"Nein" soll "Nein!" bedeuten, zur möglichen Änderung des Paragraphen 177 im deutschen Strafgesetzbuch

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      belloHorizonte schrieb:

      Das finde ich unfair. Der eine hat vergewaltigt, der andere nicht. Und trotzdem fühlt es sich gleich an?
      Da verliere ich Respekt vor dem Opfer, ehrlich.


      Hallo? Gehts eigentlich noch?

      Das ist kein Spiel, das ist bittere Realität! Kennst du Opfer sexueller Gewalt persönlich, hast du mit ihnen schon mal gesprochen über das was sie erlebt haben sofern sie überhaupt in der Lage sind darüber zu erzählen? Oder hast du schon mal nach ihren Gefühlen gefragt?

      DU verlierst den Respekt? Mit welchem Recht eigentlich?
      Nur weil du etwas nicht verstehst? Wirklich, da fällt mir nix mehr dazu ein.

      Ich bin echt fassungslos.
      Krönchen zurechtrücken ist für Mädchen. Eine Frau baut aus den Scherben eine Discokugel und tanzt ab. :dance:
      Ach weißt du, mir fehlt da wohl die Erfahrung... ;)

      EDIT:
      Btw weil ich grad ein wenig gesucht habe: So ein Verhalten, das Täter und Nicht_Täter gleichstellt, nennt man emotionale Erpressung. Ein lohnenswertes Thema zu Vertiefung.

      belloHorizonte schrieb:

      Ach weißt du, mir fehlt da wohl die Erfahrung... ;)

      Die Erfahrung mit solchen Diskussionen. Du kannst nicht im Anschluss an die persönliche Schilderung einer Vergewaltigung darauf zu sprechen kommen, was ein Rechtsstaat ist und wann er es nicht mehr ist.

      Übrigens glaube ich nicht, dass mehr als eine Hand voll Vergewaltigungen durch eine solche Änderung jährlich strafrechtlich geahndet werden kann, geschweige denn verhindert werden kann. Das Problem des Beweises in solchen Fällen bleibt bestehen, genauso wie das Problem, dass die meisten Vergewaltigungen passieren, ohne dass das Opfer (unmittelbar danach) Anzeige erstattet. Es muss in der Gesellschaft grundlegend etwas passieren, damit solche Straftaten nicht mehr durch alle Schichten hindurch Normalität sind.

      Es gibt aber einen netten Film, der sich um das Thema im weitesten Sinne dreht, und den alle Männer sehen sollten: Girls against Boys. Wir glauben einfach nicht, dass Frauen in der Lage sind zu schlimmen Taten, insbesondere nicht gegenüber Männern. Obwohl Körperkraft nun wahrlich nur selten ein Hinderungsgrund dazu ist. Für 90 Minuten und einige Tage danach darf dann auch der Mann ein gewisses Unbehagen spüren, das seinem Selbstverständnis ansonsten zuwider läuft und tatsächlich äußerst unangenehm ist.

      Der Film ist eine wahre Lektion in Sachen Empathie.
      @belloHorizonte


      Ich fühle mich schon ziemlich verunsichert. Was ich erlebt habe, weiß ich, hatte aus Scham von einer Anzeige Abstand genommen. Dennoch wurde aus dem anderen Verfahren ein Verfahren wegen Vergewaltigung abgetrennt - ohne eine entsprechende Anzeige. Ich musste diesen Mann dafür identifizieren anhand einer Auswahl an Fotos. Dann erfuhr ich auch erst den vollständigen Namen.Es hätte mir völlig fern gelegen, etwas Unwahres auszusagen. Es ist auch nicht unbedingt immer MÖGLICH sich wirklich körperlich zu wehren, wenn der Mann körperlich einfach überlegen ist.

      Das moralisierende Auftrete der Staatsanwältin hat mir den Rest gegeben. Nicht ein Minimum an Empathie war da für mich wahrnehmbar.
      Mir kommt es eher so vor als ginge es in dem Artikel nicht wirklich um Vergewaltigung sondern um die armen Frauen, die sich nicht währen können und von bösen Männern missbraucht werden. Ich finde das hat ein "Geschmäckle". Weshalb sagt man nicht man wolle den Paragrafen zum Schutze von allen verändern und dass Nein, Nein heißt und zwar egal ob Männer oder Frauen es aussprechen, egal ob es um penetration, Oral- oder Analverkehr geht . Oder glaubt man wirklich Männer wären nur notgeil und freuen sich über jede Frau, die sich ihnen hingibt oder dass kleine Jungs es geil finden wenn Frauen...
      Statistisch gesehen werden die meisten Vergewaltigungen an kleinen Jungs begangen, von Männern.
      Nur weil es gesellschaftlich mehr Anerkennung findet wenn Frauen so etwas schlimmes passiert muss es noch lange nicht als Aufhänger genommen werden.

      Es stört mich so unheimlich wenn nur Frauen in die Opferrolle gedrängt werden und als unfähig gelten. Ich will Gleichberechtigung aber bitte mit allem was dazu gehört auch wenn das heißt, dass ich mir selbst die Tür aufhalten muss.
      Die Liebe kennt keine Tugend, kein Verdienst,
      sie liebt und vergibt alles, weil sie muß.
      Die Gesetzesänderung find ich grundsätzlich gut. Nur bin ich auch der Meinung, es wird sich nicht viel ändern. Der, die Täter bekommen 5 Jahre Strafe, bei Ersttat auf Bewährung (?), im Schwerstfall 15 Jahre.

      Zudem, wenn man sich dem BDSM verschrieben hat, muss man auch Gewalt akzeotieren (können). Wie ist es dann da mit der Rechtsprechung?

      LG Emilia
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      @'Elsa

      Wenn meine Aussage als Sakasmus rüberkam, so bitte ich vielmals um Entschuldigung! Das sollte es keineswegs. Schlimm genug, dass viele Vergewaltigungen passieren.
      Ich hätte vielleicht sagen sollen, wie verhält sich die Rechtsprechung, wenn man sich nach einer Session dazu entscheidet, den oder die anzuzeigen? Ist das nun ok für dich?
      LG Emilia
      :blumen:
      Ich habe leider ein viel zu loses Mundwerk

      weitere Diskussion evtl über PNs
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Mir kams eben nicht auf Sarkasmus an. Aber Peitschen z.B. ist ja auch schon eine Gewalthandlung? ;)
      Nochmal, Vergewaltigungne an sich, wenn sie ungewollt geschehen, lehne ich auch ab! Nach wie vor gilt für mich, die Täter kommen ziemlich glimpflich meist davon. Daran wird sich auch nicht viel ändern.
      Leider bekommt man bei solchen Postings nicht den Tonfall mit
      Wie gesagt, ich kann meine Klappe nicht halten und schreibe viel aus dem Bauchgefühl
      LG Emilia
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      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      belloHorizonte schrieb:

      Elsa schrieb:

      niemand ist ehrlich und wirklich der Meinung, dass man mit BDSM die Gewalt quasi ganz selbstverständlich "mitkaufen" muss.


      Bade mich, aber mach mich nicht nass! ^^


      Hallo?!?
      Gewalt im Sinne von nicht einvernehmlich hat im BDSM nichts verloren! Alles andere was im BDSM stattfindet würde ich nicht als Gewalt bezeichnen.
      Krönchen zurechtrücken ist für Mädchen. Eine Frau baut aus den Scherben eine Discokugel und tanzt ab. :dance:
      Auch wenn ich mich unbeliebt mache:

      Gewalt: Umgangssprachlich wird darunter eine nicht einvernehmliche (rücksichtlose, unrechtmäßige) Handlung gegenüber eines anderen verstanden.

      Tatsächlich ist die Definition (mal grob):
      Gewalt = Macht / Befugnis über jemanden zu bestimmen.

      In sofern ist die Bezeichnung Gewalt auch im BDSM gar nicht so verkehrt, wenn damit die Macht, die Mittel und das Recht über jemanden zu bestimmen gemeint ist.

      LG, May (*klugscheissmodus aus*)
      Wenn ich richtig liege, befürwortet ein Großteil der Schreiber hier die Gesetzesänderung.
      Ich komme auf 12 Zustimmungen, einer Gegenmeinung und auf fünf oder sechs Beiträg, die sich zwiegespalten geben ( Letzteres auch meine ursprüngliche Meinung)

      Nun, der Spiegel schrieb gestern, dass aktuell als Vergewaltigung zählt, was mit Gewaltanwendung, Drohung oder Ausnutzung einer schutzlosen Lage einhergeht.
      Das deckt sich auch mit dem Text des §177

      Nun sollen darunter zusätzlich die vier folgenden Situationen fallen:

      - kein Widerstand aus Angst

      -kein Widerstand wegen Schockstarre

      -Vergewaltiger war früher gewaltätig, diesmal aber nicht ( = auch strafbar)

      - Opfer ist nicht wirklich schutzlos, dachte dies aber.

      Man muss sich vergegenwärtigen: Wenn diese vier Tatbestände zur Anwendung kommen, wurde weder Gewalt angewandt, noch eine Drohung ausgesprochen, noch eine schutzlose Lage ausgenutzt. Denn diese Dinge werden bereits bestraft.

      Angst, Schockstarre, früher gewalttätig (Hallo BDSMler), der Zweifel über das mögliche Vorhandensein einer schutzlosen Lage, all dies sind Dinge, aus denen ein Fallstrick gedreht werden kann.

      Wie soll die Angst bewiesen werden? Oder die Schockstarre? Statistiken? Psychologische Laufbahnen?

      Wie wichtig ist es, ob der angebliche Täter erkennen konnte, in welcher Lage sich das behauptende Opfer befindet? Tatbestandsirrtum, ist da jemand? Wie wichtig ist die individuelle Vorwerfbarkeit?

      Wenn nicht mehr auf die Schuld abgestellt wird (kann ich als Laie jetzt nich allumfassend beurteilen), welche Auswirkungen hat das dann auf die Beweispflicht?

      Ich war lange der Meinung, dass sich aufgrund der Beweispflicht nicht viel ändern würde. Aber wer kann schon ausschließen, dass das nicht auch noch angepasst wird, unter dem Druck einiger hauptberuflicher Opferverbände?

      Jedenfalls, als kleines Schmankerl: Da wird eine Gruppe potentieller Opfer mit Kindern, Jugendlichen, psychisch Kranken und anderen Menschen, denen man die grundsätzliche Einverständnisfähigkeit abspricht, rechtlich wohl gleichgestellt.

      Wieder bewahrheitet sich, dass Kampagnen, die mit blöden Sprüchen werben, ("Nein heißt Nein") nur zu absolutem Quatsch fähig sind.

      Hoffentlich kommt das nicht durch. Und das meine ich als Ausländer.