Halsband in der Öffentlichkeit? Gefahr eines (Zwangs-)Outings?

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      Aber euch ist bewusst, dass so ein Stammi immer zu nem Outing führen kann? Ich meine man unterhält sich da über BDSM richtig? Also selbst wenn kein Einziger wie ein BDSMler angezogen ist werden die Nachbartische gleich merken, dass da lauter Perverse sitzen...sich da um die Kleidung Sorgen zu machen finde ich, ist das Pferd von Hinten aufzäumen. Wenn einen die mögliche Kleidung der Teilnehmer stört - ok - aber das ist doch wirklich das Kleinste Problem
      @Arphen
      Also den Eindruck hatte ich in Frankfurt nicht. Mal abgesehen davon, dass wir abgetrennt saßen, war zumindest für mich und all jene, mit denen ich mich an dem Abend hervorragend unterhalten habe, BDSM und Sex kein, bzw. nur sehr am Rande ein Thema. Dafür fand ich die Leute und deren Persönlichkeit einfach interessanter. Für Fragen zum BDSM und Sex etc. gibt´s nun mal das Forum. Dafür brauche ich nicht extra nach Frankfurt fahren.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Nach dem Lesen des gesamten Threads hier sowie vielen anderen Beitraegen bin ich sehr, sehr nachdenklich geworden.

      OUTING, ZWANGSOUTING - Himmel Donner, ich schaeme mich meiner Neigungen nicht, ich bin auch kein Monster und ich habe auch keine Lust mir von der Gesellschaft einen Stempel aufs Auge druecken zu lassen.

      In meinem Bekanntenkreis sowie in meiner Familie weiss jeder was ich mache - selbst meine Kinder wissen das.

      Geschaeftlich? Na das finde ich sicherlich diese Saison heraus!

      Der Rest der Welt? Mir egal.

      Mich macht es eher wuetend das man ueberhaupt etwas verstecken muss.

      Etwas was einem lieb und teuer ist und was man liebt.

      DAS IST NICHT RICHTIG!
      Du bist verdorben? ICH bin moralisch flexibel.... :P
      @ Val: Ich gebe dir völlig recht ABER ich verstehe, wenn man Angst hat. LEIDER ergeben sich manchmal DURCHAUS Nachteile - sozialer Natur. Juristisch passiert nix aber manch ein Schwuler merkt, wenn er sich outet, dass er auf einmal wesentlich weniger Freunde hat. Das ist nicht fair, sollte nicht so sein aber leider ist man dann oft doch nicht so tolerant
      Okay - jetzt bin ich nur noch verunsichert und kann nicht mehr einordnen was mich wohl erwartet....

      Es kommt mir fast so vor als wenn man nicht für ganz voll genommen wird, wenn man eben nicht geoutet werden möchte. Ich schäme mich auch nicht für meine Neigung! Jeder hat aber einen anderen Lebenshintergrund und somit kann man nicht alle über einen Kamm scherren.

      Bin gerade nur froh, dass ich mir den ersten Stammtisch in einer sicheren Entfernung ausgesucht habe ;)
      Hier schriebt ja keiner, dass man sich schämen muss und dass man seine Neigungen nicht frei der Öffentlichkeit präsentieren darf.
      Jedem das seine.

      Aber es geht hier darum, ob man jemand anderen damit outet.
      Da sollte man meiner Meinung nach eine Grenze ziehen.
      Nur weil man für sich selbst die möglichen Konsequenzen in Kauf nimmt, heißt dass noch lange nicht, dass man diese Entscheidung anderen abnehmen darf oder soll.

      Natürlich kann ich selbst entscheiden wo ich mich mit wem treffe.
      Aber der Sinn des Forums und der organisierten Stammtische hier ist meiner Meinung nach, dass man sich in einem geschützten Rahmen austauschen kann.
      Kemmts lei eina in die Stubn! :dance:

      Do spüt die Musi!

      Arphen schrieb:

      @ Val: Ich gebe dir völlig recht ABER ich verstehe, wenn man Angst hat. LEIDER ergeben sich manchmal DURCHAUS Nachteile - sozialer Natur. Juristisch passiert nix aber manch ein Schwuler merkt, wenn er sich outet, dass er auf einmal wesentlich weniger Freunde hat. Das ist nicht fair, sollte nicht so sein aber leider ist man dann oft doch nicht so tolerant



      Das weiss ich doch auch! ;)

      Ich bin selber 4 Jahre heftig gestalkt worden und mit BDSM heftigst erpresst worden - aber:

      ich bin zum Glueck wirklich knall hart wenn es sein muss - andere haben nicht meinen enormen Willen, da verstehe ich dann absolut wenn sie diverses verbergen.
      Du bist verdorben? ICH bin moralisch flexibel.... :P

      nightbird schrieb:

      Okay - jetzt bin ich nur noch verunsichert und kann nicht mehr einordnen was mich wohl erwartet....

      Es kommt mir fast so vor als wenn man nicht für ganz voll genommen wird, wenn man eben nicht geoutet werden möchte. Ich schäme mich auch nicht für meine Neigung! Jeder hat aber einen anderen Lebenshintergrund und somit kann man nicht alle über einen Kamm scherren.

      Bin gerade nur froh, dass ich mir den ersten Stammtisch in einer sicheren Entfernung ausgesucht habe ;)



      Lass dich nicht verunsichern - jeder geht anders damit um.

      Ich finde es eben nur traurig das wir in unserer so fortschrittlichen Zeit immer noch genug Menschen um uns herum haben, die und vordiktieren, was sein darf und was nicht.

      Also: Kopf hoch und durch nichts aus der Bahn werfen lassen - erst recht nicht durch zum Beispiel meine Kommis.
      Du bist verdorben? ICH bin moralisch flexibel.... :P
      Ich war schon auf einigen Stammtischen: In Köln, Hamburg und Berlin und bisher wurde niemand geoutet.

      Es war immer ein angenehmer Abend und ja, es gab immer ein paar Leute, die ein Halsband trugen, aber die Gruppe an sich hätte niemand als BDSMler enttarnt. Das fiel gar nicht auf. Es war immer ein bunter Haufen und immer sehr lustig.

      Das sind meine Erfahrungen und ich werde auch weiterhin auf einen Stammtisch gehen.
      Hallo ihr Lieben,

      jetzt komme ich auch endlich mal dazu, etwas zu schreiben. Der Übersicht halber unterteile ich meinen Post in zwei Abschnitte.

      1. Das Symbol selbst tragen und sich damit outen

      Ich denke, dass das Tragen von einschlägigen Symbolen immer zum Outing des Trägers führen kann. Dieser Tatsache sollte sich jeder Träger bewusst sein. Wobei ich denke, hier kommt es u.A. auch auf den Kleidungsstil des Trägers ann (Anhänger von Subkulturen) und auf das Aussehen des Symbols selbst. So ist in meinen Augen z.B. ein Lack-Hals-Korsett mit vier Ringen deutlich auffälliger und in eine bestimmte Richtung verweisend, als ein schmaler Metall-Halsreif oder ein schmales und/oder optisch sehr dekoratives Lederhalsband. Und dann kommt natürlich noch hinzu wie genau das Gegenüber sich das jeweilige Symbol anschaut UND was das Gegenüber damit verbindet.

      2. Das Symbol wird von jemandem mit dem ich unterwegs bin getragen

      Hier liegt natürlich alles im 1.Punkt von mir genannte zu Grunde, damit der Träger selbst geoutet wird/ werden kann.

      Ich persönlich finde es aber doch etwas sehr weit hergeholt, Angst zu haben, dass man geoutet wird, weil eine 3. anwesende Person, nicht man selbst, ein einschlägiges Symbol trägt und dies aus mehreren Gründen.

      a) Wurde hier ja schon öfter angeführt, warum soll jemand von meinen Begleitern auf mich schließen? Wenn ich mit 10 Leuten am Tisch sitze, die einen Ehering tragen, denkt dadurch ja auch nicht jeder, dass ich verheiratet sein MUSS, weil ich an dem Tisch sitze. Wenn ich mit 10 Nonnen am Tisch sitze, werde ich dadurch ja auch keine Nonne (Gott bewahre :icon_lol: )

      b) Wenn ich mir nun vorstelle, ich sitze mit 10 Leuten oder mehr auf einem Stammtisch und da kommt ein Kollege/ Bekannter/ was auch immmer vorbei, dann wird diese Person wohl zu mir kommen und mich kurz grüßen, oder sich mit mir unterhalten. Dabei wird die Person sicher auch einen Blick in die Runde und ein "Hallo" einwerfen. Dabei wird die Person sicher nicht anfagen, alle Personen an Händen (wegen Ringen) und Hälsen (wegen Halsbändern/Halsreifen) abzuscannen und dann feststellen, dass da ja jemand ein Halsband trägt (allein durch die Entfernung die an einem großen Tisch entsteht ist es schwierig, jedes Detail zu sehen), das ein BDSM Halsband sein MUSS. Halsbänder u.Ä. sind in Mode, das ist kein super seltenes, verbotenes Schmuckstück mehr.
      Womit ich aber immer rechnen muss in so einer Situation, unabhängig ob einschlägiger Stammtisch oder "richtige" Freunde, ist die Frage nachdem "Wer ist das/ Was machst du hier". Die wird aber in meinen Augen nicht erst dadurch zustande kommen, dass da jemand ein Halsband trägt.

      In meinen Augen wird die Angst eines solchen Zwangsoutings vor allem von einem selbst gemacht. Warum? Nunja, wir wissen um die Bedeutung des Schmucks und um den Hintergrund, wie sich dieser Stammtisch gebildet hat. dadurch ist es für uns verräterischer, als für Außenstehende.
      Um das zu verdeutlichen ein anderes Beispiel.
      Man stelle sich vor, Sub läuft mit knielangem Rock aber ohne Höschen durch die Gegend. Sub weiß darum Bescheid. Jeder Blick auf sie bzw. auf den Rock vermittelt nun das Gefühl: "Oh je,der hat es bestimmt gemerkt, alle wissen es und beobachten mich"

      Liebe Grüße Liz und @Abi, vielen Dank, fürs "Rüberholen" des Themas
      Also ich muss sagen ich trage auch sehr oft eins oder sogar ein cyberhaarteil wobei bei der geringsten Sache schon die Leute dumm kucken.. :blah: was mich mittlerweile auch nicht mehr stört weil ich sage wem es nicht gefällt kuckt weg. am schlimmsten ist es jedoch wenn ich zum Bahnhof laufe in voller Montur (Gothickleidung,mit schwarzen Augen geschminkt) fiel denn ein oder anderen die Kinnlade bis zum Boden was oft nur noch ein lachen auslöst. Speziell wurde ich aber auch schon oft auf das Halsband angesprochen wobei ich geantwortet hatte das es für mich normaler schmuck ist.
      Das find ich mal einen wichtigen Punkt! Sogar als eindeutiger "Goth in voller Montur" wird man noch gefragt, was es damit auf sich hat.
      Die hier öfter gelesene Aussage "Er/Sie trägt ein Halsband, wird wohl einE Goth sein" passt dazu ja nicht wirklich. Mit meinem Weltbild deckt sich diese Aussage übrigens auch kein Stück. Ich kenn einen Haufen Gothics und kaum jemand davon trägt Halsband. (Wobei man da natürlich die Subsubkulturen als Ursache anführen könnte.)
      Die meisten von denen, die aber eines tragen, wissen auch wofür es steht. Und falls man eben mal nicht schwarz trägt, zieht man ganz sicher kein Halsband dazu an! Ist immerhin ein ziemlich extremes Symbol und wenn man sich schon die Mühe macht "Alltagskleidung" anzuziehen, weil man sich z.B. zum Arbeiten an die Regeln der Gesellschaft hält, dann doch bestimmt nicht mit Halsband dazu. Macht auch aus modischen Gründen so gar keinen Sinn in meinen Augen.^^ Und Mode ist doch schließlich wichtig.^^

      Wobei ich ganz deutlich unterscheiden würde zwischen einem schmalen Metalreifen (Schmuck), Samtband (oder Spitze usw.) und einem Halsband mit O- oder D-Ring aus Leder, Nylon oder Kettengliedern.

      Zum Thema Übertragung fällt mir aber auch noch was ein:
      Wenn man eben mal kein schwarz trägt in einer Runde Schwarzvolk, wundern sich die Leute eher "was man bei da will" als dass sie sich denken "ist wohl einer von uns". Aber das ist dann eben die Perspektive der Ingroup, die der Outgroup kann natürlich immer noch sein, dass man wohl zu "denen" gehört.
      ?( Versteh ich nicht.

      Es ist hier doch die Rede vom Halsband oder? Wer ein Halsband trägt, trägt nicht zwangsläufig schwarz. Und ich habe beispielsweise eine Kollegin, die trägt ab und zu auch ein Lederhalsband auf arbeit =O (Wie kann sie es wagen!!! :rofl: ) Und sie ist definitiv keine BDSMlerin. Sie trägt auch nicht grundsätzlich schwarz. Gern auch mal Rot oder Grün und eigentlich mag sie es doch sehr farbenfroh :)

      Eine Weitere Kollegin von mir hat eine Triskele auf dem Unterarm tätowiert. Ich sprach sie darauf an und sie wußte NICHT das es ein unter BDSMlern verbreitetes Symbol ist.

      LG, May

      May schrieb:

      Wer ein Halsband trägt, trägt nicht zwangsläufig schwarz.

      Natürlich nicht, dann wär ja die ganze Diskussion hinfällig. ;)

      Worauf ich mich beziehe ist folgendes:

      Arphen schrieb:

      Wer n Halsband trägt - soferns überhaupt als solches klar zu erkennen ist, muss kein BDSMler sein. Der könnte wie erwähnt ebenso Metaller, Goth, Punk, Emo, Hipster sogar Raver sein - das Halsband selbst in Schwarz mit Ring der = steht ja längst nicht mehr nur für BDSM.


      Neugierde schrieb:

      Sicher kann ich selbst entscheiden, ob ich dann demjenigen die Wahrheit erzähle oder ob ich zB sage, dass ich keine Ahnung habe oder es sich bei diesen Damen um Goths handelt.


      Alecto schrieb:

      Halsbänder gibt es in verschiedensten Ausführungen. Schlicht und zart ohne Ring ist vermutlich einfach nur Schmuck. Leder o.ä. mit Ring... könnte evtl. noch mit Gothic etc. in Verbindung stehen. Massiv mit Ring ist sehr eindeutig.


      und was ich sagen will ist: Die Ausrede ist in meinen Augen ganz, ganz schwach. Sowas glaubt mMn nur, wer's gern glauben möchte.

      Ansonsten @May: :D Du hast ja Kolleginnen! *G*

      May schrieb:

      Ich sprach sie darauf an und sie wußte NICHT das es ein unter BDSMlern verbreitetes Symbol ist.

      Wobei man da fairerweise dazu sagen muss, dass Symbole am laufenden Band Zweckentfremdet werden und daher unmöglich ist die volle Bedeutung eines Symboles zu erfassen.

      Nehmen wir das berühmtberüchtigte Swastika - es ist im Ursprung eigentlich ein den Hinduisten hochheiliges Symbol, das mit mindestens 8000 Jahren alter zu den ältesten Symbolen der Menschheit gehört. Ist es linksdrehend steht es für Zerfall, Zerstörung, Krankheit Tod im weitesten Sinne das Böse, dreht es sich links herum, steht es für Geburt, Leben, Schutz, Gesundheit...die Richtung ist also entscheidend
      Dann setzt man mit Farben Akzente, gibt auch mehrfarbige Swastikas etwa um die 4 Elemente darzustellen und auf ein inneres Gleichgewicht hinzudeuten etc. Es ist also ein Jahrtausendealtes Symbol, das in vielen asiatischen Kulturen heimisch ist und für verschiedene Dinge steht, stilisiert steht es etwa auch für Ninjutsu.
      Und dann kommt ein Spinner mit Schnauzer und schon denkt fast keiner mehr an die eigentliche Bedeutung und es wird zum illegalen Symbol - also auch wenn du ein weisses rechtsdrehendes Swastika trägst, wird dich jeder für einen Nazi halten und nicht einen erleuchteten Meister, was eigentlich richtig wäre...

      Also so wie sich manch BDSMler aufregt, dass es Modeschmuck mit Ring der O gibt (gerade im Bereich Gothic, Metal und Punk) und sich wundert wie das Leute tragen können die keine Ahnung haben was es bedeutet, wird sich umgekehrt manch eine Wicca, bzw. manch Heide vor Verzweiflung an die Stirn klatschen wenn er sieht wofür die Triskele da missbraucht wird...

      Um dem vorzubeugen gibt es ja Abwandlungen, so dass die BDSM Triskele sich optisch von der keltischen Triskele unterscheidet und ein Kenner beider Symboliken durchaus erkennen wird, ob es sich um eine religiöse, eine BDSM oder stilisierte Modetriskele handelt, wie man sie etwa bei Metal oder Mittelalterware findet oder gar eine Esoterikschmucktriskele.

      Anders herum, wer denkt heute bei einem Pentagramm noch an die 5 Elemente, den Gott des Lichts oder Schutz vor Bösem? Naaa egal in welcher Farbe oder wie herum, Pentagramme stehen heute allgemein für das Böse, Satanisten und den Kram anstatt, dass mal einer nachdenkt, dass Weihnachtssterne auch Pentagramme sind....naja

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