Dominanz - Unterwerfung und die Sicht auf den Spielpartner

      belloHorizonte schrieb:

      Ist es noch nie vorgekommen, dass du deinen Dom unbewusst weniger respektiert hast, einfach weil er dich nur prügeln kann wenn du ihm die Erlaubnis gibst und er sie eigentlich nicht verdient, weil du dich ihm überlegen fühlt, aber trotzdem auf die Praktiken stehst, und wenn ja, wie hast du deinen Respekt wiederbekommen?


      Nein, ist noch nie vorgekommen und ich gehe auch sehr stark davon aus, dass es nie vorkommen wird. Ich gebe meinem Dom die exklusive Erlaubnis mich zu schlagen, zu quälen, zu demütigen. Ich gebe ihm Macht über mich, die er im "Alltag" nicht hat, diese Macht gründet auf tiefem Vertrauen und genau wegen dieser Grundlage, verdient er sie.
      Weshalb sollte ich mich überlegen fühlen? Weil ich diejenige bin, die ihm die Erlaubnis gibt? Und das sollte meinen Respekt vor ihm mindern? Nö, nicht in meiner Welt. (Und glücklicherweise hatte ich bisher nur Partner, die in mir nichts "minderwertiges" gesehen haben, an dem sie sich austoben und mich aufgrund eigener psychischer Defizite erniedrigen.)
      Meinen Respekt würde mein Partner verlieren, wenn er beginnt mich außerhalb des gemeinsam gesteckten Rahmens mit Geringschätzung und Abwertung zu behandeln oder wenn er mich behandelt wie ein Spielzeug, das man nimmt wenn man Lust darauf hat und es ansonsten unbeachtet in der Ecke liegen lässt.


      Ich habe diesen Thread jetzt mehrmals durchgelesen, mehrmals zu einer Antwort angesetzt, aber eigentlich verstehe ich immer noch nicht, worum es dir geht.

      In meiner kleinen, heilen BDSM Welt treffen zwei Gleichgesinnte aufeinander - ob die sich nun lieben oder nicht lieben ist nun mal vollkommen nebensächlich - um gemeinsam einer Leidenschaft bzw. Neigung nachzugehen. Sie bewegen sich dabei in einem Rahmen, der gemeinsam "erarbeitet" wird und handeln einvernehmlich.
      Das Machtverhältnis ist vollkommen frei von sozialer Stellung, Gesellschaftsschicht, finanziellem Status, sondern ist ebenso ein frei gewähltes (der Neigung entsprechendes)

      Übt ein Partner Gewalt gegenüber einem anderen aus und dies geschieht nicht einvernehmlich, handelt es sich um Missbrauch. Ebenfalls vollkommen unabhängig von sozialer Stellung usw.


      Mal angenommen wir haben ein fiktives Paar - so richtig aus der Klischeekiste:

      Der autoritäre Mann, der alle Entscheidungen trifft, der die Finanzhoheit hat, seiner Frau sagt was sie zu tun und zu lassen hat und sie für Fehlverhalten straft (körperlich, mit Worten demütigend...) Die Frau erträgt das, weil sie es nicht anders kennt und als "normal" erachtet, weil sie diejenige ist, die den geringeren Status hat.

      Was ist das deiner Meinung nach? Gelebtes Dominanzverhalten?


      Grübelnde, verwunderte, nachdenkliche, besorgte Grüße
      happyserendipity
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.

      belloHorizonte schrieb:


      Zum Anliegen:

      Ist es noch nie vorgekommen, dass du deinen Dom unbewusst weniger respektiert hast, einfach weil er dich nur prügeln kann wenn du ihm die Erlaubnis gibst und er sie eigentlich nicht verdient, weil du dich ihm überlegen fühlt, aber trotzdem auf die Praktiken stehst, und wenn ja, wie hast du deinen Respekt wiederbekommen?



      darauf möchte ich mal kurz eingehen.... ich bin eine prinzipiell sozial gut gestellte, alltagsdominante frau, aufgewachsen im ober(st)en mittelstand. möchte ich diesen sozialen standart erfüllt, um meinen dom anzuerkennen? das wäre schließlich deine ausgangsthese, wenn ich sie richtig verstanden hab.

      nein.

      ich schenke mich meinem dom, ich werde alles aushalten was er wünscht, sofern es mich nicht -für mich, aber nicht für ihn- absehbar in einen absturz führt. dieses privileg des absoluten vertrauens und der absoluten hingabe hat vor ihm noch niemand von mir bekommen und ich gehe davon aus, es wird auch nie wieder jemand ;)

      warum?

      weil er mir bis in die tiefen seiner seele aufrichtig, wertschätzend, verantwortungsbewusst und respektvoll scheint. weil er meine gedanken lesen kann und selbst die versteht, die sonst niemand bislang verstand. weil er meine seele genau dadurch berührt. weil ich fühle, wie er all das erwiedert.

      das alles hat NICHTS mit dem sozialen status zu tun.

      ja, ein wort und ich weiß er hört auf, natürlich könnte man sagen ich habe damit die macht über ihn, ich stecke den rahmen in dem er sich bedienen darf und zwar genau so, das ich auch immer etwas davon habe.

      fakt ist jedoch, das ich als ehrlich submissive seele nur die dinge ausschließe oder abbreche, von denen ich denke das sie mir seelisch schaden und damit unserer beziehung und damit ihm. nein ich finds oft genug nicht geil über den "wohligen faktor" hinaus gespankt zu werden, aber ich weiß um den sadisten in ihm und ich will ihn in allen belangen glücklich machen und er weiß das. ich bin sub für ihn, ich gehöre ihm. das ist mehr als respekt, anders -tiefer- als liebe, es ist einfach das subgefühl in einer primär D/s lastigen beziehung.

      niemals würde ich mich erniedrigen, mich aus geilheit von jemandem bespielen zu lassen, zu dem ich nicht in dieser art aufblicken kann, das passt nicht zu meinem wesen, zu der art von bdsm die ich fühle und lebe.

      und ich weiß rein zufällig, das ich mit dieser einstellung hier unter den subs in recht guter gesellschaft bin ;)
      Was, wenn er an sich Anzeichen von schwindendem Respekt bemerkt?


      Dann sollte man schleunigst mal ganz tief in sich gehen und Überlegen an was das liegen mag. Wenn dem so ist würde ich behaupten steht eine sehr gründliche Selbstreflektion ins Haus in der Betreffende/Betreffender ganz genau in sich selbst fühlen sollte was da passiert und warum das passiert und je nach Ergebnis eine Konsequenz ziehen sollte.

      Ich schneide hier Themen an, die nicht für jeden angenehm zu lesen sind, um es optimistisch auszudrücken.


      Nein. Nein in meinen Augen und meiner eigenen Auffassung nach schneidest du hier keine Unangenehmen Themen an. Du stellst Thesen auf die zum Teil die Sub`s stark herabsetzen! Das geht bei "Sozialem" Status los und geht bei Vermögen und Ansehen über irgendwelche Listen und darauf zu vergebene Plätze weiter. Wenn ich mir das ganz im stillen so ansehe kann ein Sub in deinen Augen ja schon froh sein wenn er/sie fehlerfrei von 1 bis 2 zählen kann.

      Da du ihm in „echt“ nicht unterworfen bist (psychische, physische, materielle, ect Abhängigkeiten)


      Ich Unterwerfe mich nicht, ich lasse mich auch nicht Unterwerfen sollte Jemand das versuchen würde ich bis zum Ende Kämpen und das mit Haut und Haar. Ich GESTATTE etwas, das ist das was ich tue. Über den Begriff "Abhängigkeiten" kann man ganz wunderbar streiten. Bis auf einige klar definierte Dinge sieht und Empfindet jeder eine Abhängigkeit individuell. Da wo du evtl. eine siehst, sehe ich keine und umgekehrt. Und schwupp sind wir wieder bei dem das du bei der ganzen Sache nicht im Plan hast, das sind die Zwischentöne und die feinen Graustufen im Zwischenmenschlichen miteinander, da gibt es so viel mehr zu Bedenken als nur das bloße schwarz und weiß.

      Da mir auch unterstellt wird, eure Zeit zu verschwenden für eine angebliche Diplomarbeit... Meine Güte! Am meisten Zeit habe wohl immer noch ich hier investiert. Es gibt keine Diplomarbeit!


      Ich glaube einige User vor mir haben es schon erwähnt, bzw. durch die Blume dezent angedeutet, aber die Art und weise wie du hier Dinge Formulierst und Darstellst liest sich wie der Versuch was für die Uni zu Schreiben. Wenn du mal Zeit hast, stell doch einfach einmal deine Beiträge denen der anderen gegenüber und gönn dir den Spaß und vergleiche mal wie du dich Ausdrückst und wie die Antworten gehalten sind.
      Was die Zeit angeht .. deine Thesen und Schlussfolgerungen sind für dich evtl. ja leicht zu Verstehen, sind ja auch deine. Aber für einige wie mich waren und sind sie zum Teil sehr verwirrend und Nebulös. Ich für meinen Teil kann nicht Intuitiv auf deine Beiträge antworten weil ich erstmal deinen Stiel runterbrechen muss und dann versuche zu ergründen wo hin du denn Überhaupt willst. Die Zeit die (ich) man darauf verwendet liegt zum teil in deiner Formulierung.

      belloHorizonte schrieb:


      Ist es noch nie vorgekommen, dass du deine Sub unbewusst weniger respektiert hast, einfach weil du immer deinen Willen bekommst und damit weniger auf ihre Bedürfnisse eingehst, und wenn ja, wie hast du gegengesteuert.

      Ist es noch nie vorgekommen, dass du deinen Dom unbewusst weniger respektiert hast, einfach weil er dich nur prügeln kann wenn du ihm die Erlaubnis gibst und er sie eigentlich nicht verdient, weil du dich ihm überlegen fühlt, aber trotzdem auf die Praktiken stehst, und wenn ja, wie hast du deinen Respekt wiederbekommen?


      Hast du den Verdacht, dass bei dir selbst solche unbewussten Prozesse am Laufen sind?
      ich bin überigens ein Gläubiger .... Ich glaube daran, dass das höchste Gut des intelektuell gebildeten Menschen es ist, komplexeste Sachverhalte in einfache Erklärungen zu Hüllen um die der breiten Masse verständlich zu machen.

      Es mag allerdings Sachverhslte geben, die so komplex sind, dass sich wirklich einer anderen Sprachebene bedient werden muss... Quantenmechanik oder Gensequenzing beispielweise.

      aber wir reden hier ja eigentlich über BDSM...

      also solche Dinge wie ... Wir es halt ab und an im Spielzimmer oder am Küchenherd so machen..

      Das hier sind 5 Seiten, die sich mit was genau nun auseinander setzten ?

      lieber Thread Starter @belloHorizonte
      hier kommt deine Challenge ... Und du bist ein feiger dom/ Switch wenn du sie nicht annimmst ... Ein Schwächling quasi ;)


      Was ist das verdammte Problem, das du hast ?

      Sag es uns bitte in einem Satz !

      weil nur um 5 Seiten über die Theorie was ich empfinden könnte wenn ich meine Sub schlage mich auszutauschen, reicht meine Lebensenergie in diesem Leben leider nicht mehr aus...

      weisst du wieso...

      Weil wenn ein ich meine Sub schlage, werde ich geil ... Bekomme einen Ständer und habe noch mehr Lust ihr weh zu tun weil ich dann noch geiler werde...

      sorry @all

      und Challenge akzeptiert ?


      Der Giz
      Diese Richtung der kritischen Auseinandersetzungen mit den im weitesten Sinne sadistischen und masochistischen Neigungen selbst ist in der BDSM-Szene überfällig. Aus mindestens drei Gründen:

      1. Die künstliche Trennung zwischen sexuellen Sadismus / Masochismus und Sadismus / Masochismus schlechthin ist unbegründet und falsch. Das eine ist ein Spezialfall des anderen. Alle Aussagen über den Sadismus / Masochismus schlechthin gelten auch für den Spezialfall.
      2. Sadismus und Masochismus, bzw. die Neigung, so auf andere Menschen bezogen zu sein, findet selten nur in der Sexualität ihren Ausdruck. Nur die Sexualität im Blick zu haben, wäre also eine Verkürzung der Auswirkungen.
      3. Es ist wichtig, die Einwilligung als Kriterium des BDSM zu betonen. Doch ist damit noch keine Aussage getroffen über die Frage, wie die Einwilligung psychisch zustande kommt (jenseits etwaiger rechtlicher Kriterien). Es fehlt eine Diskussion darüber, welche psychischen Bedingungen eine Einwilligung als Kriterium für BDSM unbrauchbar machen oder zumindest Gefahren bergen.

      Wir akzeptieren, dass wir Sadisten oder Masochisten sind. Das ist keine Selbstverständlichkeit und auch kein Wert an sich. Tatsächlich gibt es genug Fälle, in denen es gut ist, seine Neigungen nicht auszuleben, beispielsweise wenn sie eine Richtung nehmen oder eine Stärke zeigen, die nicht mehr vereinbar ist mit anderen Zielen im Leben. Der gerne gezogene Vergleich zwischen Homosexualität und Sadomasochismus ist falsch, wenn daraus gefolgert wird, sadomasochistische Neigungen wäre angeboren, nicht erklärbar oder unabänderlich. Sie können zumindest zwingender oder unwichtiger werden; so unwichtig, dass es keine wahrgenommene Notwendigkeit mehr gibt, sie auszuleben. Es besteht immer die Wahl, sich als Mensch in die eine oder andere Richtung zu verändern, selbst wenn es Zeit braucht. Wenn aber die Wahl besteht, ist sogar die Frage zulässig, ob wir überhaupt unsere Neigungen ausleben sollten. Wir wollen nicht so weit gehen und stattdessen strenger überlegen, wie wir unsere Neigungen möglichst ohne große negative Auswirkungen auf unser Leben ausleben können.

      Genug des Allgemeinen.

      belloHorizonte schrieb:


      Es handelt sich um eine Fiktion. Man legt sich Regeln zurecht und, es gibt Vereinbarungen über die Rollen. Dann beginnt das Spiel. Man simuliert dabei Herrschaftsverhältnisse, die etwa im echten Leben vorkommen könnten, hat aber ein Safeword.


      Worin sollte da der Reiz liegen? Ein solches Spiel können auch Menschen ohne sadomasochistische Neigungen spielen, aber sie werden dabei keine Lust erfahren. Der einzige Aspekt, der für Sadomasochisten daran lustvoll ist, ist die Vorstellung, es wäre wirklich so. Es kann Sadomasochisten geben, denen das genügt. Ich kenne jedoch keine.

      Der mir bekannte ausgelebte BDSM ist deswegen lustvoll, weil er den spezifischen Trieben und Bedürfnissen des Sadomasochisten gerecht wird, und die sind Sadismus und Masochismus, Beherrschung und Unterwerfung. Ein Stück weit bleibt die Absolutheit des Verlangens und der Vorstellung eine Phantasie, weil es Grenzen gibt; aber grundsätzlich spielt der Sadist keine Rolle, sondern er IST Sadist. Das gilt ebenso für Masochisten, selbst wenn sie aus Liebe sich "hingeben". Nicht jeder Masochismus zeigt sich an körperlicher Lust oder ist das Ergebnis körperlicher Einwirkung. Die masochistische Liebe ist stattdessen eine der häufigsten Arten des Masochismus, zu finden selbst bei Vanillas und sogar außerhalb partnerschaftlicher Beziehungen beispielsweise in der Religion.

      belloHorizonte schrieb:


      Vielleicht lassen sie es aus falsch verstandener Liebe zu, vielleicht bestehen andere Abhängigkeitsverhältnisse.


      Ich sehe den Grund für eine solche Einwilligung nicht in der Liebe, sondern im gemeinsamen Grund dieser Art der Liebe und der Einwilligung: In der grundsätzlichen Bereitschaft, sich anderen Menschen zu unterwerfen. Doch führt diese Bereitschaft nicht notwendig zur Einwilligung, weshalb wir manche Fälle als Missbrauch bezeichnen, andere als BDSM. Daneben gibt es natürlich Missbrauch ohne auch nur die Bereitschaft zur Unterwerfung, wenn auch solcher Missbrauch wahrscheinlich selten lange anhält, weil er nicht lange ertragen wird und er aufgrund der äußeren Bedingungen (Gesetze, Gesellschaft, Strafverfolgung, Freunde / Familie) nicht lange ertragen werden muss.

      Liebe ist nicht gleich Liebe, sondern ein Wort für viele scheinbar ähnliche Gefühle und Haltungen. Dass aus einer masochistischen Liebe heraus Schmerz ertragen wird, ist jedoch völlig verständlich und sehr ähnlich der unmittelbaren Einwilligung, die erfolgt, weil es Lust bereitet, unterworfen zu werden.

      belloHorizonte schrieb:


      Wir sind wohl alle so erzogen/sozialisiert worden,dass zb Schläge nicht gut sind. Schlägt man trotzdem kann sich eine Dissonanz bilden, und man erklärt sich sein Tun damit, dass der Geschlagene es verdient hätte.


      Das ist bekannt, und eine von der Szene wahrgenommene Aufgabe besteht darin, dem BDSMler diese Dissonanz aufzulösen, indem er ihm eine neue Orientierung gibt bezüglich dem, was richtig und was falsch ist, Stichwort SSC und RACK. Damit wird die Dissonanz gelöst, ohne dass die von dir genannte Rationalisierung des eigenen Handelns eintritt.

      Trotzdem glaube ich, dass der Sadist ohne ein Gefühl der eigenen Überlegenheit kein Sadist sein könnte. Stattdessen würde er sich gleichgeordnet oder untergeordnet fühlen. Selbst die größten Sadisten verhalten sich gegenüber mächtigeren Menschen oder Entitäten unterwürfig und masochistisch. Interessant wird es natürlich, wenn dieselben Menschen auf dieselben Menschen sowohl sadistisch als auch masochistisch bezogen sind. Da zeigt sich, dass bei sadomasochistischen Neigungen mehr wichtig ist als nur das, was der Mensch in einer einzelnen Situation ist oder glaubt zu sein, d.h. auch, wie viel Geld er verdient oder welche Stellung er in anderen Hierarchien er einnimmt.


      Ach ja, deine weitgehend behavioristische Herangehensweise wird zu nichts führen. Du solltest es mit Begriffen der Psychoanalyse versuchen, nach Möglichkeit aber nicht Freud, sondern Fromm oder spätere Vertreter. Gerade Sadismus und Masochismus gehen weit über das Verhalten hinaus und gründen in der Charakterorientierung des jeweiligen Menschen. Ohne diese Herangehensweise bleibt verschiedenes Verhalten quasi zufällig und der Zusammenhang unklar, wie sich am Beispiel der Liebe hier gezeigt hat.


      PS: Ihr hattet doch nicht gedacht, dass der Thread ohne mein Geschwafel auskommt :P
      Lieber @belloHorizonte

      Wie ich deiner Vorstellung entnehmen kann, gibt es auf deiner Seite keine realen BDSM-Erfahrungen, deshalb kann ich deinen Thread noch weniger verstehen.

      Was ich allerdings nachvollziehen kann ist deine grundsätzliche Überlegung (oder eher Befürchtung?), dass durch das Ausleben die Wertschätzung gegenüber dem Sub sinkt oder verschwindet...

      Ich als Sub stelle mir diese Frage auch immer wieder... bzw. habe ich mich in der Vergangenheit oft bei Spielpartnern gefragt, ob sie mich nach einer Session weniger wertschätzen oder gar anfangen, meine Hingabe für gegeben ansehen.

      In meiner jetzigen Spielbeziehung herrscht jedoch die gegenseitige Dankbarkeit vor, einen Partner gefunden zu haben, bei dem man seine "andere" Seite ausleben kann... und um so weiter wir uns entdecken, um so mehr steigt die Wertschätzung für den anderen... Entscheidend ist, dass sich beide der Einvernehmlichkeit bewusst sind.

      Vielleicht hilft dir das bei deiner These... nämlich, dass es auch genau gegenteilig verlaufen kann.

      LG
      Jazz
      Hallo Leute!

      Ich habe hier wirklich sehr interessante Informationen von euch bekommen, dafür bin ich jedem Einzelnen dankbar.
      Der Beitrag von @SwissJazz fasst treffend zusammen, was ich wissen wollte – und die Antworten darauf habe ich von einigen vermutlich eher aktiven BDSMlern auch bekommen.

      Manche von euch fragten oder dachten sich ingeheim, ob ich selbst Subs als schlecht oder dumm ansehe ( @Schallgewitter , @Elsa ).
      Dazu ganz klar: Nein.
      Aber ich muss etwas erklären. In meiner Vorstellung habe ich geschrieben, dass ich kaum reale BDSM Erfahrungen habe. Das stimmt, aber nach den Maßstäben vom Marquis de Sade gerechnet. Selbst sah ich es als sehr körperbetonten, wütenden und rabiaten Sex mit häufigem Haselstrauchruteneinsatz an. Mehr Werkzeug habe ich dafür nie benutzt.
      Dabei wurde ich dominiert, und habe dominiert, und ja, es ist absolut mein Ding. Nun ich weiß von mir, dass ich das in mir habe, was @Munro (Danke auch für die schöne Übersicht) als nötig für einen Sadisten beschreibt: Ein Überlegenheitsgefühl. Wenn ich dominiere fühle ich mich komplett überlegen. Sei es geistig oder körperlich, es ist raumgreifend und auch erdrückend. Dadurch, dass bei mir die Rollen häufig sehr schnell wechselten, hat sich das nie negativ ausgewirkt, ich denke sogar es war umso anregender für beide.

      Und da fragte ich mich, wie und ob man den Respekt ohne diesen Rollenwechsel aufrechterhalten kann.

      Eure Antworten haben mir verschiedene Sichtweisen aufgezeigt.
      So finde ich den Gedanken, die Unterwerfung/Dominanz als Geschenk zu sehen, jetzt sehr nützlich. Denn wenn man mit dieser Einstellung ins Spiel taucht, wird man doppelt belohnt: Einerseits erfreut man sich an der Großherzigkeit des Partners, der genau die eigenen sadistischen/masochistischen Bedürfnisse zufriedenstellt, andererseits spürt man die Lust.

      Es ist ein Trick für die Psyche, der beiden Parteien Nutzen bringt, wenn sie ihn jeweils anwenden. Das ist, wie wenn zwei Menschen gegenseitig aufrichtig empfinden, dass sie jeweils einen solch tollen Partner nicht verdient hätten. So eine „Vergötterung“ sieht im ersten Moment nicht nach Augenhöhe aus, ist es aber im Endeffekt, was man dann an den Handlungen begreifen wird.

      Wenn ich dann die Beiträge, etwa von @beloved, @happyserendipity und @Sabeth dazu nehme, fällt mir das sehr tiefe Vertrauensverhältnis zu den Partnern auf, das anscheinend bei ihnen besteht. Ihr wisst, dass er euch (zumindest im Spiel) nie verletzen wird. Eine solche Einstellung fällt gewiss nicht vom Himmel, sondern muss zwischen euch erarbeitet worden sein.
      Ich denke nicht, dass man so für einen neuen Spielpartner empfinden, kann, zumindest für mich steht das fest. Vielleicht muss man gerade wenn man eine BDSM-Leidenschaft hat, bei der Wahl des partners besonders acht geben. Denn wenn von Anfang an das Gefühl mitschwingt, nicht gleichwertig (vielleicht ist besser: auf der gleichen Wellenlänge) zu sein, kann das im Spiel böse enden.
      Vielleicht hat das bei mir den Eindruck ausgelöst, ich bräuchte auch jemanden, der mich dominiert, um nicht den Respekt zu verlieren (obwohl ich andererseits reale Lust aus dem Dominiertwerden ziehe).

      @Munro
      Ja was soll ich sagen… ich habe zu jedem Punkt von dir viel beizupflichten. Besonders dein Hinweis auf Fromm hat mich jetzt schon mit einem anregenden Gedanken versorgt (wonach man den Sadismus als Verlangen sehen könnte, sich selbst und seine Mitmenschen zu kennen). Selbst wenn du zu meinem ersten Zitat deine Zweifel am Reiz der Fiktion ausdrückst, so liegen wird doch näher beieinander. Denn das fingierte ("als ob") Machtverhältnis gibt dir erst die Möglickeit, strafrechtskonform BDSM zu betreiben.

      Munro schrieb:

      Ich sehe den Grund für eine solche Einwilligung nicht in der Liebe, sondern im gemeinsamen Grund dieser Art der Liebe und der Einwilligung: In der grundsätzlichen Bereitschaft, sich anderen Menschen zu unterwerfen.


      Das trifft es mE sehr gut.



      Nun zu dir @Der_Giz, du kommst als letzter, damit du das drüber auch lesen musst:
      Dein Glaubensbekenntnis ist einer meiner Leitsprüche (der Omatest). Aber vergiss nicht, dass ich kein „Experte“ bin, auch gerade nicht im BDSM, von daher gilt er für mich nicht.Und zu deiner Wette: Damit lockst du garantiert keinen Dom hinter dem Ofen hervor, mein Guter, denn ein solcher wird sich von jemand anderem nicht die Grenzen diktieren lassen. Aber hier haben wir kein Spiel und ich bin kein 100%iger Dom, daher der eine Satz:

      Warum verliere ich den Respekt, wenn ich jemanden nur unterwerfe.

      Weißt du, auch ich werde geil, wenn ich jemanden schlage, ich spüre da den Drang zum Orgasmus wie einen Schnellzug und ringe um Beherrschung, wenn das viele Blut südlich geht. Aber nur Abspritzen (sorry für den Ausdruck) und dann auseinandergehen ist nicht mein Ding. (unterstelle ich dir auch nicht) Von daher möchte ich derjenigen auch die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdient hat. Aber Sadismus alleine ist nicht ausreichend für Wertschätzung, wie ich an mir sehe.

      An alle anderen, die sich ein Feuerwerk erwartet haben: Ne, dafür bin ich dann doch zu sehr Sadist. ;)
      Ganz ehrlich @Munro dafür haste n like bekommen ,
      weil Du endlich mal aus Deinem Graben gestiegen, und den Mund aufgemacht hast. :thumbup:

      Giz seine Herausvorderung haste zwar klar verloren :D und das war schon bei stellung (fast) klar,
      aber so sind wir eben :D
      (fast) unlösbare Aufgaben stellen/nutzen, um etwas zu erreichen, macht einfach Laune.
      Und hat bei Dir gerade, auch wenn Du denkst das es anders wäre, verflucht gut gefunzt ;)
      Mindgames for those with some mind , right ;)
      Ein Satz war schwer zu schaffen, wenn es nicht ein 150 Worte Schlangensatz hätte werden sollen,
      Aber, auch das geht ja alles, mein Deutschlehrer hat mich gehasst dafür, dass ich ne DIN A 4 Seite ohne Punkt oder Satzende schreiben konnte, inner 6 Klasse.

      Und ich kann jetzt sogar, ein wenig, Deine strange Art zu fragen verstehn.

      Daher schreib gern wie in Deiner letzten post weiter, sonst wirste weiterhin ne Million
      Hä? was sagt er? will er? etc etc etc hören/lesen.

      Also einfach mal als Einladung, diesen Stile beizubehalten, Willkommen und mach weiter so . . .

      mfg Fuchur
      Meinem Amusement ist gedient, dem Verständnis nicht. Was hat Sadismus mit Dominanz zu tun? Das nur als letzte vieler aufgeworfener Fragen ...

      Ich will nur eine Mutmaßung in den Raum stellen ... könnte es sein dass du dich dem Thema von einer rein theoretischen und viel zu verkopften Seite her näherst, während sämtliche anderen Leute in diesem Thread zuallererst die Menschen sehen und dann die Theorie darumherum?
      Das leidige Erbe des Zeitalters, das als Aufklärung bekannt ist ... stopf erst einmal alles in Kategorien, dann versuche, die Leute auch reinzustopfen, denn die Kategorien beschreiben, Verzeihung, definieren ja die Welt.