Machtgefälle und die daraus resultierenden Gefühle

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      Machtgefälle und die daraus resultierenden Gefühle

      Die Frage ist gar nicht so einfach formuliert und ich bin sehr gespannt auf eure Antworten.

      Wenn ihr nicht nur in einer Session sondern für längere Zeit (ganzes Wochenende bis durchgängig) ein Machtgefälle in eurer Beziehung erlebt, was fühlt ihr da? Ist es Erregung, ist es einfach ein gutes Gefühl, ist es Klarheit, ist es Geborgenheit, ist es erhebend oder ist es ein Mix aus alledem oder sogar (auch) etwas ganz anderes?

      Persönlich unterscheidet es sich bei mir sehr. Ist das Machtgefälle nur von kurzer Dauer (eine Session, ein Abend) dann ist es bei mir Lust und Entspannung, ist es dauerhafter ändert sich meine Empfindung und die Lust tritt immer mehr in den Hintergrund (was ganz gut ist sonst wäre ich ja dauerspitz).

      Edit: Tag gesetzt
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Für mich bedeutet ein dauerhaftes Machtgefälle vor allem Geborgenheit und Klarheit. Klarheit in dem Sinne, dass Positionen fest stehen und nicht verhandelbar ist, wer das Sagen hat. Und Geborgenheit, weil ich mich voll und ganz angenommen fühle und ganz ich sein kann.
      Mit Erregung hat das in dem Sinne nichts zu tun, wäre ja auch äußerst unpraktisch im Alltag ;)
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Gar nicht so einfach zu beantworten, bei mir vermischt sich das alles in unterschiedlicher Gewichtung... Ich versuche mal zu ordnen:

      Session: Es überwiegt zunächst die Lust, Erregung, aber zugleich ist es da auch sofort das Gefühl der inneren und äußeren Ordnung, es ist klar wo mein Platz ist, ich kann mich fallen lassen und muss - prinzipiell - an nichts denken, nur das tun was gefordert ist. Aber der Fokus ist recht klar auf das Sexuelle gerichtet.

      Längere gemeinsam verbrachte Zeit (Wochenende/Urlaub): Hier überwiegt in erster Linie das Gefühl von Klarheit und Ordnung, das bewusste Annehmen meiner Position, was mich dann aber wiederum fast permanent auf einem "Erregungslevel" hält. Also einerseits super, andererseits für mich schwierig, weil ich auf der normalen Alltagsebene nullkommanull devot bin und ich so in einem ständigen Wandel zwischen den Welten bin, was mich dann aber auch wieder extrem kickt, weil ich ja weiß, dass er jederzeit die Devota in mir abrufen kann.


      Meine Ausführungen beziehen sich nur auf Erfahrungen aus bisherigen Spielbeziehungen, da ich BDSM bisher nicht in einer Beziehung ausleben konnte, falls das interessant für die Einschätzungen der Antworten ist.
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.
      Ein spannendes Thema und die Frage ist wirklich nicht leicht zu beantworten, weil ich es sehr schwer finde, die Antworten in Worte zu fassen.

      Da wir zusammen leben und wohnen, lässt sich unser Machtgefälle nicht mehr aus unserem Leben wegfühlen. Es ist einfach da und wir können und wollen es nicht anders.

      Was gibt mir dieses Machtgefälle?
      Es gibt mir eine unglaubliche Sicherheit, weil ich weiß wo mein Platz ist. Außerdem habe ich durch gewisse Regeln und Rituale einen Rahmen, in dem ich mich bewegen darf. Dieser Rahmen besteht aus Grenzen, durch die ich mich geführt fühle.
      Ebenso gut geben mir diese Strukturen Sicherheit, weil nicht nur ich mich daran zu halten habe (und das mit Vorliebe tue), sondern, weil er eben auch diese Strukturen konsequent einhält und einfordert. Das gibt mir das absolute Gefühl der Verlässlichkeit. (Auch so kann ich mich auf ihn verlassen, aber seine Führung unterstreicht seine Zuverlässigkeit eben)
      Ich habe Sicherheit, weil ich weiß wo es für mich lang geht.

      Ein weiteres interessantes Resultat ist, dass ich mich auf ihn fokussiere und mir eben genau überlege, wo ich meine Grenzen gegenüber meinen Mitmenschen ziehe. (Etwas was mir früher immer etwas schwerer fiel.)
      Was mir nicht gefällt, kann ich anderen also deutlich besser als früher sagen, weil ich meine Hingabe nur einem Menschen gegenüber ausleben kann und möchte.
      Es gibt nämlich nur einem Menschen, dem ich meine empfindsame Seite zeigen mag, nur einen Menschen, der mir in dem Maß befehlen darf oder mich neben bzw. unter ihm Platz nehmen lassen darf.

      Was die erotische Komponente anbelangt: Nein, ich bin durch das Machtgefälle nicht dauerspitz :D .
      Die emotionale Komponente und das tiefgründige Vertrauen befriedet/befriedigt mich viel mehr, als körperliche Erregung.
      Also meine individuelle Lust ist deutlich in den Hintergrund getreten. Ich persönlich habe kaum mehr das Bedürfnis nach SB, es sei denn, er sorgt dafür ;). Meine Lust ist an ihn gekoppelt.
      Dies hat aber auch einige Vorteile. Brauchte ich früher deutlich länger oder Vorspiele, bis ich in Wallung kam, gibt es viele kleine Trigger mit großer Wirkung, die mir sofort Lust bereiten.
      Die erlebte Lust ist dadurch auch wesentlich intensiver geworden und insgesamt erfüllter. Da sage ich mir: "Weniger ist mehr" ;)

      Eine kleine Kehrseite hat das Machtgefälle allerdings schon. Nach sehr intensiven Erlebnissen fühle ich mich nackt und vollkommen offenbart. Das kann mich sehr sensibel machen. Dafür allerdings ist er an meiner Seite, stützt und hält mich und er gibt mir eine Stärke mit auf den Weg. Diese Gefühl und sein Kümmern gibt mir eine wahnsinnige Geborgenheit, dich ihn unter normalen Umständen nie so intensiv erfahren durfte. (Auch wenn ich mich ohnehin immer sehr geborgen, beschützt und gehütet fühle, spüre ich die Geborgenheit in diesen Momenten einfach noch deutlicher)
      So meine Domsicht.

      In einer Session finde ich das Machtgefälle sehr erregend und erotisch. Ich liebe es die Kontrolle zu haben. Zugegeben manchmal ist es eine ziemliche Arbeit und Druck für mich, man muss ja tausend Sachen im Kopf haben und hundert Sachen im Auge behalten und dann verfolge ich einen groben Plan in einer Session...und heute bin ich so ins schwitzen gekommen, dass ich gleich 2 mal duschen musste hinterher und meine Hand brennt leicht *g*
      Aber es ist alles sehr positiver "Stress" einer der aufputscht und anstachelt ich könnt grad Gewichte heben und Liegestütz machen wenns nicht so spät wär und ich die Ruhe nehmen sollte.
      Durch die Dominanz in der Session werde ich richtig geil und gierig auf mehr. Ich will ihre Lust sehen, ihre Geilheit steuern, sie zu immer höheren und höheren Leveln der Lust treiben, meine Fantasien ausleben, sie anspornen, sie benutzen und mich an ihr austoben, und ihr die schönsten Orgasmen bescheren. Es ist ein...ich will ihr alles geben und mir alles nehmen. Es stachelt an neues auszuprobieren und ich fühl mich tierisch wohl in der Rolle und hab nen Heidenspass. Es ist einfach geil zu führen und sie an und langsam über ihre Grenzen hinauszuführen (erweitern) es fühlt sich auch seelisch sehr befriedigend an, ihr neue Dinge zeigen zu können und sie zu neuen Höhen zu führen. Ich bin sehr glücklich, wenn sie schreit, weint und mehr davon will und minutenlange Orgasmen hat. Befriedigt mein ganzes sein, wenn sie bettelt und strahlt ^^

      In der Beziehung ist D/S für mich eine riesige Hilfe für den Alltag - es hilft mir sehr dabei mehr auf sie zu achten, sie mehr zu stützen und unterstützen, mehr auf sie einzugehen und für sie da zu sein. Früher hab ich an freien Tagen 12 Stunden Computer gespielt seit wir D/S leben nur n paar Minuten. Also es frisst Zeit aber man fühlt sich seeeehr glücklich.
      Es hilft mir ihre Lebensplanung zu unterstützen, sie zu ihren Zielen zu führen, unseren Alltag besser in den Griff zu kriegen und es hilft mir als Autist sehr meine Defizite in den Griff zu bekommen, mehr auf meine Tonlage zu achten, ihre Emotionen besser wahrzunehmen und meine besser wahrzunehmen. Es ist eine Therapie - meine Therapeutin meinte auch (seit 2 Jahren in Behandlung) ich habe in der Zeitspanne seit wir beide D/S leben (was sie nicht weiss) sehr große Fortschritte gemacht.
      Es intensiviert auch meine Gefühle für meine Sklavin, übernehme mehr Verantwortung, unsere Streitkultur wurde besser und ich liebe sie mehr als je zuvor, und inniger. Es ist ein Band der tiefen Liebe geworden...da fehlen selbst mir die Worte. Es hat einfach unsere Beziehung, für mich jedenfalls, in jeder Hinsicht verbessert.
      Dauerrattig war ich schon vorher aber jetzt kann ich besser damit umgehen und bin entsprechend weniger gereizt und schlafe besser
      Wir sind schon eine Weile zusamme und leben zurzeit eine doch sehr inninige D/S Beziehung aus.
      Ich fühle mich einfach geborgen, entspannt und irgendwie angekommen.
      Ich genieße es zu Wissen das er jederzeit die devote in mir ansprechen kann und es erregt mich :love:
      Am Anfang war es schwer für mich vom Alltagsstress am Abend "umzuschalten" aber da es seit kurzem immer unterschwellig da ist, fällt es mir viel leichter.
      Während der Session überwiegt das Gefühl der Lust,der Hingabe wobei ich gerade gestern doch kurz an mir zweifelte bzw. an meinem Verstand ;) Ich habe den Rohrstock bekommen, leichte Atemnkontrolle... und was war das Gefühl das es ausgelöst hatte : Absolute Sicherheit.
      Ach was für eine wundervolle Frage @Gentledom

      Wie ja nun schon bekannt sein dürfte, leben wir 24/7...
      Und ich finde das dauernd währende Machtgefälle einfach nur beruhigend... Es entspannt mich auf ganzer Linie... Wenn ihr mich vor unserer Wandlung gekannt hättet... :facepalm:

      Was hab ich mir all die Jahre nur gedacht... ich dummes Ding... Man gut, dass wir die Kurve gekriegt haben und das Ruder in die richtige Richtung gerissen haben... :yes:

      Ich kann hier nicht zustimmen, dass es mich in Bezug auf die immer andauernde Machtkonstruktion, nicht auch erregt... Ich glaube ich bin dauerspitz... Es erregt mich wirklich ständig... er zeigt mir immer und überall, wie sehr er mich dafür begehrt, dass ich mich so verändert habe und mich ihm so bedingungslos hingeben kann... Das ist für mich wirklich eine Erfahrung, die ich nicht mehr wegdenken kann... Da gibt es kein zurück mehr..

      Aber das allein ist es natürlich nicht... Ich bin geborgen, aufgehoben, wahnsinnig erleichtert... Fühle mich angekommen, es gibt mir einfach ein gutes Gefühl... Meinen Platz gefunden zu haben ist einfach nur zu Hause zu sein, in mir zu ruhen und meine inner Mitte gefunden zu haben...

      Und Lust, spielt bei mir immer eine Rolle... Vielleicht bin ich nymphoman :gruebel: ... Oder die lange Trennung wird sicher der Grund sein...
      Aber mal unter uns zwei @Gentledom, ich will gar nicht, dass es anders ist... :rot:

      LG Moon
      Ein Machtgefälle ist für mich immer ein Mischmach aus vielen verschieden Gefühlen und Emotionen (Glück, Zufriedenheit, Sicherheit, Stressfresser, ein warme und behütetes Gefühl, pure Freiheit, sich ganz fühlen und vieles mehr. Erregend, ist das dann erst wenn das Bann-siegel der Kategorie 3 Aufgehoben wird :evil: ) die man empfindet. Aber das ist generell unabhängig davon ob es jetzt nur eine Session ist, ob ich jemanden fürs Wochenende Besuche (dem ich erlaube Mächtig zu sein) oder ob es dann etwas stätiges ist wie eine Spielbeziehung oder eine Partnerschaft. Wenn ein Mensch bei mir mächtig sein darf, dann bekommt Sie die ganze Palette serviert, ob sie dann will oder nicht. :D
      Mir hilft das 24/7-Leben extrem. Seitdem bin ich sehr viel entspannter und glücklicher. Ich fühl mich sicher und hab immer etwas an das ich mich festhalten kann. Anfangs wollte mein Master, dass ich zum Psychologen gehe, aber das hat er heute verworfen, weil er meinte, er hätte nicht mehr das Gefühl ich sei depressiv ^^
      Wir sind noch nicht sehr lange zusammen, aber ich hatte nach ganz kurzer Zeit das erste Mal im Leben das Gefühl, die Macht und die Kontrolle vollständig abgeben zu können und zu wollen.

      In einer vorherigen Beziehung habe ich metaphorisch gesprochen ständig ums Überleben kämpfen müssen und nach 9 Jahren habe ich dann endlich den Absprung geschafft. In der letzten Beziehung ist meine komplette Abgabe der Kontrolle an seiner nicht ausreichenden mentalen Stärke gescheitert und beschränkte sich damit nur auf die sexuelle Ebene. Es war eine sehr schöne und harmonische Beziehung, aber mir hat etwas gefehlt...

      Nun, in der neuen Beziehung habe ich mich komplett verändert und bin wirklich angekommen. Ich habe die Macht, die Kontrolle und die Entscheidungen nicht nur auf sexueller Ebene, sondern auch im Rahmen des Zusammenlebens und des Alltages abgegeben. Ich werde durch diese Entscheidung immer ruhiger, ausgeglichener und glücklicher. Ich fühle mich geführt, geliebt , beschützt und gehalten und das hat auch große Auswirkungen auf meine Lust. Jetzt, wo ich mich endlich wirklich fallen lassen kann und mich frei von dem alltäglichen Entscheidungsdruck nach der Arbeit ganz auf Ihn konzentrieren kann, habe ich ehrlich gesagt ständig Lust :rot:
      DON´t think twice, it´s perfect :blumen:
      Da mein Herr für mich immer zumindest in Gedanken anwesen ist, ist es für mich einfach ein Gefühl von Geborgenheit, Zugehörigkeit, Klarheit, das ich ihm gehöre, egal was passiert...
      Ich finde das Gefühl einfach toll
      Für mich ist D/s irgenwie sowieso erstmal total unsexuell.

      Ich bin ja im Moment Single und habe vor einigen Wochen mal wieder ein ganzes WOchenende Machtgefälle erleben können. Und es ist toll. Für mich ist es ein "angekommen sein". Und klar gibt es auch Sicherheit und macht glücklich.

      Was ich aber gerade nach längeren Zeiten von Gruppen-Ds merke ist, dass ich mich danach ein paar Tage wirklich schwer tue mich wieder in die "normale" Gesellschaft einzufinden. Weil für mich DIESE Art von Regeln eben total "unnatürlich" ist.

      Ach ich freu mich drauf irgendwann wieder 24/7 zu leben :)
      Als wir uns kennen gelernt haben, haben wir viele Gespräche gehabt. Schnell war klar, worauf sie den Focus legt, der mit meinem Wollen konform geht.Sie braucht klare und deutliche Strukturen um sich ganz einzulassen. Das gibt ihr die Sicherheit und das Vertrauen, Verantwortung abgeben zu können.
      Da wir ein 8 jähriges Kind haben, können wir nicht immer an der Dominanz im Alltag festhalten. Es gibt sehr klare Regeln, Sie sind für Sie ein roter Leitfaden, an dem sie sich orientieren kann.
      Mich erfüllt es mit Stolz, ihr all das geben zu können.
      Mal unabhängig davon, dass D/S Beziehungen für uns tiefer sind als StiNo Beziehungen. Wird mir bewusst worin ich sie unterstützen und stärken kann.
      Eine sehr interessante Frage, mit viel Potential sich selbst zu hinterfragen und genau hinzuschauen :)
      Ich habe vor ein paar Jahren eine Beziehung gelebt, die ich heute als 24/7 bezeichnen würde. Doch zu dem Zeitpunkt war mir weder diese Bezeichnung bekannt, noch hatte ich irgendeinen Bezug zu BDSM.
      Womit klar ist, dass ich Anfängerin bin :)
      Die Sehnsucht nach dieser Form der Beziehung begleitet mich schon sehr viele Jahre und jetzt hat das "Kind" einen Namen.
      Für mich bedeutet das Sicherheit, Geborgenheit, mich ganz zu geben, innere Ruhe (die ich sonst kaum finde),
      Klar kann ich auch mein Leben alleine, selbständig meistern. Doch absolut ich sein kann ich dann nicht.
      Im Alltag hat das für mich eher weniger mit Sexualität oder Geilheit zu tun, wobei es natürlich Situationen gibt, die mich kicken. In intimen Momenten jeder Art bin ich einfach schneller bereit mich völlig fallen zu lassen und einfach nur zu spüren und zu genießen.
      Ich lebe in einer Beziehung mit permanentem Machtgefälle. Ich fühle mich dabei vollkommen geborgen und umsorgt, auch, wenn ich meine Dinge weitgehend selbst regle. Es stabilisiert mich in meiner Unsicherheit anderen Aufgaben gegenüber und gibt Klarheit. Ich bin (laut Beobachtenden) ausgeglichener und finde mich besser zurecht, als vorher. So viel mehr Sicherheit.
      Ich weiß nicht so recht. Also ich hatte bislang keine als solche bezeichnete D/s-Beziehung, auch wenn ich ganz kurz Erfahrungen mit SM gemacht habe. Ich mochte zwar die Dominanz, aber nicht den ganzen "Krempel", also das Spielzeug. Ich habe mit dem Mann viel darüber gesprochen.

      Mir ist grundsätzlich meine Autonomie sehr wichtig, daher käme ein 24/7 in einer Beziehung nicht in Frage. Es wären also eher zeitlich umrissene Abschnitte. Ich würde mich auch auf Erfahrungen einlassen wollen, die ich mich selbst nie wagen würde, sondern sogar auch ggf. aktiv vermeide. Das meine ich gar nicht allein in sexuellem Bezug. Ich fühle mich sehr blockiert, habe keinen realen Raum, in der ich dem ich den Wunsch nach der Präsenz eines dominanten Mannes zulassen könnte. Ich möchte in klar umrissenen Rahmen Kontrolle abgeben können und mich vollkommen darauf einlassen, zu vertrauen. Sicherheit ist bei mir ein ganz zentrales Thema, endlich ankommen zu können, loslassen. Nur ist die Sache, nicht jeder dominante Mann reflektiert sein Verhalten und die emotionale Wirkung seines Verhaltens oder ist bereit Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen. Ich ziehe leider Männer an, bei denen genau das nicht der Fall ist.

      An sich bin ich hochsensibel (HSP) und durchaus auch sehr mitfühlend. Jedoch blieb mir durch extreme Erfahrungen nichts anderes übrig, als mich zu behaupten und wuchs so über mich hinaus. Ich bin durchaus sehr willensstark. Das gehört auch zu mir, ohne Frage. Durch eben bestimmte Erfahrungen als Erwachsene bin ich auf regelmäßige Unterstützung angewiesen und habe somit zweimal pro Woche Termine mit einer Sozialarbeiterin. Ich habe auch ziemlich viel Therapieerfahrung. Tja, die Sache ist, für meine Stärke bekomme ich aus der damit verbundenen extremen Erfahrung entsprechend Bestätigung. Das freut mich natürlich auch. Nur fühle ich mich da in einer Sackgasse, da fehlt etwas und allein diese Stärke zu loben, ist nach meinem Empfinden ein Wegwischen meiner Bedürfnisse und eines Teils meiner Persönlichkeit. Die Sozialarbeiterin redet dann gerne davon, dass ich keine "Opferpersönlichkeit" sei. Aber wenn ich innerlich den Wunsch habe, mich jemandem ganz hingeben zu können, mache ich mich doch nicht zur "Opferpersönlichkeit ". Für mich ist das kein Widerspruch. Sie hasst Männer. ...

      Wenn ich selbst von einem in seiner gesamten Persönlichkeit dominanten Mann sehr angezogen fühle, dann auch mit durch ihre Präsenz und gleichzeitig auch Empathie.

      Ich habe mich hier angemeldet, um mich genau über solche Fragen austauschen und besser reflektieren zu können, wie ich diesen Teil meiner Persönlichkeit leben kann mitsamt dem Bedürfnis, mich endlich auch fallenlassen zu können und in zeitlich begrenztem Rahmen, die Kontrolle. Leider habe ich niemanden, mit dem ich so genau darüber sprechen könnte.

      Natürlich geht es dabei auch um ein mögliches Machtgefälle bzw. um Fragen dazu. Also ich würde nie einen Partner mit sowas wie Herr ansprechen wollen, sondern nur mit seinem Namen. Denn nur er wäre gemeint und nicht eine Vorstellung von etwas. Für mich sehe ich das eben nicht nur als Spiel. Damit möchte ich es aber keinesfalls bewerten, wenn jemand von euch das für sich anders sieht und hält. :) Dafür sind wir ja hier, um uns über auch solche Fragen auszutauschen.Die Frage, was das emotional mit mir machen würde in einer solchen Beziehung, finde ich ganz wichtig. Mir wäre es schließlich auch ein Bedürfnis, aufgefangen zu werden.

      Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag von mir dazu nicht völlig daneben, weil ich nie explizit eine D/s-Beziehung hatte und für euch somit nicht das Thema verfehlt.

      Gentledom schrieb:

      Wenn ihr nicht nur in einer Session sondern für längere Zeit (ganzes Wochenende bis durchgängig) ein Machtgefälle in eurer Beziehung erlebt, was fühlt ihr da? Ist es Erregung, ist es einfach ein gutes Gefühl, ist es Klarheit, ist es Geborgenheit, ist es erhebend oder ist es ein Mix aus alledem oder sogar (auch) etwas ganz anderes?


      Wenn ich das Machtgefälle durch körperliche Anwesenheit spüre, fühl ich mich sicher und geborgen. Ich weiß, er ist da und achtet auf mich. Ich kann mich da ganz fallen lassen und einfach "nur" Frau und Sub sein ohne mir Gedanken um was machen zu müssen. Ich fühle mich in solchen Momenten einfach nur frei. Und klar, mein Herr erregt mich, meistens schon mit seiner blosen Anwesenheit....ich denke ich bin wohl doch ein Kerl, so oft wie ich seitdem ich mit meinem Herren zusammen bin an Sex denke :pillepalle:
      Ich krame mal einen alten Beitrag hervor, da mag daran liegen, dass ich alle Threads durchlese. Also ist jetzt gerade dieser dran.
      Machtgefälle und die daraus resultierenden Gefühle, hmmmm
      Wir leben das Machtgefälle die ganze Zeit zwischen uns. Der Weg hierhin war sehr Erschwerlich und lang. Ich denke aber das Mirjam immer dominant war und ist und die Kontrolle hatte, nur nicht gezeigt hat. Sie ist sehr langmütig, kann aber auch ganz anders, wenn es Zuviel wird. ich war der unruhige Geist, der es nicht zulassen wollte, selbst wenn ich es verbal signalisierte rebellierte ich und gleichzeitig rebellierte es in mir. Ich war innerlich unruhig umgetrieben und fühlte mich auf der Suche nach etwas was ich nicht benennen konnte. ich fand schlecht bis garnicht innere Ruhe. Es gab Momente in denen ich ein Gefühl von innerer Ruhe bekam.
      heute schrieb ich in einem anderen Beitrag dass es irgendwann Klick gemacht hat und erlebe seitdem eine ganz andere Welt.
      von der anderen Seite ist diese ganz andere Welt garnicht vorstellbar. Ich vergleiche es mit. Dem Gesetz und den Gesetzlosen. Der Gesetzlose empfindet die Gesetze als Last als Unfreiheit und als Gefängnis. Der ehrliche Rechthabende empfindet die Gesetze als Einklang und Harmonie. Genauso empfinde ich das Leben innerhalb eines Machtgefälles. Es folgt Gesetzen, Regeln und Bestimmungen, sie drücken nicht, sie belasten nicht, sie schenken mir das Gefühl von Freiheit. Ich begegne Mirjam respektvoll und demütig und folge ihr Gehorsam ohne Gedanken daran zu verschwenden viel mehr sind diese Gedanken nicht in mir. Es kommt keine Unlust oder der Wunsch etwas anderes tun zu wollen. Das was in mir aufkommt sind Zufriedenheit und Glück.
      Wir sind dazu übergegangen das ich Mirjam euchze und wir beide von mir in der dritten Person reden, und es fühlt sich gut an, am Anfang war es fremd wie alles neue, wenn man es jahrelang anders hatte, aber es macht bewusst, es schafft Respekt im Umgang miteinander mittlerweile habe ich eher das Problem dass ich Mirjam am liebsten in der Gegenwart Dritter euchzen oder mindestens siezen möchte. Das du ist mir unangenehm geworden so wie das ich auch. In der Arbeit muss ich sehr präsent sein und das ich ist da klar aber fremd geworden.
      Desweiteren spreche ich Mirjam mit Herrin oder einem entsprechendem Begriff an und es fühlt sich warm und wohlig an, in den früheren Versuchen war es nicht stimmig und fremd für mich.
      Mittlerweile erlebe ich diese innere Ruhe permanent und den Frieden und mein Glück.
      Mirjam erregt mich sexuell aber das nun unser Machtgefälle sexuell erregend sein kann, kann sicher ab und an vorkommen.
      Ich fühle eine tiefe Sehnsucht nach Mirjam und die Erfüllung erlebe ich auch darin.
      anders wäre heute fremd. ich liebe es meine Grenzen zu spüren, früher war ich oft grenzenlos und haltlos. Enge Grenzen, strenge im Machtgefälle fühlen sich befreiend an.