Sadistische Sub?

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      Sadistische Sub?

      Hallo ihr Lieben und Bösen des Forums 3.0,

      Es passieren immer wieder Dinge die mich glauben lassen, dass ich sadistische Züge habe.
      Auch im BDSM Test bei der Com waren ein paar Prozente dabei.

      Allerdings fühle ich mich nicht komplett als Switcher.
      Auch habe ich keine Lust am Dominieren.

      Das Thema interessiert mich schon eine Weile.

      Kennt ihr sadistische Subs, seid ihr selbst eine?
      Wie kann man das in Einklang bringen?

      Gibt es sowas wie ein Maso-Dom?

      Ich stelle es mir schwer vor, wenn man seinen Dom verhauen darf. Kann mir auch nicht vorstellen, dass man das Machtgefälle dann weiter so spürt.

      Ich grübel noch eine Weile und freue mich auf einen Gedankenaustausch.

      LG xenia
      Ich kenne zwei Masodoms und sadistische Subs, ja davon kenne ich sogar einige :D

      Jede Neigung kann bei jedem vorkommen. Vor einigen Jahren schaute ich mal einem Ppaar zu wo sie dom/sad/maso und er dev/etwas maso war. Es war ein Bild für die Götter. Sie schrie ihn an warum er so ein Wurm sei und nicht richtig feste wie ein echter Mann schlagen können und sie ihm wenn er das nicht bald besser macht die Peitsche aus der Hand nehmen wird um ihm zu zeigen wie das richtig geht und dass dies alles andere als angenehm für ihn werden würde. Ich gebe es zu, ich lag innerlich vor Lachen auf dem Boden, weil es für mich aber respektlos gewesen wäre ihre Session durch mein Lachen zu stören (wobei es sich nachher im persönlichen Gespräch rausstellte, dass es sie nicht gestört sondern sogar angespornt hätte) habe ich mir damals mächtig auf Lippe und Bäckchen (das hilft) gebissen.

      Mehrfach kam es bei mir bei Dreiern vor, dass eine Partnerin die sich vorher komplett als devot (und teilweise maso) gesehen haben, gegenüber der zweiten Frau plötzlich in eine sadistische und/oder dominante Rolle gerutscht sind. Naja und beim letzten Forumstreffen bei dem ich war haben glaube ich ein paar Leute gesehen, dass sich meine beiden lieben Begleitungen ab und an schön gekabbelt haben (und die mögen sich sehr).

      Also das ist alles andere als ungewöhnlich. Neigungen die auch mal widersprüchlich sein können sind normal. Ob man sich deswegen nun als Switcher bezeichnen will soll jeder selber überlegen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Liebe Xenia,

      was für ein tolles Thema! Danke.

      Es gibt Menschen, die vorwiegend submissiv oder dominant veranlagt sind und zudem ab und zu Lust haben, "die andere Seite" zu erleben.

      Nachfolgend zur Verdeutlichung ein Auszug aus einer Studie
      Cutler, Bert (2003): Partner Selection, Power Dynamics and Sexual Bargaining in Self-Defined BDSM Couples; San Francisco, California; S. 57.f..

      4.3.1.3 Switching
      It could be unnerving for an uninformed bystander to watch the top tell the bottom, “beat me.” This study found that such combinations are not uncommon. 33% of the top men (n=14) and 67% of the top women (n=3) considered themselves masochistic while 17% of the top men and 67% of the top women also considered themselves submissive. This data, while limited, provides some support to Baumeister’s (2000) erotic plasticity model, which suggests that women are more flexible in their erotic roles than men. Some of the respondents told of having tried the other role, and it just didn’t fit them.

      Dominant Man: I’ve participated in certain submissive activities but generally not in a submissive role. Typically, I’m more the one that’s directing things. So I would say it’s what’s normally classified as submissive activities but I tend always to be in the controlling role of it. One of my favorite activities are water spots, so that would include golden showers, that would include enemas, that would include pretty much all facets of water sports. And sometimes I find it satisfying to be on the receiving end. And that typically is viewed as being a submissive role. But typically for me it’s not a submissive role.


      Vor einiger Zeit habe ich einen sehr lesenswerten Erlebnisbericht hier im Forum entdeckt: Wenn Sub "schlagartig" wird - und doch ganz Sub bleibt
      In diesem beschreibt die Autorin, dass nicht Sadismus die Triebfeder des Tuns gewesen ist. Sondern eher die Freude daran, Freude zu bereiten... ;)

      Also: Schlagen als eine Ausdrucksform des Dienens? - Ergo: geschlagen werden = bedient werden?

      Ähm... könnte was dran sein, nicht wahr? Im Grunde genommen sogar der Klassiker....

      Mit möglicherweise folgendem Unterschied: von domiant-sadistischen Meschen habe ich berichtet bekommen, dass sie beim Schmerzen bereiten ein Machtgefühl durchströmt. Das fehlte der Autorin des Erlebnisberichts. Und mir erging es wie ihr, als ich mich mal am anderen Ende des Schlaginstruments befand. Ich habe nicht das Bedürfnis Schmerzen zuzufügen. Es gibt mir nichts. Aber es war für mich ein tolles Gefühl, den Masochismus meines damaligen Partners zu befriedigen, ihm dadurch Genuss zu bereiten. Dass ich so empfinden könnte bzw. überhaupt befähigt bin, meinen Partner mit Freude zu hauen, hätte ich vor diesem Ereignis nicht für möglich gehalten. ;). Kann man somit Schlagen als eine Ausdrucksform des Dienens auffassen?

      Meiner Meinung nach: ja. Genau das ist doch auch der "Kritikpunkt" vieler "reiner" DS-ler bei Masochisten: dass hier das Verhältnis von dominant-submissiv im Prinzip unterlaufen wird, weil der Top die Lust des Bottoms bedient - nicht umgekehrt.

      Fazit: bei BDSM kommt es wohl, wie nahezu überall im Leben, auf die Bewertung an. Eine einzelne Handlung/Situation kann von zwei Menschen völlig konträr bewertet werden - und somit auch völlig gegensätzlich erlebt.

      Sehr schön dazu (auch wenn off topic) ein Beispiel aus schon oben erwähnter Studie S. 111.f..
      "To quote two Masters having a conversation about service, control, and who drives the car,

      Master #1, “I always drive because I want to be in control.”
      Master #2, “My slave always serves me by driving.”

      Put another way, these couples make it up the way it best serves them. In doing so, it is apparent that the power exchange model can be a viable relationship style for the group of individuals in question."


      In diesem Sinne....

      viele Grüße,
      Luna

      Luna schrieb:

      Vor einiger Zeit habe ich einen sehr lesenswerten Erlebnisbericht hier im Forum entdeckt: Wenn Sub "schlagartig" wird - und doch ganz Sub bleibt


      Den Bericht kenne ich auch. Es ist aber schon noch anders. Ich mag gerne schlagen, weil es mir gefällt den anderen damit eben weh zu tun. Auch mal meine sadistische Ader rauszulassen. Aber mir geht es da nicht um Dominanz, dass ich es könnte oder Unterwerfung. Oh, hoffentlich klingt das nicht zu verwirrend.
      Ich habe einen kleinen Teufel in mir, der immer mehr erwacht...weil ich meine submissive Seite annehme. :S
      Liebe Xenia,

      wir hatten heute eine Mini-Truppe beim mobilen Veri Treffen und uns unter anderem über dieses Thema unterhalten. Das wird aus mir unerfindlichen Gründen verschwiegen, man könnte schon fast sagen: tabuisiert. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb. Aus Gesprächen mit anderen Mitgliedern weiß ich, dass die Neigungskombination devot, maso & sad durchaus öfter vorkommt. :D

      Liebe Grüße,
      Luna

      Hier noch ein weiterer Thread, passend zum Thema: Wenn das Kind erstmal einen Namen hat.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Luna ()

      Ich glaube, ich bin so eine sadistische Sub.
      Dominieren liegt mir nicht und mag ich nicht, das gibt mir einfach gar nichts. Aber Menschen wehtun und gemein zu ihnen zu sein finde ich unterhaltsam.
      Es gibt mir allerdings auch keinen Machtrausch oder so, aber ich mache das auch nicht, um dem Gegenüber Freude zu bereiten, es gefällt mir einfach so.

      Manchmal läuft das so, dass ich eben zusammen mit Monsieur jemanden bespiele - aber ich war letztens auch auf einer CFNM-Party und hatte da sehr viel Spaß.

      Als Switcherin sehe ich mich deshalb aber nicht. Dafür kommt es zu selten vor und es fehlt mir auch nichts, wenn das nicht vorkommt.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Liebe Luna,

      es war nicht leicht das Thema zu eröffnen. Aber irgendwie bringt es nichts, es allein zu bearbeiten.
      Daher... ^^

      Allerdings kann ich offen und ehrlich zugeben, das es mich stark verwirrt und ich immer mal ins Zweifeln komme, was mit mir los ist.

      LG Xenia


      Edit:
      Ich spüre schon sexuelle Erregung bei den sadistischen Fantasien. Aber nicht bei "Menschen", sondern nur gegenüber dem Dom.
      Von Natur aus, kicken bei mir sadistische Dinge gar nicht.
      Liebe Xenia,

      warum das Ganze nicht von der positiven Seite betrachten? Ist doch toll, wenn Du so vielfältige Möglichkeiten hast, Dich auszuleben. Ist das nicht ein Zugewinn für Deinen Partner und Dich, eine Bereicherung? Ich habe keine sadistische Neigung, aber in geringem Umfang Schmerzen bereitet auf Wunsch meines damaligen Partners. War auch ganz nett - fand ich. ;) Von einem Bekannten weiß ich, dass er sich in der Vergangenheit regelmäßig von seinen Subs ans Andreaskreuz pinnen und im Anschluss an die Tüddelaktion verhauen ließ - zur 'Belohnung' der devoten Damen (ein wenig dürftig, diese Begründung, aber für alle so akzeptabel :D ). Von anderen habe ich gehört, dass sie sich von ihrem devot-masochistischem Part verhauen lassen, um zu 'entspannen'. So selten ist es also gar nicht. Nur reden die meisten nicht darüber. Daher finde ich es echt toll, dass Du den Mut fandest, diesen Thread zu eröffnen.

      Viele Grüße,
      Luna
      Liebe Xenia,

      ich bin mir sicher, dass es genügend Masodoms und Sadosubs gibt. So wie es nicht oder nur wenig devote Masochisten und wenig bis garnicht dominante Sadisten gibt. Meiner Meinung nach sind zumindest theoretisch Dominanz, Submission, Sadismus und Masochismus frei kreuzbar und wer drauf steht nimmt auch noch Bondage mit seinen vielen Spielarten mit ins Portfolio auf.
      Das Problem dürfte immer nur sein, den passenden Partner zu finden, der die eigenen Neigungen ergänzt bzw den Gegenpart dazu bildet.
      Die Sache mit dem Machtgefälle, so es nicht dauerhaft umgesetzt wird, hat man irgendwie bei jeder Spielart innerhalb von BDSM. Da ist immer Kreativität gefragt. Dienen und Führen sind Deffinitionssache und wer dient und wer führt und mit welchen Mitteln liegt immer im Auge des Betrachters (z.B.: Schlagwort Kampfsub, topping from the bottom usw.).
      Letztendlich soll es doch einfach Spaß machen.

      Liebe Grüße
      Carmen
      Liebe Xenia,

      danke für den Thread auch von meiner Seite.

      Ich stehe ganz am Anfang meines Wegs, aber bin mir sicher, dass die Formen des Dienens und Dienenwollens sehr unterschiedliche Ausprägungen annehmen können. Ich finde es wichtig, dass du dir die Freiheit nimmst, deinen Weg zu suchen und zu gehen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Menschen, die es leben.

      Ich bin da ganz bei Luna:
      Vor einiger Zeit habe ich einen sehr lesenswerten Erlebnisbericht hier im Forum entdeckt: Wenn Sub "schlagartig" wird - und doch ganz Sub bleibt

      In diesem beschreibt die Autorin, dass nicht Sadismus die Triebfeder des
      Tuns gewesen ist. Sondern eher die Freude daran, Freude zu bereiten...

      Also: Schlagen als eine Ausdrucksform des Dienens? - Ergo: geschlagen werden = bedient werden?


      Wo dich, uns oder mich das am Ende hinführt? Keine Ahnung. Ist auch egal.

      Im Moment steht in meinem Neigungsprofil Sub/Bottom.

      Frag mich in einem Jahr oder so nochmal. Vielleicht dann Switcher?

      So what?

      Suum cuique.

      Liebe Grüße
      Leora
      @Xenia ein wirklich interessantes Thema - zu dem ich leider nichts beisteuern kann.

      In diversen BDSM - Tests habe ich mal mehr mal weniger sadistische Prozente/Züge,
      die ich bei mir aber noch nicht entdecken konnte.

      Obwohl, den ein oder anderen Mitbürger könnte ich schon mal gehörig .... :evil_icon:


      Ich bin vielleicht zu gerne Maso :D
      Diese kleinen frechen Gedanken, die einem das Schmunzeln ins Gesicht treiben - unbezahlbar!
      Also ich glaube ein bisschen sadistisch bin ich auch...

      Habe aber den Vorteil, dass ich das im Job ausleben kann. :) In der Notaufnahme kann ich mich am Leid anderer Menschen erfreuen und bei Vollidioten tue ich das auch. :D Und ja, ich mag verbogene Arme und Beine und ich mag es noch viel mehr, sie wieder gerade zu rücken...

      Dana schrieb:

      Also ich glaube ein bisschen sadistisch bin ich auch...

      Habe aber den Vorteil, dass ich das im Job ausleben kann. :) In der Notaufnahme kann ich mich am Leid anderer Menschen erfreuen und bei Vollidioten tue ich das auch. :D Und ja, ich mag verbogene Arme und Beine und ich mag es noch viel mehr, sie wieder gerade zu rücken...



      Also ich gehe jetzt in jede Klinik mit voellig anderem Feeling........schmunzel......und schaue zweimal mehr in die Gesichter der Aerzte, Schwestern und Pfleger. :D
      Du bist verdorben? ICH bin moralisch flexibel.... :P
      Val, wenn du eine nette Patientin bist, dann wirst du echtes Mitgefühl sehen.

      Bist du aber eine der Sorte die bei der Anmeldung schon betont, dass sie privat ist und sowieso die krankste von allen, mit ihrer Schürfwunde, dann kann es durchaus sein, dass ich fürs impfen leider keine dünne Kanüle mehr finde, sondern mit der dicken in den Oberarm pieken muss... :pardon:
      also ich bin in erste Linie devot und maso, aber ich bin auch definitiv sadistisch.

      Aber während ich devot sein dürfen wirklich brauche ist sadistisch sein für mich eine Ergänzung, die ich unglaublich selten auslebe wenn es sich ergibt und wenn es keine Gelegenheit gibt, dann fehlt es mir auch nicht.
      Meinen Herren toppen, das kann ich allerdings nicht. Ich habe es lange Zeit versucht und es ist einfach keine Option für mich.

      In sofern:
      - Sadistisch sein eh nur bei Externen (gerade wie gentledom schon sagte sind da zweite subs ganz gute Opfer ;) ).
      - Ich sehe mich absolut nicht als Switcher, eben weil es für mich keine gleichwertige Option ist.
      - Wenn ich sadistisch bin, dann auch nicht um zu Gefallen oder um Macht zu haben - ich finde einfach jammern unheimlich geil.