Braucht BDSM Lobbyarbeit?

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      Braucht BDSM Lobbyarbeit?

      Weil ich das grade in einem anderen Thread gelesen habe, wo auf BDSM Lobby arbeit hingewiesen wurde und diese mit der Lobbyarbeit von Schwulen und Lesben verglichen wurde wirft sich mir eine Frage an den Hals - brauchen wir wirklich eine Lobby und am Ende sogar Lobbyisten?
      Dass es Sinn macht für die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in der Gesellschaft zu werben macht in meinen Augen absolut Sinn, aber sollte nicht die Grenze da verlaufen wo wir den Menschen sagen mit wem wir es tun und darauf verzichten ihnen auf die Nase zu binden was wir genau tun?

      Frei nach "Mein Bauch gehört mir" würde ich doch lieber "Was in meinem Schlafzimmer passiert bleibt in meinem Schlafzimmer" propagieren?
      Eine sehr schöne Frage.

      Ich denke gute Lobbyarbeit schadet uns nicht sondern hilft uns allen. Ich glaube aber uns geht es nicht so schlecht wie vielen anderen Gruppen in Deutschland die ebenfalls eine Minderheit darstellen, gerade in den letzten drei Jahren hat sich das Bild von BDSM in der Gesellschaft sehr positiv verändert und daran war vor allem ein Buch und keine Lobbyarbeit schuld.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Also Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass das Liebesleben des Einzelnen keinen etwas angeht.

      Anderseits könnte Lobbyarbeit den "Dummdoms" die Arbeit erheblich erschweren. Weil die Leute einfach anders sensibilisiert werden würden. Die Hardcore- Sachen wird jemand der nicht darauf steht, kaum nachvollziehen können, aber mehr Akzeptanz grundsätzlich BDSM wäre dennoch nicht verkehrt. Und wenn nur allein ist, damit sich Verletzte zum Arzt trauen ohne Angst haben zu müssen für das Liebesleben verurteilt zu werden. (Verletzungen können ja mal passieren)
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      @Elsa Für mich hat dieses Buch (das ich nicht wirklich inhaltlich schätze) dafür gesorgt dass sich viele Menschen ihre Vorlieben selbst eingestehen und die Gesellschaft merkt, es ist gar nicht so ungewöhnlich so etwas zu mögen. Die Medienberichterstattung hat sich unglaublich verändert. Früher kamen immer nur Berichte von den Schattenseiten weil das ja zu pervers passt und inzwischen kommen vorwiegend Hintergrundberichte seriöser Medien und RTLII fällt nicht mehr so ins Gewicht wie früher.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @realGabe Ich bezog mich darauf ob BDSM eine Lobbyarbeit benötigt oder nicht ;)

      Das die Homosexuellen es manchmal zu weit treiben um zu provozieren, passiert, aber der Gedanke dahinter ist ja die Akteptanz. Ich würde da nicht mitmachen, wenn mit BDSM so provoziert wird.
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      Silbermond schrieb:

      Das die Homosexuellen es manchmal zu weit treiben um zu provozieren, passiert


      Passiert durch BDSMlern aber durchaus auch mal, ohne nun solche Aktionen von Homosexuellen oder BDSMlern zu verteufeln. Eine offene Gesellschaft muss Karikaturen und Provokationen bis zu einem gewissen Grad aushalten, ob man sich damit selber immer einen Gefallen tut wäre eine ganz andere Frage.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      @Elsa Für mich hat dieses Buch (das ich nicht wirklich inhaltlich schätze) dafür gesorgt dass sich viele Menschen ihre Vorlieben selbst eingestehen und die Gesellschaft merkt, es ist gar nicht so ungewöhnlich so etwas zu mögen.


      Ich bin eher davon erschrocken dass jemand, der zu BDSM überhaupt keine anderen Infos als dieses Buch hat, das Thema als erstrebenswert und nicht als Beweis für alle Arten von Missbrauch betrachten kann. DAS würde für mich Lobbyarbeit rechtfertigen. Aber das soll jetzt nicht in eine (Pseudo)Literaturkritik abgleiten, es gibt ja die entsprechenden Themen. ;)
      @Elsa ganz deiner Meinung, da reicht ein Like gerade nicht aus :thumbsup:

      Aber es ist und bleibt ein Unterhaltungsroman, nicht mehr und nicht weniger. Die Geschichte der O oder Marquise de Sades Werke sind da keinen Deut besser und darauf beziehen sich sehr viele BDSMler, zumindest ist das meine persönliche Sichtweise.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Elsa schrieb:

      Ich bin eher davon erschrocken dass jemand, der zu BDSM überhaupt keine anderen Infos als dieses Buch hat, das Thema als erstrebenswert und nicht als Beweis für alle Arten von Missbrauch betrachten kann.
      @Elsa das geht mir aus so. Ich denke @Gentledom ist da einer Illusion aufgesessen. Ich denke das Buch richtet mehr Schaden an als das es Nutzen bringt.
      Für mich gehören auch Extreme zu BDSM, aber man muss sie nicht Anfängern ungefiltert präsentieren die damit noch nicht umgehen können. Wer es extremer will wird sich hoffentlich mit der Zeit langsam in die entsprechende Richtung bewegen.
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      ich finde lobbyarbeit ansich nicht schlecht aber...wenn sie dazu dienen soll zu bekehren oder "den anderen" meine meinung als die einzigst wahre darzustellen wird es für mich doch sehr schwierig ihr zu folgen bzw mich hinter sie zu stellen.
      und das ist doch mit zb mit dem glauben....jeder gläubige beansprucht für sich den "wahren" glauben zu haben...
      :empathy: für alle die sich von mir auf den schlips getreten fühlen :kopfnuss:


      :engel:
      realGabe, ja Missionieren find ich auch nicht gut. Nur wenn ich so Berichte lese von Mädels die beim ersten mal mit einem Dom mit blauen Striemen da raus gehen, keine Ahnung von der Nachsorge haben und der Dom ist nicht erreichbar und zum Arzt trauen sie sich auch nicht...dann finde ich das Aufklärung für den Bereich dringend Notwendig ist, eben auch weil aufgrund neuster Berichte und Bücher die Grenzen aufgeweichter sind und mehr einfach mal Probieren was sie da lesen.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.

      realGabe schrieb:

      und das ist doch mit zb mit dem glauben....jeder gläubige beansprucht für sich den "wahren" glauben zu haben...


      Kann ich nur zustimmen... ich habe genau diesen Punkt heute in einem Interview angesprochen. Da es noch lektoriert wird und ich nicht die ganze Antwort zu der Frage posten will, hier ein kleiner Ausschnitt zu der Frage was sich seit Shades of Grey getan hat:

      ...Es gibt dumme Klischees über BDSMler, genauso wie es dumme Klischees von BDSMlern gegenüber NichtBDSMlern gibt. Hier gilt es bei beiden Gruppen Aufklärungsarbeit zu leisten, weder sind wir alle krank, noch gestört noch hatten wir eine schlimme Kindheit und genauso haben wir keine besser Sexualität oder gar stabilere Beziehungen weil wir offener miteinander umgehen. Ich hoffe sehr nicht nur die Vorurteile gegenüber uns sondern auch die Vorurteile der BDSMler gegenüber anderen werden mit der Zeit abnehmen. Vorurteile baut man am besten durch Information und Kommunikation ab...


      Dieses BDSM Gequatsche über Stinos, wir BDSMler haben den besseren Sex, haben stabilere Beziehungen, leben intensiver als NichtBDSMler Quatsch... da muss ich immer nur den Kopf schütteln und frage mich, was haben die Leute wohl geraucht... unsere Sexualität ist für uns die Erfüllung weil wir unsere Neigung ausleben, also passt es perfekt zu uns... andere haben andere Bedürfnisse und kriegen sie diese erfüllt haben sie den besten Sex den sie haben können...
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      @Silbermond
      da stimme ich dir voll und ganz zu! jeder der diese erfahrungen machen muss ist ein mensch zuviel der sie macht. nur ist das wort lobbyarbeit für mich mehr negativ behaftet als positiv und zwar aus dem grund das in unserer gesellschft nomaler weise der die beste lobby hat der am meisten auf der tasche hat. dafür brauchen wir nur nach berlin oder brüssel sehen. meiner meinung nach wird akzeptanz (gerade bei sowas brisantem wie gewalt) nur langsam erreicht werden und nicht durch ein massives auf den sod zug aufspringen sondern durch stetes arbeiten. ich sehe es mir selber
      :empathy: für alle die sich von mir auf den schlips getreten fühlen :kopfnuss:


      :engel: