Woher kommt der Druck?

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      Woher kommt der Druck?

      Hallo liebe Forumsgemeinde.

      Anlässlich Genteldoms Aussage im Dom/Dömchen Thread und Austausch mit Mitmenschen frage ich euch, woher der Druck kommt, wie Sub/Dom zu sein hat?
      Woher kommt es, dass Sub/Dom glauben, so und so sein zu müssen, damit sie als Sub/Dom gelten?

      Ich gebe ja zu, als ich mit BDSM anfing, hatte ich ähnliche Probleme. Obwohl mein jetziger Dom/Mann mich schon einige Jahre kannte, geriet ich ins Schleudern und fragte mich, was macht eine Sub aus. Ganz ehrlich, damit habe ich mir selbst sehr im Weg gestanden.

      Von diesem Thread erhoffe ich mir keine Universalantwort. Ich würde nur gerne zur Diskussion anregen und für "Anfänger" auf beiden Seiten den Druck rausnehmen.

      Liebe Grüße

      Iphigenia
      @Iphigenia

      Das hatte ich letzten Sommer auch, das ich mich selbst unter Druck setzte und mir ein Bild von mir erschuf das ich nicht halten konnte. Ich weiss wie es bei mir war. Ich las von andern Subs wie sie sind, was sie tun usw. und wollte "nacheifern"

      Ich erschuf mir dadurch ein Bild, wie eine Sub wohl zu sein hat, was sie zu mögen hat und was sie zu geben hat. Gelöst hat sich der Knoten als ich diese Bilder aufgegeben habe und zugelassen habe ich selbst zu sein. Seit dem habe ich auch etliche Grenzen und Tabus auflösen können und fühle mich wirklich angekommen und glücklich in meiner Rolle. Vorher war ich unsicher ob ich wirklich eine Sub bin, aber nun weiss ich ich bin es.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      @Iphigenia ich kann zwar nichts groß dazu sagen, wie,warum,wieso man wie empfindet.
      Deine Thread finde ich aber eine gute Idee.
      Ich denke mal das ich mich Jahrelang selbst blockiert habe, mit Gedanken das ist nicht normal, du bist ja pervers, sowas ist doch verrückt usw.
      Ich habe als junges Mädchen(17/18) einen dominanten Freund gehabt, er war fast 10 Jahre älter wie ich, in sexueller Hinsicht war alles super, mehr aber leider auch nicht. In meiner damaligen Ehe wollte ich mehr Führung von ihm, wusste aber nicht wie oder was genau ich wollte, hatte keinen Namen.
      Bis vor kurzer Zeit war ich mir nicht mal sicher ob ich Maso bin, konnte es mir auch nicht wirklich Vorstellen.
      Es ist, denke ich mal, für keinen Anfänger so einfach sich selbst zu sehen und zu Erkennen.

      Warum man Sub/Dom in sich trägt kann ich nicht sagen, ist denke mal ähnlich wie bei den Menschen die in einem männlichen Körper sind, sich aber weiblich fühlen.

      Es zu erkennen und zu leben ist in meinen Augen die größte Hürde für einen Menschen, weil die Gesellschaft so intolerant ist.
      Liebe @Iphigenia,

      das frage ich mich erhrlich gesagt auch öfter mal. Um ganz Ehrlich zu sein gruselt es mich auch etwas bei dem Wort "Ausbildung". Dom oder Sub sein kann man meiner Meinung nach nicht wirklich lernen, das ist man irgendwie und auf welche Art und in welchem Rahmen man das auslebt kann jeder für sich selbst entscheiden.
      Dafür gibt es kein verbindliches Handbuch oder Regelwerk. Klar ist man, wenn man neu an die Sacher herangeht unsicher, besonders wenn der Gegenpart evtl. schon Erfahrung mitbringt. Da hilft dann reden, reden und reden.
      Aber ganz ehrlich? Ich würde mich nicht verbiegen lassen. Ich habe mich im BDSM immer von meinen Neigungen und Gefühlen leiten lassen, mich an neues ganz vorsichtig herangetastet und mich auch nicht drängen lassen.
      Offen für Vorschläge sein? Klar immer. Was neues ausprobieren? Logisch. Aber wenn einer mich "ausbilden" oder "erziehen" wollen würde, wäre ich schneller weg als Speedy Gonzales.


      Liebe Grüße
      Carmen
      Ich glaube @Silbermond hat da nicht ganz unrecht...

      ich ertappe mich auch oft genug und vergleiche und hinterfrage auch oft, nach dem ich etwas gelesen habe... Trotzdem hoffe ich immer wieder auf mich selbst besonnen zu sein, um nicht in einen Teufelskreis zu geraten, der einem schnell das Genick brechen kann...

      Gerade wenn es darum geht, wie andere Subs oder DOMs einen in der Realität sehen könnten oder ob diese dann enttäuscht vom eigens geschaffenen Bild, durch Geschichten, Kommentare oder Beiträge sein könnten, geht mir doch häufiger durch den Kopf... Schließlich formt ja jeder aus gelesenem seine eigenen Realität und interpretiert schnell etwas so, wie es für ihn erscheint... das hat ja nun nicht zwangsläufig mit dem Gemeinten zu tun... Dazu fehlt ja beim virtuellen Austausch die direkte Konversation...

      Ich versuche bei mir zu bleiben und bin wie ich bin..... Lebe mit meinem DOM unser BDSM und keines nach Schema F...
      Und da sollten sich DOM und Sub auch treu bleiben... Solange die Partner es toll finden, ist alles super... Ansonsten hilft nur miteinander reden...

      LG Moon
      Also was meine Liebste betrifft, kann ich nur sagen - Eine Sub hat so zu sein, wie ihr Dom sie haben will und der Dom ist dazu da seiner Sub zu helfen, dass sie immer mehr so sein kann, wie er das möchte. Sie unterstützen die perfekte Sklavin für ihn zu sein.

      Wie Sub zu sein hat ist also immer ganz individuell je nach Dom. Und er hat ihr dabei zu helfen und sie da hin zu führen und entsprechend zu erziehen mit Methoden die seiner Sub wirklich helfen und sie glücklich machen.
      Denn je wohler sich Sub fühlt und umso mehr sie ihren Dom liebt oder sagen wir zumindest verehrt, umso mehr will sie ihm gefallen und da fällt es denke ich auch umso leichter, zu folgen.
      Wie Sub zu sein hat, muss sich jedes Paar für sich ausmachen

      Umgekehrt - wie Dom zu sein hat ist letztlich auch individuell - Dom muss für seine Sub "richtig" sein. Und was für Sub A der Traumdom ist ist für Sub B der Alptraumdom. Der Dom der Sub C zu allem bringt, erntet bei Sub D nur Gelächter. Ebenso, was Sub A macht mag für Dom A perfekt sein aber für Dom B ganz schlecht

      Es gibt sicher einige grundlegende Dinge die Subs und Doms haben sollten, so eine Art Grundanforderung - aber die Details und Ausprägungen sind ganz individuell.

      Druck sollte man sich nie machen - man wächst hinein. Man erwartet ja auch nicht von einem Erstklässler, dass er eine Doktorarbeit schreibt - man wächst langsam hinein und das braucht Zeit. Fehler passieren und helfen nur auf dem Weg. Man muss das langsam entdecken mit Spass und Freude und sich langsam steigern - dann wird das.
      Dom/Sub ist für mich in aller erster Linie ein Label, eine Begrifflichkeit die ich nutze um mich mit anderen darüber auszutauschen. Dabei fülle ich diesen Begriff mit Inhalt, indem ich meine Handlungen und Vorstellungen darin einfließen lasse und ihn dadurch wirklich werden lasse. Er prägt mich erst durch den Rekurs, in der Reflexion des Begriffes, in meiner Aktualisierung meines Selbstbildes und meines Wirklichkeitsverständnis. Meinungen und ständiger Austausch tragen zu meiner Erfahrung bei.
      Das entscheidende ist, dass dies ein von mir ausgehender Prozess ist und kein heran tragen eines mir nicht eigenen Ideals, welchem ich versuche erfolglos hinterher zu jagen. Ich bin damit vor allem Ich.
      Ohne Authentizität bleibt es beim Versuch eine einem selbst fremde Rolle auszufüllen, ein Scheitern ist dort für mich vorprogrammiert.
      Fliegen ist wie fallen, nur andersherum.
      @Iphigenia eine sehr interessante Frage. Ich denke mal der Druck kommt durch ein imaginäres Regelwerk, was beide als Vorlage für ihre Dom/Sub-Beziehung im Kopf haben. Ich finde und nach all dem was ich hier schon so mitbekommen habe, wenn beide sich in dem, wie sie es ausleben wohlfühlen, dann sollte man es nicht hinterfragen, ob man eine richtige Sub ist oder genug Dominanz als Dom ausstrahlt. Durch negativen Druck verliert man das eigentliche Ziel aus den Augen und somit auch die Lust. Gesunder Ehrgeiz ist nicht schlechtes, es kann einen pushen und man bleibt nicht auf der Stelle stehen aber dafür sollte man sich nicht die Ziele und Vorstellungen anderer als Beispiel nehmen, jeder Mensch hat halt seine individuellen Vorstellungen. Eigentlich zählt nur was Beide ausleben wollen. :))
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      @Arphen, dass es deine Silbermond gut bei dir hat merkt man :)

      Trotzdem irritieren solche Aussagen: "Sie muss die perfekte Skalvin sein", oder " so sein, wie Dom sie haben will" Anfänger sicherlich.
      Aus Erfahrung habe ich mitbekommen, dass gerade Anfänger sich damit unter Druck setzen. Sie wollen nämlich gefallen. Am Anfang schwingt immer ein bisschen Unsicherheit mit.
      Leider gibt es auch solche Doms, die mit der Unsicherheit bewusst spielen und Sub einreden wollen, sie seien keine Sub, weil sie sich nicht entsprechend verhalten.

      Gerade deshalb finde ich es gefährlich, dass Bilder im Kopf rumgeistern, wie man zu sein hat.

      Sicherlich leiden auch Doms unter einem Erwartungsdruck.

      Ich persönlich habe dann recht schnell kapiert, dass es nichts bringt mich zu fragen, sondern meinem Gefühl zu folgen. Erst das hat mich dazu befähigt, ihm zu folgen.
      Dieses Bild oder ein Konstrukt von Erwartungen kann das eigene Gefühl, was einem gut tut, überlagern.

      Anfänger und Druck

      Ich glaube die Frage nach dem "warum" kann man pauschal nicht 100% beantworten. Einfach weil es zuviele möglichkeiten gibt.
      Das wieso steht aber auf einem andern Blatt. Anfänger neigen in den seltensten Fällen dazu gleich ihr eigenes Ding zu machen. Zu aller erst orientiert man sich. Dann ist da noch die Tatsache das wir Menschen ja lernen. Einem Kind muss ich erstmal das Schleife binden zeigen bevor es damit was anfangen kann, und so zieht sich das wie ein roter Faden immer weiter durch das ganze leben. Wir übernehmen, wir immitieren, wir lernen von einander.
      ein Einsteiger ins BDSM sieht also erstmal ein riesen Feld voller Möglichkeiten. Also orientiert man sich zum Anfang erstmal an mehr und weniger sinnvoller und / oder guter Literatur, guckt was die mit der angeblichen Erfahrung denn so machen und Sagen und setzt sich Ziele oder wünsche wo man hin will. einige bauen dann eine Art druck auf ja, andere auch nicht.
      dieses MEIN BDSM und DEIN BDSM kommt im besten Fall etwas später und bei einigen nie. Ich Denke dieses orientieren und nacheifern ist etwas normales wenn man was neues versucht die persöhnliche Note kommt später.
      :pardon:
      Ich bin damit vor allem Ich.

      Schön und wahr gesprochen :thumbsup:

      Trotzdem irritieren solche Aussagen: "Sie muss die perfekte Skalvin sein", oder " so sein, wie Dom sie haben will" Anfänger sicherlich.

      Wobei ich betone, dass "perfekte Sklavin" ein Ideal ist das niemals erreicht wird, man nähert sich nur an und was "gut" ist ist eben von Dom zu Dom verschieden, so wie auch jede Sub andere Erwartungen an einen guten Dom hat.
      Und Dom soll sie ja führen, erziehen und formen, wie er sie haben möchte und sie es geben möchte / kann und das braucht Geduld und Feingefühl

      Leider gibt es auch solche Doms, die mit der Unsicherheit bewusst spielen und Sub einreden wollen, sie seien keine Sub, weil sie sich nicht entsprechend verhalten.

      Joah aber wer Perfektion vorraussetzt hat nicht verstanden wozu ein Dom da ist...und da heisst es - schnell weglaufen
      Es gibt Beiträge, die kommen wie gerufen...
      Woher kommt der Druck...

      Na ja, man wünscht sich etwas, liest darüber und denkt sich "WOW - das ist es"! Man liest von Subs die kniend warten, von Herren die ohne viel Brimborium die Subs von einem Orgasmus zum nächsten "peitschen", Subs am Rande der Extase... und dann? Ist der Tisch kalt, der Boden hart und die Gerte tut auch noch weh... BAHM harte Landung.

      Und irgendwie muss man diese Sachen im Kopf zusammen bringen. Aus Vanillasex nachm Tatort im Dunkeln wird ne Session bei Vollbeleuchtung...

      Ja, da hat man Druck. Den eigenen Druck, den Druck was er denkt, den Druck den die gelesenen Beiträge und Geschichten erzeugen. Den Druck von Super-Sub und Super-Dom und das ganze zuhause im Schlafzimmer.

      Was hilft? Na ja, sich besinnen. Darauf dass man Mann und Frau ist. Sprechen. Lachen.

      LG
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Na ja, man wünscht sich etwas, liest darüber und denkt sich "WOW - das ist es"! Man liest von Subs die kniend warten, von Herren die ohne viel Brimborium die Subs von einem Orgasmus zum nächsten "peitschen", Subs am Rande der Extase... und dann? Ist der Tisch kalt, der Boden hart und die Gerte tut auch noch weh... BAHM harte Landung.

      Naja ist aber bei jedem Hobby so - der Junge der Kampfsport macht denkt auch erst er kann nach einer Unterrichtsstunde seine ganze Klasse zerlegen wie die grossen Actionfilme zeigen und dann bahm - erstmal 1 Jahr lang lernen wie man richtig geht und atmet...oder das Mädchen das Ballett sieht und denkt sie kann gleich so tanzen wie die Weltberühmten. Oder wer meint er habe eien Stimme für die Oper...

      Das Prinzip ist ja immer das Selbe - man schaut sich an was alles draus werden KÖNNTE weil die Leute die das seit Jahren machen eben können. Kenn ich aucha usm Mittelalterbereich....da denken Leute man geht 2 Stunden ins Training und ist ein toller Schwertkämpfer. Dass das erste Jahr in etwa allein für die Beinarbeit draufgeht....tja...^^

      Also auch bei BDSM - natürlich gibts diese ganzen tollen Sachen aber der Weg da hin ist weit. Und wenn man die "Profis" fragt wie sie angefangen haben...mit einem kalten Tisch, hartem Boden und einem blöden Schlag mit der Gerte^^
      Gerade auch ein aktuelles Thema bei mir.. Danke für diesen Thread @Iphigenia

      Woher dieser Druck kommt? Ich kann nur von mir sprechen: Es ist die Sorge, den Ansprüchen seines Gegenübers nicht gerecht zu werden und gleichzeitig auch, sich selbst nicht gerecht zu werden.

      Als Sub hatte ich Angst mich fallen zu lassen und mich vielleicht sogar manipulieren zu lassen. Will ich das wirklich? Bin ich das? Wie weit gehe ich? Aber da ich von erfahrenen Doms geführt wurde und so meine Erfahrungen machen durfte, war der Druck im Vergleich zu jetzt doch Recht harmlos. :D

      Mittlerweile führe ich eher eine andere Rolle, die mir - wenn ich ehrlich bin - sogar noch mehr Spaß macht und mich genießen lässt :love: (was höchstwahrscheinlich an meinem Liebsten liegt, danke das es dich gibt :*)

      Im Alltag ist klar, wer die Hosen anhat :D Ich entscheide und ich sage, wo es lang geht. Das war von Anfang an so. Trotzdem ist er der Mann, kann mir die Stirn bieten, fängt mich auf und hält mich.

      Sobald es in Richtung "Spielen" geht, werde ich jedoch noch unsicher. Komisch eigentlich, denn ich hatte das Problem bei vorherigen Subs nicht. Da genoß ich es einfach und wußte genau was ich tue.
      Nun mache ich mir wahnsinnig viele Gedanken und lasse es erst einmal langsam in unsere Sexualität einfließen. Er bedeutet mir einfach zu viel, als dass ich irgendein Risiko eingehe. Den Druck mache ich mir komplett allein.

      LG, May

      Edit: Dabei mach ich mir keinen Druck, ob er mich als "wahre" Domme sieht oder nicht. Das ist mir egal :D Sondern Druck, ob es uns beiden gefällt und ausfüllt.

      Iphigenia schrieb:

      Woher kommt es, dass Sub/Dom glauben, so und so sein zu müssen, damit sie als Sub/Dom gelten?


      Ich weiß nicht, aber der Mensch hat des Öfteren so seine "Probleme", wenn es darum geht, seinen "Platz" zu finden. Von Kindesbeinen an lernt man durch beobachten und nachahmen. Und erst im späteren Wirken entwickelt sich der "eigene Stil".

      Wie oft habe ich mir als junger Teenager gesagt, dass man sich "als Kerl" so und so verhalten soll, etc. Irgendwann war es mir zum Glück gepflegt egal und ich gehe meinen eigenen Weg. Und ich hätte das so viel früher machen sollen, ich wäre wesentlich glücklicher gewesen. - Aber egal. Als kleines Beispiel: Ich bin nicht Antialkoholiker, weil ich "cool" finde es zu sein und Beachtung oder gar vermeintliche Anerkennung a la "Du trinkst gar keinen Alkohol? - Das könnte ich nicht." zu ernten, sondern weil es mich, mich ganz allein, einfach nicht reizt. Meine Entscheidung, getroffen ohne Einfluss von Eltern oder eigenen Alkoholabstürzen. Und mir ist es ziemlich egal, was andere davon halten oder ob ich damit nun stark oder schwach wirke.

      Ähnlich gelagert sehe ich das dann auf BDSM. Ja klar, irgendwo ordnet man sich ein und auch ich bin noch relativ am Anfang meiner "Karriere". Da schaut man gerne mal nach links und rechts und guckt, was die "anderen" so machen und vor allem wie sie es machen. Und das soll auch so sein, das eröffnet Blickwinkel, auch wenn es durchaus eine gewisse Erwartungshaltung erzeugen kann. Jeder entwickelt sich eine Vorstellung im Kopf, wie "es" zu sein hat. So funktioniert nun mal die Phantasie und das ist auch gut so. Nur ich für mich, versuche diese Erwartungshaltung so weit es geht abzulegen. Das gelingt mir nicht immer und wird auch niemals ganz gelingen, Aufregung bei etwas Neuem, sollte es doch immer geben, egal ob es im sexuellen oder anderen Lebensbereichen geschieht. Ich will keine Erwartungen erfüllen oder Klischees entsprechen. Dazu habe ich weder Lust noch Zeit. Wer mich persönlich kennt, wird das auch relativ schnell herausfinden, dass ich alles andere als die Norm im Kopf bin, auch wenn ich gerne ruhig und langweilig aussehen mag. Und das liebe ich an mir und an jedem anderen Menschen, der diese Eigenschaft teilt.

      Aber klar, ich kann das absolut verstehen, dass man beim Orientieren an anderen Menschen die Orientierung verlieren kann. Geht mir ja durchaus genauso. Was man dagegen tun kann? - Keine Ahnung. Mutig sein und vielleicht auch ein bisschen Glück haben. - Ich musste spontan an dieses wunderbare Lied denken.

      https://www.youtube.com/watch?v=NQsLQUhRNBI

      Und in diesem Sinne einen lieben Gruß

      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      ohh ja @Iphigenia

      was hab ich mir am Anfang mit meinem Herren im Weg gestanden. Alleine die Gedanken, darf ich mich bei ihm einhaken ( hatte beim 2 Date hohe Schuhe an) und mein opererter Fuß schmerzte was, darf ich ihn anschauen, darf ich einfach drauf los reden...ALLES Sachen, über die ich mir in einer "normalen" Beziehung keine Gedanken gemacht habe. Ich bat ihn dann um Regeln und die erste war :rot: " Sieh mich an, wenn du mit mir redest" :love: und sie halfen mir gerade am Anfang sicherer zu werden.

      Ich hab ihm damals das so beschrieben, ich stehe mitten auf dem Eis und weiß nicht wo ich sicher sein kann und mit dem Regeln, hatte ich eine Bande und wußte in dem Bereich kann ich mich bewegen und wenn ich hinfalle, ist er an meiner Seite und hilft mir hoch.

      Heute lache ich darüber, aber ich bin ja auch sicherer und mein Herr will mich so wie ich bin, und ich darf sein wie ich bin, wenns zuviel wird sagt er es mir! Und damit kann ich gut leben :love:
      Danke @May für deine Sichtweise. Das zeigt, dass auch die andere Seite sich unter Druck setzen kann, um sein Gegenüber zu erfüllen.

      Wobei ich glaube, dass man das Vertrauen in seine Handlungen Stück für Stück erlernt. Ich finde deinen Beitrag toll, weil er wieder einmal unterstreicht, dass es nicht von 0 auf 100 geht, sondern ein gemeinsames Entwickeln stattfindet.

      Die Sorgen kenne ich auch noch von meinem Mann. Geholfen hat ihm mein Feedback, offen und ehrlich.
      Hihi wozu so ein Tagebuch nicht alles gut sein kann.

      Ich gebe zu, wenn wir Neues erkunden schwingt auch heute noch hin wieder mal Verunsicherung und ein gewisser Druck mit.
      Ich glaube, 99,9% aller Gründe lassen sich auf ein simples "[wenn du nicht xyz dann] wirst du keinen Partner finden" zurückführen. Und wie absurd das ist, sollte einem eigentlich schon an der Stelle auffallen, wo "Sub/Dom" in Sätzen synonym für "man" verwendet wird - und es für jeden, der behauptet "man" müsse xyz es jemand anderen gibt, der meint "man" müsse genau das Gegenteil. Aber etwas derartig anerzogenes abschütteln ist eben auch nicht einfach.
      Oh, @Iphigenia wie immer für einen tollenThread gut! :)

      Ich glaube nicht, dass es den Dom oder die Sub gibt. Natürlich haben wir aber wohl alle (bewusst oder unbewusst) ein Ideal, das wir gerne hätten.

      Wenn man sich mit Subs unterhält, dann fällt häufig die Aussage "mit einem Anfänger-Dom? Nee, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen". Ich konnte es mir (ebenfalls Anfängerin) ganz gut vorstellen. Wir entwickeln unser eigenes BDSM, experimentieren und freuen uns an unserer Lust. Nun gehören wir aber eher nicht zu den extremen BDSMlern, aber ich glaube das ist noch mächtig Luft nach oben! :D

      Druck gibt es in unserer Beziehung nicht und keiner von uns hat tatsächlich eine wirkliche Vorstellung wie Dom oder Sub sein "muss". Wie sind wie wir sind und vermutlich würde das, was ich für meinen Herrn bin, einem anderen Dom viel zu wenig sein. Möglich! Dann ist es eben so! Interessiert mich aber im Moment nicht! Andersrum könnte natürlich mein Herr, einer anderen Sub, zu wenig Dom sein. :gruebel: Mir gefällt es so, wie es ist.

      Ich habe damals, als ich suchte, unbedingt eine Beziehung mit Tiefgang gesucht. Nichts oberflächliches! Das bedeutet auch, das mein Herr auch offen mir gegenüber sein sollte und auch die eine oder andere Schwäche an den Tag legen darf. Trotzdem ist es mir wichtig, das er sein Leben im Griff hat und ein ebenbürtiger Gesprächspartner für mich ist.