Braucht BDSM Lobbyarbeit?

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      mal da hingeschweift: Als vor paar wochen der anschlag in paris verübt wurde, hat sich ein islamgläubiger mit mit einem schild in der fussgängerzone hingestellt, wo in etwa drauf stand "hallo! ich bin ein muslim. ich beantworte ihre fragen". wär das was? :)
      toleranz ist das zauberwort des lebens!!! auch da ziehe ich mal wieder den glauben herbei :D ich behaupte von mir ein sehr tolearanter mnsch zu sein und wer meint ein klaiens braunes häufchen in einem schrein im wohnzimmer anbeten zu müssen kann, darf und soll dieses auch tun ABER er soll mich damit in ruhe lassen und mich genauso tolerieren wie ich bin...nur, und hier kommt der haken, bin ich in manchen beziehungen selber nicht so tolerant wie ich es eigentlich sein will und warum bin ich das nicht...weil ich ich den zwängen der geselschaft auch unterwerfen muss...ein beispiel...ich hatte einen bewerber der wie ich die haut sehr bunt hatte nen tunnel in den ohren. nun das wäre ja alles kein problem gewesen wenn er nicht die hände und den hals bunt gehabt hätte und man das ohrläppchen auch zum ficken ghätte nehmen können....was ich damit sagen will ist das ich es im privaten bereich tolerieren kann und will das er "so ist wie er ist" dieses aber im geschäftlichen nicht kann weil (suchte kundendienstmonteur) nicht kann weil wenn ich ihn zu oma müller schicke ich eine kundin früher nicht mehr habe als es der natürliche weg wäre...

      das leben ist halt manchmal so...ich habe meine ohringe mit 16 bekommen mitte der 80er da wurde ich noch als schwul beschimpft weil jungs "sowas" nicht haben...und wie ist es heute...ich hätte noch soviele beispiele was sich im bezüg auf toleranz geändert hat aber es war halt alles mit zeit verbunden...

      so das wars für heute von mir und jetzt geh ich mit dem arsch ins bett :D
      :empathy: für alle die sich von mir auf den schlips getreten fühlen :kopfnuss:


      :engel:
      Ich finde Lobbyarbeit im Bereich BDSM durchaus sinnvoll. Natürlich soll sie nicht bekehren, geht das in diesem Kontext überhaupt? Eher nicht denke ich, man kann ja auch niemanden zur Homosexualität bekehren? Aber den Blick der Allgemeinheit dafür öffen, dass wir eigentlich ganz normale Menschen sind wäre ein Ansatz.

      Das Buch hat BDSM als Lebensform bzw. sexuelle Präferenz ins Rampenlicht gezerrt, sowohl positiv als auch negativ. Dieses Rampenlicht können wir, so wie Gentle das versucht, nutzen um auf niveauvolle Art aufzuzeigen was, und wie vielschichtig, BDSM eigentlich ist.
      Dass es keinen Grund gibt sich für diese Neigung zu schämen oder sie zu verdrängen.
      Vieleicht erreichen wir auf diese Art und Weise irgendwann das BDSM so normal wird, dass niemand mehr um seinen Arbeitsplatz oder seine gesellschaftliche Stellung fürchten muss, wenn er sich outet.
      "Braucht" BDSM Lobbyarbeit? Nö - wir dürfen unsere Sachen straffrei ausleben. Schwule und Lesben mussten erst dafür kämpfen. Also zwingend nötig ist es nicht, die Akzeptanz ist hoch genug, dass wir öffentliche Veranstaltungen machen können und uns keiner daran hintert.

      SOLLTEN wir Lobbyarbeit haben? Ja klar, es gibt viel zu tun

      - BDSMler sollten sich vorbeugend "schützen" damit nicht eine radikale Femministenbewegung am Ende Gesetze dagegen durchringt, es nicht von Emanzen verteufelt wird oder die Akzeptanz durch n paar Idioten so in den Keller sinkt, dass wir Medial verfolgt werden wie die Moslems.

      - Mehr Aufklärung ist sehr wichtig. Es schützt Einsteiger vor schwerwiegenden Fehlern wie meine Sklavin schon schrieb - mehr Aufklärung heisst mehr Sicherheit, das heisst weniger blöde Unfälle die in Medien auftauchen könnten. Es heisst auch mehr glückliche BDSMler und weniger abgeschreckte Gegner - in den USA gibts eine aktive ANTI BDSM Bewegung die sich aus eben solchen Leuten zusammensetzt die gleich am Anfang alles falsch gemacht haben und bleibende Schäden davontrugen...das wär vermeidbar.

      - Mehr Akzeptanz heisst, dass man dazu stehen kann und nicht in manchen Berufen um den Job fürchten muss weil man BDSM mag. Ich will, dass ein Politiker sagen kann "ich bin Dom / Sub" ohne dadurch ins Kreuzfeuer zu geraten oder eine Frau die im Frauenhaus arbeitet devot sein darf, und mein Traum wäre, dass man irgendwann Ketten und Fesseln als "Schmuck" tragen darf ohne blöd angeguckt zu werden...Piercings sind weitaus gefährlicher für den Körper und krasserer Schmuck - warum darf man sich überall piercen aber nicht Ketten überstreifen? tsts

      Mehr Präsenz in der Öffentlichkeit heisst, mehr Mitglieder. Eine Bereicherung der Gesellschaft - wieviele Leute machen BDSM ohne zu Wissen, dass es BDSM ist? Ich kenne viele Vanillas die Popo hauen, Handschellen und Rollenspiele verwenden....und gerade D/S ist weiter verbreitet als man denkt. Aber wie eine Türkin mal sagte "Das ist D/S? Für mich ist das normal türkisch"

      Und es schadet nie, wenn man mehr Leute im Hintergrund hat, wenn es mal Probleme geben sollte
      Fairerweise muss man beim Thema Toleranz aber auch sagen, dass es sich aus der Perspektive "Hoppla, da wird ein Mensch missbraucht" bedeutend schwieriger toleriert, als umgekehrt. Medial präsent sind ja keine realitätsnahen Darstellungen, sondern Fiktionen der eher extremen Seite. Gleichzeitig wird darauf gepocht, wie "normal" diese seien - von Menschen, die sich zugehörig fühlen und denen der Unterschied zwischen Realität und Fiktion bewusst ist. Aus der Sicht einer neigungsfremden Person, die diese Hintergrundinfos nicht hat...? "Da macht sich jemand Sorgen" finde ich persönlich einen besseren Ausgangspunkt als "da ist jemand intolerant".
      Brauchts Lobbyistenarbeit?

      Wiki sagt:
      Lobbyismus ist eine aus dem Englischen übernommene Bezeichnung (Lobbying) für eine Form der Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft. Mittels Lobbyismus versuchen Interessengruppen („Lobbys“), vor allem durch die Pflege persönlicher Verbindungen die Exekutive und die Legislative zu beeinflussen. Außerdem wirken sie auf die öffentliche Meinung durch Öffentlichkeitsarbeit ein. Dies geschieht vor allem mittels der Massenmedien.


      Nein, mM nach nicht. Es braucht niemand irgendjemanden zu beeinflussen. Die öffentliche Meinung dazu ist mir auch Wurscht. Bekehren braucht (will ich) schon gar niemand.
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Muss man denn für alles was nicht der Norm entspricht (und was ist Norm überhaut?) Lobbys schaffen?

      Es ist ja nicht so, dass der Norm-BDSMler rechtliche Einschränkungen hinnehmen muss oder um das Recht kämpfen muss seine Neigung auszuleben.
      Muss man etwas so an die Glocke hängen und schreien: "Heyyy, wir sind pervers aber pervers ist das neue normal!"
      Meinetwegen kann man meine Sexualität ruhig kopfschüttelnd betrachten, ich betrachte auch auch Menschen kopfschüttelnd, die Gartenzwerge im Vorgarten stehen haben.

      Es ist wunderbar, dass es die Weiten des WWW und daraus folgend Stammis und reale Kontakte gibt, in denen man sich austauschen kann, Tipps holen, Ratschläge, Hilfe. Aber das kann jeder Gartenzwergsammler auch. Und der kommt aber nicht auf mich zu und sagt: "Hier pass mal auf, Gartenzwerge sind total normal und wir sind dabei unsere Lobby zu erweitern und kämpfen für Akzeptanz in der Gesellschaft."

      Wenn man mit seiner Sexualität nach außen hausieren geht, dann braucht man sich über kritische Blicke nicht wundern. Ich brauche keine gesellschaftliche Anerkennung für etwas, das ich sowieso hinter verschlossenen Türen lebe.

      Um mich auszutauschen habe ich hier meine Hobbylobby, das reicht mir.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dana ()

      Grundsätzlich ist so ein Gedanke bzw. solch eine Arbeit gut, wenn sie dem Sinne der Aufklärung dient, eben das die Akzeptanz dafür vorliegt.
      Toleranz ja, @realGabe da bin ich zu sagen wir mal 90% (ohne gerechnet zu haben, eher geschätzt :) ) absolut deiner Meinung, aber Toleranz ist nicht für alles ein Zauberwort, denn zum einen funktioniert Toleranz immer nur, wenn beide Seiten aus dies an den Tag legen. (damit meine ich nun auch weniger deine Auswahl des Bewerbers, da dies dem Geschäft nützen aber auch schaden kann und du musst auch abwägen, was wirtschaftlich für dich nützlich ist, denn ohne Verdienst, kein Geschäft).
      Wer ständig alles toleriert, hat irgendwann nichts mehr eigenes, weil alles ineinander verschwimmt, daher muss auch Trennschärfe her, um die Individualität des eignen zu erhalten und auch Standpunkte klar zu definieren.
      Dies meine ich alles ohne politischen Themen, da diese hier nicht her gehören und wenn, nur ein einem eigenen Thread.

      Schwule und Lesben haben Jahre dafür kämpfen müssen um dort zu stehen, wo sie heute sind und deren Weg ist noch lange nicht zu Ende.
      Ich denke jedoch beim BDSM geht es doch um andere Punkte, da sie ja innerhalb einer "normalen Welt" zwischen Mann und Frau, verheiratet mit Kindern stattfindet, wie auch Singles ohne festen Partner.
      Das Verständnis, dass dies ein Lebensstil ist und niemanden, der damit nichts zu tun haben will schadet, das wäre doch schon wünschenswert, aber ob wir diese Zeit noch erleben? Wer weiß. ;)
      Wenn ich selbst meinen Freundeskreis ansehe, die sexuell sehr aufgeschlossen sind, könnte ich keine 5 davon benennen, von den beiden die es eh wissen abgesehen, die man damit konfrontieren könnte, ohne das dämliches Gerede beginnt.
      Zu viel der Aufklärung wäre aber nicht gut, denn das würde uns den Schockmoment nehmen, wenn mal wieder der totale Hengst meint er wäre der Oberstecher und so weiter und man ihm mit unserer Welt in voller Fahrt einfach mal ne Wand vors Gemächt stellt. :dash:

      Und dieses eine Buch (mit seinen drei Teilen) war sicher ein großer Anstoß, der einige zum Nachdenken veranlasste, jedoch war es nur ein Roman, so sollte man ihn auch sehen und finde es auch schade, das immer wieder die Keule hergenommen und draufgehauen wird, dass es nicht viel mit der Realität zu tun hat. Diesen Anspruch hatte es nie gehabt. Im übrigen gibt es auch andere Bände, die ich persönlich viel interessanter finde, da sie das ein oder andere Thema etwas realistischer darstellen und auch lesbarer sind. Silvia Day - Crossfire, Sadie Matthews - Fire after Dark wären z.b. welche.
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      Brauchen wir Tatsächlich Akzeptanz in der Gesellschaft? Für was genau?
      Ich habe bewusst auf das in meinen Augen wichtige Thema " Mein Bauch gehört mir" hingewiesen dabei geht es darum dass eine Frau selbst entscheiden kann ob und wie sie verhütet und ob sie eine Schwangerschaft austragen möchte oder eben nicht.
      Wichtig ist in meinen Augen dass sie dieses Recht hat und es privat nutzen kann - ich finde nicht das die Gesellschaft vor einer Abtreibungsklinik stehen sollte und jubelnd den Frauen sagen "Super wir sind stolz und glücklich dass ihr diese Entscheidung getroffen habt " aber genau so wenig sollten da Menschen stehen die diese Frauen als Mörderinnen beschimpfen.
      Nun auf das BDSM Thema bezogen - ich finde es gut dass es in Deutschland nicht verboten ist und dass wir über die ICD10 Klassifizierung auch immer die Möglichkeit haben professionelle Hilfe zu bekommen denn die kann unter Umständen wichtig und nötig sein. Darüber hinaus ist es mir vollkommen schnuppe was die Gesellschaft davon hält dass ich mich verhauen lasse und dabei sexuelle Lust empfinde - ich muss es aber der Gesellschaft auch nicht auf die Nase binden wir gehen nicht mit Leine und Halsband in die Öffentlichkeit und auch ich fühle mich wenn ich solche Gespanne in der Öffentlichkeit sehen oft schlicht belästigt und gestört. Es gibt einen Rahmen in dem man sich so offen bewegen kann aber Gretchen Maier aus dem Blumenladen muss sich das finde ich nicht geben wenn sie das nicht will.

      Dana schrieb:

      Es ist ja nicht so, dass der Norm-BDSMler rechtliche Einschränkungen hinnehmen muss oder um das Recht kämpfen muss seine Neigung auszuleben.


      Hm. Ganz so locker würde ich das auch nicht sehen. Wenn zum Beispiel neigungsfremde Menschen darüber entscheiden sollen ob BDSM der Eltern eine Kindeswohlgefährdung darstellt, ob jemand der aus irgend einem Grund geoutet wurde weiterhin in seinem pädagogischen Job arbeiten darf oder dort nicht länger erwünscht ist, ob so jemand "dem Image einer Firma schadet", etc... dann gibt es viele Situationen wo es sehr stark darauf ankommt, welches Bild Außenstehende zu diesem Thema haben und auf welche Informationen sie dabei zurückgreifen.
      Wobei wenn ich mich recht entsinne für die Arbeit müsste doch das Gleichstellungsgesetz Menschen schützen die auf BDSM stehen...aber da wird sich Gentledom besser auskennen.

      Die soziale Ausgrenzung durch ein Outing wäre glaube ich extremer als die rechtlichen Konsequenzen.

      Was das Jugendamt und Kindeswohlgefährdung angeht. Da kommt es echt drauf an wen man vor sich hat. Bei denen, die ein Problem damit haben wird Aufklärung aber auch nichts bringen.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Rechtlich gesehen gibt es inzwischen zig Urteile die BDSMler vor Diskriminierung schützen, sei es von Arbeitsgerichten oder auch Familiengerichten wenn bei einer Scheidung der Expartner die Karte, mein/e Frau/Mann ist pervers spielt. Vor 20 Jahren war die Neigung BDSM durchaus ein Grund das Kind bei dem Partner zu belassen welcher eben diese Neigung nicht hat. Kommt inzwischen wer mit dem Argument einer sexuellen Neigung, so reagieren die Richter darauf in der Regel neutral, denn es ist ihnen egal, einige wenige nehmen es ernst weil sie noch sehr in alten Denkmustern verhaftet sind (zum Glück haben wir aber in Deutschland mehr als eine Instanz) aber weitaus mehr sehen darin eine unfaire Methode den Partner zu deskreditieren und das kommt dann alles andere als gut an. Dem Expartner bei einer Scheidung den Vorwurf zu machen (normaler) BDSMler (krankhaft wäre sicher etwas anderes) zu sein kann also ein böser Bumerang werden und das ist gut so :D

      BDSM als Neigung ist daher rechtsstaatlich kein Problem mehr.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      wir gehen nicht mit Leine und Halsband in die Öffentlichkeit und auch ich fühle mich wenn ich solche Gespanne in der Öffentlichkeit sehen oft schlicht belästigt und gestört.

      Kann ich verstehen aber für mich gilt da Gleichstellung.
      Der eine fühlt sich von Punks gestört, der Andere von Goths, die von Emos, ich selbst finde es furchtbar wie mansche Menschen in Schlabberlook und Sandalen rumlaufen, alte Männer dürfen zur Krampfaderparade kurze Hosen tragen und ich finde gepiercte Gesichter auch nicht gerade toll. Wenn die Kassiererin im Supermarkt ihr tätowiertes Gesicht zur Schau trägt dessen Motive ich fragwürdig finde, muss ich das auch aushalten.
      Also was spricht dagegen, mit Lederfesseln Halsband und Leine rauszugehen? Gleiches Recht für alle.

      Wobei ich mich frage @Gentledom ob das nicht schon eine Ordnungswidrigkeit darstellen würde. Also auch wenn man voll bekleidet ist halt nur mit dem Zusatz...wenn man im Bikini rumlaufen kann hätte man mit Fesseln, Halsband und leine ja sogar mehr an *g*

      Jedenfalls fänd ichs unfair, wenn man das nicht darf - andere Menschen tragen ihren Schmuck ja such zur Schau egal ob ich das sehen will oder nicht
      @Gentledom: Als Jurist wird dir die Floskel "es kommt darauf an" wahrscheinlich nicht ganz fremd sein. ;) Egal, es ging ja nur darum ob das "Bild" der Öffentlichkeit überhaupt relevant ist oder nicht. In meinen Augen halt schon, und wenn es sich "nur" dahingehend äußert, ob ein unter Umständen langer und unangenehmer Prozess der Rechtfertigung in Gang kommt, dem diese Person ansonsten nicht ausgesetzt wäre, oder ihr sonstige reale Nachteile entstehen können.

      Silbermond schrieb:

      Wobei wenn ich mich recht entsinne für die Arbeit müsste doch das Gleichstellungsgesetz Menschen schützen die auf BDSM stehen

      Sollte es, ja, so habe ich es auch gelernt, aber ein Risiko spielt schon mit, auch wenn Urteile das neutraler sehen.

      Aber um das AGG in Kontext bringe, so kenne ich einige Beispiele aus dem persönlichem Umfeld, also damit aus erster Hand, die Probleme bei der Verbeamtung bekommen haben, weil sie konfessionslos waren. Einem wurde von seinem Dienstherren sogar ganz deutlich im 4-Augen Gespräche gesagt er solle sich gut überlegen zu klagen, denn dann würde er als Beamter keine große Freude mehr haben. Er trat dann lieber doch der Kirche bei.
      So viel zum AGG als Beispiel.

      Aber grundsätzlich sollte es schon so sein, da gebe ich dir Recht und sehe das auch so.
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      Arphen schrieb:

      Also was spricht dagegen, mit Lederfesseln Halsband und Leine rauszugehen? Gleiches Recht für alle.


      Rein rechtlich gesehen nichts. Ob man nun jedem seine Spielart aufdrängen muss ist eine Frage die ich für mich persönlich mit einem Nein beantworten kann, jedoch schränke ich es durchaus ein. In einer Diskothek wo alle volljährig sein sollten und es zur Örtlichkeit passt (Gothik) bin ich auch schon mit zwei Subs im passenden Outfit gewesen und sie standen nicht immer nur neben mir sondern knieten auch. In einem Cafe wo Kinder sein könnten würde ich ein solches Verhalten nie an den Tag legen. Für mich muss es zur Umgebung passen, Orte mit jungen, ausgelassenen und weltoffene Menschen, da habe ich kein Problem ganz offen BDSM auszuleben, überall anders muss ich das nicht haben.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @PA1976 Ja da hast du natürlich Recht, ich bin auch nur noch wegen Arbeit gezwungener Maßen in der Kirche, nicht aus Überzeugung, sondern weil es in meinem Beruf je nach Arbeitgeber schon Probleme geben kann, wenn man den falschen Glauben oder der falschen Partei zugehörig ist, vorausgesetzt man ist politisch aktiv.

      Es gibt auch Arbeitsbereiche, wo ich es kritisch finden würde, offen zu seinem Sexualleben zu stehen. Eben das von Arphen erwähnte Frauenhaus. Die Frauen die dort sind, sind traumatisiert, das sie damit nicht umgehen können ist verständlich. Flüchtlingsarbeit das selbe. Also im Prinzip da wo man auf von Gewalt traumatisierte Menschen trifft, sollte man das nicht unbedingt offen ausleben. Aber verbieten kanns einem keiner, was man zuhause macht, man kann ja auch ne gewisse diskretion bewahren.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.

      Arphen schrieb:

      "Braucht" BDSM Lobbyarbeit? Nö - wir dürfen unsere Sachen straffrei ausleben



      Ich will nur darauf hinweisen, dass man nicht überall so eine deutliche Rechtslage wie in Deutschland vorfindet.
      So zB in Österreich:
      In der (rechtlichen) Praxis wird natürlich toleranter damit umgegangen und in den seltensten Fällen wird es derzeit zu einer Verurteilung kommen, wenn es eine Einwilligung gab.
      Aber es gibt in Österreich keine gesicherte Rechtsprechung.
      Ich weiß nicht inwieweit ich BDSM straffrei ausleben kann und darf und ab wann ich die Grenze überschreite.
      Kemmts lei eina in die Stubn! :dance:

      Do spüt die Musi!