Okay, ich glaube, ich blicke langsam durch deine Gedankengänge durch.
Wie ich also schon in meinem ersten Beitrag geschrieben hatte, unterscheidest du zwischen Dominanzverhalten und gelebter Dominanz. Das erste ist die "Nachahmung" des zweiten, und "gelebte Dominanz" im BDSM Kontext ist nicht möglich, da diese durch die Einwilligung und dem Mitspracherecht der Sub in deinen Augen "nicht echt" ist. Stimmt das so?
Bitte korrigiere mich, wenn ich hier vollkommen falsch liege.
Und ich frage mich, wie das mit TPE-Beziehungen aussieht, in denen Sub (vertraglich) ihre (Mitsprache-)Rechte abgibt? Ist das in deinen Augen dann trotzdem nicht "gelebte Dominanz"?
Deine Frage verstehe ich jetzt so, ob Dom sich im "Spiel" mit dem Dominanzverhalten immer mehr in der "gelebten Dominanz" fühlt und dadurch der Respekt gegenüber Sub verloren geht?
Okay, als erstes stoße ich mich an der Formulierung: "die dominante Rolle spielen". Ich weiß nicht, wie du es empfindest, aber für mich ist das nicht wie im Theater, dass ich mal tief durchatmen muss, umdenke, mich in jemand anderen hineinversetze und dann zum Stock greife. Meine Dominanz ist ein Teil von mir und im Privaten gegenüber meinem Sub tritt sie eben zutage.
Ja, es wird mehr als eine Rolle, aber nicht in dem Sinne, wie du das siehst. Wenn ich meinen Sub schlage, wird das Erlebnis nicht irgendwann "stumpfer" und gewöhnlicher. Jedes Mal wieder spüre ich, wie wertvoll er ist, wie viel Achtung ich ihm entgegenbringe und wie sehr ich ihn respektiere. Auch, oder gerade wenn er vor mir kniet.
Natürlich sehen es manche Leute als selbstverständlich, dass Sub zu knien hat (man beachte all die DummDoms da draußen), aber das ist natürlich nicht so. Die Hingabe einer/s Sub ist das größte Geschenk an einen Dom und jeder der Doms, die ich hier kennengelernt habe, sieht das ebenso und weiß das ebenso wertzuschätzen.
Ich muss nicht in die Rolle des Sub schlüpfen, um diese Sichtweisen zu verstehen und um mal "zurück auf den Boden geholt zu werden" - denn genau das ist es ja, was du meintest, wenn du switcht, oder? Es würde auch gar nicht funktionieren, weil ich eben anders ticke als Subs. Und mein Sub würde sich mit einem Stock in der Hand ebenfalls unwohl und fehl am Platz fühlen.
Ein guter Dom ist der, der die Macht, die ihm übergeben wurde, dazu nutzt, beiden ein erfüllendes Erlebnis zu schenken. Nicht der, der die Macht als selbstverständlich ansieht und missbraucht.
Wie ich also schon in meinem ersten Beitrag geschrieben hatte, unterscheidest du zwischen Dominanzverhalten und gelebter Dominanz. Das erste ist die "Nachahmung" des zweiten, und "gelebte Dominanz" im BDSM Kontext ist nicht möglich, da diese durch die Einwilligung und dem Mitspracherecht der Sub in deinen Augen "nicht echt" ist. Stimmt das so?
Bitte korrigiere mich, wenn ich hier vollkommen falsch liege.
Und ich frage mich, wie das mit TPE-Beziehungen aussieht, in denen Sub (vertraglich) ihre (Mitsprache-)Rechte abgibt? Ist das in deinen Augen dann trotzdem nicht "gelebte Dominanz"?
Deine Frage verstehe ich jetzt so, ob Dom sich im "Spiel" mit dem Dominanzverhalten immer mehr in der "gelebten Dominanz" fühlt und dadurch der Respekt gegenüber Sub verloren geht?
Okay, als erstes stoße ich mich an der Formulierung: "die dominante Rolle spielen". Ich weiß nicht, wie du es empfindest, aber für mich ist das nicht wie im Theater, dass ich mal tief durchatmen muss, umdenke, mich in jemand anderen hineinversetze und dann zum Stock greife. Meine Dominanz ist ein Teil von mir und im Privaten gegenüber meinem Sub tritt sie eben zutage.
Ja, es wird mehr als eine Rolle, aber nicht in dem Sinne, wie du das siehst. Wenn ich meinen Sub schlage, wird das Erlebnis nicht irgendwann "stumpfer" und gewöhnlicher. Jedes Mal wieder spüre ich, wie wertvoll er ist, wie viel Achtung ich ihm entgegenbringe und wie sehr ich ihn respektiere. Auch, oder gerade wenn er vor mir kniet.
Natürlich sehen es manche Leute als selbstverständlich, dass Sub zu knien hat (man beachte all die DummDoms da draußen), aber das ist natürlich nicht so. Die Hingabe einer/s Sub ist das größte Geschenk an einen Dom und jeder der Doms, die ich hier kennengelernt habe, sieht das ebenso und weiß das ebenso wertzuschätzen.
Ich muss nicht in die Rolle des Sub schlüpfen, um diese Sichtweisen zu verstehen und um mal "zurück auf den Boden geholt zu werden" - denn genau das ist es ja, was du meintest, wenn du switcht, oder? Es würde auch gar nicht funktionieren, weil ich eben anders ticke als Subs. Und mein Sub würde sich mit einem Stock in der Hand ebenfalls unwohl und fehl am Platz fühlen.
Ein guter Dom ist der, der die Macht, die ihm übergeben wurde, dazu nutzt, beiden ein erfüllendes Erlebnis zu schenken. Nicht der, der die Macht als selbstverständlich ansieht und missbraucht.