Könnt ihr teilen?

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      Vor zwei Jahren habe ich hier im Thread geschrieben, dass ich nicht teilen möchte. Damals basierte mein Text auf der Annahme einer festen Partnerschaft. Ich glaube, das ist soweit auch immer noch gültig.

      Aktuell bin ich in der Situation, keine feste Partnerschaft zu wollen, es passt einfach nicht in mein Leben gerade. Ich habe eine intensive Spielbeziehung, ohne Exklusivität, auf beiden Seiten.
      Als wir anfingen, hatte er bereits eine Spielpartnerin, aktuell bin es nur noch ich, aber es kann durchaus sein, dass er wieder nach einer weiteren Gespielin schauen wird. Solange dies nicht unsere Verbindung und unser Spiel beeinflusst, und zu jederzeit offen und ehrlich kommuniziert wird, kann ich sehr gut damit umgehen. Wir haben darüber ausführlich gesprochen, und sind hier auf einer Linie.

      Von meiner Seite gibt es keine ausgesprochene Exklusivität, obwohl ich eigentlich ein ziemlich monogamer Mensch bin. Aber ich habe in den vergangenen Jahren soviel neues erlebt und über mich gelernt, dass ich nicht kategorisch ausschließe, irgendwann vielleicht auch zwei Männern parallel Raum in meiner Seelenwelt geben zu können.
      Aktuell kann es mir nicht vorstellen, mich in ähnlicher Intensität wie auf meinen Spielpartner auf noch einen weiteren Mann parallel einzulassen. Und ohne diese Intensität möchte ich nicht spielen. Somit schließe ich derzeit einen zweiten Spielpartner für mich aus, es besteht von meiner Seite also eine quasi-Exklusivität. Aus der lassen sich aber keine Anforderungen ihm gegenüber ableiten, unsere Absprachen werden davon nicht berührt und gelten unverändert.


      Fazit für mich: Ja, ich kann unter bestimmten Voraussetzungen durchaus teilen, ohne das es ein irgendwie negatives Gefühl hinterlässt.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      Félin schrieb:

      Avargon schrieb:

      Letztlich ist in so einer Konstellation wichtig, dass jeder einen Bereich hat, in dem er bzw. sie die Monopolstellung hat und im Mittelpunkt steht. Ein zweiter Dom wäre für mich von daher problematisch, weil es vermutlich zwangsläufig zu Spannungen käme, zumal "mein" BDSM sich nicht auf "Spielsituationen" beschränkt. Insofern wäre eine Konstellation Sub mit zwei Doms dann irgendwo surrealistisch und unecht. Eine Ausnahme wäre ein Überlassen, aber das impliziert wiederum klare Verhältnisse, die nicht in Händen der Sub liegen.
      Deinem ersten Satz möchte ich zustimmen, denen danach nicht mehr.Ich glaube, da kommt es sehr auf die beteiligten Individuen an, ob es wirklich zwangsläufig zu Spannungen kommen muss.
      In meinem Fall nehme ich da keine Spannungen war, dafür das glücklich machende Gefühl, dass beide Herren daran interessiert sind, dass es funktioniert, und kein Wettstreit darum eintritt, wer jetzt mehr Alpha ist.
      Für mich fühlt es sich überhaupt nicht unecht an und es funktioniert jetzt schon ziemlich genau zwei Jahre so.
      Der zweite Teil bezieht sich ja auch ausschließlich auf meine Sichtweise. Wie gesagt: ICH differenziere. Andere mögen das anders sehen. Aber andere leben ihren BDSM auch anders.
      Ein ganz klares Nein, ich teile nicht und ich möchte nicht geteilt werden und das würde auch nur sehr wenig Sinn machen, denn ich hätte keinerlei Gefühlsregung in mir, einem anderen Mann gegenüber ... nicht die Session liegt bei mir im Fokus, sondern das Gefühl von genau ihm und niemand anderen dominiert zu werden, er alleine hat mein Vetrauen und meine Seele, andere Männer reizen und interessieren mich nicht Geringsten.
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Eigentlich nein. Wenn Sub aber zum Glücklichsein etwas braucht was ich nicht geben kann -mir fehlt jegliche sadistische Ader- dürfte sie mich darum bitten und wir würden eine Lösung finden. Wie lange ich aber einen externen Spiele Dom neben mir verkraften würde...
      Eine zweite Sub käme für mich aber nicht in Frage.
      Also ich teile nicht, ich verleihe aber, um mal in dieser Objekt-Terminologie zu bleiben, obwohl es sich um komplexe, fühlende Individuen handelt.

      Mein Partner/Herr und ich leben polygam, aber nicht polyamor. D.h. wir haben und pflegen sexuelle und spielerische Kontakte außerhalb unserer Lebenspartnerschaft und sind offen für weitere Spielpartner. Und das nicht, weil wir uns gegenseitig Bedürfnisse nicht erfüllen können, sondern weil wir einfach neugierig auf Interaktionen mit anderen Menschen sind, gerade im Bereich BDSM und vielseitig Erfahrungen machen wollen, um damit auch unser BDSM facettenreicher zu gestalten.

      Unsere Offenheit hat gemeinsam geschaffene Regeln und einen genau abgesteckten Rahmen. Dazu gehört absolute und manchmal auch verletzlich machende Ehrlichkeit, Klarheit über sich selbst und der Austausch darüber.
      Denn wir möchten gegenseitig wissen was in etwa mit wem wo und wann gemacht wird. Schon alleine zur gegenseitigen Absicherung, aber auch, weil es uns einfach brennend interessiert, warum wir einen Menschen sympathisch bis interessant und anziehend finden, um mit ihm Sexualität bzw. BDSM zu erleben.

      Ich habe kein Problem damit meinen Herren zeitweise einer anderen Sub zu leihen; sprich für temporäres Bespielen und ich muss nicht jedes Mal dabei sein.
      Die Betonung liegt dabei aber auf EINER anderen Sub. Sprich eine Sub, die ihren Herren hat oder anderweitig gut versorgt ist und nicht die Erwartung hegt, dass mein Herr auch ihr Herr wird.
      Da ist unsere gemeinsame Grenze.
      Unsere Lebens- und BDSM Partnerschaft ist der Kern und hat Priorität. Alles andere kommt eben hinzu und sollte dieser keinen Abbruch tun.
      Denn wir haben aufgrund beruflicher und privater Umstände keine Ressourcen, weder zeitlich noch emotional, mehrere gleichberechtigte Partner bzw. Spielpartnerschaften zu führen.

      Ebenso käme ich nicht auf die Idee in einem Spielpartner einen zweiten Herren zu suchen, so wie es der meine ist. Zum Bsp. habe ich ein freundschaftliches Verhältnis zu meiner Riggerin, käme aber nie auf die Idee ähnliche Erwartungen und Wünsche an sie zu hegen, wie an meinen Herren.
      Im Spiel könnte ich mir auch durchaus vorstellen zwecks Training mal verliehen zu werden, vorausgesetzt wir kennen den Dom/Menschen sehr gut und können einschätzen, wie er/sie so tickt.

      Dies kommunizieren wir auch stets offen. Wer sich da insgeheim von vornherein mehr erhofft, der geht dann erfahrungsgemäß schon auf Abstand, wenn er/sie* merkt, dass bei uns einzeln oder gemeinsam nicht mehr "zu holen" ist, als temporäres Zusammenkommen. Wir stecken die Rahmenbedingungen von Anfang an ab und uns ist wichtig, dass der/diejenigen wissen, worauf sie sich einlassen und ihre Erwartungen dahingehend auch genau benennen können.
      Versucht dann doch jemand aktiv oder passiv manipulierend einen Platz zwischen uns herzustellen oder gar streitig zu machen, grenzen wir uns klar ab und beenden die Spiel/Sexpartnerschaft umgehend.

      Wir treffen unsere Spielpartner auch lediglich dann, wenn wir keine Zeit miteinander verplant haben. D.h. wir verschieben keine geplante gemeinsame Zeit zugunsten von Spielpartnern.
      Eine weitere Regel, die wir gemeinsam aufgestellt haben. Das Verhältnis muss stimmen.
      Verbringt einer von uns/oder Beide mehr Zeit mit Kontaktpflege und Beziehungspflege zu Spielpartnern oder bei der Organisation von potenziellen Dates als mit dem Partner und in der Lebens- und BDSM Partnerschaft, wäre das ein Grund sich zusammenzusetzen und da eine Reißlinie zu ziehen. Wir möchten aus der Fülle öffnen und nicht, weil wir einen Mangel wahrnehmen und/oder erzeugen wollen.

      Wir ziehen gerne den Vergleich zu Bekannten, die man im Rahmen eines Hobbys trifft. Man kommt zusammen zur Ausübung dieses Hobbys, ist zueinander höflich, respektvoll und ehrlich, geht nach der Ausübung dieses Hobbys aber wieder in seinen Alltag zurück und verabredet sich erneut zum nächsten Hobbytreffen. Ein kleinteiliges Teilen des Alltags mit allen Höhen und Tiefen findet ebenso wenig statt, wie typische Dinge der Beziehungspflege.

      Dazu kommt ein beidseitiges Vetorecht. Hat einer von uns beim potenziellen Sex-Spielpartner des anderen ein komisches Gefühl, darf das geäußert werden und dann wird ggf. auch entschieden, sich dahingehend nicht auf diesen Menschen einzulassen, die Zeit mit ihm/ihr anders zu gestalten oder abzusagen.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Teilen kann man nur, was man besitzt.

      Ich muss niemanden mehr "haben/besitzen". Ich muss keinem Menschen mehr die Bürde mehr auferlegen, für mein Lebensglück, meine emotionale Stabilität verantwortlich zu sein, denn dafür bin ich ganz allein verantwortlich. Ich möchte niemanden mehr beschränken und ihm damit die Gelegenheit für schöne Erfahrungen nehmen, denn die wünsche ich doch den Menschen, die mir am Herzen liegen.
      Will ich noch einmal eine Beziehung im herkömmlichen Sinn führen (dafür kann es andere Gründe geben)?
      Ich weiß es nicht, aber wenn dann wahrscheinlich nur mit einem Menschen, der ebenso empfindet.
      Für mich ist diese Haltung selbst relativ neu und ich komme mir damit ein wenig "absonderlich" vor. Deswegen würde ich mich über Austausch mit Menschen freuen, die das ähnlich sehen.
      ~ Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. ~
      Robert Browning
      @Xellen, ich finde diese Haltung sehr angenehm.

      Ich sehe es ebenso. Ich muss keine/n mehr besitzen oder "seins/ihrs" sein, um mein Lebensglück zu haben.

      Sollte ich etwas in einer Beziehung vermissen, bin ich der Meinung, sollte man darüber reden, ob es möglich ist, dies woanders zu bekommen. Dafür sollte aber von Anfang an mit offenen Karten gespielt werden.

      Meiner Meinung nach kann kein Mensch den anderen komplett erfüllen. Insbesondere nicht im Kinky Bereich. Jemanden als gegenüber zu haben, der von sich überzeugt ist, dass er es kann... Glaub ich nicht, dafür ist dieser Bereich zu unterschiedlich in seinem Facetten.

      Deshalb liegt meine Präferenz auf offen.
      Und habe das auch so kommuniziert. :)
      Viele Grüße
      safine
      Ich kann teilen und habe es auch schon „erlebt“ – aber aus tiefstem Herzen teile ich nicht gern.

      Sobald ich etwas mehr als Interesse an jemandem habe, versetzt es mir schon einen Stich, wenn ich weiß, dass es auch andere gibt. Da reicht bei mir schon das Interesse aus und ich muss noch nicht mal verliebt sein oder den anderen lieben. Wenn es sich dabei ab und an mal um eine andere Person handelt, kann ich es ertragen und nehme es auch hin, da ich mir selber auch das Recht rausnehme. Wobei ich auch sagen muss, dass, wenn mein Interesse an jemandem anderen erst frisch ist, habe ich gar kein Bedürfniss, andere Personen zu treffen. Da möchte ich auch nur diese eine Person treffen.

      Im weiteren Verlauf einer Verbindung finde ich es aber auch ganz schön, vereinzelt andere treffen zu können und gestehe es dem anderen auch zu. Wobei ich da auch ganz gerne mit dabei bin, ergo Dreier, bei einem privaten Treffen, Party oder im Club. Die leichte Eifersucht und das Sehen, was mein Partner mit einer anderen macht, kickt mich dabei durchaus, aber der Stich in meinem tiefsten Inneren bleibt.

      Wenn ich dagegen merke, dass ich nur eine von vielen bin, hat sich mein Interesse an der Person schlagartig erledigt. Da kommt für mich dann wieder der Spruch zum Tragen „Ich muss nicht seine einzige sein, aber ich muss das Gefühl haben, als ob ich es wäre.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von silk_n_desire ()

      Für mich ist es auch keine teilen.
      Wenn ich etwas teile muss es zum einen mir gehören, zum anderen wird es weniger, ich gebe etwas ab. Das ist in zwischenmenschlichen Beziehungen für mich anders gelagert. Zum einen habe ich am Herrn keinen Besitzanspruch, somit auch nicht das Recht ihn in irgendeiner Form einzuschränken oder dieses zu versuchen, dass passt für mich, mit meinem Verständnis meiner Devotion nicht zusammen.
      Zum andern ich gebe nichts ab, ganz im Gegenteil, ich kann mich darüber freuen, wenn der Herr einen schönen Tag hatte, wenn er sich Freude hatte unabhängig davon ob ich dabei war oder nicht.
      Allerdings habe ich auch das Glück das es dem Herrn wichtig ist, dass ich meine Neigung ausleben, so kann ich jederzeit mit einer Bitte an ihn herantreten, wenn ich etwas ausprobieren möchte. Er das Bestimmungsrecht wann, was, wo und mit wem. Für mich käme eine ander Beziehungsform nicht mehr in Frage.