Konsequenz ist, auch einen Holzweg zu Ende zu gehen

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      Konsequenz ist, auch einen Holzweg zu Ende zu gehen

      So mal eine allgemeine Frage an Doms und Subs:

      Wenn Dom etwas angeordnet / gesagt hat und jetzt konsequent etwas durchziehen müsste, das sich als schlecht erweist oder schon vorher absehbar ist, dass es eine blöde Idee ist - oder aufgrund veränderter Umstände sich eine neue Situation ergeben hat...

      Als Doms: Wie geht ihr damit um? Konsequenz um jeden Preis? Wenn ihr den Plan auf die neuen Gegebenheiten abstimmt, wie macht ihr das, damit Sub nicht an eurer Konsequenz zweifelt? Wenn ihr euch umentscheidet, wie vermittelt ihr das, um Sub nicht das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit zu nehmen?

      Als Subs: Wenn euer Dom Pläne ändert - was löst das in euch aus? Leidet sein Ansehen darunter? Ist er dann weniger konsequent, habt ihr es dann schwerer euch fallen zu lassen? Leidet das Vertrauen, weil er nicht ganz so verlässlich ist? Oder steigt er in eurem Ansehen weil er auf euch bzw. die Situation eingeht und flexibel ist?
      Was würdet ihr euch von einem Dom bezüglich der Konsequenz wünschen? Um jeden Preis? Lieber flexibel?

      Bin gespannt was da raus kommt ;)
      Sollte sich etwas an der Situation ändern, aus gesundheitlichen Gründen, so fände ich das natürlich sehr überlegt von ihm.
      Beispiel: Sub hat schmerzen(egal wo und wie) und Dom macht die vorher angekündigte Strafe weniger intensiv, oder lässt diese ganz wegfallen- zeigt dies eher davon das er nicht auf biegen und brechen seine Macht durchsetzen muss und somit steigert sich das Vertrauen.

      Das war jetzt nur ein Beispiel, aber es gibt so vieles im alltäglichen Leben, über das man einfach keine Macht hat und muss daher auch immer in der Lage sein, die gegebenen Umstände einzubinden.
      Ein Dom, der aber seine Pläne immer und konsequent durchsetzen muss und will, zeugt eher von unreife.
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Später ausführlich. ... vorerst in Kürze da ich unterwegs bin aber es eine spannende Frage finde.

      Für mich bedeutet es eher Stärke wenn Dom zugibt dass etwas nicht so läuft wie geplant /gewollt.... und ich finde es gerade wichtig dass er das Gefühl für mich hat und auf den Moment und mich eingehen kann.
      Was das in mir auslöst? Vertrauen.....weil er auf mich eingeht und achtet. ;)
      Ich kann mich bei ihm ja nicht aufgrund der Konsequenz fallen lassen sondern weil ich weiß, dass er auf mich acht gibt und ein Gefühl für mich und meine Reaktion hat.
      Mir ist es extrem wichtig, zu wissen, dass das, was Dom macht und von mir verlangt, in jedem Moment genau das ist, was er in diesem Moment will. Dieses Gefühl brauche ich absolut, denn es gibt mir Sicherheit.
      Wenn ich einmal das Gefühl hätte, er würde aus Gründen der Konsequenz lediglich etwas "durchziehen" ohne noch zu 100% dahinter zu stehen, wäre das für mich eine ganz furchtbare Situation, die mich extrem verunsichern würde.

      Somit, für mich ganz klar: Mein Dom muss insofern konsequent sein, dass er absolut konsequent immer genau das macht, was er in dem Moment will. Wenn das bedeutet, dass er plötzlich die Richtung ändert, umso besser - denn an einer solchen Situation sehe ich dann eben, dass er wirklich immer genau das macht, was er in dem Moment will, und mein Vertrauen in ihn steigt dadurch sogar noch.
      Die Situation gibt es manchmal her ,das es etwas geändert werden muß ,wenn es nicht willkürlich ist ,ist das was er will in dem Moment ausschlaggebend. Es gibt Momente da muß eine Richtung geändert werden und wenn er sie sieht ist das ein Zeichen ,das er mich und die Situation wahrnimmt ..... und was gibt es schöneres ?
      Sehr interessante Fragen :)

      Ich nehme für mich in Anspruch sehr konsequent zu sein und halte das im Kontext Dom für eine durchaus sinnvolle Haltung.

      Konsequenz setze ich aber nicht mit Inflexibilität oder gar Verbohrtheit gleich. Wenn ich etwas anordne hat dies einen Hintergrund, ich will strafen, belohnen, benutzen oder was auch immer.

      Bei einer Strafe oder Belohnung kommt es mir weniger auf die augenscheinliche Wirkung an sondern eben wie es für Sub genau in diesem Moment ist. Wenn Sub Fisting mag ist es eine Belohnung, wenn sie aber plötzlich Schmerzen hat dann ist es keine mehr und ich muss meine Handlung ändern, zumindest dann wenn es mir um die Belohnung meiner Sub geht. Eine Strafe sollte angemessen sein, wenn ich demnach merke die 20 Schläge mit dem Rohrstock sind heute (Stichwort Tagesform) zu viel oder zu wenig, so passe ich meine Handlung an und habe kein Problem die Art der Strafe oder auch die rein physische Intensität zu ändern um eine angemessene Strafe zu erzeugen. Tja und sollte ich mal so richtig daneben liegen gehört es auch zu meinem Domverständnis diesen Fehler einzuräumen und mich ggf dafür zu entschuldigen.

      Zu deiner konkreten Frage wenn der Dom etwas anordnet was in deinen Augen ganz sicher dämlich ist: Auch eine Sub trägt eine Eigenverantwortung, diese liegt nicht allein beim Dom. Ich würde es daher (ohne Vorwürfe und respektvoll ihm gegenüber) ansprechen und meine Bedenken vortragen. Wenn er uneinsichtig ist würde ich zu einem "Nein" raten, ob ein Dom der das Problem nicht erfassen kann oder seinen Willen eiskalt über den von Sub stellt der richtige Dom ist muss jede/r Sub selbst entscheiden.

      Also ansprechen und versuchen den Dom zu überzeugen, gegen gute Argumente sollte sich kein vernünftiger Mensch verschließen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Hypatia schrieb:

      Es wurden schon viele Dinge gesagt, die ich so unterschreiben kann.
      Ergänzend: als Dom verliert er mehr an Glanz, Vertrauen und Wertschätzung meinerseits, wenn ich merke, dass er wider besseren Wissens und evtl aus falschem Dom-Stolz Dinge tut, die mir "schaden" (leider fällt mir grad kein passenderes Wort ein).


      Meine vollste Zustimmung. :)
      Ich ergänze noch um: Er würde meinen Respekt verlieren, wenn er etwas nur der Sache und Konsequenz willen durchführen würde. Würde dies einmal passieren, hätten wir ein gewaltiges Problem, beim zweiten Mal, wäre er sicherlich die längste Zeit mein Dom gewesen.
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.
      Mit der "Kopf durch die Wand " Taktik erreicht man nicht wirklich viel .
      Man verbiegt sich nur die Hörner und der Putz bröckelt stark .
      Es ist doch viel einfacher sich den Gegebenheiten und der Situation anzupassen .
      Ich vertraue da meinem eingebauten "Navi" wenn der Weg A nicht funktioniert dann nehme ich Weg B , Hauptsache ich komme am Ziel an !
      Wichtig ist dass man in Bewegung bleibt und nicht auf der Stelle stehen bleibt .
      Etwas mit aller Gewalt durchzusetzen ist nicht meine Aufassung !
      Aber angedrohte Strafen werden umgesetzt , wenn auch etwas verändert wenn es sein muss !
      Wenn ein Dom (wider besseren Wissen,so wirklich vorhanden) irgendetwas durchziehen will und das auch noch um jeden Preis,gibt es für mich nur eine Schlussfolgerung DummDom.

      Ich kann meinem Dom nur vertrauen,wenn ich weiß er passt auf mich auf und lässt es nie,nie zu dass mir etwas passiert.
      Dies steigert ,in meinen Augen, sein Ansehen, mein Vertrauen in ihn und gibt mir die Sicherheit die ich brauche.
      Damit verdient es sich meinen Respekt und meine volle Hingabe.
      Für mich wäre in so einer Situation eine gegenseitige Kommunikation das A und O. Wenn Er es nur durchziehen würde, aus Angst, dass er ansonsten an Führungskraft verliert, zeigt das eindeutig mehr Schwäche. Konsequenz bedeutet ja nicht, etwas mit allen Mitteln auf Biegen und Brechen durchzusetzen. Sie zeigt sich ebenso in der Einsicht, Sachen zu überdenken. Ich könnte Jemanden, der sich wirklich Gedanken macht, wesentlich mehr vertrauen als Einem, der aus der Unsicherheit heraus agiert. Sich eine Schwäche einzugestehen zeigt mehr Stärke.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt

      Arphen schrieb:

      So mal eine allgemeine Frage an Doms und Subs:

      Wenn Dom etwas angeordnet / gesagt hat und jetzt konsequent etwas durchziehen müsste, das sich als schlecht erweist oder schon vorher absehbar ist, dass es eine blöde Idee ist - oder aufgrund veränderter Umstände sich eine neue Situation ergeben hat...



      abgesehen, was schon oft und richtig hier erwähnt wurde, würde mich interessieren ob "blöde Idee" hier wirklich auf Schäden bezogen wird? :gruebel: Denn aus Sub-Sicht kann ja eine "blöde Idee" auch eine (vom Dom gewollt) unlösbare Aufgabe sein um vllt. einen Grund zur Strafe (Stichwort Sadismus) zu haben :twisted:

      Arphen schrieb:



      Als Subs: Wenn euer Dom Pläne ändert - was löst das in euch aus? Leidet sein Ansehen darunter? Ist er dann weniger konsequent, habt ihr es dann schwerer euch fallen zu lassen? Leidet das Vertrauen, weil er nicht ganz so verlässlich ist? Oder steigt er in eurem Ansehen weil er auf euch bzw. die Situation eingeht und flexibel ist?
      Was würdet ihr euch von einem Dom bezüglich der Konsequenz wünschen? Um jeden Preis? Lieber flexibel?



      Was es in mir auslöst kommt wirklich auf die Situation drauf an (s.o.) sollte es öfter zu unlösbaren Aufgaben kommen würde ich das als schwierig emfpinden und ja, sein Ansehen und mein Vertrauen würde deutlich darunter leiden. Ist es aus Rücksicht auf mich, sich oder die Situation würde sein Ansehen und mein Vertrauen wachsen, wachsen und wachsen :love:
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Mein Dom und ich kennen uns noch nicht so lange (halbes Jahr), und ziemlich am Anfang hatten wir so eine Situation.
      Ich bekam ein Verbot für etwas, was eigentlich beim allerersten Gespräch anders abgesprochen war. Ich war sauer und versuchte mit ihm darüber zu reden, aber er hatte einen schlechten Tag und kein offenes Ohr. Am nächsten Tag gab ich nach, aus verschiedenen Gründen. Das brachte ihm zum nachdenken. Als er dann noch verschiedene Sachen nachfragte, ging ihm auf das der Fehler bei ihm lag und nicht ich ihn mit irgendwas ärgern wollte. Er entschuldigte sich bei mir und hob das Verbot auf. Mein Dom hatte daran mehr zu knappern als ich :D .
      Das zeugt für mich einfach von Charakterstärke und Menschenverstand/kenntniss, wenn Dom auch mal einen Schritt zurückgeht und die Sache von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet. Gerade wenn er das Gefühl hat das etwas schief läuft. Wenn er meint die Aufgabe oder auch Strafe sei zu schwer und würde an Subs Grenzen kommen, ist es mir lieber er geht einen Schritt zurück, als unbedingt darauf zu beharren. Dann haben beide, nämlich Sub und Dom keine Freude daran.

      Natürlich sollte er das nicht ständig tun, das kommt dann nicht konsequent bei Sub an. Steigerungsfähig ist man schnell, doch wenn man übers Ziel hinaus geschossen ist, hinterlässt das bei beiden Seiten einen schalen Beigeschmack.
      Ich finde auch, dass die Technik mit dem Kopf durch die Wand nicht wirklich funktioniert oder Respekt bringt. Ich finde gut, wenn Dom merkt, dass auch er mal falsch liegen kann, ABER wenn das oft vorkommt verliere ich irgendwann das Vertrauen in ihn, dass er mich und meine Grenzen kennt. Anfangs kann das noch öfter sein, aber sobald man sich gut kennt sollte m.M nach ein Dom ungefär wissen was Sub normalerweise aushält,(ich nehme mal die Tagesform da raus.)
      Für mich ist Konsequenz sehr wichtig, sonst neige ich dazu, Schlupflöcher zu nutzen ;)

      Was bedeutet Inkonsequenz für mich?
      Wenn Dom etwas ankündigt und es dann vergisst oder Ankündigungen ständig zurückzieht.

      Was bedeutet Konsequenz für mich?
      Erst mal gibt mir Konsequenz Sicherheit, weil sie für mich auch Zuverlässigkeit ausdrückt.
      Konsequenz macht sich nicht nur über Ankündigen breit. Es reicht ein strenger Blick und ich weiß: "Oh, Oh, das gibt mindestens noch ein Gespräch oder hat Folgen."
      Es muss ja auch nicht immer etwas genaues angekündigt werden, das gibt Dom Spielraum und Zeit, die passende Aktion für Sub zu finden.

      Wenn Dom dann mal etwas ankündigt, was nicht umsetzbar ist, schätze ich Flexibilität sehr, weil ich weiß, er handelt verantwortungsvoll und er nimmt mich voll und ganz wahr.

      Und wenn er mal auf dem Holzweg ist und dies auch zugibt, schätze ich ein Zugeständnis von ihm sehr. Denn das bedeutet für mich wahre Stärke, Fehler zugeben zu können und dazu stehen zu können. So etwas lässt mich aufschauen und bewundern.
      Also nein, wenn Dom mal auf dem Holzweg ist und dies zugibt, sinkt sein Ansehen nicht bei mir.

      Wenn er jedoch auf dem Holzweg ist und dies absolut durchsetzt und "Schaden" anrichtet, wäre mein Vertrauen und sein Ansehen verloren.

      Wenn er sich häufiger auf dem Holzweg befindet, würde ich ihn allerdings nicht mehr so ernst nehmen können.
      Als Dom bin ich der Meinung von Gentledom. Ich geb mir nicht die Blöße, etwas nicht durch zu ziehen. Aber die Blöße mittendrin zu merken, es ist ein Holzweg wird auch die Sub bemerken. Also muss ich flexibel genug sein und einen Plan B haben um dann umzuswitchen. Nicht immer einfach aber machbar.