BDSMler gibts doch gar nicht

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      BDSMler gibts doch gar nicht

      Angehängt an "Braucht BDSM Lobbyarbeit" und inspiriert von der Diskussion mit Halsbändern...

      BDSM ist glaube ich in der Gesellschaft vor allem deswegen so wenig präsent, weil man uns nicht "sieht"

      Den Goth erkennt man an seinen Klamotten, ebenso den Metaller, den Punk, den Emo, den Countryliebhaber etc. Schwule und Lesben erkennt man auch deutlich - wenn 2 Männer oder 2 Frauen sich küssen oder Händchen halten...
      BDSMler...gibts nicht.

      Wer rennt denn für AUSSENSTEHENDE erkennbar als BDSMler rum? Höchstens auf einer Fetischveranstaltung und da sind Aussenstehende normalerweise nicht. Und dass man seinem/r Sub öffentlich n Spanking gibt sieht man aus mehreren Gründen auch nicht.

      Ergo im Grunde sind BDSMler eine Geheimorganisation die man nirgendwo ausser in geheimen dunklen Kellern findet. Es gibt nicht so viele, dass es "normal" ist - so wie Christ sein in De - es gibt aber irgendwie keinen dem man es ansieht, entsprechend gering ist das Bewusstsein der Leute für BDSM und daher auch die Kenntnis gering. Man hört mal hier, mal da ein Gerücht, dort ein Skandal aber sonst? Wer macht denn schon BDSM, merkt ja keiner.

      Ich denke bei der Lobbyarbeit wäre ein großer Schritt, BDSM so Salonfähig zu machen indem die Mutigen ganz normal so herumlaufen, dass man sie als BDSMler erkennt. Vielleicht im Latex, mit Lederfesseln, Flogger am Gürtel, sitzend in einem vom Pony gezogenen Sulky - ich meine, andere Szenen SIEHT man - auf der Strasse, im Supermarkt, im Kino - nicht nur auf deren Veranstaltungen oder im Fernsehen.
      BDSMler...sind unsichtbar. Und ich denke da ist das große Problem

      Weil wir nicht präsent sind, gibt es tausend Gerüchte und hundert Vorurteile, weil die paar BDSMler DIE auffallen sind kranke, gestörte Typen oder Kriminelle oder zumindest Skandale. BDSM verbindet man nicht mit dem normalen Menschen weil der nicht präsent ist. Das "Szenenimage" ist doch sehr schlecht, eben weil nicht im Bewusstsein ist, dass ein liebender Familienvater der sich rührend kümmert nachts seine Frau auspeitscht oder die tüchtige beinharte und hochqualifizierte Geschäftsfrau vor ihrem Ehemann kniet und nach seiner Pfeife tanzt. Oder dass der bärenstarke 2 Meter Soldat seiner 160cm Frau die Absätze lutscht
      Wir sind nicht präsent, und darum verbindet man BDSM nur mit den Extremen die in den Medien rumgeistern und eben nicht mit dem Normalen, was auf die Meisten zutrifft.

      Und da finde ich wäre ein erster großer Schritt, BDSM zu präsentieren - in einem legalen Rahmen natürlich. Aber die Vorurteile werden erst fallen, wenn die Menschen merken - hey, man kann BDSM mögen und ganz normal sein. Das geht aber nur, wenn ganz normale BDSMler klar zeigen was sie machen und da reicht was für Eingeweihte a la Ring der O nicht. Wir sind unsichtbar, unbekannt, unerkannt und darum nicht normal.

      Was denkt ihr dazu? Ich hoffe man versteht was ich meine^^

      Arphen schrieb:

      Das "Szenenimage" ist doch sehr schlecht, eben weil nicht im Bewusstsein ist, dass ein liebender Familienvater der sich rührend kümmert nachts seine Frau auspeitscht oder die tüchtige beinharte und hochqualifizierte Geschäftsfrau vor ihrem Ehemann kniet und nach seiner Pfeife tanzt. Oder dass der bärenstarke 2 Meter Soldat seiner 160cm Frau die Absätze lutscht


      Genau da sehe ich aber auch das Problem. Wie willst du die Geschäftsfrau, den Arzt, den Richter dazu bekommen sich zu outen, meist outen sich gerade jene die sich über BDSM definieren oder die meinen sie könnten deswegen nicht wirklich etwas von ihrem gesellschaftlichen Ansehen verlieren.

      Ich hatte die Tage die Idee mit dem "Gesicht zeigen". Jedoch war ein Kritikpunkt der mir vorgetragen wurde, dass man eben genau jene Gesellschaft "hochangesehenen" (hier könnte man vortrefflich darüber streiten wie berechtigt dieses Ansehen ist) Gruppen nicht dazu bekommen wird sich zu zeigen und eine andere Gruppe damit wahrscheinlich weniger Probleme haben wird. Ich gehöre als Jurist wohl auch zu der gesellschaftlich angesehenen Gruppe und ich bin sehr weitgehend geoutet und Betreiber von komischen Backseiten. Dennoch würde ich an der Aktion nicht teilnehmen.

      Immerhin früher waren es fast nur Profis die sich vor einer Kamera oder mit vollem Namen als BDSMler in den Medien geoutet haben, inzwischen kommen immer mehr normale Menschen hinzu, aber ich habe noch kein offenes Outing von einem bildungstechnisch hochqualifiziertem BDSMler in den Medien gesehen. Aber eben weil aktuell immer mehr gut ausgebildete BDSMler sich trauen, dürften irgendwann auch die Geschäftsführer und Managerinnen nachziehen. Die Entwicklung ist angestoßen aber es geht ganz sicher nicht alles über Nacht.

      Bitte nicht falsch verstehen, für mich gibt es keine besseren oder schlechteren Menschen, es geht lediglich um den Blickwinkel von Gruppen und der Gesellschaft :blumen:
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Arphen schrieb:


      Und da finde ich wäre ein erster großer Schritt, BDSM zu präsentieren - in einem legalen Rahmen natürlich. Aber die Vorurteile werden erst fallen, wenn die Menschen merken - hey, man kann BDSM mögen und ganz normal sein. Das geht aber nur, wenn ganz normale BDSMler klar zeigen was sie machen und da reicht was für Eingeweihte a la Ring der O nicht. Wir sind unsichtbar, unbekannt, unerkannt und darum nicht normal.

      Was denkt ihr dazu? Ich hoffe man versteht was ich meine^^


      @Arphen, generell stimme ich dir voll zu, nur wenn "Ottonormalo" sieht, wie "normal" in seinem Sinne so ein BDSM-Leben doch sein kann, werden die Vorurteile fallen.
      Aber es gibt eben einfach Berufsgruppen, wo das nur schwer bis gar nicht möglich ist.
      Soll sich eine Geschäftsfrau, die 300 Mitarbeiter hat, immer Entscheidungen treffen muss, als devote Frau outen, die auch gerne mal bereit ist sich auspeitschen zu lassen? Das ist für mich nicht vorstellbar, ohne dass sie nicht nur ihren Ruf, sondern auch das Ansehen in der Firma verlieren wird.
      Zu etwas anderem fehlt mir leider die Vorstellungskraft.

      Wahrscheinlich ist es schwieriger, sich als Sub zu outen, denn als Dom, kann das sein? Spontan glaube ich, dass der Dom-Geschäftsmann doch weniger Probleme haben wird. Aber da kann ich mich auch sehr täuschen, und bin schon sehr auf eure Meinungen gespannt. :)
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Nun ich bin bei allen die irgendeine Form von Disziplinargewalt über mich haben oder irgendwie hätten, geoutet als sexuell dominanter Mann und BDSM Autor. In die Richtung gleicher Ebene, wissen es einige aber da entscheide ich von Fall zu Fall wenn es sich irgendwie so ergibt, in Richtung Untergebener, wissen es sehr wenige.

      Ich wollte nach Oben immer abgesichert sein, auf gleicher Ebene ist es mir recht egal und nach Unten, naja ich verleugne es nicht aber ich sage auch nichts solange ich nicht sehr direkt gefragt werde. Von den Ärzten, Richtern, Anwälten und Geschäftsführern die ich kenne bin ich damit am weitesten geoutet. In der Regel halten sie es aus allem raus und halten sich da komplett bedeckt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Gentledom da sprichst echt was an. Es gibt auf Youtube einige Interviews, die mich schon fast abschrecken, weil die Paare die sich da Outen nicht gerade positiv auf mich wirken.

      Und wir Menschen sind voller Schubladen in die wir jemanden erstmal reinstopfen, das ist normal, anders würden wir vor unsortierten Informationen verrückt werden.

      Es gibt gute Dokus, aber viel mehr schlechte Dokus und da würde ich mir einfach wesentlich mehr Niveau wünschen. (Ich habs nicht, also fall ich schonmal raus :D)
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Naja zum Beispiel ein Meister Peitsche und seine Sklavin Aschi repräsentieren einen Teil der BDSMler. Sie haben ihren sozialen Backround und ihre eigene Motivation sich entsprechend zu präsentieren. Der liebende Familienvater der vielleicht auch noch Geschäftsführer ist, der wird das ganz anders sehen. Seine Kinder könnte damit aufgezogen werden und vielleicht ist er vor ihnen gar nicht geoutet. Ist er dominant könnte man ihm das vorhalten und ist er devot natürlich auch, das kann durch Angestellte genauso wie durch Geschäftspartner oder Kunden geschehen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:


      Ich wollte nach Oben immer abgesichert sein, auf gleicher Ebene ist es mir recht egal und nach Unten, naja ich verleugne es nicht aber ich sage auch nichts solange ich nicht sehr direkt gefragt werde. Von den Ärzten, Richtern, Anwälten und Geschäftsführern die ich kenne bin ich damit am weitesten geoutet. In der Regel halten sie es aus allem raus und halten sich da komplett bedeckt.


      Bleiben wir bei der Geschäftsfrau, die nur unter Männern arbeitet: Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter.
      Auch das Outing nach oben halte ich für sehr schwierig, obwohl es natürlich sehr reizvoll wäre, in diese Richtung abgesichert zu sein.

      Die Idee, sich aus allem herauszuhalten, halte ich da auch für die Sinnigste.

      Den Schritt des BDSM salonfähig zu machen und seinen Ruf zu verbessern, müssen dann leider andere wagen. :)
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Liebe @Silbermond ich glaube zu wissen auf welche Interviews du anspielst. Aber das mit mehr Niveau ist leider nur die halbe Miete. Wie @Ophelia schon schrieb haben es subs da evtl. einfach noch schwerer offen zu ihren Neigungen zu stehen. Von einem Arzt, Anwalt, Geschäftsfüher oder ähnlichem erwartet man Dominanz und ein gewisses Machtbewusstsein.
      Was macht jetzt jemand der zwar einem dieser Berufe nachgeht, aber dessen Neigungen eben eher in die devote Richtung gehen? Die Gefahr, dass Klienten, Patienten, Vorgesetzte oder Untergebene diese Person als Entscheidungsträger nicht mehr für voll nehmen sobald sie geoutet ist, sehe ich durchaus als gegeben an und das kann das schnelle Ende einer Karriere sein.

      Gentledom schrieb:

      Der liebende Familienvater der vielleicht auch noch Geschäftsführer ist, der wird das ganz anders sehen. Seine Kinder könnte damit aufgezogen werden und vielleicht ist er vor ihnen gar nicht geoutet. Ist er dominant könnte man ihm das vorhalten und ist er devot natürlich auch, das kann durch Angestellte genauso wie durch Geschäftspartner oder Kunden geschehen.


      An Kinder habe ich bei meinen Überlegungen jetzt gar nicht gedacht :rot:
      Das ist dann noch einmal eine ganz andere Hausnummer, denke ich, egal ob Sub oder Dom.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")

      Ophelia schrieb:

      Wahrscheinlich ist es schwieriger, sich als Sub zu outen, denn als Dom, kann das sein?

      Da bin ich mir absolut sicher; gerade wenn Sub im Alltag eine Führungsposition innehat.
      Führungskraft die in der Freizeit gerne Leute züchtigt die drauf stehen? Uh, besser kuschen, damit die Peitsche nicht mit in die Firma kommt.
      Führungskraft die in der Freizeit als Mastsau ausgepeitscht wird und allerlei Körperflüssigkeiten aufnehmen "darf"? Bruhaha, und sowas glaubt ich würde hier auf Anweisungen hören?

      Aber dafür braucht man gar nicht mal aus der Szene zu gehen; wenn ich sehe, daß es einer FemSub-Stammtischorga (die den Job absolut toll macht!) lieber ist, einen MaleDom als CoOrga zu haben zwecks Durchsetzungsfähigkeit bei eventuellen.. "Fragestellungen".. :huh:
      Ich habe zwar keine 300 Angestellten, aber immerhin eine kleine Firma mit einem Team von sieben Mitarbeitern.

      Meine Mitarbeiter und auch Freunde und engere Bekannte wissen Bescheid und ich hatte wirklich noch nie Autoritätsprobleme. Während meiner vorherigen Beziehung trug ich zudem 24/7 einen 8 mm starken Halsreif aus Edelstahl, der in einigen Fällen dazu geführt hat, dass ich darauf angesprochen wurde. Ich bin dann immer offen damit umgegangen und habe keine einzige unangenehme oder ablehnende Reaktion erfahren.
      DON´t think twice, it´s perfect :blumen:
      Was glaubt Ihr denn Bitte, warum ich nicht geoutet werden will?

      In der nächsten Verhandlung nimmt mich mein Gegenüber bestimmt ganz anders wahr, wenn er weiß das ich Sub bin.

      Stellt Euch das nicht so einfach vor, das ist eine Gradwanderung und ich mache meinen Job zu gerne, als das ich ihn aufgrund meiner sexuellen Neigung einfach in die Tonne trete.

      Als Schülerin, Hausfrau oder Student ist das eine ganz andere Sache. Obwohl ich mir das, in manchen Situationen, auch nicht einfach vorstelle. In Bezug auf die Kinder. Und aus den Schülern und Studenten werden irgendwann Arbeitnehmer. Das Internet vergisst nie!!

      Jedem der damit umgehen kann... sehr schön, ich freue mich für Euch. Für mich unmöglich!
      Genau da sehe ich aber auch das Problem.

      Und da beisst sich die Katze in den Schwanz - würden es genug machen, wäre das damit verbundene Stigma gar nicht mehr so stark und die Konsequenzen ignorierbar. Problematisch ist es immer dann, wenns nur Wenige machen - sinds Viele ist es schnell akzeptiert.

      Soll sich eine Geschäftsfrau, die 300 Mitarbeiter hat, immer Entscheidungen treffen muss, als devote Frau outen, die auch gerne mal bereit ist sich auspeitschen zu lassen?

      Sagen wir so - wer nimmt seinen Chef WIRKLICH für voll? Ich hab in meinem Leben in sehr vielen Berufen und Betrieben gearbeitet und seltenst, gerade in grösseren Firmen, nimmt man den Chef ernst. Der hat entweder keine Ahnung vom Fach oder ist viel zu lang nur noch in der Betriebsführung, oder aus diversen Gründen ein Depp. Das tatsächliche Ansehen bei der Belegschaft würde durch so ein Outing nicht leiden, dann macht man halt Witze über die knieende Chefin anstatt darauf rumzureiten dass sie so zickig ist weil sie chronisch untervögelt ist.
      Die Witze und den Ansehensverlust gibts kostenlos, ob mit oder ohne Outing. Je grösser der Betrieb umso kleiner das Problem. Und in kleinen Betrieben kommts aufs Betriebsklima an - wenns ne gute Chefin ist wird man ihr aus dem Subsein keinen Strick drehen. Und wer ihr schaden will, der findet auch ohne BDSM Gründe und Möglichkeiten.

      Man muss eben NORMAL damit umgehen - und mit Witz kontern. Wenn besagte Geschäftsfrau dann n blöden Spruch hört darf sie nicht rot an und davonlaufen sondern muss eben geschickt kontern "Na wenns dir so Spass macht nehm ich die Peitsche mit und peitsch dich aus wenn du wiedermal 5 Minuten zu spät kommst"

      Es müssen eben genug Leute sein, dann ist das kein Problem und eben normaler Umgang. "Ich bin im Schrebergartenverein, Schützenverein, Kirchenchor und BDSM Club" - keine große Sache draus machen

      Wahrscheinlich ist es schwieriger, sich als Sub zu outen, denn als Dom, kann das sein?

      Kommt auf den Kontext an - bist du Mann Frau, in welchem Beruf bist du tätig, welches soziale Image hast du...je mehr deine Rolle deinem sonstigen Bild widerspricht umso schwerer wird es. Der liebe Familienpapa wird weniger Anfeindungen kriegen wenn er sich als Sub outet als wenn er seine Frau verhaut. Auch einer Altenpflegerin wird man die Sub Rolle eher verzeihen als das Peitsche schwingen.

      Seine Kinder könnte damit aufgezogen werden

      Sicher...aber auch da - Kinder werden wegen jedem Scheiss aufgezogen. und wenns nicht das BDSM vom Papa ist, ist es der Name, oder die Nase, oder der Bauch, oder die Noten, oder die Sommersprossen...Kinder werden dauernd wegen irgendwas aufgezogen, wenn man kein Schiesspulver liefert finden sie Anderes...
      Sicher kann man wegen BDSM angefeindet werden aber wer einem Böses will, der findet auch Wege dazu das ganz ohne BDSM zu tun

      (Ich habs nicht, also fall ich schonmal raus :D)

      Das gibt Haue....meine Sklavin wird nicht beleidigt =P
      Du bist Akademikerin mit 3 Kindern deren Mann den Haushalt macht - das ist doch genau das was Alice Schwarzer gefallen würde. Und wenn du dich dann als meine Sklavin outest, fällt die Alice mit Schlaganfall vom Stuhl ^^
      @XTina, das verstehe ich vollkommen. Ich habe schon Aufträge und Anstellungen nicht bekommen, weil ich eine Frau bin ... nicht weil die Herren der Schöpfung keine Frau im Team anerkennen können, sondern weil sie nicht damit umgehen können. Dass ich Domme bin hätte die Sache nur schlimmer gemacht.

      (Zur Ehrenrettung des männlichen Geschlechts: ich habe ebensooft sehr gut mit Männern zusammengearbeitet ... weit besser als in vorwiegend weiblichen Teams sogar.)

      XTina schrieb:

      Was glaubt Ihr denn Bitte, warum ich nicht geoutet werden will?

      In der nächsten Verhandlung nimmt mich mein Gegenüber bestimmt ganz anders wahr, wenn er weiß das ich Sub bin.

      Stellt Euch das nicht so einfach vor, das ist eine Gradwanderung und ich mache meinen Job zu gerne, als das ich ihn aufgrund meiner sexuellen Neigung einfach in die Tonne trete.

      Als Schülerin, Hausfrau oder Student ist das eine ganz andere Sache. Obwohl ich mir das, in manchen Situationen, auch nicht einfach vorstelle. In Bezug auf die Kinder. Und aus den Schülern und Studenten werden irgendwann Arbeitnehmer. Das Internet vergisst nie!!

      Jedem der damit umgehen kann... sehr schön, ich freue mich für Euch. Für mich unmöglich!


      Da hier für mich ein Like einfach nicht ausreicht, noch einmal als Zitat.

      Ich stimme dir hier voll zu, in allem.

      Und @Arphen, ich habe keine Kinder, aber ganz ehrlich, wenn ich welche hätte, dann wäre es mir deutlich lieber, sie würden wegen einer krummen Nase aufgezogen werden, als deswegen, dass der Papa die Mama schlägt.
      Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.
      Im übrigen: Mein Vater war Alkoholiker, und ich wurde deswegen sehr aufgezogen, und ich war genau deswegen immer Außenseiterin. Natürlich, tiefes Dorf, weitab der Großstadt, aber es leben nicht alle Menschen in einer anonymen Großstadt. Ich denke mal, wenn der Vater BDSM betreibt, ist das einigermassen zu vergleichen, wenn nicht sogar noch ein wenig schlimmer, und ganz ehrlich: das gönne ich keinem Kind.
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Ich wurde gehänselt weils meine Mutter mit Pferden treibt - Sie ist beruflich Pferdezüchterin und Jugendliche sind kreativ. Is das besser? Ich hätte weniger Spott bekommen wenn sies wirklich mit Pferden treiben würde.
      Was ich meine ist, wenn man warum auch immer gemobbt wird, dann finden sich tausend Gründe.
      Und je normaler BDSM durch Outings wird umso weniger ANgriffsfläche bietet es.

      Warum dürfen Schwule und Lesben sich gegenüber Kindern outen und BDSMler nicht? ist das jetzt abnormal oder krank, dass man es Kindern nicht zumuten darf?
      Ich hab mal meine zwei Männer gefragt. Ihre Aussage dazu ist Nein. Sie würden sich unter absolut keinen Umständen Outen wollen weil sie befürchten das ihre Karrieren damit zu Ende wäre. Mein Chirurg sagt sogar ganz klar er hätte Angst nie wieder einen Job zu bekommen denn keiner will ernsthaft einen Arzt mit BDSM Hintergrund.
      Für mich wäre ein Outing der super GAU überhaupt. Ich liebe meinen Job, ich arbeite gern mit Kindern die nich einfach sind, würde jemand Wissen wer sich hinter meinem Nicknamen versteckt könnte ich meinen Job an den Nagel hängen.
      wir tendieren zu Job und Neigung mit totaler trennung denn unser leben hinter der Verschlossenen Haustür geht keinen was an.
      Also bevor einer was böses denkt, unsere Kinder wissen nicht bescheid.

      Es stimmt schon das man es als Frau auf dem Arbeitsmarkt nicht gerade leicht hat. Gerade Teams bilden sich gern homogen, weil viele sich damit einfach wohler fühlen. Dabei wurde mittlerweile festgestellt das möglichst bunt gemischte Teams sogar am erfolgreichsten arbeiten. Und die Sexualität raushängen zu lassen ist für Frauen oft besonders schlimm. Es ist immer noch das alte Bild im Kopf "Jeder tut es, aber keiner redet darüber" und Frau erst recht nicht. Während Mann gern mal angeben darf mit seinen Eroberungen, wirdFrau dafür abfällig niedergemacht. Nicht direkt ins Gesicht, das eher selten, aber hinter dem Rücken doch gern mal.

      Bei allen Gendermaßnahmen, welche Politik und Wirtschaft, erste vor allem für letzteres, in die Wege geleitet wurden, wir sind immer noch altmodisch in unserem denken. Während ein Politiker sich hinstellen darf mit einem "ich bin Schwul und das ist gut so" würde eine Frau dafür ihr Ansehen komplett verlieren in dieser Stellung.

      Aber was BDSM angeht, da habens die Männer auch nicht unbedingt leichter wie die Frauen nur in einem andern Zusammenhang.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Lieber @Arphen,

      Arphen schrieb:

      e grösser der Betrieb umso kleiner das Problem.


      wenn du dich da mal nicht täuschst. Ich werde hier jetzt nicht en detail auf meinen Arbeitsplatz eingehen. Aber so easy wie du das schilderst ist es nicht. Ich arbeite in einer von Männern dominierten Umgebung und für einen Multi und ich bin noch nicht mal besonders wichtig. Ich würde ein Outing mit Sicherheit überleben und meinen Job nicht verlieren, aber für meine berufliche Weiterentwicklung wäre es eher hinderlich. Auf der anderen Seite bin ich durchaus bereit mich im Rahmen meiner Möglichkeiten auch für BDSM einzusetzten.
      Bei einer Sulkyparade oder mit einem Halsband um den Hals wirst du mich aber ganz sicher nicht erleben.

      Liebe Grüße
      Carmen