Konsequenz ist, auch einen Holzweg zu Ende zu gehen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Rainer schrieb:

      happyserendipity schrieb:

      in der man Hilfe gebraucht hätte und alle wegschauen, sieht man es vielleicht auch anders.

      Also Hilfe brauchte sie ja nicht! Es war bewusst provoziert, bestellt oder wie immer man es bezeichnen will.


      Das ist mir schon klar, dass sie keine Hilfe brauchte - aber woher soll ein Außenstehender das wissen?

      Rainer schrieb:


      Das Du zu 99% keine Hilfe bekommen wirst wenn Du sie benötigst, ist wohl eine traurige Tatsache, die man nicht weg diskutieren kann. Das ist aber ein anderes Thema. Hier geht es eher darum, wie leicht Top, sich in Zugzwang manövrieren kann.


      Mit Aktionen wie deiner förderst du so ein Verhalten aber. Denn es ist ja offenkundig nichts passiert - ihr habt danach gemütlich Kaffee getrunken. Löst in den Köpfen vieler ein "Ahja, alles in Ordnung, gut, dass ich nichts gesagt habe aus."

      Rainer schrieb:


      Es ist noch mal gut gegangen. Als wesentlich interessanter allerdings, empfinde ich das darüber nachdenken, was man als Top, besser nicht von sich gibt! ;)


      Von mir aus kann jeder alles sagen was er so denkt, ich finde das durchaus interessant, manchmal amüsant, manchmal erschreckend - ich muss es ja nicht gut finden. Außerdem denke ich, dass die meisten von uns so diskussionsstark sind, dass man auch Gegenwind verkraftet.
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.
      Ich glaube du bist gerade im falschen Thema. Das ich bereits lange vorher einen Fehler gemacht habe, ist mir durchaus bewusst, sonst hätte bottom nicht mit immer extremeren Mitteln versucht, die Worte auf den Prüfstand zu stellen.

      Es geht hier nicht darum von einem tollen Erlebnis zu berichten (Empfindung damals vor Ort) sondern über die Nachbetrachtung zu reden. Klar ich halte mich für diskussionsfähig genug auch mit Gegenwind leben zu können. Wäre ich das nicht, würde ich nicht aus der Praxis plaudern. ;)
      Da ich nicht dabei war, kann ich die Situation nicht beurteilen.

      Eins weiß ich nur sicher, sobald ich das Gefühl hätte, die Öffentlichkeit negativ zu irritieren oder andere Menschen damit in eine unangenehme oder besorgniserregende Situation zu bringen, würde ich ihm das sagen und ggf. abbrechen.

      Wenn ich mir als BDSMlerin Akzeptanz wünsche, handle ich auch so, dass ich andere nicht belästige.
      (Nein ich unterstelle hier niemanden, das getan zu haben oder zu tun, ist nur mein ganz persönlicher verantwortungsvoller Umgang mit meiner Neigung in der Öffentlichkeit)

      Arphen schrieb:

      So mal eine allgemeine Frage an Doms und Subs:

      Wenn Dom etwas angeordnet / gesagt hat und jetzt konsequent etwas durchziehen müsste, das sich als schlecht erweist oder schon vorher absehbar ist, dass es eine blöde Idee ist - oder aufgrund veränderter Umstände sich eine neue Situation ergeben hat...

      Als Doms: Wie geht ihr damit um? Konsequenz um jeden Preis? Wenn ihr den Plan auf die neuen Gegebenheiten abstimmt, wie macht ihr das, damit Sub nicht an eurer Konsequenz zweifelt? Wenn ihr euch umentscheidet, wie vermittelt ihr das, um Sub nicht das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit zu nehmen?

      Als Subs: Wenn euer Dom Pläne ändert - was löst das in euch aus? Leidet sein Ansehen darunter? Ist er dann weniger konsequent, habt ihr es dann schwerer euch fallen zu lassen? Leidet das Vertrauen, weil er nicht ganz so verlässlich ist? Oder steigt er in eurem Ansehen weil er auf euch bzw. die Situation eingeht und flexibel ist?
      Was würdet ihr euch von einem Dom bezüglich der Konsequenz wünschen? Um jeden Preis? Lieber flexibel?

      Bin gespannt was da raus kommt ;)


      Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber von denen die ich gelesen habe, waren schon einige sehr gute dabei. Ich sehe es wie viele das ich es gut finde wenn Dom die Situation prüft und sich dann entsprechend anpasst auf die Gegebenheiten.
      Allerdings bei dem Beispiel von Rainer hätte ich vor ihm keinen Respekt mehr, weil er mich in der Öffentlichkeit so demütigt. Was aber wohl daran liegt, das dies bei mir auch ein Nogo ist, spielen in der Öffentlichkeit.

      Aber um zu der Idee die hinter seinem Beitrag steckte, zu kommen. Ja Sub kann Inkonsequenz ausnutzen. Es ist aber ein anderes Thema ob Dom sich gerade auf dem Holzweg befindet oder ob Sub bewusst ihr Ziel durchsetzt. Und da muss Dom seine Sub eben gut kennen um zu merken ob sie ihn gerade rausfordert oder ob es ihr ernst ist. (Zumindest bei denen Subs die sich gern mal zieren um den Dom zu testen, die gibt es ja schließlich auch^^)
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Konsequenz und Holzweg vertragen sich in meinen Augen nicht. In der Arbeitswelt gehen tausende von Bossen und Unterbossen jeden Tag diesen Weg zu Ende weil sie keinen Fehler eingestehen können. Über diese Typen kann ich nur müde lachen ... was wäre dann erst mit einem armen Dom, der solchen Mist baut ... :)

      Vom Ziel abweichen und ein neues stecken, das Sub auch nicht mehr reinläuft aber keinen Schaden anrichtet, ist doch nicht inkonsequent.

      Arphen schrieb:


      Wenn Dom etwas angeordnet / gesagt hat und jetzt konsequent etwas durchziehen müsste, das sich als schlecht erweist oder schon vorher absehbar ist, dass es eine blöde Idee ist - oder aufgrund veränderter Umstände sich eine neue Situation ergeben hat...

      Als Doms: Wie geht ihr damit um? Konsequenz um jeden Preis? Wenn ihr den Plan auf die neuen Gegebenheiten abstimmt, wie macht ihr das, damit Sub nicht an eurer Konsequenz zweifelt? Wenn ihr euch umentscheidet, wie vermittelt ihr das, um Sub nicht das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit zu nehmen?
      Für mich wäre es nicht konsequent, etwas das sich als schlecht erweist oder schon vorher als schlecht absehbar war, durchzuziehen.
      Für mich ist es konsequent, sowas dann abzubrechen. Oder zu ändern:
      Ich ordere etwas an... es soll gemacht werden... es stellt sich als schlecht heraus... Konsequenz daraus: Es wird so nicht weitergemacht.

      Ich bin mir sicher, meine serva würde eher an meiner Konsequenz zweifeln und das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit verlieren, wenn ich an etwas "auf Teufel komm raus" festhalten würde, obwohl ich weiß, dass es schlecht ist.

      Arphen schrieb:

      Wenn euer Dom Pläne ändert - was löst das in euch aus? Leidet sein Ansehen darunter? Ist er dann weniger konsequent, habt ihr es dann schwerer euch fallen zu lassen? Leidet das Vertrauen, weil er nicht ganz so verlässlich ist? Oder steigt er in eurem Ansehen weil er auf euch bzw. die Situation eingeht und flexibel ist?
      Was würdet ihr euch von einem Dom bezüglich der Konsequenz wünschen? Um jeden Preis? Lieber flexibel?
      Es kommt ja drauf an warum Pläne geändert werden....vielleicht geht es eben nicht...oder mir geht es gar nicht gut damit.........das ist das ja richtig in meinen Augen.
      Flexibel und verantwortungsvoll würde ich da immer bevorzugen und da würde das Ansehen gar nicht drunter leiden....ganz im Gegenteil.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Sehr interessante Frage! :)
      Eine Linie konsequent zu verfolgen, ist (zumindest für mich) eine Eigenschaft, die ich sehr schätze, weil sie Verlässlichkeit mit sich bringt. Das bedeutet aber nicht, dass ein Weg ohne Wenn und Aber verfolgt werden muss, wenn sich zwischenzeitlich neue Aspekte ergeben. In diesem Fall kann ein Abweichen durchaus gerechtfertigt sein, das würde ich dann keinesfalls als inkonsequent bezeichnen, sondern eher als verantwortungsvolle Nachjustierung. :)
      Vielleicht mache ich das mal an einem Beispiel fest:
      Wie ich in einem anderen Thread schon mal erwähnt habe, ist meine Herrin eine überzeugte Befürworterin von Körperstrafen für Verfehlungen (also keine "Spielstrafen", sondern "richtige" Züchtigungen, die weder für Sie noch für mich angenehm sind, aber einen erzieherischen Effekt verfolgen). Wenn solch ein Fall eintritt, teilt sie mir mit, wofür ich bestraft werde, und für welche Art von Strafe sie sich entschieden hat. Ich habe danach das Recht, Ihr meine Sicht der Dinge zu erläutern, und erst danach schreitet Sie zur Tat.
      Nun kam es schon vor, dass ich während der Züchtigung (mangels Selbstkontrolle) so sehr gebettelt und gefleht habe, dass es Ihr sichtlich (einmal ist Ihr sogar ein Mitleidstränchen die Wange hinuntergekullert) nicht leicht fiel, die Maßnahme durchzuziehen. Nichtsdestotrotz ließ Sie mich dabei aber nicht früher vom Haken, weil Sie aufgrund des vorher geführten Gesprächs diese Maßnahme vollkommen objektiv festgelegt hat. Das würde ich als Konsequenz bezeichnen.
      Umgekehrt ist es aber auch schon vorgekommen, dass ich, als ich Ihr meine Sicht der Dinge erläutert habe, den ein oder anderen Aspekt zur Sprache brachte, den Sie beim Festlegen des Strafmaßes nicht bedachte. Das führte dann z. B. dazu, dass ich zwar von ihr ausgepeitscht wurde, aber anstatt der geplanten 20 Hiebe eben nur 10 bekam. Das ist meiner Ansicht nach aber nicht im Geringsten ein Zeichen für Schwäche oder des "Dominierens von unten", sondern eher für Stärke, denn Sie hat damit eingeräumt, dass die ursprünglichen 20 jetzt, da Sie die neuen Aspekte kannte, zu hart waren. Natürlich hätte Sie das Recht gehabt, einfach Ihren Kopf durchzusetzen, aber das "Nachjustieren" in einem solchen Fall ist ein Zeichen von Respekt, Umsicht und Verantwortung, was es mir natürlich auch emotional deutlich leichter macht, Strafen zu akzeptieren. Denn letzten Endes kann ich mich so darauf verlassen, dass Strafen, die sie verhängt, stets gerechtfertigt sind und nicht aus einer Laune heraus (bzw aus einer Unlust, sich mit den Hintergründen zu befassen) erfolgen.

      Arphen schrieb:

      So mal eine allgemeine Frage an Doms und Subs:

      Wenn Dom etwas angeordnet / gesagt hat und jetzt konsequent etwas durchziehen müsste, das sich als schlecht erweist oder schon vorher absehbar ist, dass es eine blöde Idee ist - oder aufgrund veränderter Umstände sich eine neue Situation ergeben hat...

      Als Doms: Wie geht ihr damit um? Konsequenz um jeden Preis? Wenn ihr den Plan auf die neuen Gegebenheiten abstimmt, wie macht ihr das, damit Sub nicht an eurer Konsequenz zweifelt? Wenn ihr euch umentscheidet, wie vermittelt ihr das, um Sub nicht das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit zu nehmen?

      Als Subs: Wenn euer Dom Pläne ändert - was löst das in euch aus? Leidet sein Ansehen darunter? Ist er dann weniger konsequent, habt ihr es dann schwerer euch fallen zu lassen? Leidet das Vertrauen, weil er nicht ganz so verlässlich ist? Oder steigt er in eurem Ansehen weil er auf euch bzw. die Situation eingeht und flexibel ist?
      Was würdet ihr euch von einem Dom bezüglich der Konsequenz wünschen? Um jeden Preis? Lieber flexibel?

      Bin gespannt was da raus kommt ;)
      Konsequenz um jeden Preis halte ich persönlich für konsequent bescheuert. Sorry. Zum verdeutlichen:

      Es ist Januar, die Hänge sind schneebedeckt und man nimmt sich vor, nächste Woche Sonntag Ski fahren zu gehen. In der Woche hat Tauwetter eingesetzt und am Sonntag ist der Schnee weg. Dann stellt man sich doch nicht trotzdem mit Ski auf den Hang und versucht über den Dreck hinunter zu kommen. Oder man hat sich das Bein gebrochen, dann stellt man sich doch auch nicht auf die Ski. Oder jemand aus der Familie braucht ganz dringend deine Hilfe, etc etc
      Genau so verhält es sich doch auch mit den Entscheidungen oder Plänen von Dom. Ich erwarte, das mein Dom seinen Verstand einsetzt. Nur so kann ich ihm vertrauen und mich bei ihm sicher fühlen.
      Etwas anderes wäre natürlich wenn es keinen gesonderten Grund für eine Änderung gibt. Er Schlicht plötzlich keine Lust auf etwas angekündigtes hat, oder ihm die Stimmung unpassend erscheint(ohne dies genau zu definieren) Gerade bei Strafen ist das mega kritisch. Dann verliere ich natürlich das Vertrauen in meinen Dom und bin enttäuscht.
      Konsequenz ist wahnsinnig wichtig. Ändert sich etwas gravierend, dann reicht es, wenn Dom dies kurz erklärt und ggf auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt oder es der Situation anpasst. Es kommt ja auch sehr darauf an, um was genau es geht.