuschungen ist, mag ich nicht beurteilen.
      Und du hast schon recht. Mit dem "Richtigen", wäre die Sub wahrscheinlich sofort zufrieden wieder da.
      Ich glaube auch, dass es grundsätzlich möglich ist. Man verändert sich ja in seinem Leben. Irgendwann machst oder magst du Dinge, die du vorher niemals getan hättest. Und das ist auch gut so. Wir alle entwickeln uns weiter.

      Allerdings hört sich das bei deiner Freundin eher nach ungesunder Wut an. Auch als Domme respektierst du den Mann. Nur weil er unter mir ist und sich den Hintern versohlen lässt, heißt es nicht, dass ich auf ihn herabsehe. Ich sehe ihn als wertvoll an und seine Hingabe ist ein Geschenk für mich.
      Die Frust auf alle Männer sollte man dann nicht mit in die Spielbeziehung bringen. Bist du sicher, dass es nicht nur eine Floskel ihrerseits war?

      Stell dir das andersherum vor, wenn ein Mann ähnliches wie sie erlebt hätte und jetzt davon spricht, aus Wut die Frauen auspeitschen zu wollen. Da klingeln doch alle Alarmglocken im Kopf.

      grey_intense schrieb:

      Sie könne die Männer nicht mehr Ernst nehmen, hätte jeglichen Respekt vor ihnen verloren und ja, auch Angst, wieder verletzlich zu sein und auf die Schnauze zu fallen. Daher meinte sie, sie trage so viel Wut in sich, dass sie die Männer am liebsten auspeitschen möchte. Und das meinte sie vollkommen ernst. Dass sie die dominante Rolle einnehmen will und somit "die Oberhand" hat...


      ja das kommt vor.
      meist endet es in einem desaster und der selbstwert wird noch mehr erschüttert.
      spätstens, wenn sie erkennt, dass die oberhand zu haben ein klassisches double-bind ist.
      diese erkenntnis kann dann erst recht zerschmetternd für ihr ego sein.

      natürlich kann es auch sein, dass sie gefängnis in kauf nimmt für ihre rachgelüste - bei frauen wohl eher die ausnahme und so oder so auf dauer keine erleichterung

      da lohnt es sich mal die hintergründe zu beleuchten - warum es "immer" nicht funktioniert.
      ab einer gewissen anzahl von probanden liegt die vermutung nahe, dass diese nicht die hauptschuld tragen am scheitern
      Moin, (nachfolgend ein paar persönliche Ansichten, bin kein Psychologe)

      grey_intense schrieb:

      Haltet ihr es für möglich, dass man aufgrund einer schmerzlichen Vergangenheit seine ursprünglich gelebte Neigung ablegt und sich um 180Grad dreht, nur um nicht wieder Schmerzen (seelisch) erfahren zu müssen?

      Jepp, halte ich für möglich und würde ich unter anderem dem Selbstschutz zuordnen.
      Für mich würde da der Gedanke eine sehr wichtige Rolle spielen, dass man sich als Sub sehr hingibt und viel Macht abgibt und somit die Gefahr noch weiter verletzt zu werden höher wirken könnte, als, als Dom.
      Allerdings sehe ich zumindest das "sich öffnen" und die Gefahr des verletzt werdens durch den anderen als beidseitig gegeben an.

      grey_intense schrieb:

      Sie könne die Männer nicht mehr Ernst nehmen, hätte jeglichen Respekt vor ihnen verloren und ja, auch Angst, wieder verletzlich zu sein und auf die Schnauze zu fallen.

      Hm, ich hatte das Thema letztens mit einer sehr guten Freundin, die auch sagte, sie bräuchte keine Männer mehr, es sind alles Arschlöcher und alleine ginge es ihr besser.
      Aber der richtige, würde sie so gut behandeln, ganz anders als die vor ihm das jetzt gemacht haben.
      Und um aus ganz persönlichen Erfahrungen zu sprechen, ich hab mir mal in meiner Vergangenheit versucht einzureden, dass ich garkeine anderen Menschen bräuchte, trotzdem war der Wunsch nach sozialem Kontakt da und auch Sehnsucht nach Nähe.
      Ich denke es ist ein zweischneidiges Schwert und beide Ansichten deiner Freundin haben ihre Wahrheit, richtig verletzt werden wollen die wenigsten, ebenso wie vollkommen allein sein.

      grey_intense schrieb:

      Ich war in dem Moment völlig überfordert, da ich nicht wusste, ob es Verzweifelung ist oder wirklich sogar Hass?

      Aus ganz unpsychologisch begründeter Sicht, würde ich sagen, beides. Aber nicht objektiv allgemein sondern eher subjektiv auf das schon erlebte bezogen und das ist zum Teil ja auch verständlich.

      grey_intense schrieb:

      Verbietet sie sich selbst ihre Unterwürfigkeit?

      VIelleicht, eben aus den o.g. Gründen.
      Vielleicht ist die Hoffnung auch, durch das wechseln der Seiten ein Stück Kontrolle wieder zu bekommen.

      grey_intense schrieb:

      Was soll man in so einem Moment sagen? ach komm, irgendwann kommt schon der Richtige" wäre in dem Moment unangebracht gewesen, solche Sprüche wollte ich selbst nie hören.

      Irgendwann kommt der richtige ist meiner Meinung nach eine höfliche Form von "Ich hab keine Ahnung was ich dir raten soll"
      Mir hat damals geholfen, eine andere Sichtweise auf das erlebte einzunehmen, zu schauen, wo waren die positiven Aspekte, die ich für mich mitnehmen konnte, die mich weiter gebracht haben und damit sind die Damen und ihr Verhalten in den Hintergrund und die positiven Auswirkungen auf mein heutiges Leben in den Vordergrund gerückt, dass kann man raten, aber die Umsetzung ist nicht so leicht.

      Ich hoffe für deine Freundin, das sie glücklich wird, welchen Weg auch immer sie für sich wählt.

      Best wishes
      Hallo grey,

      durch Ärger, durch Enttäuschung , durch Frust - all die schönen nicht so tollen Emotionen - kann ich mir gut vorstellen, daß man die "Seiten" wechselt.

      Was ja eigentlich nicht dagegen spricht. Welche Sub möchte nicht auch mal die Whip schwingen :D .

      Aber aus blanken Hass oder Wut sollte man dies nicht tun, denn man verliert ein Stück Menschlichkeit dabei. Genau diese Menschlichkeit, diese Empathie braucht ein guter Dom um wirklich auf die Bedürfnisse seiner / einer Sub einzugehen.

      Falls aber der Hass oder die Wut so stark in einen brodelt und man könnte alles kurz und klein schlagen, empfehle ich einen Sandsack, dem tut es nicht weh und er überlebt vielleicht den anderen morgen

      LG Elenore
      Ich danke euch für eure wirklich einfühlsamen Antworten.
      Denn ich habe, so wie einige hier schon andeuteten, auch das Gefühl, dass das nach hinten losgehen kann, wenn es nur aus reiner Verzweiflung oder gar Hass entsteht.
      Meiner Meinung nach sollte es aus Neugier oder aus dem Wunsch, sich weiterzuentwickeln passieren. Das habe ich ihr auch so gesagt.
      Da sie noch keinerlei Erfahrung mit der Dom-Aktivität hat, kann ich mir vorstellen, dass es sie überfordern wird. Und ich habe Angst, dass sie einen Absturz hat, weil sie aus einem innerlichen Riss heraus handelt und nicht aus Lust.
      Ich habe Angst, dass sie auf einmal mit so vielen anderen (ihr unbekannten) Gefühlen konfrontiert wird und es sie wie eine Lawine überrollt.
      Kann ich als Freundin ihr da irgendwie zur Seite stehen? Vielleicht sollte ich ihr anbieten, in ihrem ersten Spiel als Zofe zur Verfügung zu stehen? Dann würde ich im Notfall eingreifen können (wovon ich ihr aber vorher nichts sage)...Was würdet ihr tun?

      ~grey~
      ~ If my master is lost, I'll find him. I'll lead him back to himself,
      because to serve doesn't always mean to follow.~

      Ich würde es gerne mal von der anderen Seite beleuchten. Nur ein Denkanstoß. Bitte nicht übel nehmen.

      Wenn ich mir vorstelle:

      Zwei Männer beim Gespräch. Einer berichtet, er sei es jetzt leid, er sei so oft enttäuscht und frustriert worden, er habe geradezu einen Haß auf Frauen entwickelt und jeglichen Respekt vor ihnen verloren. Er möchte deshalb jetzt Dom werden.

      Und an den gerate ich jetzt nichtsahnend als sehr verletzliche, sensible, empfindsame Sub, soll mich fallen lassen, ihm vertrauen, mich ihm völlig hingeben, ihm meinen Körper, mein Herz und meine Seele anvertrauen, und mein psychisches und physisches Wohlergehen, ja sogar mein Leben (Atemkontrolle usw!) in seine Hände legen.

      Ganz ehrlich: da läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. :nein:
      @ lernende

      zwischen dem wie frau und mann ticken liegen welten, also ist meiner erfahrung nach der vergleich weibliche sub zu männlichen sub 1:1 nicht realistisch

      ich getraue mich zu behaupten dass eher mehr "unerfahrene" naiv-dominante frauen an zielorientierte ich weiß wie ich es mir richte sub s geraten als umgekehrt, vom körperlichen ungleichgewicht mal abgesehen

      und nachdem die dame als sub schon die spezialisten angezogen hat, wird es ihr bei den männlichen sub s als domme auch wie im schlaf
      gelingen