Halsband in der Öffentlichkeit? Gefahr eines (Zwangs-)Outings?

      sub1954 schrieb:

      Man macht sich viel zu viele Gedanken, was andere wohl über einen denken mögen.
      Die Frage ist für mich gar nicht präsent. Ich möchte einfach gewisse Dinge gar nicht nach außen tragen. Da geht es mir ausschließlich um mich und nicht um die Frage was andere denken.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich trage für meinen Herzensmensch mein Halsreif gerne mit Stolz und das 24/7.
      Zusätzlich auch noch ein Armreif und einen Ring der o. Alles zusammen wirkt wie ein Set mit rosè farbenen Steinen verziert. Es gibt durchaus Tage da werde ich in meinem Beruf darauf angesprochen aber dort nie im Bezug auf BDSM sondern darauf wie schön der Reif aussieht und wie toll er zu mir passt.
      Ein einziges mal bin ich im BDSM Kontext darauf angesprochen mit der Aussage schönes Schmuckstück wo ist denn der passende Mann dazu. Die Antwort kam dann auch schnell, der steht hinter der hübschen Frau von meinen Mann höchstpersönlich.
      Ein nettes Lächeln auf allen Seiten und schon war das Thema erledigt. Ich trage ihn gern selbst ohne BDSM Kontext würde ich persönlich wahrscheinlich eher so einen Schmuck wählen, weil er eben besser zu mir meinen Tattoos und mir als Typ passt als eine normale Kette. Für mich ist das kein outing meiner Sexualität sondern ein unterstreichen meines Typs im ganzen.
      DU selbst schuldest Deinen Träumen noch ein Happy End.
      Bei all der Diskussion, ob öffentlich tragen oder nicht, muss man ja leider auch im Hinterkopf behalten, dass sehr viele Menschen unseren Kink immer noch mit "Gewalt" in Verbindung bringen, und das ist nun mal rechtlich gesehen strafbar. Dass wir das anders erleben und in unserer Beziehung anders definieren, wissen diese Menschen ja nicht. :pardon:
      Love it, change it or leave it! :yes:

      Leia schrieb:

      @Platzhirsch

      Das Outing gehört also nicht zu deinen "Rosinen", richtig? Das hast du falsch verstanden. Das habe ich so nie geschrieben. Vielleicht sollte meine Ansicht über. ,,Halsband in der Öffentlichkeit. Gefahr eines Zwangs Outings ?.,, besser / richtig lesen.
      Dann nimmst du es in Kauf, weil es für dich dazu gehört? Ja ich stehe Öffentlich dazu, dass ich BDSM-ler bin.

      Oder habe ich dich da falsch verstanden? Nein du hast es schon richtig verstanden.

      Im Übrigen ich da ganz bei @Promise und @Hera. Wenn ich mich selbst und alleine outen möchte, okay, warum nicht. OK, bleibt jedem selbst überlassen.
      Wenn ich das allerdings meinem Sub auferlege, ist das nicht mehr allein nur meine Sache.... Man braucht nichts auf zu erlegen, wenn mann BDSM einvernehmlich lebt. Oder lebt dein Sub es nicht einvernehmlich. ?????
      Gerade wenn mein Sub vielleicht eine "öffentliche " Person ist und Repressalien befürchten muss! Und da sind wir zu Hause. Hat man sich vor über 40 - 50 Jahren als ,,anders,, geoutet, so, wurde man mit Repressalien nur noch überschüttet, ausgegrenzt und noch viel mehr. Zum Glück haben sich in den letzten Jahren sehr viele Prominente zu ihren Neigungen bekannt. Sicherlich ist es ihnen nicht leicht gefallen. Aber, zu mindestens als Mann, hatten sie E..r in der Hose gehabt und standen dazu was sie waren und haben nicht etwas aus sich gemacht was sie nicht waren. Man muss es nicht übertreiben, oder etwas mit Brechstange durchsetzen. Aber dazu stehen, was man ist.
      @Platzhirsch Ich kenne zwar einige Prominente oder Politiker, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen, aber BDSM‘ ler sind meines Wissens nicht darunter. Oder kennst du eine/n?
      Es ist gesellschaftlich doch noch ein bisschen was anderes. Und die Infos sind halt doch noch nicht in der Gesellschaft angekommen, auch wenn wir das glauben.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Ich kann mich gerade auch an keinen Promi erinnern... :gruebel:

      Es geht aber auch "anders herum":
      Vor einigen Tagen war in unserer Zeitung ein Artikel über Männer, die mit Hundemasken und Halsband in der Öffentlichkeit herumspringen und Pup Play betreiben, nur so, aus Spaß und Lebensfreude. Ein BDSMler hat sich erbost und beleidigt dazu geäußert, dass man das doch nicht ins Lächerliche ziehen möge und es dabei belassen solle, was es mal sei, ein "geiler und versauter Kink" eben. Da musste ich schon ein bisschen in mich hineingrinsen... :D
      Love it, change it or leave it! :yes:

      newblackshaddow schrieb:

      Oder kennst du eine/n?
      Mark und Lydia Beneke


      Ich denke aber, jeder sollte selber entscheiden, ob er etwas tragen will, was ihn outen könnte.
      Die Gefahr eines Outings ist allerdings durchaus gegeben.

      Platzhirsch schrieb:

      Ja ich stehe Öffentlich dazu, dass ich BDSM-ler bin.
      Es ist ein schmaler Grad zwischen zu etwas stehen und Dinge nach außen tragen.
      Man kann auch zu etwas stehen ohne es jedem ins Gesicht zu drücken. Und manches will die Öffentlichkeit auch einfach nicht wissen.
      Ich muss kein T-Shirt tragen auf dem steht: "Analsex mag ich am liebsten"
      Das empfände ich als übergriffig.
      Genauso ist es mit einem sehr offensichtlichen BDSM-Halsband.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Ich rede jetzt nicht von Schmuckversionen, sondern von echten erkennbaren Halsbändern.

      Platzhirsch schrieb:

      Man muss es nicht übertreiben, oder etwas mit Brechstange durchsetzen. Aber dazu stehen, was man ist.
      Sagt der Stadtmensch (vermute ich mal).
      Ich liebe diese Gemeinaussagen. Nicht.

      Ein sichtbares Halsband als Teenie bis Mitte 20 im (groß)städtischen Umfeld wird vmtl. ignoriert als ein modisches / politisches Statement oder als wildes experimentieren/provozieren. Da kämen viele Leute wohl als letztes auf die Idee, dass das "echt" sein könnte.

      Ein sichtbares Halsband im dörflichen Umfeld ist eine Brechstange.
      Und danke nein, ich muss zu gar nichts stehen, denn ich möchte nicht, dass mein Kind gemieden/gehänselt wird für seine Eltern. Ich würde Fragen noch solchen Vorlieben je nach Umfeld/Personen mit Sicherheit mindestens schwammig umschiffen oder ganz direkt leugnen.

      "Wir" sind als Gesellschaft noch lange nicht so weit, dass man solche Vorlieben überall offen äußern kann. "Wir" gehen aktuell mMn sogar den Weg rückwärts.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"

      Platzhirsch schrieb:

      Leia schrieb:

      @ Und da sind wir zu Hause. Hat man sich vor über 40 - 50 Jahren als ,,anders,, geoutet, so, wurde man mit Repressalien nur noch überschüttet, ausgegrenzt und noch viel mehr. Zum Glück haben sich in den letzten Jahren sehr viele Prominente zu ihren Neigungen bekannt. Sicherlich ist es ihnen nicht leicht gefallen. Aber, zu mindestens als Mann, hatten sie E..r in der Hose gehabt und standen dazu was sie waren und haben nicht etwas aus sich gemacht was sie nicht waren. Man muss es nicht übertreiben, oder etwas mit Brechstange durchsetzen. Aber dazu stehen, was man ist.

      Also nur weil ich meine Neigung nicht jedem x-beliebigen Menschen aufs Auge drücke heißt das doch nicht, dass ich nicht dazu stehe.
      Bisschen kurz gedacht, oder?
      Nur weil ich kein T-Shirt trage auf dem steht die Farbe pink finde ich grauenhaft stehe ich trotzdem dazu und beantworte die Frage offen wenn jemand fragt.
      Zwischen dazu stehen und jedem etwas aufs Auge zu drücken besteht ein großer Unterschied.
      Was möchtest Du denn gerne nach außen tragen? Was genau ist Dir wichtig daran?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Promise schrieb:

      ...
      Bin ich aber mit anderen Personen unterwegs, die nicht geoutet oder mit BDSM assoziiert werden möchten, dann sieht das anders aus. Ich habe nicht das Recht, andere Personen mit etwas in Verbindung zu bringen, die das nicht möchten. Aus welchen Gründen auch immer.
      An der Stelle moechte ich dann mal widersprechen. Nur weil ich einen Halsreif/Halsband/Whatever trage, heisst das nicht zwangslaeufig, dass die Person die mit mir unterwegs ist, auch etwas mit der Szene zu tun hat.
      Ich trage meinen Reif 24/7, auch auf Arbeit & wo ich sonst noch ueberall rum renn. Die Leute die da mit mir unterwegs sind, wissen in 80% der Faelle nichtmal dass ich BDSM betreibe mit meinem Mann, in wie fern sollten dann 3. die Person die mit mir unterwegs ist, diese mit BDSM in Verbindung bringen, wenns schon nicht die Person neben mir selbst mit mir in Verbindung bringt?

      Leia schrieb:

      @Platzhirsch

      Warum so patzig? Komm mal wieder runter von deiner Palme. Hallo Laila, Sorry wenn es bei dir patzig rüber ankommt.

      Habe ich es nun richtig verstanden oder nicht... ?( Anscheinend verstehen wir beide es anders, doch es geht um das gleiche / selbe Thema.

      Egal, ich bin anderer Meinung, aber wenn du das so siehst, wünsche ich dir von Herzen nur freundliche und anerkennende Reaktionen auf dein Outing, ob nun mit Halsband oder ohne ;) Halsband. Tja, welche Bedeutung stellt man sich unter Halsband vor. ? Nun es gibt mehr Bedeutungen als man denkt. Denken wir nur an Halsbändern die bei den weiblichen Trachten-Bekleidungen, vorkommen. Du glaubst dass sie bei einer Trachten Gruppe gleich ist ?. Falsch gedacht. Bei genauen betrachten fällen kleine Veränderungen auf, die eine Große Bedeutung haben. So zum Beispiel: Verheiratet, ledig, auf der Suche, und auch zum Thema gibt es ein bestimmtes Zeichen.



      Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir nicht vorstellen, für einen dominanten Partner in der Öffentlichkeit ein Halsband zu tragen. Andersherum finde ich es auch sehr unangenehm und unpassend, wenn ein devoter Partner ein Halsband auswärts tragen würde. Es stört mich nicht im Geringsten, wenn das andere Paare so handhaben, aber für mich hat das nichts in der „regulären“ Öffentlichkeit zu suchen und ich möchte auch nicht - egal ob für Gleichgesinnte oder nicht - dass dabei meine sexuellen Vorlieben ersichtlich werden. Zuhause, nur unter Gleichgesinnten oder in einem kinky Umfeld ist es für mich vorstellbar, aber wie gesagt - würde ich bspw. zum Eis essen gehen, fände ich es schlicht und ergreifend unpassend. :pardon:

      Was ich aber spannend finde, ist, ob sich diese Einstellung ändert! Was passiert, wenn ich mal einen dominanten Partner habe - entsteht dann das Bedürfnis, für ihn ein Halsband zu tragen, obwohl wir uns in der Öffentlichkeit befinden? Das gleiche bei einem devoten Partner - vielleicht will ich ihn ja irgendwann mit Halsband sehen? Wer weiß. :D
      Ich habe mir vor ein paar Monaten eine Kette mit Triskelen-Anhänger gekauft, angelegt und seitdem nicht mehr abgenommen. Sie gibt mir Halt und ich fühle mich irgendwie sicher und geborgen mit ihr. Als Begleiterin auf meinen Weg. Ich trage sie immer und überall, sichtbar, auch in der Klinik im Patientenkontakt.
      Eigentlich mache ich mir über alles und jeden Gedanken und Sorgen, aber seltsamerweise ist mir das hier überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Die Triskele hat so viele schöne Bedeutungen. Aber vermutlich redet ihr hier auch über ganz andere Halsbänder, die ich (noch) gar nicht kenne... :rot: