Dominanz - Unterwerfung und die Sicht auf den Spielpartner

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      Dominanz - Unterwerfung und die Sicht auf den Spielpartner

      Das Konzept der Dominanz funktioniert nicht ohne eine soziale Rangordnung. Der Unterwürfige ordnet sich aufgrund seines sozialen Status unter. Ob eigene Einsicht oder äußerer Zwang dazu führen, ist für das Ergebnis unerheblich.
      Dabei wird die Unterordnung als kleineres Übel angesehen und die Beschränkungen werden verinnerlicht.

      Man unterscheidet dabei Dominanzverhalten von gelebter Dominanz.
      Dominanzverhalten kommt dann vor, wenn jemand den Wunsch hegt, das Verhalten anderer Individuen zu kontrollieren.

      Im BDSM-Bereich kann Dominanz strafrechtskonform nur mit dem Einverständnis des Anderen ausgelebt werden. Die Doms im BSDM treten mit ihren Dominanzwünschen an die Subs heran (oder umgekehrt) und bekommen ggf die Einwilligung dazu.
      Ein Dom wirkt im Rahmen der Vereinbarungen mindestens im gleichen Maße auch auf Wunsch des Subs. Der Dom wird zur Luststeigerung des Subs benutzt und nutzt gleichzeitig die neuen Herschaftsmöglickeiten, um seine Lust zu steigern.

      Gelebte Dominanz tritt nur in ungleichen (Spiel-)Beziehungen auf. Aufgrund psychischer, physischer oder materieller Vorteile macht der dominante Part den anderen unabhängig von seinem Einverständnis gefügig. Das Ergebnis kann beinahe grenzenlose Herrschaft und Lustgewinn sein. Die Kosten dafür zahlt der Unterworfene, der oft genug "aus Liebe" die Einwilligung gibt, die den Dominanten vor den Gerichten schützen.

      Wer sich auch Liebe unterwerfen lässt, hat verloren. Wer sich geliebt fühlt, wenn er gedemütigt wird, hat verloren. Wer Liebe sieht, wenn es Schläge hagelt, hat verloren.

      Das ist meine Ansicht. Bei meinen Partnerinnen versuche ich darauf zu achten, aus welchen Motiven die Einwilligung erfolgt. Steht die Lust im Mittelpunkt? Oder wird über Schläge Liebe gesucht, weil die Sozialisation gewalttätig abgelaufen ist? Hinweise geben frühere Partnerschaften, die Kindheit und Familienverhältnisse.

      Jemand, der tiefe Lust aus Grenzüberschreitungen zieht, wird sein El Dorado immer in Menschen finden, die ihm nichts entgegenzusetzen haben.

      Der Sportsgeist aber sucht ein Duell auf Augenhöhe, wo sich beide ihrer Gleichwertigkeit bewusst sind. Für mich (als Switcher) ist das Spannungsverhältnis aus Dominanzverhalten und Unterwerfungsbereitschaft extrem vitalisierend. Im einen Moment hat man die Haselstrauchrute in der Hand, nur um im nächsten dann die "Rache" für seine Gemeinheiten zu spüren. Zu wissen, dass die Person, die ich unterwerfe, mich später wieder dominieren wird, lässt sie mich sehr schätzen und verhindert eine mögliche Abwertung.

      Leider musste ich an mir selbst feststellen, dass ich Menschen, die sich anstandslos unterwerfen, oder solche, die versuchen eine Dominanz zu leben, ohne dass die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, mit den Augen betrachte, durch die ein Arzt seine Patienten anschaut - nicht mit der Überzeugung, auf Augenhöhe zu sein.

      Wie geht ihr damit um? Ist ein reines Sub/Dom - Verhältnis für euch auf Augenhöhe möglich?
      Hmmm in Deinem Post sind so viele eigene Definitionen drin, die sich teilweise widersprechen, dass es mir schwer fällt dir zu folgen.
      Ich nehme mal den Anfang und das Ende.... Am Anfang muss es eine Unterschied in der sozialen Rangordnung sein, am ende des Posts sprichst du von eine Duell auf Augenhöhe..... hmmm ..ich komme halt nicht mit...

      Aber wie kommst du bitte au die Idee, dass
      Der Unterwürfige ordnet sich aufgrund seines sozialen Status unter. Ob eigene Einsicht oder äußerer Zwang dazu führen, ist für das Ergebnis unerheblich.


      Also, wenn ich da den Strich drunter ziehe, dann verstehe ich es einfach nicht....hilfst du mir ?

      Zu Deiner Frage : Ein Sub Dom Verhältnis kann keine Augenhöhe haben.... deshalb gibt es ja Sub und Dom.

      Aber eventuell verstehe ich auch das nicht richtig..... Help :)

      Cheers

      Der Giz
      Unter Dominanz versteht man in der Biologie und in der Anthropologie, dass die einen Individuen gegenüber den anderen Individuen einen höheren sozialen Status haben, worauf letztere unterwürfig reagieren. Das Gegenteil von Dominanz ist Unterwürfigkeit bzw. Subdominanz.

      Biologie

      Dominanz-Hierarchien sind bei vielen Tieren einschließlich der Primaten und auch beim Menschen zu finden. Individuum A schränkt die Rechte und Freiheiten von Individuum B ein und gesteht sich selber diese Rechte und Freiheiten zu, was von B akzeptiert wird. Dominanz ist immer beziehungsspezifisch und ist zeit- und situationsabhängig.

      Psychologie

      In der Psychologie spricht man von Dominanzverhalten, wenn ein Individuum das Verhalten von einem oder mehreren anderen Individuen beherrschen bzw. kontrollieren möchte.

      BDSM

      Im Bereich des BDSM bedeutet Dominanz, dass jemand durch die Anwendung bestimmter physischer oder psychischer Methoden die Kontrolle über andere Menschen oder eine Situation erlangen kann oder es tatsächlich tut, soweit der Andere die Kontrolle freiwillig so weit abgibt. In diesem Kontext ist das Gegenstück zum dominanten der devote Part.

      Ansonsten schließe ich mich außer wikipedia.org noch @Der_Giz und @Sabeth an.
      Dominanz vom lateinischen dominare bedeutet herrschen, beherrschen. Dominanz bedeutet also eine Vormachtstellung innezuhaben. Innerhalb einer hierarchischen Gesellschaft wie der unseren switchen wir alle zwischen dominieren und dominiert werden.
      Es gibt immer Menschen die lieber führen und Verantwortung übernehmen und Menschen die sich lieber führen lassen und Verantwortung abgeben wollen und dann gibt es noch ganz viele Abstufungen und Variationen dazwischen.

      Die diversen Dom/sub - Modelle im BDSM -Kontext, und dabei ist es m.E. egal ob Spielbeziehung, TPE,...oder was auch immer bauen auf genau den selben Voraussetzungen auf wie die Hierarchieebenen innerhalb einer Gesellschaft oder auch einer normalen Partnerschaft. Man ist um Kompromisse und Konsens bemüht und jeder Part soll für sich den größtmöglichen Nutzen und Lustgewinn daraus ziehen.

      Ungesund wird es immer dann, und das nicht nur im BDSM Bereich sondern auch innerhalb all unserer Beziehungen, wenn Zwang, Gewalt und Liebesentzug oder das Ausnutzen von Gefühlen zum Machterhalt ausgeübt werden. Also der eine Part durch nicht einvernehmliche körperliche oder psychische Gewalt zu etwas gezwungen wird, was er eigentlich nicht möchte und das ihm keinen Lustgewinn bringt.

      belloHorizonte schrieb:

      Das ist meine Ansicht. Bei meinen Partnerinnen versuche ich darauf zu achten, aus welchen Motiven die Einwilligung erfolgt. Steht die Lust im Mittelpunkt? Oder wird über Schläge Liebe gesucht, weil die Sozialisation gewalttätig abgelaufen ist? Hinweise geben frühere Partnerschaften, die Kindheit und Familienverhältnisse.

      Jemand, der tiefe Lust aus Grenzüberschreitungen zieht, wird sein El Dorado immer in Menschen finden, die ihm nichts entgegenzusetzen haben.


      Das hat mit BDSM nichts zu tun, sondern benutz BDSM als Deckmäntelchen für Unterdrückung und Ausübung von Gewalt. Ob es da typische Täter- und Opferpersönlichkeiten gibt, darüber lässt sich prima streiten. der Begriff "Resilienz" im Zusammenhang mit Kindheitstraumata u. ä. ging gerade durch die Medien. Ich denke, kaum ein Mensch ist da vor Manipulationen geschützt ob er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, oder nicht.

      Worauf du, denke ich, hinausmöchtest ist, dass du nur unterwirfst oder unterworfen werden möchtest, wenn ihr euch dabei sozusagen im Hintergrund auf Augenhöhe befindet. Platt ausgedrückt du ihr den Po genauso versohlen kannst wie sie dir. Dabei findet ihr beide Erfüllung.
      Ich würde zumindest für mich sagen, ja bei uns besteht trotz Machtgefälle Augenhöhe (klingt jetzt schon paradox), weil jeder die Erfüllung gleichzeitig für sich und den anderen sucht und keiner möchte das der Partner unerfüllt zurückbleibt. Sie ist gegeben durch die freiwillige Hingabe des devoten Parts und die dankbare Annahmen des Geschenks durch den dominanten Part und das Geschenk der Verantwortungsübernahme durch den dominaten Part, wodurch sich der devote Part erst vertrauensvoll fallen lassen kann.
      @ Der Giz
      Mag sein, dass der Text wirr klingt oder ist, vielleicht habe ich auch der Lesbarkeit zuliebe viel zu viel weggekürzt. Ich werde morgen genauer darauf eingehen.

      Danke jedenfalls für die durchaus lesenswerten Rückmeldungen.

      Es geht mir um das Spannungsverhältnis zwischen Dominanz und Wertschätzung.
      Dominanz ist nicht auf BSDM beschränkt, sondern, wie @Carmen schreibt, in unserer Gesellschaft durchaus verbreitet und sogar nötig , um Hierarchien aufrechterhalten zu können.

      Dominanz hat erstmal gar nichts mit Wertschätzung, Respekt oder Mitgefühl zu tun, und eben um das Verhältnis zwischen dem Dominierenden und der Sub geht es mir. Diese Verhältnis kann, so meine These, von dem Dominanzverhalten Schaden nehmen und dies beeinflusst die Sicht auf den Sub.

      Ich kann durch switchen sicherstellen, dass ich meiner Spielpartnerin die nötige Achtung entgegenbringe.

      Carmen beschreibt in ihrem letzen Absatz anschaulich, wie sie es in ihrer Beziehung bewerkstelligt. Solche Feedbacks interessieren mich sehr, um zu sehen, wie Paare diesen potentiellen Konfliktherd umgehen.

      Auf weitere Details in meinen Ausführungen, die dann wohl für mehr Klarheit sorgen werden, werde ich aus Zeitmangel morgen eingehen

      Nur soviel noch @ Blume :
      Jemand ist auf AUgenhöhe, wenn er ebenbürtig ist, dh man sich ihm weder unterlegen noch überlegen fühlt. Zumindest in Summe.
      Sorry, wenn ich deinen Text lese, kann ich nur sagen: es tut mir leid, dass du in deiner Switcherbeziehung deine Wertschätzung selbst sicherstellen musst, indem du die Rollen wechselst.

      belloHorizonte schrieb:

      Zu wissen, dass die Person, die ich unterwerfe, mich später wieder dominieren wird, lässt sie mich sehr schätzen und verhindert eine mögliche Abwertung.


      Auf die in deinem Beitrag enthaltenen indirekten Bewertungen möchte ich nicht eingehen, weil ich es mir ersparen möchte.
      Ich finde "soziale Rangordnung" und "sozialer Status" auch sehr schwierig.

      Ich habe einen Job, in dem ich sehr dominant bin. Da wird keiner, der mich kennt, anzweifeln, dass ich ein höchst dominanter Mensch bin.
      Im Privatleben bin ich das ganz und gar nicht. Da bin ich devot, ich ordne mich gerne unter, ich liebe es, mich zu unterwerfen.
      Und auch wenn ich unterworfen werde, so fühle ich mich dennoch wertgeschätzt, und das viel mehr als in meiner Vanillabeziehung, die auf "Augenhöhe" war.

      Und nun?
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")

      belloHorizonte schrieb:

      Es geht mir um das Spannungsverhältnis zwischen Dominanz und Wertschätzung.

      Ich finde das Dominanz und Wertschätzung nicht in Konkurrenz stehen, sondern eher eine Korrelation miteinander haben und das sogar im starken positiven Sinne, soll heißen je mehr Dominanz vorherrscht, desto größer sollte auch die Wertschätzung der Sub gegenüber sein(Dazu gab es an anderer Stelle von mir auch einen kleinen Beitrag zu zwischenmenschlichem Respekt.), sonst kann wirklich ein Spannungsfeld entstehen, welches negative Folgen mit sich bringen könnte. An diesem Punkt ist die Gefahr dann groß, dass aus der "Unterwerfung" dann "Unterdrückung" wird.
      Dazu gab es an anderer Stelle von mir auch einen kleinen Beitrag zu zwischenmenschlichem Respekt.

      belloHorizonte schrieb:

      Das Konzept der Dominanz funktioniert nicht ohne eine soziale Rangordnung. Der Unterwürfige ordnet sich aufgrund seines sozialen Status unter.

      Hierzu würde ich jedoch entschieden NEIN sagen. Dominanz hat, vielleicht nur meine Meinung, aber überhaupt nichts primär mit sozialem Status zu tun, bei der Rangordnung könnte ich wohl eher zustimmen, jedoch nicht unbedingt mit dem Beigeschmack des sozialen.
      Ähnliches würde ich auch über "auf Augenhöhe" behaupten.

      Gehen wir hierzu einfach kurz in die Arbeitswelt, so muss ich mich meinem Vorgesetztem unterordnen, da ihm die Führungsverantwortung übertagen wurde, dennoch kann ich mit ihm auf Augenhöhe interagieren, wenn gegenseitig die nötige Wertschätzung und der Respekt gewahrt bleibt. Fällt dies, dann entsteht genau dieses Spannungsfeld, welches unangenehme Störungen verursachen wird.
      Durchaus kann hier natürlich die Grundlage, dass mein Vorgesetzter wahrscheinlich ein höheres Gehalt erhält als sozialen Status einstufen und würde dir Recht geben, wobei dies sicher in vielen Beispielen nur intern erkennbar wäre und nicht extern, daher wäre dies in dem Fall eine vernachlässigbare variable.
      Sehen wir uns das aus der Tierwelt an, so ist es z.B. bei den Wölfen das Recht des Stärkeren, der die oberste Rangordnung einnimmt, doch von sozialem Status kann hier keine Rede sein.
      Oder gehen wir in die Genetik, bestimmte Gene sind dominanter als andere, doch auch hier ist von einer sozialen Status nichts zu sehen, jedoch von einer Rangordnung, aber nicht im sozialen.
      So kann es im übrigen auch sein, dass Sub eine Managerin eines Konzerns ist, Dom aber evtl. Arbeiter am Fließband, nach deiner These dürfte das Machtgefälle hier gar nicht vorhanden sein, da Sub einen höheren sozialen Status hat und Dom in der sozialen wie gesellschaftlichen Rangordnung unter ihr stehen würde, damit wäre deine Theorie falsifiziert.

      Alle diese Beispiele haben eines gemeinsam, was auch auf unser BDSM zu übertagen sind, sie sind wechselseitig abhängig voneinander.
      Der Vorgesetzte kann nicht ohne seine Mitarbeiter erfolgreich sein, der Wolf kann keine Führung ohne Rudel übernehmen und das Gen kann nicht ohne seine anderen Gene agieren.

      Nun gehen wir mal einen Schritt weiter in die Sozialpsychologie, diese soziale Interdependenz, die sich auch im BDSM abspielt, ist ein dauerhaftes Wechselspiel, da Dom etwas tut, worauf Sub reagiert, aufgrund der Reaktion reagiert dann wiederum Dom erneut und so weiter, die dadurch entstehende Dynamik ist das Wechselspiel der Handlung - Einfluss auf Verhalten - Wirkung - Rückwirkung und erneute Handlung
      Es mag sein, dass sich gewisse Machtverhältnisse innerhalb der Handlungen stärker zur einen oder anderen Seite hin neigen, doch kippen dürfen sie nie und an dem Punkt wären wir wieder beim Respekt und der Wertschätzung, die, für mich, vor dem BDSM Kontext immer erst mal vorhanden sein sollte.
      Ein Kippen, nun stelle ich jedoch eine These auf, hat langfristig ein großes Gefahrenpotential, eine oder beide Seiten, nachhaltig zu schädigen und davon sollte unbedingt Abstand genommen werden, wobei die Schädigungen sowohl physischer wie psychischer Natur sein können, die größere Gefahr hier geht in Richtung Sub.

      Als Switcher mag es dir jedoch vielleicht einfacher fallen diese Grenzen klarer zu erkennen, da du beide Seiten kennst und nicht einschätzen musst, die einseitig geprägten können dies nur abschätzen (z.B. durch spiegeln) oder durch Erfahrungen eingrenzen, welches die effizientere Ausübung jedoch ist, wage ich nicht einzuschätzen.

      Du hattest auf GIZ´s Post geschrieben, dass der Text aufgrund der besseren Lesbarkeit eingekürzt wurde, sicher ist hier einiges an Kontexten verloren gegangen, evtl. kannst du den Post in ganzer Länge einstellen?! Könnte ggf. das ein oder andere Missverständnis aufheben, welches evtl. entstanden sein könnte.

      In diesem Sinne
      PA
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      Auch wenn ich den EP. extrem schwer zu Lesen fand da er etwas Verwirrend gehalten ist möchte ich auch eine Antwort abgeben.

      Der Unterwürfige ordnet sich aufgrund seines sozialen Status unter. Ob eigene Einsicht oder äußerer Zwang dazu führen, ist für das Ergebnis unerheblich.


      Dem möchte ich aus vollem Herzen Wiedersprechen!

      1. Der Soziale Status hat in meinen Augen nichts damit zu tun ob sich ein Mensch Unterwirft!
      Hierzu ein Beispiel aus meinem Alltag:
      Ich komme Montag in das Büro und die Putzfrau faltet mich auf die größe einer Briefmarke zusammen weil ich am Freitag meinen Joghurtbecher in der Küche habe stehen lassen statt ihn in den gelben Sack zu werfen. Sie faltet Jeden zusammen egal ob Chef, Sekretärin, Telefonist oder IT´ler. In der Struktur der Firma steht sie vom Sozialstatus her sehr weit unten denn sie kommt von einer Leiharbeitsfirma, verdient viel weniger, kann somit jeder Zeit ausgetauscht werden. Aber diese Frau Unterwirft sich nicht und sie Kuscht vor keinem.

      2. In meinen Augen ist ein sehr großer Unterschied zwischen freiwillig gegebener Führung oder erzwungener Führung.
      - wenn man Führung freiwillig gibt, kann man die Person ganz schlecht als Unterworfen oder Unterwürfig bezeichnen. Denn einer Unterwerfung geht meist ein Kampf vor raus.
      Eine erzwungene Führung ist immer eine Machtposition auf Zeit. Der Bezwinger oder Sieger wird seinen Status immer wieder Behaupten müssen und er wird immer Jemanden haben der an dem Stuhl sägt auf dem er sitzt. Das ist nun einmal so. Menschen werden immer früher oder später gegen Aufgezwungenes in unterschiedlichster Form aufbegehren.

      Wer sich auch Liebe unterwerfen lässt, hat verloren.

      Bei diesem Satz habe ich sehr lange Überlegt ob du das wirklich ernst meinst oder ob ich Ironie oder einen Scherz überlesen habe. Wenn es der Wunsch des Menschen ist und es aus der Überzeugung oder der Liebe heraus geschieht wo hat er denn dann bitte Verloren? Er kann genau so gut auch etwas Gewinnen. Ich finde diesen Satz sehr anmassend und vor allem Kurzsichtig. Das ist als würde man sich Hinstellen und behaupten das alle die, die sich einen Ehering an den Finger Nageln lassen ihre Freiheit verlieren ohne Sachen wie Wünsche, Überzeugungen und den Willen das zu Tun mit in die Gleichung aufzunehmen.

      Ist ein reines Sub/Dom - Verhältnis für euch auf Augenhöhe möglich?

      JA.
      - Wenn ich in stillen Momenten meinen Freund und seine Spielpartnerin beobachte dann sind sie sehr wohl auf einer Ebene aber jeder für sich in seiner Neigungswelt... In meinen Augen steht sie in ihrer submissiven Art seiner dominanten Art nicht nach. Sie sind sich Ebenbürtig, auf Augenhöhe aber jeder auf seine weise.
      Hallo @belloHorizonte

      Ich habe mir heute mehrfach deinen Post gelesen, war erschrocken, habe dann in Ruhe ein IKEA Regal aufgebaut (wo ich mich immer wieder aufs Neue frage, wer dabei wen dominiert) und war danach immer noch gedanklich ein wenig sehr verstört. Als es nach dem zweiten Regal noch immer nicht besser war, habe ich weiter überlegt und ferngesehen.

      Einen FSK 18 Film im Fernsehen später, bin ich noch immer von dem Weltbild, welches du hier vorstellst, absolut entsetzt, sodass ich mir doch nicht verkneifen kann hier zu schreiben.

      Zu aller erst: Ich gestehe jedem das Recht der eigenen Meinung und Weltanschauung zu, doch von den von dir geschilderten Thesen distanziere ich mich so weit wie irgend möglich.

      belloHorizonte schrieb:

      Gelebte Dominanz tritt nur in ungleichen (Spiel-)Beziehungen auf. Aufgrund psychischer, physischer oder materieller Vorteile macht der dominante Part den anderen unabhängig von seinem Einverständnis gefügig. Das Ergebnis kann beinahe grenzenlose Herrschaft und Lustgewinn sein. Die Kosten dafür zahlt der Unterworfene, der oft genug "aus Liebe" die Einwilligung gibt, die den Dominanten vor den Gerichten schützen.


      Ich weiß nicht, was du erlebt, geschweige denn wie du gelebt hast. Aber in deinem ganzen Eingangspost hatte das Wort Respekt keinen Stellenwert. Im Gegenteil, in deinem "erklärenden Post" holst du weiter aus:

      belloHorizonte schrieb:

      Dominanz hat erstmal gar nichts mit Wertschätzung, Respekt oder Mitgefühl zu tun, und eben um das Verhältnis zwischen dem Dominierenden und der Sub geht es mir.


      Ich selbst empfinde das sehr beängstigend und gefährlich. Ich weiß nicht, wie das in deinem realen Leben abläuft. Nur für mich klingt dieses Verhalten für extrem zerstörerisch. Und das besonders für die Psyche des Subs. Und das ist für mich auf jeder Ebene, moralisch, menschlich, etc. ein absolutes No-Go.

      belloHorizonte schrieb:

      Ich kann durch switchen sicherstellen, dass ich meiner Spielpartnerin die nötige Achtung entgegenbringe.


      Auch auf die Gefahr hin, dass es gehässig klingen mag. Aber schon mal mit Blumen oder einem "Danke, dass du mir vertraust und bereit bist mit mir an deine Grenzen zu gehen." probiert? Wir sind hier alle Menschen. Und vor allem gleich. Nur weil sich jemand für mich freiwillig und im Einvernehmen in die Sub-Rolle (Liebe Subs, Bitte mich nicht fressen, es ist natürlich nicht nur eine Rolle, nur um diese Uhrzeit fällt mir keine bessere Umschreibung ein :blumen: ) begibt und ich für sie der richtige Mensch bin, wo sie sich wohlfühlt und Sub sein kann/will, bedeutet es nicht, dass es nun plötzlich ein Mensch "niederer Ordnung" ist. Diese Weltanschauung haben wir zum Glück vor sieben Jahrzehnten begraben, auch wenn manch gedankliche Nulpe dies gerne wieder ausgraben mag. Genauso wenig bedeutet es, dass sie sich zu nächst gesellschaftlich so weit "runterstufen" muss, bis sie so weit "nach unten" von mir "entfernt" ist, dass das Gefälle formal passt.

      Um mal @PA1976 Beispiel weiter zu spinnen:

      PA1976 schrieb:

      So kann es im übrigen auch sein, dass Sub eine Managerin eines Konzerns ist, Dom aber evtl. Arbeiter am Fließband, nach deiner These dürfte das Machtgefälle hier gar nicht vorhanden sein, da Sub einen höheren sozialen Status hat und Dom in der sozialen wie gesellschaftlichen Rangordnung unter ihr stehen würde, damit wäre deine Theorie falsifiziert.


      Wenn eben jene Managerin und jener Arbeiter dann sogar noch in eine Beziehung geraten sollten, wäre dann nach deiner Eingangsthese der Arbeiter plötzlich Chef? Oder müsste er sich automatisch genötigt fühlen Sub zu sein, weil er sich ja in ihrer Gegenwart, meilenweit "über seines Standes", nicht mehr dominant fühlen kann?

      Ich weiß nicht, was deine Intention ist. Es klingt einfach so, als würde jemand ein Psychologie Studium absolvieren und versuchen die wildesten Theorien aller Freud und Co. auf die Welt des BDSM herunter zu brechen ohne es praktisch erlebt zu haben, denn ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass deine Ansichten in der Realität funktionieren, geschweige denn aus jener stammen. Besonders dein Vorstellungsthread vom 12.10.2014 unterstreicht jene Vermutung.

      Trotzdem würde auch mich interessieren, was du genau gemeint hast. Vielleicht habe ich es ja in den völlig falschen Hals bekommen, reagiere gerade völlig über und werfe mit völlig ungerechtfertigten Anschuldigungen um mich. Ich lasse mich gern überzeugen, wenn die Argumente gut sind.

      In dem Sinne auf einen konstruktiven Austausch

      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Ich verstehe diesen Satz nicht nicht:

      "Aufgrund ........... oder materieller Vorteile macht der dominante Part den anderen unabhängig von seinem Einverständnis gefügig. "

      "Zwingen mit Geld" ist ja quasi kaufen/Prostitution.
      Oder spielst du auf megareicher Dom und arme Studentin an alá Shades of Gray.

      Geht nicht auch megareicher Sub und arme Studentin als Domse?
      Oder arbeitsloser Hilfsarbeiter Dom und Abteilungsleiterin Sub?


      Muss zwingend der/die Dom finanziell besser gestellt sein? Oder nur, wenn der ganze Psychokram bei denen nicht vorliegt

      belloHorizonte schrieb:

      Das Konzept der Dominanz funktioniert nicht ohne eine soziale Rangordnung. Der Unterwürfige ordnet sich aufgrund seines sozialen Status unter.

      Dass du mit diesem ersten Absatz hohe Wellen schlagen würdest, war dir sicher bewusst. Ich bin auch nicht sicher, ob du diese Aussage nur zu Provokation eingefügt hast, oder ob du sie tatsächlich ernst meinst. Jedenfalls kann ich dich beruhigen: Dominanz funktioniert wunderbar ohne soziale Rangordnung. In meiner Beziehung sind wir beide Studenten mit etwa demselben monatlichen Einkommen. Laut deiner Theorie müssten wir dann als Switcher agieren?
      Ich glaube, du solltest wirklich noch einmal den kompletten Text online stellen, damit wir auch die Zusammenhänge besser erkennen können.

      Du beschreibst einen Unterschied zwischen "Dominanzverhalten" und "gelebter Dominanz".
      Inwiefern diese Begriffe passend sind, sei jetzt einmal dahingestellt (Beispiel: TPE, ist das nicht gelebte Dominanz?), aber so wie ich das sehe, bezieht sich dieser Absatz:
      Wer sich auch Liebe unterwerfen lässt, hat verloren. Wer sich geliebt fühlt, wenn er gedemütigt wird, hat verloren. Wer Liebe sieht, wenn es Schläge hagelt, hat verloren.

      auf die "gelebte Dominanz", bei der Sub ohne Einverständnis unterdrückt wird. Dass dies nichts mit BDSM zu tun hat, sondern mit Gewalt, muss ich hier wohl nicht erneut einbringen, das wurde schon in einem vorigen Post getan.
      In dem Fall, den du beschreibst, würde Sub die Zähne zusammenbeißen und die gehassten Schläge ertragen, nur weil sie ihren Partner nicht verlieren will (ich sage hier absichtlich nicht "Herr/in", denn das trifft hier nicht zu). In dem Fall hast du Recht: Dies ist ein Fall häuslicher Gewalt und der Leidtragende sollte schleunigst verschwinden.
      Wer jedoch so einen Absatz, ohne weitere Erklärung, in einem BDSM Forum postet, muss mit heftigen Reaktionen rechnen. Aber wie gesagt, vielleicht war ja durchaus gewollt, hohe Wellen zu schlagen.

      Der Sportsgeist aber sucht ein Duell auf Augenhöhe, wo sich beide ihrer Gleichwertigkeit bewusst sind.

      Warum nur der Sportsgeist? ?( Ich glaube, ich habe hier kein Forumsmitglied kennengelernt, das die Gleichwertigkeit in einer Beziehung ablehnt. Im Gegenteil sogar, wie soll eine Beziehung funktionieren, wenn der eine keinen Respekt gegenüber dem anderen aufbringen kann? Oder wenn sich einer als minderwertiger/besser gestellt fühlt? Das kann gar nicht in einer gesunden Beziehung funktionieren, egal ob BDSM oder Vanilla.

      Leider musste ich an mir selbst feststellen, dass ich Menschen, die sich anstandslos unterwerfen, oder solche, die versuchen eine Dominanz zu leben, ohne dass die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, mit den Augen betrachte, durch die ein Arzt seine Patienten anschaut - nicht mit der Überzeugung, auf Augenhöhe zu sein.

      Was bedeutet für dich "Dominanz leben, ohne dass die Voraussetzungen dafür erfüllt sind"? Wenn es um die gleiche soziale Stellung geht, kann ich deiner Meinung nach also nicht dominant sein?

      Wie geht ihr damit um? Ist ein reines Sub/Dom - Verhältnis für euch auf Augenhöhe möglich?

      Nicht nur möglich, sondern nötig. Wenn mein Sub sich seines eigenen Wertes nicht bewusst wäre, würde ich keine Beziehung mit ihm eingehen. Umgekehrt würde er sich nicht auf mich einlassen, wenn ich ihm nicht den nötigen Respekt entgegenbringe. @PA1976 hat es sehr schön formuliert und da kann ich nur meine Unterschrift drunter setzen.

      Jetzt dann noch einmal das Ganze auf ein Beispiel bezogen: Natürlich herrscht in der Session und bei einigen auch in der gesamten Beziehung ein gewolltes Machtgefälle. In allem hat Sub jedoch auch ein Mitspracherecht und so wie ich viele Subs hier kennengelernt habe, sind sie auch nicht auf den Mund gefallen und können ihren Unmut klar zum Ausdruck bringen. Dom kann nicht einfach immer durchsetzen, was er will, nur weil er, deinem Beispiel zufolge, nicht die Haselstrauchrute aus der Hand gibt.

      Du schreibst, dass du als Switcher selbst in die andere Position gelangst und dadurch dein Gegenüber wertschätzen kannst.
      Im einen Moment hat man die Haselstrauchrute in der Hand, nur um im nächsten dann die "Rache" für seine Gemeinheiten zu spüren. Zu wissen, dass die Person, die ich unterwerfe, mich später wieder dominieren wird, lässt sie mich sehr schätzen und verhindert eine mögliche Abwertung.

      Für mich klingt da aber irgendwie folgender Wortlaut mit: "Dadurch, dass wir Rollen tauschen, lerne ich mich auch zu beherrschen, weil ich das alles später zurückbekomme". Bitte korrigier mich, ich will dir nichts unterstellen - und wie gesagt, mit dem vollständigen Beitrag würde sich der Absatz vielleicht ganz anders anhören. Aber wenn wir davon ausgehen, dann kann ich sogar verstehen, warum du von einem Ungleichgewicht sprichst.
      Jedoch: Auch wenn ich die Rute nicht aus der Hand gebe, so heißt das noch lange nicht, dass ich mich nach Belieben austoben kann. Noch immer steht mein Sub im Mittelpunkt und ich würde niemals etwas tun, womit er nicht klar käme. Er hat mir die Macht und die Kontrolle über sich überlassen und es zeichnet mich als Dom aus, dass ich diese Kontrolle nutze, um uns beiden Lust und Erfüllung zu verschaffen. Würde ich dies nicht tun, wäre ich keine Dom, sondern einfach nur gewalttätig.
      Lass dich nicht verwirren, der TE will nur provozieren... Unterhaltsam find ich es trotzdem... Aber scheinbar kommt auch nix mehr nach vom TE... schade eigentlich, dann hätte ich was zum schmunzeln äh lesen gehabt
      Ich habe nicht alle vorherigen Posts gelesen und falls etwas vorher schon geschrieben wurde tut es mir leid :pardon:

      belloHorizonte schrieb:

      Das Konzept der Dominanz funktioniert nicht ohne eine soziale Rangordnung. Der Unterwürfige ordnet sich aufgrund seines sozialen Status unter.


      Wie kommst Du nur auf so einen Blödsinn??? Ein Sub von mir ist deutlich höher gestellt als ich und unterwirft sich mir weil er es so will und nicht weil er es aufgrund seines sozialen Status muss. Nach deiner Definition müsste ich mich ihm unterwerfen.

      belloHorizonte schrieb:

      Gelebte Dominanz tritt nur in ungleichen (Spiel-)Beziehungen auf. Aufgrund psychischer, physischer oder materieller Vorteile macht der dominante Part den anderen unabhängig von seinem Einverständnis gefügig.


      Das was du schreibst hat nichts, aber auch rein gar nichts, mit Dominanz zu tun. Das was du da schreibst ist Unterdrückung und ist menschlich gesehen das Allerletzte. Gefügig machen durch Gewalt ist das Allerletzte, psychische Gewalt ist meiner Meinung nach noch viel schlimmer als die physische und das Allerletzte. Mich schüttelt es gerade bei deinen eigenartigen Ansichten.

      belloHorizonte schrieb:

      Für mich (als Switcher) ist das Spannungsverhältnis aus Dominanzverhalten und Unterwerfungsbereitschaft extrem vitalisierend. Im einen Moment hat man die Haselstrauchrute in der Hand, nur um im nächsten dann die "Rache" für seine Gemeinheiten zu spüren. Zu wissen, dass die Person, die ich unterwerfe, mich später wieder dominieren wird, lässt sie mich sehr schätzen und verhindert eine mögliche Abwertung.


      belloHorizonte schrieb:

      Ich kann durch switchen sicherstellen, dass ich meiner Spielpartnerin die nötige Achtung entgegenbringe.


      Ich bin selber Switcher, aber deine Beweggründe kann ich beim besten Willen nicht zustimmen, geschweige denn auch nur ansatzweise nachvollziehen. Rachegedanken dabei hatte ich dabei noch nie. Auge um Auge, Zahn um Zahn...welch biblischer Ansatz für den Mist. Achtung ist für mich immer dabei, egal auf welcher Seite ich gerade bin. Wen ich, auf Alltagsebene, nicht achte oder wen ich nicht für ebenbürtig halte, mit dem spiele ich von vornherein nicht.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren