Halsband in der Öffentlichkeit? Gefahr eines (Zwangs-)Outings?

      Bis vor wenigen Wochen habe ich meine Halsbänder auch noch, fast täglich, in der Öffentlichkeit getragen. Habe auch bis dahin keine negativen Erfahrungen machen müssen. Nach dem ganzen Hype um SoG sind mir allerdings immer öfter „interessierte“ Blicke von Passanten aufgefallen. Ich persönlich mag es nicht unbedingt irgendwo im Fokus zu stehen, deshalb trage ich meine Halsbänder in letzter Zeit seltener aus. Ich mache das ja für mich und meinen Partner und nicht um mich Fremden zu präsentieren. Habe meine Meinung dazu aber eben erst in den letzten Wochen geändert.
      Belle deswegen... Ich hatte mich auf dem Stammi schon gewundert. ;)

      Und ich muss sagen, irgendwie habe ich es bei dir vermisst. Gerade weil du es vorher so stolz getragen hast. Aber deine Intention es im Moment nicht mehr so oft zu tragen kann ich nachvollziehen.
      Die SoG-Welle nimmt Fahrt auf...
      Was heißt denn dabei Outing? Ich würde es selber niemandem Vorschreiben, ob und wann man solche Symbole trägt, außer man spielt grade.
      Aber wenn man sich denn damit wirklichen Outen will, dann erkennen es auch nur Menschen die mit dem Symbol etwas anfangen können.

      Selber habe ich auf einer Darkside Party mal eine junge Dame angesprochen, da sie ein Halsband mit Ring der O trug, Sie war dann über die Bedeutung dessen doch sehr überrascht.
      Also kann man es nicht wirklich als Outing bezeichnen, da es auch genug Vanillas gibt die es einfach gern als Accessoire tragen.
      Uraltes Thema. Ich trage gerne für meine Eheherrin das Halsband aus Edelstahl mit Ring der O, 3,2 cm breit, o,7 cm dick, etwa 450 Gramm schwer, abschliessbar. Auch in der Oeffentlichkeit. Bis heute hat mich niemand danach gefragt... Anfänglich hatte ich schon ein bisschen Mühe, doch nach und nach vergisst man, dass man ein Halsband trägt.

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      Platzhirsch schrieb:

      Warum denn nicht. Wird es nicht endlich Zeit dazu zu stehen, was man ist.
      Und das mit Konsequenz.

      Hier möchte ich dir teilweise widersprechen.

      Geht es ausschließlich um mich selbst und ich kann und will dazu öffentlich stehen, dann ist es eine Sache.
      Bin ich aber mit anderen Personen unterwegs, die nicht geoutet oder mit BDSM assoziiert werden möchten, dann sieht das anders aus. Ich habe nicht das Recht, andere Personen mit etwas in Verbindung zu bringen, die das nicht möchten. Aus welchen Gründen auch immer.
      bye

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      Platzhirsch schrieb:

      Ich zu mindestens möchte nicht zu denen gehören, die sich täglich nur die Rosinen aus den Kuchen raus-picken.

      Welche Rosinen? Zum einen verstehe ich immer noch nicht warum man zwanghaft seine Neigung nach außen tragen muss (darf sehr gerne), tun Vanillas ja auch nicht. Wie sieht es dann da mit den vermeintlichen Rosinen aus?

      Zum anderen ist es auch eine Frage der Rücksicht auf das Umfeld, wie es @Promise schon angesprochen hat.

      Dann gäbe es noch berufliche Gründe, kirchlicher Träger z.B., da geht es dann um Existenz, also auch keine Rosinen.

      Und last but not l least, jeder Mensch hat sein persönliches Bedürfnis ob und wie er sich nach außen öffnen möchte. Auch das hat nichts mit Rosinen zu tun sondern mit ganz persönlichen Bedürfnissen.

      Mich würde aber jetzt schon sehr interessieren wo Du da Rosinen vermutest???
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

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      @Platzhirsch

      Das Outing gehört also nicht zu deinen "Rosinen", richtig?
      Dann nimmst du es in Kauf, weil es für dich dazu gehört?

      Oder habe ich dich da falsch verstanden?

      Im Übrigen ich da ganz bei @Promise und @Hera. Wenn ich mich selbst und alleine outen möchte, okay, warum nicht.
      Wenn ich das allerdings meinem Sub auferlege, ist das nicht mehr allein nur meine Sache....
      Gerade wenn mein Sub vielleicht eine "öffentliche " Person ist und Repressalien befürchten muss!
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:

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      Ich möchte es gerne öffentlich tragen und persönlich bin ich der Meinung dass das bloße Tragen des Halsbandes keinen Dritten schädigt.
      Warum auch?

      Mein Lederhalsband mit Ringen und Ösen würde ich nicht tragen, aber ein Samtenes. Ein dünnes Ledernes ebenfalls.

      Was mich hindert sind einerseits die Tatsache dass ich noch nicht zu mir stehen kann (hat private und konstellationsbedingte Gründe)und deshalb andererseits die Angst wenn ich erkannt werde als BDSMlerin Häme und Abwertung und Unverständnis von Dritten zu erfahren.

      und nein ich will mich nicht erklären ggü. dritten

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      Anthophila schrieb:

      Ich möchte es gerne öffentlich tragen und persönlich bin ich der Meinung dass das bloße Tragen des Halsbandes keinen Dritten schädigt.
      Warum auch?

      Mein Lederhalsband mit Ringen und Ösen würde ich nicht tragen, aber ein Samtenes. Ein dünnes Ledernes ebenfalls.

      Was mich hindert sind einerseits die Tatsache dass ich noch nicht zu mir stehen kann (hat private und konstellationsbedingte Gründe)und deshalb andererseits die Angst wenn ich erkannt werde als BDSMlerin Häme und Abwertung und Unverständnis von Dritten zu erfahren.

      und nein ich will mich nicht erklären ggü. dritten




      ich wünsche dir den Mut es auch öffentlich zu tragen. Es gibt ja auch sehr dezente Halsbänder aus Leder oder Stahl. Und anstelle des Rings der O kann zum Beispiel ein Schmuckstein sein. Siehe auch Kropfband bei Trachten.
      Und danach fragen wird dich keiner. Höchstens in der Familie, aber da kannst du es ja ablegen. Und nicht jeder oder jede, der dich mit Halsband sieht, verbindet dies mit BDSM. Und Schaden beim Anblick nimmt niemand. Ich möchte meines nicht mehr missen.

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      Ich finde, der oder die Trägerin muss entweder mit der Gefahr des Zwagsoutings zurechtkommen, oder das Halsband nicht in der Öffentlichkeit tragen.
      Und diese Entscheidung liegt ausschließlich bei der tragenden Person.

      Zuletzt sah ich im Restaurant auch ein Paar, bei dem sie ein Halsband getragen hat.
      Wir überlegten kurz, ob es ein Accesoir oder ein Statement war.

      Insofern glaube ich, dass BDSM Affine sich diese Frage stellen, Andere das ggfs eher als Mode betrachten.

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      Anthophila schrieb:

      Ja das stimmt. Ich glaube dass ich selbst das Problem bin
      Ich finde das Wort "Problem" nicht angemessen.
      Das ist mir zu negativ.

      Spontan würde mir einfallen zunächst auch die Oberbekleidung so zu wählen, daß es Accessoir sein könnte.
      Muss ja nicht die weiße Sekretärinnenbluse mit dem Halsband sein, damit es auch wirklich auffällt, sondern gibt ja auch verspielte dunkle Oberteile mit Kragen aus Spitze oder ähnliches, bei dem das Halsband dann nicht in den optischen Focus gerät.

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      sub1954 schrieb:

      ich muss / darf mein Halsband aus Edelstahl tag täglich tragen. Auch in der Oeffentlichkeit. Sie will es so und ich trage es mit Stolz. Ich glaube nicht, dass jeder der es sieht, gleich eine Verbindung zum "Sklaven" macht... Angesprochen darauf wurde ich noch nie.
      Es ist vielleicht auch alles eine Frage des "welches Halsband trage ich". Wenn wir hier von einem dünnen Lederhalsband sprechen oder einem Edelstahlreif mit Schmuckstein, nein, das geht sicher fast überall als Schmuck durch, sprechen wir hier von eindeutigen Halsbändern s.o. dann outet man sich sicher einer wesentlich größeren Gruppe.

      Grundsätzlich darf das jeder für sich entscheiden, ich jedenfalls möchte nicht im Büro mit dickem Halsreif sitzen, möglich noch mit O-Ring dran.
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      Evelyn Beatrice Hall

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      Während meiner Arbeitszeit trug ich jeweils einen Halsreif aus Edelstahl mit Ring der O, verschlossen. Allerdings unter dem Hemd mit Krawatte. Hemd und Krawatte war Kleiderordnung im Betrieb. Seit ich Rentner bin, nur noch das Halsband aus Edelstahl mit Ring der O. Den Schlüssel hat meine Eheherrin.

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      Auch ein Schal kann eine gute Tarnung sein. Meine Frau trägt, wenn ich es anordne, einen recht schweren Edelstahlhalreif mal mit Stein, mal mit Ring. Sie hat dieser Regelung zugestimmt. Immer geht berufsbedingt eher nicht, gerne aber im Urlaub oder wenn wir ausgehen. Wenn man die Blicke mancher Passanten sieht und richtig deutet, wird es sehr wohl erkannt, daher bin ich sehr vorsichtig mit dem öffentlichen Einsatz des Reifens und gestatte sehr häufig das Tragen eines Schaals oder Halstuchs - was bei 30 + Grad auch "etwas" sadistisch ist ;)

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      @sub1954 Da stimme ich dir zu.
      Andererseits kommt es auch darauf an, wohin man mit dem Halsband geht. Auf dem CSD fällt man nun mal weniger auf, als auf einem Parteitag. Zumal ich recht bekannt bin. Deshalb bin ich da recht vorsichtig.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin