Erfahrungsbericht: Die erste Play Party

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      Erfahrungsbericht: Die erste Play Party

      Seit Tagen kann ich kaum normal denken. Am Freitag ist es soweit, wir werden unsere erste Play Party besuchen. Die Outfits sind gekauft und für gut befunden.

      Ich sollte absagen, das bringt doch nichts, eine totale Anfängerin auf so einer Party, wir werden uns blamieren, keinen Spaß haben und der Abend erreicht das Gegenteil vom geplanten… Geplant war, meinen Schatz anzuheizen…

      Heute ist es soweit, was muss ich noch alles tun? Klar, duschen, rasieren, anziehen… welche Schminke ist in Ordnung für so einen Anlass? Körperöl mit Goldflimmer – too much? Soll ich mich noch mal duschen?

      Eine warme Hand berührt mich an der Schulter? „Bist du soweit – anziehen?“ Er reicht mir das Korsett – angewärmt – seidiger, warmer Stoff berührt meine Haut, ich schließe vorne die Haken, atme tief durch. Ein sanfter aber bestimmter Zug lässt mich realisieren – heute ist es nicht zur Probe, wir fahren wirklich weg.
      Mit jedem Zug fühle ich mich gehaltener und wohler. Ein Gefühl, dass ich mir noch vor wenigen Wochen nicht vorstellen konnte. Ich weiß er wird heute für mich da sein, genau so wie er jetzt da ist, mir Zentimeter für Zentimeter nimmt und dabei so viel gibt.

      Haare sitzen, Make Up gefällt mir, angezogen bin ich auch und nun? Sitze ich am Bettrand und mir ist Hundeelend zu mute. Wie viele Gefühle passen in einen – Korsettverschnürten – Körper? Ich freue mich doch so wahnsinnig! Ich habe wochenlang auf meinen Schatz eingeredet um einen weiteren Schritt zu tun. Mir wurde von lieben Menschen Mut zugesprochen, auch wenn ich sie nur online kenne.
      Ich werde jetzt tanzen, ja es wird ein wundervoller Abend.

      Wir sitzen im Auto, schweigen. „Bist du auch nervös?“ „Nein“ Hmmm… wer´s glaubt denk ich mir, erspare mir jedoch alles Weitere. Schweigen. „Weißt du wohin wir müssen“ „Ja“ Schweigen.
      Die ganze Fahrt hoffe ich lustigerweise, dass niemand unser Auto erkennt – so ein Quatsch, als ob uns permanent jemand nachfahren würde. Und wenn mich jemand sieht habe ich beschlossen, dass ich sagen werde, wir fahren auf einen Faschingsball.

      Wir sind da, meine Finger sind Eiszapfen, mein Herz ist die Feuer, meine Synapsen sprühen Funken.
      Eine Frau in Latex öffnet uns die Tür und stellt sich freundlich vor, ein Schlüssel zum Spind wird uns überreicht, wir gehen die Jacken ablegen. Wir werden von 2 jungen Damen empfangen es gibt Sekt oder O-Saft, ich bekomme einen Sekt „gegen die Nervosität“.

      In diesem Moment wird aus Schatz Herr… Unbeschreiblich.
      Ich bin so dankbar dass er die Führung an- und übernimmt.

      Wir sehen uns um, plaudern, essen, entdecken Räume mit tollen Spielmöglichkeiten und Räume die uns nicht zusagen. Lernen sehr schnell, dass hier alle Leute sehr freundlich sind und auf einen zu gehen. Vorurteile gibt es in einer Welt in denen alle mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Ehrlich, das gefällt mir wirklich sehr gut. Auch wenn nicht jeder gleicher Meinung ist, gleiche Vorlieben hat oder irgendwelchen „Idealen“ entspricht wird niemand schief angesehen.

      Wir sehen die ersten öffentlichen Spiele und ja, am Anfang ist es wirklich etwas befremdlich jemanden zuzusehen der gefesselt über einem Bock hängt, sich den Hintern versohlen lässt und offenbar Spaß an der Sache hat. Im gleichen Moment denke ich – halt! – genau das wolltest du doch sehen, genau das erleben. Ich sehe zu, meine Gedanken schwirren um Lust und Phantasie. Was erregt mich, was ist eher nicht so meins? Welch wunderbare Umgebung um einfach zu sein, sich nicht erklären müssen, aufnehmen.

      Eine Zigarette wäre gut. Wir gehen zum Raucherpoint. Die vermutlich beste Entscheidung, nach dem Klingeln an der Tür ;) , des Abends.
      Zwei junge Frauen sitzen auf dem Sofa, quatschen. lachen und grüßen uns freundlich. Was wir so machen, Vorlieben etc.
      Als Anfänger gar nicht so leicht zu beschreiben und doch gibt es wieder keine Ablehnung.
      Mein Herr plaudert etwas aus dem Nähkästchen… verhängnisvoll, wie sich noch rausstellen wird.
      Die Damen verabschieden sich, eine meint, sie würde in ca. einer halben Stunde spielen und ich wäre eingeladen. Zusehen oder Mitmachen – ihr wäre das zweite lieber. *Schluck* Bitte?
      Ich zwinge mich zu einem Lächeln, wir folgen nach oben. Eine Show wird gezeigt.

      Konzentrieren kann ich mich leider nicht auf die Show ich überlege ob ich in das Angebot zu viel rein interpretiere. Wer will sich denn mit einer Anfängerin „schmücken“.

      Nach der Show gehen wir dem Paar nach, treffen sie „zufällig“ in der Raucherecke wieder.
      Schweigen – ich bin zu keinem Wort fähig. Die Frau holt mich nach draußen, sie hätte mit ihm geredet, er würde sich freuen. Was soll ich tun… lachen? weinen? wegrennen?

      Er steht vor mir, stellt sich vor – „da muss der Hund wohl zum Knochen kommen“, meine Blicke suchen meinen Herrn und der? GRINST! Mein Herz rast, meine Gedanken drehen durch. Ich weiß nicht wie ich mich fühlen soll. Fühlt es sich an als ob er mich „verkaufen“ will oder doch eher als ob er mir einen Wunsch erfüllen will. Er weiß, dass ich mehr möchte, als er mir geben kann. Ich höre meinen Puls in meinen Ohren, meint Atem beginnt zu rasen. Ich höre noch Gesprächsfetzen „wenn sie rot sagt ist alles sofort vorbei“ „ihr könnt einfach anfangen und wir steigen mit ein“ „ich kanns dir auch zeigen“…

      Ein Drückerchen holt mich zurück. WAS will ich? Wir sollen uns absprechen. Ein Blick, wie ich ihn noch nie gesehen habe sieht mir in die Augen: Was willst du? Es ist deine Entscheidung, ich stehe hinter dir.
      Wir entscheiden gemeinsam erst mal zuzusehen, so wie von Anfang an vereinbart. Keine Seite hat damit ein Problem, es fühlt sich wieder alles richtig an.

      Eine Session von Anfang an zu betrachten, mitgenommen zu werden war wunderschön. Danke an alle Beteiligten, Danke an meinen Herrn!

      Nette Kontakte sind geknüpft, wann, wo und wie die Reise weitergeht lassen wir auf uns zukommen.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Hi FräuleinDS

      danke für den tollen Erlebnisbericht !
      Das hört sich nach ganz viel Herzklopfen an , mir ging es ähnlich wie Carmen , ich musste die Luft anhalten .
      Freut mich dass es euch so gut gefallen hat .

      Danke dass du uns daran teilhaben lässt ! :sekt:
      Hallo Fräulen,

      danke für einen super genial schön geschriebenen Bericht. Das du uns an deiner Aufregung, an deinen Gefühlen, ja an DIR teilhaben lässt.

      Der Erfahrungsbericht ist und ich geb zu gerade für mich als "Neulinge" eine Hilfe !

      Vielen Dank dafür !

      LG Hanalein
      wunderbar geschrieben - ich hatte das Gefühl ich steh neben Dir. Danke fürs teilhaben lassen.
      Was für ein tolles Erlebnis.

      LG

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