Hast du Worte?

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      Hast du Worte?

      Meine Frage bezieht sich vielleicht eher auf den D/S Bereich, ich bin mir aber nicht ganz sicher, weshalb ich
      sie vorerst in den Allgemeinen Bereich legen möchte.

      Es geht mir um die Fähigkeit innerhalb einer Session oder besser, innerhalb der Situationen in denen sich das Machtgefälle deutlich zeigt
      zu sprechen. Und ich meine wirklich sprechen. Ich möchte nicht klären ob der devote Part sprechen darf, sondern vielmehr ob es ihr/ihm möglich ist. Hierbei geht es mir nicht nur um das Safeword, welches im Notfall ausgesprochen werden sollte, sondern vielmehr darum, ob eine Kommunikation nach außen möglich ist.

      Wer wissen möchte wi eich darauf komme, kann gern folgendes lesen.
      Spoiler anzeigen
      Ich selbst kann nur unter größter Überwindung auf den Befehl "Sprich" antworten. Auch ist es für mich problematisch etwaige Aufgaben vorzuschlagen. Nicht weil ich nicht will oder ich nicht kreativ bin, ich kann einfach nicht. Jedes Wort kostet mich Überwindung, für jeden Satz muss ich mich wahnsinnig konzentrieren.
      Es ist als wäre ich mehrere Ebenen überwindend in einen Abgrund (ich meine das nicht negativ, ganz im Gegenteil) gestiegen und müsste nun auf geheiß wieder an die Oberfläche kommen ohne diese Ebenen einzeln wieder hinaufsteigen zu können. Ein bischen als würde man von mir verlangen "Flieg".


      Um das nochmal zu konkretisieren, mir geht es darum zu erfahren wie andere das sehen. Gibt es dieses Problem auch bei anderen?
      Außerdem Frage ich mich ob, die Fähigkeit zu sprechen, abhängig von der empfundenen Stärke des Machtgefälles in der Situation ist.

      Die Doms würde ich ebenfalls gern etwas fragen.
      Ist es vielleicht so gewollt, also soll Sub durch das sprechen eventuell aus der Tiefe der Situation wieder herausgeholt werden ?
      Ähnlich wie, wenn gezählt werden soll.

      Ich würde mich sehr über einige Antworten freuen, ich hoffe so ein Thread existiert noch nicht.

      LG
      Lilly
      Hallo Lilly,

      sehr spannendes Thema, mir geht es nämlich sehr ähnlich, mir fällt das Sprechen auch sehr schwer...

      Ganz am Anfang einer Session noch nicht so, da kann ich noch recht fröhlich frech vor mich hinplappern, aber umso tiefer es geht, also je mehr die Sub in mir angesprochen wird, desto schwieriger fällt mir die Artikulation. Es dauert eine Weile bis ich die Worte in meinem Kopf habe, dann noch mal eine gefühlte Ewigkeit bis ich sie tatsächlich auf der Zunge habe und bis sie dann verlautet werden vergeht nochmal eine Ecke Zeit. Meine Stimme ist mir dann fremd, leise, sehr brüchig, sehr rauh, so als würde sie von ganz tief innen kommen. Ich fand das schon so manches mal ziemlich unheimlich.

      Bei mir ist es vor allem im D/S Kontext so, bei körperlichen Strafaktionen ist mein Sprachzentrum meist nicht so sehr betroffen...
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.
      Ich würde zunächst dieses Phänomen, nicht sprechen zu können, gar nicht als Problem benennen.
      Situationen, in denen ich nicht sprechen kann oder schon gar nicht erst die Aufforderung oder Frage von Dom höre, sind mir auch bekannt. Aber das ist prinzipiell nichts negatives. Ich bin dann einfach in meiner kleinen Welt die vorrangig aus dem besteht, was ich gerade fühle. Da ist denken dann eher schwer, so dass ich entweder schon gar nicht höre, was Dom von mir möchte oder es höre, aber die Gedanken zu einer Reaktion nicht zusammen bekomme oder wenn ich sie mühsam zusammen bekommen habe, sie irgendwie auf dem Weg über meine Lippen halb verloren gehen und eher nichts zusammenhängendes oder logisches dabei raus kommt.
      Für mich hat diese Reaktion von mir nichts mit dem Machtgefälle zu tun, sondern ich werte es eher als positives Zeichen, dass ich zu meinem Gegenüber so viel Vertrauen habe, mich absolut fallen zu lassen.
      Bisher war es bei mir so, dass mit entsprechender Beharrlichkeit von Dom ich problemlos wieder an einem Punkt angelangt war, wo Kommunikation möglich ist. Manchmal fand ich das eher schade, weil ich den Zustand davor als schöner erlebt habe, als intensiver für mich. Aber sicher gibt es durchaus Situationen, wo es für Dom wichtig ist, eine deutliche Verbindung zu haben und ein klares Feedback benötigt, dass es Sub auch tatsächlich gut geht.
      Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein... :D
      Ein sehr interessantes Thema!
      Das Gefühl, das du da beschreibst kommt mir nur zu bekannt vor. Ich hab das aber nicht nur in der Session, sondern auch im normalen Umgang mit einer Person, die ich über alle Maßen respektiere und der ich mich gerne unterordne. (Ja.. ich geb zu im Moment kenne ich da nur meinen Herren, der mir dieses Gefühl gibt, aber ich weiß, dass ich es auch bei anderen so empfinden kann)
      Vor allem nach der Aufforderung zum Sprechen, dem Drängen dazu, bin ich wie gelähmt. Über meine Lippen dringt kein einziges vernünftiges Wort, jeder Satz ist eine Anstrengung und mehr gestammelt als alles andere. In der Situation denke ich persönlich viel zu viel darüber nach, was genau ich denn jetzt sagen soll. Der Befehl 'Sprich' ist ja nun nicht grade konkret und trotz dieser umfassenden Interpretierbarkeit trotzdem regelmäßig im Gebrauch. Als dummes Beispiel wäre die Frage: Wovon soll ich sprechen? Von meinen Träumen, meinen Wünschen, meinen momentanen Gefühlen oder ist es gar auf etwas bezogen, was mein Herr vorher gesagt hat? Will er einfach nur meine momentanen Gedanken ausgesprochen haben? Und wenn ja: kann er damit überhaupt was anfangen, weil die vielleicht völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind.
      Während ich dann da also darüber nachdenke was genau von mir verlangt wurde, herrscht ja auch eine Stille und je länger diese Stille da ist, umso schwerer fällt es mir zu antworten. Ich werde immer ungeduldiger mit mir selbst, weil ich meinen Herren ja nicht warten lassen möchte, aber dadurch fällt mir das reden sogar noch schwerer :/

      Also ja, ich kenne das Problem, auch wenn ich nicht weiß, ob in deinem Kopf das gleiche oder ein ähnliches Chaos herrscht wie in meinem. Immerhin tickt jeder anders :)

      Liebe Grüße
      Kalestra
      lost in translation~
      Liebe Lilly,

      zu deiner Frage ob es von Dom so gewollt ist, die Sub zum sprechen zu bringen um Sie aus der Situation heraus zu holen, möchte ich kurz meine Erfahrungen mit dem Thema schildern.

      Im Grund, fordere ich meine Sub selten zum sprechen auf. Dies hat nichts damit zu tun, dass es Ihr nicht zu steht, sondern das ich Sie in diesem "Rausch" belassen will. Der einzige Grund,
      in dem ich klare Antworten von meiner Sub einfordere ist, um ein nötiges Feedback zu erhalten. Das wie auch SoneaS schrieb, aus Sicherheitsaspekten. Da nehme ich mir dann auch die nötige Geduld, bis es soweit verständlich artikuliert ist.
      Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden - sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
      @happyserendipity

      Genau das was du beschreibst meine ich. Diese Tiefe in die man hinabsteigt, vielleicht sogar in sich selbst, Ebene für Ebene, bis man ganz unten ist.
      Also je mehr die Sub in mir angesprochen wird, desto schwieriger fällt mir die Artikulation


      Und dort muss man sich für jedes Wort überwinden.

      @Kalestra, ich habe zum einen das Problem, die Worte einfach nicht findne zu könne, wie in Zeitlupe, zum anderen geht es mir aber auch wie dir, wenn du schreibst
      Während ich dann da also darüber nachdenke was genau von mir verlangt wurde, herrscht ja auch eine Stille und je länger diese Stille da ist, umso schwerer fällt es mir zu antworten. Ich werde immer ungeduldiger mit mir selbst, weil ich meinen Herren ja nicht warten lassen möchte, aber dadurch fällt mir das reden sogar noch schwerer
      .



      Danke schon mal für eure Antworten.
      Ich würde das "nicht sprechen können" Anteilig eher dem SM als dem D/s zuordnen.

      Aus meiner Sicht ist es ein Automatismus, der durch reine Erregung oder durch (schon leichte) Überforderung der Verarbeitungszentren im Gehirn entsteht (s. Subspace, Schnitzelmodus, Dissoziation).
      Endorphine etc. spielen hier eine Rolle.

      Im D/s geht es vornehlmlich um das Erfüllen von Doms Wünschen. Sofern es nicht Doms größter Wunsch ist, dass Sub sich in einen Trance Zustand begibt, halte ich den D/s Anteil ab dem erreichen des Subspace für eher gering.

      Meine eigene Erfahrung ist, dass def Zustand durch monotones peitschen mit einem Flogger (siehe religiöse Handlungen) leichter erreicht wird, als mit Dingen, bei denen Sub mitdenken muss, wie etwa dem Dienen.

      Ich habe bisher kennen gelernt, dass die Ansprache durch den Dom z.B. "alles o.k." eher aus dem Zustand heraus führt, also tendenziell so lange stört, bis man gemeinsam gezielt zum Landeanflug ansetzt.

      Jules
      Guten Morgen Jules,

      die Situation, die ich oben beschrieben habe tritt zumindest bei mir auch dann ein, wenn noch kein SM Element innerhalb des Spieles aufgetaucht ist. Im Grunde ist das Reden zwar möglich aber eben unheimlich anstrengend. Happy und Kalestra haben das sehr gut beschrieben, die Beiträge beschreiben genau das was ich meinte.
      Es passiert hier ausschließlich etwas im Kopf. Als würde man in sich selbst abtauchen, das ist aber im Gegensatz zum Subspace etwas was zumindest bei mir nicht von meinem Willen oder meiner Entscheidung abhängt, loszulassen.

      Ich versuche es nochmal anders. Es ist das Gefühl vor ihm auf die Knie gehen zu müssen nur wegen seines Blickes oder seiner Stimme. Ich schreibe müssen, weil es in diesem Moment keine andere Möglichkeit gibt. Dann ist auch das Sprechen problematisch.
      @Lilly hast Du dieses Gefühl im Laufe der Entwicklung Deiner Erfahrungen entwickelt, oder war es von Anfang an da?

      Hast Du das Gefühl "Sprachlosigkeit" auch bei "normalem" Sex, so wie Einige beschreiben? War es dort auch von Anfang an da, oder hat es sich parallel zum BDSM entwickelt?
      Oder ist es vielleicht einfach das Resultat der Sprachlosigkeit über die tiefe Deiner Unterwerfung, ohne Bezug zu sexuellen Phantasien und Handlungen?

      Ich hab oben wirklich einen Aspekt ausgelassen, nämlich das Setzen von Schlüsselreizen, wo die auslösende Situation durch einen anderen Auslöser ersetzt oder ergänzt wird.
      Es würde mich interessieren, ob das zu einer Erklärung des "Phänomens" passen würde.
      Mmh... wenn ich so darüber nachdenke, aus welchem Kontext ich das "nicht-sprechen-Können" eher kenne, dann muss ich da Jules zustimmen. Das Abgetaucht sein in mich selber kenne ich auch eher aus dem SM-Bereich.
      Im D/s-Kontext ist das anders für mich. Ich kann innerhalb von Sekunden durch einen Blick, eine Geste oder einen Befehl in einem anderen "Modus" sein - meine Körperhaltung ändert sich automatisch, auch meine Stimme und das Gefühl zu mir selbst ist dann urplötzlich von einer Sekunde auf die andere verändert. Bewusst nehme ich das aber nur im ersten Moment war, dass es da eine Veränderung gibt, danach gehört das so zu meinem Sein, dass ich in dem Moment mir nicht vorstellen kann, jemals in einem anderen Modus gewesen zu sein. Auch das ist irgendwie ein Abtauchen...
      Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein... :D
      Liebe Lilly,

      vielen Dank für diese wundervollen Zeilen!

      Lilly schrieb:

      Es ist das Gefühl vor ihm auf die Knie gehen zu müssen nur wegen seines Blickes oder seiner Stimme. Ich schreibe müssen, weil es in diesem Moment keine andere Möglichkeit gibt. Dann ist auch das Sprechen problematisch.

      Genau diesen Moment kenne ich auch und es verschlägt mir die Sprache.

      Ich bin so in uns, in mir und der Situation gefangen, dass ich einfach nur noch fühle. Selbst Denken fällt mir schwer.
      Ich finde keine Worte. Manchmal sehne ich mich sogar danach, ihm meine Gefühle in Worten auszudrücken. Doch die Wortfetzen bleiben in meinem Kopf. Ich schaffe es nicht sie zu sagen. So als wären sie eingesperrt. Gleichzeitig habe ich die große Sorge, dass meine Worte die "ehrfürchtige" Situation zerstören, weil sie doch nicht auszudrücken vermögen, was ich empfinde, weil sie die der Situation doch nicht gerecht würden.

      Selbst außerhalb solcher oben beschriebenen Situation (und außerhalb sexueller Situationen) habe ich meine liebe Not mit dem Befehl "Sprich/Rede/Erklär dich". Ich erhalte ihn genau dann, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, ich aber nicht so recht sicher bin, ob und wie ich mich äußern soll. Auch wenn er mich ein wenig in die Ecke drängt, es er genau richtig. Denn dann lässt mein Mann nicht locker, bis ich mich äußere. Das was mir auf dem Herzen liegt muss raus, denn sonst "belastet" es mich und ihn dadurch mit.

      LG

      beloved

      Trotzkopf schrieb:

      Hm, mir geht das schon bei "normalem" Sex so... :sofa:

      Lancelot schrieb:

      .... definiere doch mal "normalen" Sex :D


      Diese Erfahrung kann ich nur voll und ganz bestätigen und beziehe "normalen" Sex dabei auf welchen ohne ausgewiesenen BDSM-Kontext. Vielfach stellte sich mir dort das Betreten der "verbalen" Ebene als Pause/"Break" zum Sex dar: Sei es durch Einschalten des Kopfes oder eines Widerspruches von aktiven zu passiven Handlungen. Frauen schien dies auch schwerer zu fallen, als mir selbst (und ich spreche jetzt bewusst NICHT von Dom oder Sub), danach wieder die Ebene "zu wechseln".

      Wenn man/wir aber ein "Spielen" eben auch mit diesen Gefühlebenen praktiziert, halte ich es für ein probates Spannungsmittel. Wer diese Ebene (mit dem Partner) weitergehend betreten kann, ohne "die Situation zu zerstören" ( @beloved ) :ups: , kann so aber eine Kommunikation erreichen die abseits reiner Körperlichkeit, als auch sonstiger Ausdrucksweise liegt: In einem "neuen" Rahmen. :this:
      :rot: Ups, wir sind ja ein Koch- und Backforum: "No Pain for Cakes" [thanks John Lurie]

      Jules Stern schrieb:

      Meine eigene Erfahrung ist, dass def Zustand durch monotones peitschen mit einem Flogger (siehe religiöse Handlungen) leichter erreicht wird, als mit Dingen, bei denen Sub mitdenken muss, wie etwa dem Dienen.


      Beim Dienen muß ich doch nicht mitdenken? Ganz im Gegenteil bin ich dabei doch so sehr auf mein Gegenüber fokussiert, habe alle Antennen so sehr auf das Erfüllen aller Anweisungen ausgerichtet, dass ich selbst gar nicht mehr existiere, Ego-los bin, und das ist ein wunderbarer Rauschzustand.

      Reden in diesen Momenten? Unmöglich!
      Denken? Nicht machbar!

      Ich bin in diesen Momenten bereits restlos überfordert und hilflos, wenn ein Handlungsablauf plötzlich anders ausgeführt werden soll als gewohnt oder der Handlungsrahmen minimal variiert wird (Beispiel: Ausziehen des Doms statt, wie üblich, wenn dieser steht, nun zur Abwechslung wenn dieser im Sessel sitzt).

      Ins SM komme ich ausschließlich über diesen ausgeprägten D/s-Modus. Fehlt der D/s-Rausch, ist SM mit mir gar nicht möglich, oder nur minimal. Im D/s-Rausch ist SM für mich aber wundervoll und gehört dazu.

      Und wie ich den D/s-Rausch definieren kann, das hat folgendes Zitat von Lilly absolut perfekt auf den Punkt gebracht:

      Lilly schrieb:

      Es ist das Gefühl vor ihm auf die Knie gehen zu müssen nur wegen seines Blickes oder seiner Stimme. Ich schreibe müssen, weil es in diesem Moment keine andere Möglichkeit gibt.


      Dem ist nichts mehr hinzuzufügen... :love:
      @beloved, deine Beschreibung verschlägt mir fast den Atem. Wow, genau dieses Gefühl ist es, die Ehrfurcht vor der Situation. Auch, wenn sich das für einige befrämdlich anhören mag, es ist eben ein Gefühl, das lässt sich nur schwer wiedergeben. @SoneaS du hast es ja ähnlich beschrieben
      Bewusst nehme ich das aber nur im ersten Moment war, dass es da eine Veränderung gibt, danach gehört das so zu meinem Sein, dass ich in dem Moment mir nicht vorstellen kann, jemals in einem anderen Modus gewesen zu sein. Auch das ist irgendwie ein Abtauchen...


      Insofern @Jules Stern, trifft diese Beschreibung
      Oder ist es vielleicht einfach das Resultat der Sprachlosigkeit über die tiefe Deiner Unterwerfung, ohne Bezug zu sexuellen Phantasien und Handlungen?

      zu. Es muss nichts mit sexuellen handlungen zu tun haben.
      Was den Schluss deines Posts angeht
      Ich hab oben wirklich einen Aspekt ausgelassen, nämlich das Setzen von Schlüsselreizen, wo die auslösende Situation durch einen anderen Auslöser ersetzt oder ergänzt wird.
      Es würde mich interessieren, ob das zu einer Erklärung des "Phänomens" passen würde.

      Das setzen von Schlüsselreizen ist durchaus nicht außer Acht zu lassen, in diesem Fall wäre der Schlüsselreiz, die Stimmlage und der Blick, das mag ausreichen, dennoch muss ich dafür "empfänglich" sein. Ich meine dieser Reiz könnte meiner Meinung nach nicht ohne weiteres von einer anderen Person ausgelöst werden, er wäre also nur von dieser Person abrufbar, mit nur dieser Stimme. Ein sehr spezifischer Schlüsselreiz. Dementsprechend halte ich es nicht für ausgeschlossen, das mich dieser Schlüsselreiz in die Lage bringt diese Empfindungen zu haben.

      Im Grunde ist es ja tatsächlich erklärbar, was da passiert. Das Gehirn geht aufgrund einer bestimmten Situation in eine Art Flow, ich glaube das hatten wir schon an anderer Stelle. Dieser Flow wird durch körpereigene Endorphine ausgelöst, diese wirken ähnlich wie Morphin oder Heroin. Letztendlich werden so kognitive Prozesse wie z.B. Problemlösen, Raum- und Zeitwarnehmung, Denken ausgeschaltet (Präfrontaler Kortex).
      Sollte so etwas durch Schlüsselreize, die von einer einzigen Person kommen ausgelöst werden, ist das zumindest für mich faszinierend und unheimlich interessant. Einfach nur Wow! Was für ein Gefühl.

      Kurze Anmerkung, ich bin keine Medizinerin, ich habe zwar etwas in einem Medizinisch-Pädagogischen Bereich zu tun, habe aber nur eine Vorlesung zu Neurologie besucht. Dennoch habe ich eine Vermutung und wenn ich vollkommenen Blödsinn schreibe verbessert mich bitte. Könnte es sein, dass auch das Broca Sprachzentrum von diesem sog. abschalten betroffen ist?


      Lilly
      Für mich persönlich ist es genau dieses wundervolle Gefühl und auch mein Ziel in der Dominierung meines Partners. Ihm die Möglichkeit zu geben, alles fallen zu lassen. Ihn in den Rausch zu versetzen,
      dass alle Gedanken weggewischt sind. Sei es jetzt durch eine DS-Situation, oder durch das Zufügen von Schmerzen. Diese Macht, dies auszulösen kickt mich ganz besonders.
      Es bestätigt mich in meinem Tun und in meinem Selbst. Was gibt es schöneres als eine Sub, die sich keine Gedanken machen muss, ob Sie gerade gut zur Geltung kommt, oder ob die Decke mal wieder gestrichen werden muss. :D
      Natürlich ist der Weg dahin unglaublich befriedigend. Aber Sie so zu befreien, in dem ich Sie mir meinem Willen unterwerfe, ist ein Gefühl das mich immer wieder vor Ehrfurcht erschauern lässt.
      Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden - sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
      *Jules Stern bückt sich, hebt zwei rote Fäden auf, lässt einen wieder fallen und brüllt "SAAAABEEEETH, SAAAAABEEEEETH hasse dat auch wovon de anneren Subs da am verzählen sind?"*

      Ich hab der Sache mit dem "nicht sprechen Können" im (D/s) Alltag noch nie so richtig Beachtung geschenkt. War mehr ein "is halt so".
      Aber vermutlich war es bei den Damen meiner Vergangenheit nicht so ausgeprägt bzw. wurde durch andere kompliziertere Symptome überlagert.

      Sabeth und ich sind ja, bei aller Innigkeit, noch recht frisch zusammen.
      Ich werde ab sofort sehr genau hinsehen, ob und wie sich das "Phänomen" bei uns entwickelt.

      Danke, dass Ihr mich ein wenig schlauer und aufmerksamer gemacht habt.

      Jules
      äh wat?

      ich bin wortlos, wenn mein hirn im rausch ist. das ist geil.

      ich bin sprachlos, wenn ich kurz vor rausch bin, weil sprechen mein hirn wieder anmacht. das wird geil...?

      ich bin sprachlos, wenn die worte in meinem kopf tonnen wiegen, weil ich auf emotionalem grenz-natodraht balanciere. das ist erst (aber dann richtig!) geil wenn ich die worte raus hab ;)

      hab ich den roten faden jetzt passend aufgehoben? *total verwirrt, weil ausnahmsweise mal nicht mitgelesen*
      Ich bin wohl über die Jahre betriebsblind geworden ; )

      (flüstert: äh Beth, der eigentliche rote Faden ist das, was wir unter Alltag (D/s) verstehen, auch wenn ab und an der Begriff "Session" fällt. Hab ein paar Beiträge lang gebraucht, das zu verstehen. Jedes D/s ist anders)

      O.k. das Ganze ist für mich tatsächlich schwer nachzuvollziehen, auch wenn ich es mir grundsätzlich vorstellen kann.
      Ich hab "Sessions" immer mit hohem SM Anteil, D/s findet bei uns dafür immer, auf Abruf, im Alltag statt.