Warum DS kein Spiel ist....

      Herzlich willkommen bei den anonymen BDSM-lern. Mein Name ist Misses S, stehe zwar mit beiden Beinen im Leben- aber ich bin unheilbar krank...

      Ja, das ist genau das was die Anfänger unter uns lesen und wissen sollten, gerade weil sie sich anders oder eben verrückt fühlen.. Danke dafür, für diese feinfühlige Äußerung!
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..

      Schallgewitter schrieb:

      Öhhm gut, also verstehe ich das richtig, ich bin pauschal erstmal Krank weil ich tief in mir schon den Wunsch habe ab und an mal nichts Entscheiden zu müssen, und weil es sich verdammt gut anfühlt Bereiche des Lebens in die Hände des Partners zu legen weil der das besser Handhaben kann oder einfach mehr Zeit hat oder weil es einfach mein Wunsch ist?
      Das muss ich mir erst mal noch ein paar Tage auf der Zunge und im Kopf zergehen lassen.


      "Mindestens 4 dieser Kriterien müssen zutreffen." Hast du nach Punkt 1 aufgehört zu lesen? :D
      @Elsa me ich habe nach Punkt 1 nicht aufgehört zu lesen das ist es ja gerade. Wenn ich das mal ganz Streng auslege, und auf all das böse, schwarze in mir das ich im leben nie zugeben oder zulassen würde erweitere, ja dann würde ich als leihe sagen könnten 2-4 Punkte zutreffen. Je nach dem WIE ich das betrachte oder Auslege komme ich auf 1 punkt trifft zu, 3 Punkte treffen zu und mehr als 3 Punkte treffen zu.

      So ein Mist aber auch :/
      @Elsa ja stimmt. Ich verstehe es nur nicht. Ich War eigentlich der Ansicht das man endlich von "bei BDSM ist alles irgendwie Krank" weg kommt. Scheint ja nicht so zu sein.
      Solche Listen sind auch irgendwie wie das Googlen nach Krankheiten finde ich. "Herr Doktor, ich werde demnächst Sterben, meine Nase ist Verstopft und ich hab seit gestern Halsweh, google sagt ich bin tot krank!"
      Ich finde das Wort "Spiel" in Bezug auf DS klingt wirklich ein wenig unglücklich gewählt. In einem Gesellschaftsspiel gibt es immer einen Sieger und einen Verlierer. Einer kommt immer ins Ziel, der andere hinkt hinterher. So stelle ich mir eine Session nicht vor. Deswegen sehe ich es auch eher als einen Tanz an, in dem sich der eine Tanzpartner von dem anderen führen lässt, ihm folgt und sich im gleichen Takt und Rythmus bewegt wie er. Ein Tanz drückt Emotionen aus, man spürt mit jedem Schritt, jeder Bewegung die Energie und Leidenschaft, die beide durchströmt. Man beginnt gemeinsam und der Tanz endet auch im Einklang mit dem letzten Ton. ;))
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Ich verstehe ehrlich gesagt die Aufregung nicht. BDSM ist nicht automatisch krank aber genauso wenig ist etwas automatisch gesund nur weil man das Label "BDSM" draufklebt. Wenn jemand keine krankhaften Ausprägungen dieser Kriterien und keine Persönlichkeitsstörung hat, möge er sich den Schuh nicht anziehen. Nichts desto trotz gibt es diese Krankheitsbilder und es ist gut, wenn den Betroffenen geholfen werden kann, egal in welchem Lebenskontext und ob das jetzt BDSMler sind oder nicht. ?(
      Mir war nicht bewusst das ich krank bin. Eigentlich hasse ich es krank zu sein, aber in dem Fall bin ich gerne chronisch krank :pardon:

      @Institoris ich finde es bemerkenswert wie du dich ausschliesslich in diesem Thread einbringst. Nach Deinen Aussagen wundert es mich dich überhaupt, nach den Wochen der Forumsabstinenz wieder zu lesen. Die Kranken haben dir anscheinend gefehlt.

      *fehler bitte überlesen, schreib mit Handy *
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Ein Fehler, der nicht dadurch richtiger wird, dass man ihm zum 1001. Mal macht:
      DSM IV und ICD sollte man schon richtig lesen und verstehen.
      Wenn ich Eier, Zucker, Löffelbiskuits, Kaffee usw zu Hause liegen habe, heißt das noch nicht, dass ich daraus auch Tiramisu herstellen kann.
      Man sollte den kleinen Nebensatz

      "Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung müssen erfüllt sein."

      nicht einfach ignorieren. Das machen leider viele. Und das geht mir zunehmend auf die Nerven. Dieser kleine Nebensatz ist nämlich extrem wichtig.

      LG
      Roseanne
      Es gab vor ein paar Tagen einen Thread indem alle Maso's die Diagnose Borderline Persönlichkeitsstörung bekommen haben und jetzt haben wir auch noch ne asthenische Persönlichkeitsstörung,das hält doch der verrückteste Kopp nicht aus. :S

      Wir sollten uns zusammen rotten und die nächste Ballerburg stürmen,da gibts bestimmt geile Pillen :rauchen:

      Ich bin dann schon mal :LA2:
      Warum ist DS kein Spiel?

      Ich muss gestehen, dass mir DS nach meiner anfänglichen Begeisterung aufgrund erster eigener Erfahrungen in diesem Bereich durchaus etwas suspekt geworden ist. Suspekt im Sinne von Respekt einflößend.

      Warum? BDSM ist für mich auch immer ein Spiel gewesen. Nicht im Sinne eines Gesellschaftsspieles, sondern weil hier zwei Menschen (oder mehr) spielerisch miteinander interagieren. So habe ich das zumindest bisher gesehen. Ich lebe BDSM mit meinem Mann aus und dabei darf auch gelacht werden. Wir probieren Neues aus, oder genießen das bereits bewährte, was uns gut gefallen hat. Das behalten wir dann bei. Wir spielen mit der Lust des Partners, mit neuen Toys, mit unserem Kopfkino.

      Ergo: BDSM ist für mich etwas Spielerisches und so habe ich auch DS als etwas Spielerisches empfunden. Er ist mein Herr, ich bin seine Sub. Ich habe mich ihm untergeordnet, aus freiem Willen und weil ich es so wollte.

      Die erste richtige DS Erfahrung von mir war die, als ich ihm aus Dankbarkeit für eine schöne Session spontan einen Kuss auf seinen Fußrücken gegeben habe. Das war für beide wie so ein kleiner Stromschlag. Und ein AHA-Moment.

      Ein Spiel, in dem es einen Gewinner und einen Verlierer gibt, ist das nicht. Aber es ist ein Spiel mit Macht und Unterwerfung. Und damit sollte man nicht "rumspielen". Ich habe mich, nachdem ich im Bereich DS sozusagen "Blut geleckt" habe, ein wenig näher damit beschäftigt. Also damit, was verschiedene Menschen darunter verstehen, was DSler so miteinander treiben usw.

      Und ja, ich denke auch nicht, dass DS ein Spiel ist. Zumindest nicht mehr ab einem bestimmten Grad der Intensität. Da ist spielerische Leichtigkeit bzw. Leichtsinn nicht ratsam. Genauso, wie bei SM ab einem bestimmten Grad der Intensität.

      Man stößt letztlich bei jeder Diskussion darauf, was die Definition von Spiel ist. Meine Definition ist die folgende:
      Das Spiel endet dort, wo der Ernst beginnt. Wo es eben nicht mehr nur ein spielerisches Miteinander ist. Sondern dort, wo ernstlich Schaden angerichtet werden kann. Sei es psychisch oder physisch. Körperliche Schäden sind sofort wahrnehmbar, sie können versorgt werden, sie können künftig vermieden werden. Aber seelische Schäden (wie Hörigkeit, Suchtverhalten, Zusammenbruch, Machtmissbrauch usw.), schleichen sich bisweilen eher recht unbemerkt ein, was sie nicht weniger gefährlich macht.

      Also, egal ob ihr es als Spiel oder als Ernst seht, passt gut auf euch auf ;)
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Wie reagiert ein Taucher, den man auf das Risiko der Taucherkrankheit anspricht? Er stimmt zu, und hält einen Vortrag über Dekompression. Er wird kaum auf die Idee kommen, sich diskriminiert zu fühlen nach dem Motto "bei den Tauchern ist doch alles krank". Noch viel weniger wird er das Thema für schädlich halten, weil Tauch-Anfänger mit dem Wissen über die Taucherkrankheit seelisch überfordert sind. Im Gegenteil: Er wird großen Wert darauf legen, daß gerade auch Anfänger um die Risiken und ihre Beherrschung wissen, bevor sie ins Wasser steigen.

      Nicht anders werden Piloten reagieren, die man auf das Risiko eines Strömungsabrisses anspricht, oder Segler, wenn man die Gefahr einer Patenthalse zu Sprache bringt.

      Wie reagiert ein SMmer, den man auf Risiken seines Tuns anspricht? Offensichtlich ganz anders, sofern er an diesem Thread teilnimmt.

      Schallgewitter schrieb:

      Ich War eigentlich der Ansicht das man endlich von "bei BDSM ist alles irgendwie Krank" weg kommt. Scheint ja nicht so zu sein.

      Diese Aussage stellt weder die hier ausgetragene Kontroverse richtig dar, noch die zitierten Quellen.

      Die beiden kontroversen Thesen lauten:
      • DS ist kein Spiel, wenn man es richtig macht.
      • DS muß ein Spiel sein, um die Grenze des gesundheitlich vertretbaren nicht zu überschreiten.

      Die Gegenthese beinhaltet nicht die Behauptung, daß alle SMmer krank sind.

      Die in der verlinkten Quelle maydaysm.de (Wie sehen uns die Psychologen?) zitierten Publikationen grenzen ausdrücklich den "nichtpathologischen Einsatz sexueller Phantasien, Verhaltensweisen oder Objekte" ab.

      Niemand hat also Anlaß, sich als SMmer pauschal als krank diffamiert zu sehen.

      Abigail schrieb:

      ich finde es bemerkenswert wie du dich ausschliesslich in diesem Thread einbringst.

      Ich habe ich mich bisher an 6 Threads beteiligt. Viel mehr ist 9 Beiträgen nicht möglich.

      Abigail schrieb:

      Nach Deinen Aussagen wundert es mich dich überhaupt, nach den Wochen der Forumsabstinenz wieder zu lesen. Die Kranken haben dir anscheinend gefehlt.

      Ich bin leider nicht in der Lage, mich hauptberuflich um dieses Forum zu kümmern. Wochenlange Forenabstinenz wird bei mir öfter vorkommen.

      Roseanne schrieb:

      Ein Fehler, der nicht dadurch richtiger wird, dass man ihm zum 1001. Mal macht:
      [...]
      Man sollte den kleinen Nebensatz

      "Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung müssen erfüllt sein."

      nicht einfach ignorieren.

      Diesen Fehler kann man machen, wenn man eine Diagnose stellt. Die einzigen Diagnosen stammen von Mitdiskutanten, die sich selbst für krank erklärt haben.

      Diese Selbstdiagnosen beruhen auf einem Denkfehler:

      Die These "Wachsspiele mit Bienenwachs können zu Brandblasen führen" beinhaltet nicht die Behauptung "alle SMmer haben Brandblasen". Die These "Atemkontrollspiele über drei Minuten können zu blauer Gesichtsfarbe führen" beinhaltet nicht die Behauptung "alle SMmer haben eine blaue Gesichtsfarbe."

      Institoris schrieb:

      Diesen Fehler kann man machen, wenn man eine Diagnose stellt. Die einzigen Diagnosen stammen von Mitdiskutanten, die sich selbst für krank erklärt haben.

      Diese Selbstdiagnosen beruhen auf einem Denkfehler


      Also für mich liest sich

      Institoris schrieb:

      Die Fragestellung dieses Threads kann abschließend beantwortet werden.

      mit einem ziemlichen Universalitätsanspruch formuliert.

      DS hat Risiken. Morgens aufzustehen hat Risiken. Auf einem Klettergerüst zu spielen hat Risiken. Atmen hat Risiken.

      Daß etwas Risiken hat ist mitnichten irgendein Zeichen dafür, ob etwas ein Spiel ist oder nicht. Und wenn man diese Risiken dann auch noch in einer Form darstellt, die nicht erkennen läßt, daß dies ein Risiko sein soll und nicht eine zwangsläufige Folge (dafür gibts so Worte/Formulierungen wie "kann passieren" o.ä.), könnte man mit der tongue-in-cheek von böswilliger Irreführung sprechen.
      :rofl: "Ausgetragene Kontroverse" hier geht's eigentlich um Ansichten. Warum ist es ein Spiel für User A , und warum kein Spiel für User B. Es ging um Ansichten und Gefühle warum es eben jeder anderst sieht, anderst fühlt.
      Wenn ich mich recht entsinne waren es doch Sie, Herr @Institoris der hier die Gestörtenliste ausgepackt hat. (Sorry ich will damit keinem zu nahe treten) Da ist es doch logisch das sich etliche vorkommen als wolle man sie hier für Krank abstempeln. Weil ständig jemand mit ner Krankenliste wedelt (scheint ein Trend hier in diesem Forum zu werden, wer hat die tollere liste und wer hat die besten Links parat)
      Wir haben doch nun schon zum erbrechen oft diverseste Krankheiten und BDSM durchgekaut irgendwann ist auch mal gut! immer und immer und immer wieder diese Listen rauszuholen und damit zu wedeln. das kann man da machen wo es angebracht ist, also in den Themensträngen in denen es um Erkrankungen und BDSM geht aber nicht immer und ständig.

      gut mag sein das Ihnen mein Post nicht so schlüssig ist, ist ja auch keine medizinische Liste, ich finde er passt ganz wunderbar. Es ist doch so, solange sich zwei oder mehr Menschen wohl fühlen mit dem was sie so mit sich anstellen, solange sie lust und Befriedigung erfahren ist es doch okay für diese Menschen hierbei hat keine Diagnoseliste was verloren.

      Aber es kann auch sein das ich ich ganz dringend zum Arzt muss weil ich denke gefühle haben Vorrang vor dem was der Rest der Welt meint.
      Man muss nicht jede sexuelle Vorliebe oder Neigung Auseinandernehmen und Analysieren das ist halt da und gut. BDSM ist doch kein Wissenschaftsprogramm oder so.

      ich werde nun sehr kontrovers mit meinem Hund Diskutieren warum er um diese Uhrzeit und bei diesem Regen und zu diesen Temeraturen nun unbedingt noch mal Gassi will. der macht bestimmt auch heimlich irgendwo Häckchen auf ner Liste
      Ich finde es sehr spannend zu lesen, was eine solche Kontroverse hier bewirken kann und wie weit ihre Kreise ziehen...

      Es scheint ein sehr emotional aufgeladenes Thema zu sein und ich frage mich warum.
      Vielleicht liegt es an dem Begriff "Krankheit" in diesem Kontext, welcher direkt (ob bewusst oder unbewusst) negativ konnotiert zu sein scheint.
      Ich denke Krankheit ist normaler Bestandteil unseres menschlichen Daseins, im psychologischen Kontext ebenso wie im physischen.
      Ich denke niemand von uns kommt ohne Grippe durchs Leben, ebenso wenig wie ohne prägende bzw einscheidende Erlebnisse, positive und negative Erfahrungen...
      Infolgedessen nehme ich an, dass es den wirklichen Idealzustand bzw die "idealen Lebensbedingungen" (als solche auf bewusster und unbewusster Ebene empfunden) nicht gibt.

      Was kann ich aus diesen Gedanken für mein Handeln gewinnen?

      Ich beginne mein Verhalten zu beobachten, frage welche Funktion bestimmte Handlungen für mich / für andere haben, lerne abzugrenzen zwischen wirklichem Altruismus und dem Scheinbaren, lasse die Wahr-nehmungsfähigkeit wachsen, verlasse die Bequemlichkeit der Verdrängung und werde wahrhaft demütig...
      Warum? Weil eben dieser Weg bedeuten kann die Facetten unserer menschlichen Bedürfnisse und psychischen Mechanismen, der zeitweiligen Destruktivität im Umgang(auch durch Übertragungen), unserer Unvollkommenheit ebenso wie dem überraschenden Mut in schwierigen Situationen, der Kreativität, der Fähigkeit zu Leidenschaft und Aufopferung u.v.m. zu sehen...Und in zugewandter Ehrfurcht über all das zu staunen.

      Das Resultat daraus:

      Es wird durch diesen Grad der Bewusstheit über das Handeln und seine Hintergründe möglich, wirkliche Authentizität gewinnen.

      Wenn diese Authentizität bedeutet anzuerkennen, dass wohl ausnahmslos jeder irgendeine Art Komplex in sich schlummern hat (auch hier bewusst oder unbewusst),welcher sich vielleicht nur in der beobachtbaren Schwere unterscheidet, bin ich persönlich zu diesem Schritt gern bereit.

      Ich sehe den Wert einer Person dadurch in keinster weise geschmälert, sondern sehe das Ganze eher als ermutigend, sich mit all dem zu beschäftigen um zu erreichen, dass der Partner mehr ist, als perfekte Ergänzung der eigenen Komplexstrukturen...

      Unter diesen Bedingungen tragen trotz der D/s Konstellation Dom wie sub Verantwortung und es schenkt sich die Möglichkeit, sich frei von Hörigkeit und Stockholm Syndromen zur wirklichen Demut entscheiden...Und das jeden Tag aufs Neue.

      Ab diesem Zeitpunkt ist es nach meinem Verständnis kein Spiel mehr, sondern etwas wirklich Wahres, Aufrichtiges und das auch 24/7...
      Können wir eventuell aufhören, die negative Darstellung einer Hörigkeit, die einseitig ausgenutzt wird, mit einem gewollten Machtgefälle, das sich beide wünschen und leben, zu vergleichen ?

      ich hatte nach euren Empfindungen gefragt zum Thema des Erlebens eines Machtgefälles...

      ICH HATTE NICHT DANACH GEFRAGT
      OB EIN MACHTGEFÄLLE KRANK IST.

      also.. Back to Topic wär schön ;)
      DS ist für mich kein Spiel, wenn es zur Basis einer Beziehungsstruktur gehört, die zuvor gut überlegt und von beiden Seiten gewollt ist.
      Es ist für mich eine Art einer Beziehungsgestaltung, die genauso Risiken beinhaltet, wie jede andere Beziehung.
      Die aufgeführten Kriterien einer Persönlichkeitsstörung können in jeder Art des zwischenmenschlichen Miteinanders auftreten und vorhanden sein.
      Dafür benötigt man kein Machtgefälle, um diese zu erfüllen oder zu entwickeln.
      Juhuu
      manche Ausführungen sind schon ziemlich klinisch nüchtern, aber zeigen auch deutlich "warum DS kein Spiel ist..."

      Meine bescheidene Meinung :
      Eine Frau, die ihr Leben selbst im Griff hat, weiß wer sie ist und was sie wert ist, sich selber liebt und wertschätzt, diese Frau in einer DS Beziehung ? ein Glücksfall für beide Seiten. Denn sie wird nach Ende dieser DS Beziehung auch wieder allein klar kommen.
      Ist sie stärker als Frauen, "die nur den Hintern hübsch hinhalten... " ? Möglich... aber sich schlagen zu lassen als emanzipierte Frau, die Gewalt absolut ablehnt und dabei auch noch Lust zu empfinden, verwirrt eine auch schon ziemlich. Man diskutiert ständig mit sich selber, ob das in Ordnung ist, warum man so ist...

      Gibt Sub in einer DS Beziehung tatsächlich über Generationen anerzogene "Rollenbilder auf" ? Nein, denn so wie ich es empfinde, haben wir das Rollenbild : Mann geht arbeiten-Frau kümmert sich um Haus und Kinder, doch nie abgelegt. Und Sub hat für sich entschieden, dass die Vorteile in einer DS Beziehung zu leben überwiegen und empfindet ja auch Lust dabei. Ausserdem hat sie sich - hoffentlich - einen Dom ausgesucht, bei dem sie sicher sein kann, dass er sie zwar auch über ihre Grenzen führen wird, aber immer auf ihre Unversehrtheit dabei achtet. Sie hat es also entschieden, es wurde nicht fremdbestimmt.
      Und öffentlich dazu stehen kann Sub in beiden Fällen nur sehr eingeschränkt...

      LG
      Gio
      ’’Bloß jene Herrschaft ist von Bestand, die freiwillig zugestanden wird.‘‘
      Machiavelli

      Warum DS kein Spiel ist.....Warum nicht ?
      Es ist alles eine Frage der Definition bzw. eine Lesart des Leben,
      Ein Spiel kann bedeuten :
      "Eine Tätigkeit, die man nur zum eigenen Vergnügen macht und die keinen äußeren Zweck hat."
      oder kann auch bedeuten :
      "Eine zum Zwecke des Spiels dienende Aktivität, die meist einen eigenen Namen hat, nach bestimmten Regeln ausgeübt wird und zum Zeitvertreib dient."
      oder das "Spiel" kann sich auch so definieren :
      „Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“
      (Huizinga: 1938/1991)
      D&S, B&D, S&M , alles hat seine Wertigkeit. ...ich lege meine Wertigkeit fest im Rahmen meines "Spiels" und mein Gegenüber verdient meinen Respekt....
      Gestern lebten meine Großeltern und heute lebe ich...
      Und es ist meine "Spielzeit"
      Calistra :coffee:
      Ausgehend davon, wie ich "Spiel" definiere, würde ich eine krankhafte Abhängikeit vermuten, wenn das Spielfeld verlassen wird.
      BDSM ist für mich ganz klar ein Spiel, das auf eine Fiktion aufbaut. Ist diese Fiktion (mehr dazu in menem Faden "Dominanz - SIcht auf den Spielpartner") nicht vorhanden, wären wir bei einem eindeutigen Abhängigkeitsverhältnis angelangt.
      TPE , 24/7 etc sind damit auch Spiele.
      Man erkennt die Wichtigkeit einer Definition und staunt.