Könnt ihr teilen?

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      @Iphigenia - da bist Du dann schon weiter als ich.
      Ich hatte aber durchaus schon Momente, da empfand ich genau so wie Du es beschreibst - einige wenige extrem intime Momente innerhalb einiger Sessions, in denen ich von bedingungsloser Liebe meinem Herrn gegenüber überwältigt wurde, geradezu überlief vor Liebe, und in diesen Momenten hatte er meinen Segen für alles, einfach alles, Hauptsache es ging ihm gut damit und es diente seinem Glück. Diese Momente waren auch für mich selbst die glücklichsten und denkwürdigsten überhaupt, und ich war in absolutem Frieden mit allem, was er wollte.

      Aber nach diesen glücksseligen Ausnahmemomenten schlug bald doch die Verlustangst wieder zu. Weil mir dann wieder bewußt wurde, dass meine tiefen Gefühle nicht erwidert wurden, woraus er auch nie ein Geheimnis gemacht hatte. Ich konnte mir seiner Liebe also sowieso nicht sicher sein, weil ich sie nie besaß und auch nie besitzen würde... und ein derartig ausgeprägtes einseitiges emotionales Gefälle und das damit zwangsläufig verbundene Gefühl der Instabilität und zeitlicher Begrenztheit ist natürlich wirklich keine gute Grundlage für das Etablieren einer Zweitsub...

      Ich habe mich tatsächlich oft gefragt, ob es etwas geändert hätte, wenn ich wie Du in einer auf gegenseitiger Liebe beruhenden Beziehung mit ihm gestanden hätte. Und/oder wenn er nicht einfach nur polygam, sondern tatsächlich polyamor gewesen wäre und meine Liebe zumindest ansatzweise erwidert hätte.
      Hätte, wäre und wenn. :pardon:
      Ich möchte nicht teilen.
      Weder bei einer Spielbeziehung, und erst recht nicht bei einer festen Beziehung.

      Ich war mal der Meinung, dass ich das kann, und dass es mich nicht stört, ich habe aber gelernt, dass immer irgendwann der Punkt da ist, an dem es eben doch nicht richtig funktioniert, weil es z.B. irgendwelche Terminüberschneidungen gibt, oder Prioritäten, die eben anders aussehen als meine eigenen.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Nein ich will nicht geteilt werden und ich teile auch nicht, so lange man gegenseitig seine Bedürfnisse erfüllen kann. Anders ist es vielleicht, wenn eine Seite zu kurz käme. Dann aber nur unter absoluter Ehrlichkeit und Information an alle Beteiligten mit einem klar abgesteckten Rahmen. Grundsätzlich will ich den ganzen Kuchen mit allen Optionen.
      Ich habe mit Nein abgestimmt.

      Am Anfang als ich meinen Dom kennenlernte wusste ich das er noch eine ander Sub hat. Zu dem Zeitpunkt war das noch kein Thema. Ich wollte ja eh erstmal hineinschnuppern und schauen ob es überhaupt etwas für mich ist. Relativ schnell kristallisierte sich heraus, das es so nicht funktioniert. Aus anderen Gründen beendeten sie die Beziehung.
      Wir haben dann auch viel darüber gesprochen und sind uns einig das wir beide nicht teilen. Dafür sind die Gefühle und das Vertrauen bei uns so gewachsen, das wir es nur mit uns ausleben wollen. Dieses Vertrauen ist bei uns entstanden, weil wir uns komplett offengelegt habe vor dem anderen.
      Bei niemanden kann ich mich so fallenlassen wie bei ihm. Also selbst wenn ich dürfte, würde ich gar nicht wollen. Ich will wenn dann alles, und nicht nur einen Teil. Mit wenig musste ich mich lang genug begnügen.
      Deswegen funktioniert es bei mir nicht.
      Ich bin ja eine bekennende Polygamie Anhängerin, deshalb fällt mir teilen nicht schwer.

      Aber: es funktioniert für mich nur, wenn die Beziehung zu meinem Hauptpartner so stark und gefestigt ist, dass sie unter einer Öffnung nicht leidet, sondern von ihr profitiert. Dies gilt für mich für Liebesbeziehungen, aber genauso auch für Spielbeziehungen. Ich gehe grundsätzlich keine Spielbeziehungen "ohne Gefühle" ein - sie sind da, auch wenn sie nicht immer ausreichend für eine wirkliche Liebesbeziehung sind.
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.
      Es fällt mir sehr schwer. Er möchte die Freiheit haben. Ich möchte sie ihm ja gerne geben, nur...
      Ich brauche diese Freiheit nicht, interessiert mich nicht. Er gibt sie mir...
      ;(

      Seit wir BDSM in die Beziehung eingebracht haben, ist der Gedanke an teilen für mich der Horror. Ich gebe so viel - nämlich mich. Ich vertraue ihm meine physische und psychische Gesundheit an. Ich unterwerfe mich ihm und gebe mich hin. Der Gedanke, dass er das auch mit einer anderen macht, zerreisst mich.
      Vielleicht gewöhne ich mich mal an den Gedanken.

      Ich kann mir nicht vorstellen, diese Intensität und Tiefe mit mehr als einer Person zu leben. Da wird eine tiefe Beziehung aufgebaut.

      PS: Ich bitte alle, die poly sind, die Monogamie nicht einfach als Quatsch abzutun, nur weil sie selber sich eingeengt fühlen. Für andere braucht es keine anderen. Mir tut das weh, wenn ich als "falsch" gelte, nur weil ich eben keinen zweiten oder dritten oder wievielten auch noch brauche. Frei nach "Highlander": "Für mich kann es nur einen geben!" :)
      [IMG:http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_183.gif] Vernunft wird völlig überbewertet...
      Ohh @LaPerla deine Worte treffen mich … lass dich knuddeln und fühl dich geherzt. Ich für meinen Teil würde Monogamie niemals als Quatsch oder so abtun. Das Urteil steht mir auch nicht zu!
      wenn man mich vor ein paar Jahren gefragt hätte ob monogam oder poly ich hätte monogam gesagt nur Menschen und Sichtweisen ändern sich.
      Ich oder besser Wir leben eine Viererbeziehung. Ich Liebe meinen Freund unglaublich dolle. Es gibt Tage da bekomme ich nicht genug von ihm da will ich gern in ihn Reinkrabbeln und es würde noch immer nicht ausreichend sein.
      Ich will ihn glücklich und zufrieden sehen, und da er Dinge mag die ich ihm nicht geben kann ohne daran kaputt zu gehen und er mir nicht alles das geben kann was ich brauche haben wir und anderen geöffnet.
      klar hatte ich bedenken aber die konnten entkräftet werden. Er hat seine Spielbeziehung und ich habe meine Spielbeziehung und wir haben unsere Beziehung. Sie ist noch immer voller Gefühle und tiefgang. Ich würde Sagen sie ist enger und tiefer seit wir teilen denn wir Reden.
      wir sind Eifersuchtsfrei, zufriedener und ein kleines bischen reicher. Ich mag meine Sonntag Nachmittage mit seiner Spielpartnerin und meiner (neuenbesten)Freundin nicht missen. Denn sie bereichert mein Leben und gibt mir Einblicke und Wissen das ich so nie bekommen würde. Anderslang geht mir das Herz auf wenn ich meine beiden Männer zusammen sehe.

      Poly mag nicht für jeden gut sein. Und ich achte jedes Beziehungsmodell egal wie viele oder wie wenige Menschen daran teilhaben. so wie jeder sein BDSM hat, so hat jeder auch sein Lebens und Beziehungsmodell.

      Das wollte ich nur nur noch einmal ganz deutlich Gesagt haben.
      @Perla - sehr schön ausgedrückt...
      Wie gesagt, ich habe es ja mal ausprobiert. Ja, es funktioniert, ich kann tatsächlich meine Gefühle auf zwei Herren verteilen und finde dadurch zu mir selbst zurück, mein Leben verläuft wieder in ruhigeren Bahnen, ich bin nicht mehr so emotional abhängig, bekomme wieder Unabhängigkeit und Autonomie.

      Aber gerade das will ich ja nicht... ich will mich mit Haut und Haar, mit Körper, Herz und Seele einem einzigen Herrn verschreiben, ich will die Abhängigkeit spüren, gerade auch die emotionale Abhängigkeit, ich will mich verlieren und aufgefangen werden, ich will mich schenken, ganz und gar, mich auf einem silbernen Tablett ausliefern. Ich will keine Autonomie, keine Freiheit, auch nicht emotional. Ich will Besitz sein... der auch massiv eingefordert wird.

      Die "eigentliche" Liebe im "eigentlichen" Sinne, die ich empfinde, die dem anderen eben alles Glück der Welt wünscht, die nur geben will, unabhängig vom nehmen, die den geliebten Menschen glücklich sehen will, die ist teilbar und teilt auch gern! Gar keine Frage!
      Ich denke das und genau das ist die Sache mit der Veranlagung. Ja natürlich kann ich mehrere Menschen in diesem Sinne wirklich lieben - ich habe früher mal jahrelang neben meiner Ehe eine Vanilla-Liebesaffäre gehabt und beide Männer wirklich geliebt. Somit kann ich auch die Seite der Polyamorie nachempfinden.

      Aber im BDSM-Bereich ist es für mich eben irgendwie "mehr" als Liebe. Oder vielmehr, eine andere, zusätzliche Art. Die Liebe, die ich als D/s-Sub ganz bewußt empfinden will, die macht unglaublich verletzbar. @Sabeth hat es in einem anderen Thread mal sehr treffend beschrieben, dass diese unglaublich intensive und abhängige Liebe im D/s-Bereich eigentlich mehr der Liebe zwischen Eltern und Kind gleicht. Sie fühlt sich elementar an, überlebenswichtig, ich bin in diesem Momenten wirklich so verletzlich und abhängig und auf Schutz und erwiderte Liebe angewiesen wie ein Baby. Und genau in diesem Bereich fängt das Teilensollen an, unglaublich weh zu tun und eine Verlustangst zu erzeugen, die wirklich ans Eingemachte geht.
      Und doch will ich genau diese Art von Liebe auskosten... und ohne diese Liebe ist für mich ein Spielen auch nicht dauerhaft möglich und erfüllend - ich denke, auch das ist Teil der Veranlagung, denn viele können das ja probemlos. Oder, nein, anders ausgedrückt:

      happyserendipity schrieb:

      Ich gehe grundsätzlich keine Spielbeziehungen "ohne Gefühle" ein - sie sind da, auch wenn sie nicht immer ausreichend für eine wirkliche Liebesbeziehung sind.


      Für mich aufgrund meiner anderen Veranlagung, weil ich eben diese emotionale Abhngigkeit suche, muß ich das anders formulieren: Ich kann und will grundsätzlich keine Spielbeziehung eingehen, wenn ich nicht sogar deutlich mehr Gefühle verspüre als für eine wirkliche Liebesbeziehung ausreichend wären, denn genau dieses "mehr" an Gefühlen suche ich. Ich denke das ist der Unterschied - und da gibt es kein "richtig" oder "falsch", es ist nur ein anderer Fokus, über den man sich bewußt sein sollte und den man im voraus unbedingt kommunizieren sollte.
      Grundsätzlich wäre es okay, wenn Monsieur eine weitere Sub hätte. Mit einer weiteren Sklavin würde ich mich zugegebenermaßen allerdings relativ schwer tun.

      Ich selbst, naja. Ich möchte mit anderen spielen, aber mehr auch nicht. Das sehe ich wohl ähnlich wie @Lernende - ich möchte einfach so sehr abhängig sein, dass eine zweite ernsthafte Beziehung nebenher nicht funktionieren würde. Auch wenn Monsieur damit wohl kein Problem hätte.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)

      LaPerla schrieb:

      Seit wir BDSM in die Beziehung eingebracht haben, ist der Gedanke an teilen für mich der Horror. Ich gebe so viel - nämlich mich. Ich vertraue ihm meine physische und psychische Gesundheit an. Ich unterwerfe mich ihm und gebe mich hin. Der Gedanke, dass er das auch mit einer anderen macht, zerreisst mich.
      Vielleicht gewöhne ich mich mal an den Gedanken.


      @LaPerla

      nun interessiert es mich doch, warum es für dich ein Horror ist zu teilen.
      Mir kommt da "Verlustangst" in den Sinn... Aber warum dann erst seid ihr BDSM in der Beziehung eingebracht habt?
      Oder liegt es an der Intensität des Spiels?

      @Lernende

      Du erklärst das "nicht-teilen-wollen" bzw "nicht-teilen-können" mit der D/S Beziehung zu deinem Herren (ähnlich zu auch anderen in diesem Thread)...
      bezieht sich das auf ein D/S, das in deinen Alltag hineinreicht, Richtung 24/7 oder mehr?
      Dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass Sub nicht 24/7 mehreren Herren dienen kann, das wäre ja automatisch ein Konflikt.


      @monogame Mehrheit hier

      Mögt ihr vielleicht erzählen, warum ihr nicht teilen wollt?
      Und eine Frage eher an die Doms: Ist die Pflicht zur Monogamie auf den/die Sub(s) beschränkt?


      Als Teil der Poly-Minderheit hier möchte ich nicht abfällig über diejenigen reden, die monogam sind/sein wollen.
      Auch für mich war es eine Entwicklung hin zum poly, das hätte ich selbst vor ein paar Monaten nicht gedacht, das mal so ausleben zu können.. genau genommen, ich habe mich nicht getraut.
      Aber klar, für mich persönlich wäre ein "Zurück zur Monogamie" jetzt eine Einschränkung, die ich nur schwerlich akzeptieren könnte und wollte.

      Sieur schrieb:

      @monogame Mehrheit hier

      Mögt ihr vielleicht erzählen, warum ihr nicht teilen wollt?


      Ich hab ja schon Ansatzweise erwähnt das es mich innerlich zerreissen würde. Mal davon abgesehen, das ich nicht der Typ bin der selbst lockere Beziehungen eingehen kann, sondern nur was festes, ist für mich treue ein wichtiger Bestandteil der Beziehung. Ich könnte selbst auch nicht, wenn ich in einer Beziehung bin nebenher mit andern in die Kiste und One Night Stands hatte ich auch nie welche, weil mir das einfach keinen Bock macht. Ich muss und möchte dem anderen erst vertrauen können. Ich öffne mich zwar relativ flott, aber das geblubber ist noch lange kein Vertrauen. Auch wenn es im Kontext BDSM nicht unbedingt zu Sex kommen muss, ist es für mich auch ohne das schon ein Bruch der Treue.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.

      Sieur schrieb:

      bezieht sich das auf ein D/S, das in deinen Alltag hineinreicht, Richtung 24/7 oder mehr?
      Dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass Sub nicht 24/7 mehreren Herren dienen kann, das wäre ja automatisch ein Konflikt.


      Richtig, ich dachte das sei aus meinen Ausführungen hinreichend deutlich geworden: Ich bin von meiner Veranlagung her eine 24/7-Sub, mein Herr steht für mich im Zentrum all meiner Gedanken und Gefühle, und zwar 24/7.
      Und ebenso wie es für Dich eine Einschränkung wäre, Dich auf einen Menschen konzentrieren zu sollen, so wäre es für mich eine Einschränkung, mich nicht in einem einzigen Menschen verlieren zu dürfen. Ich könnte es, ich habe es ja ausprobiert, und ich kann auch zweifellos mehrere Männer lieben, aber es ist nicht das was mir entspricht, denn meine Gefühle auf mehrere Herren zu verteilen gäbe mir Freiheit und Autonomie, und in aller Freiheit und Autonomie wähle ich aber ganz bewußt das Gegenteil und bevorzuge eben die totale Abhängigkeit.

      Ein "Lernprozeß" ist Polyamorie nur für Menschen, die sich das, wie Du ja selbst schreibst, zuvor nicht getraut hätten. Für Menschen wie mich ist es ein "Lernprozeß", es zu probieren und dann festzustellen, dass es nicht zu mir paßt. Und deshalb stört mich dann eben auch sehr, dass es oft so dargestellt wird als wäre das Teilen-Können eine "Leistung", die man "lernen" kann und vor allem sollte.
      Nein, das einzige was man lernen kann und sollte ist, herauszufinden, wie man veranlagt ist, und dies dann konsequent umzusetzen und zu leben - denn nur wenn man seiner Veranlagung entsprechend lebt, kann man auch glücklich werden und bleiben.