BDSMler gibts doch gar nicht

      der Thread ist sehr Interessant.

      Aminda und Ich leben unsere neigung und machen auch gegenüber Freunden / Bekannten keinen Hehl daraus.

      Wir sind in einer Aquaristik-Gruppe und als ich den Dortigen Admin über die Zusammenhänge aufgeklärt habe war erstmal am anderen ende das grosse Schweigen : BDSM'ler gibt es nicht ..... und auf einmal sind sie mitten unter einem .... und dann werden auch Fragen aufgeworfen und werden Sachen hinterfragt. interesse wenigstens die Wahrheit zu hören habe viele - aber Fragen würde sich keiner trauen wenn man nicht den ersten Schritt macht und sagt : Hoppla hier sind wir : BDSM Live und nicht im Keller ....
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Da ich noch nicht so lange hier bin, habe ich mit sehr grossem Interesse diese Diskussion verfolgt,. Bin auch noch nicht am Ende damit.. Summa summarum möchte ich behaupten, mit BDSM ist es wie mit allen Neigungen. Über Punks, Schwule und Lesben,etc gabs auch genug Vorurteile und Getuschel. Man ist dann eben eine Fehlüroduktion gewesen.
      Aber irgendwann akzeptierte man., auch öffentlich. Und so denke ich, wird irgendwann BDSM auch gesellschaftsfähig.. Meine ganz persönliche Meinung
      LG Emilia
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Weil aminda immer Ihren Mann erwähnte aber die ganze Zeit bei mir war ... und Irgendwann kamen dann fragen innerhalb der Gruppe auf ... bis ich dann einige auf Seite genommen haben und denen erklärt habe wie die Konstellation ist ... und dann das schweigen der Lämmer :D
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      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Wär interessant von weiteren "Outings" zu lesen wie das so angenommen wird. Ich denke nämlich auch, dass, wenn der erste Schreck mal verflogen ist bei vielen die Neugier und Akzeptanz kommt.
      Ich hab vermutlich manchen Schwulen und manch Lesbe mit Fragen nur so bombardiert, nicht weil ich die Neigung hätte sondern weil ich einfach neugierig war ^^
      Für mich ist es halt wichtig das ich auf diese Art und weise BDSM aus der Bild-Zeitungs Schmuddelecke bekomme
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      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Sehr richtig, und damit das gelingt müssen einfach mehr Leute offen dazu stehen und sich dazu bekennen. Natürlich ist das für manche Leute problematisch, und es soll ja keiner gezwungen sein, und ja leider ist es in manchen Berufen ein Karrierehindernis oder gar ein indirekter Kündigungsgrund - heisst juristisch wärs ok aber es finden sich ganz schnell andere Wege jemanden los zu werden - und damit eben sowas nicht passiert muss es Leute geben die sich outen und damit normal umgehen. Wenn einer vor 20 Jahren gesagt hat er ist schwul gabs dafür eine juristische Strafe, von den ganzen sozialen und beruflichen Konsequenzen ganz zu schweigen. Heute sagen selbst Politiker wie Westerwelle offen, sie sind homosexuell und im schlimmsten Fall ist es den Leuten egal, aber manchem ist er deswegen gleich sympatischer gewesen - am Anfang. Jedenfalls, hätt er das vor einem Jahrzehnt gesagt, wärs das gewesen mit seiner politischen Laufbahn.

      Und soweit möcht ich BDSM auch haben - dass es kein soziales Stigmata oder berufliche Nachteile gibt. Das heisst nicht, dass man in Lack & Leder zur Arbeit gehen soll, aber wenn man dazu steht BDSM zu mögen soll es, wie bei Homosexuellen, der Mehrheit der Leute einfach wurscht sein. So wie "Ich angle" oder "ich züchte Hamster" - ja schön für dich ist mir egal
      WIR sind die, die der Welt zeigen müssen das BDSM nicht Schmutzig und Pervers ist, nur eine andere Art seine Sexuallität auszuleben. Da hilft auch kein SoG oder sonstige Filme. Wir sind die, die Aufklären können und müssen.
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      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Man bewegt sich immer als BDSMler am Rande der Legalität. Seitens der Betroffenen,* erlaubte Qual,* etc
      Einen Fall gab es mal, da hatte ein Dom seiner sub die Vagina zugenäht. ! Es kam zu erheblichen Verletzungen.( Siehe auch: BDSM Unfall Trugger. Wahrscheinlich wurde da nie etwas besprochen, sondern einfach getan. Alles muss man ja auch nicht besprechen; doch wenn es härter wird? Man sollte sich schon darüber im Klaren sein, auf welche Ebene man sich da begibt. Ich möchte meinerseits keine einzige Sekunde mit Dom vermissen.
      Und was man tun könnte, um BDSM zu legalisieren? Hm,. Man wird ja schon als solcher bezeichnet, wenn man schwarz und Leder trägt;-)
      Ich würde mich auf jeden Fall outen, so , oder so.
      LG Emilia

      *Wie es Euch gefällt* Shakespear*

      oder, wer sagte das?
      ?

      LG Emilia
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Man bewegt sich immer als BDSMler am Rande der Legalität

      Eigentlich nicht. Solange man ein Safeword hat und das respektiert kann man davon ausgehen, dass es Consensual ist und die Risiken akzeptiert werden.
      BDSM ist da nicht mehr oder weniger legal als Kampfsport - machst du es gegen den Willen des Anderen gehst du in den Bau, ist es gewollt, ist alles Bestens.

      Einen Fall gab es mal, da hatte ein Dom seiner sub die Vagina zugenäht

      Erneut, wenns nicht gewollt war, ist es eine Straftat. Der Boxer der einfach wem eine runterhaut begeht auch Körperverletzung. Ärzte übrigens auch, weswegen sie sich vor OPs versichern müssen, dass der Patient das will, sonst begehen auch sie schwere Körperverletzung. Also BDSM ist nicht mehr oder weniger Legal als der Arztberuf.

      um BDSM zu legalisieren

      Es ist in Deutschland legal. Viele Länder haben dazu gar keine Regelung.

      Ich würde mich auf jeden Fall outen, so , oder so.

      Danke =)
      @Arphen
      Ich seh bei mir persönlich keinen Grund für ein Outing. Ich weiß, dass heute viele Menschen einen Stempel brauchen, eine Bezeichnung, an der sie sich festhalten können. Aber was geht es den Bekanntenkreis an (geschweige denn Chef oder Öffentlichkeit), was ich im Einverständnis mit einem anderen Menschen tue? Auch umgekehrt interressiert es mich nicht, ob jemand BDSM betreibt, schwul ist, oder früher ein Mann war. Im Gegenteil, diese fünf Minuten Ruhm durch ein Outing finde ich gerade im BDSM Bereich arg künstlich.
      Auch umgekehrt interressiert es mich nicht, ob jemand BDSM betreibt, schwul ist, oder früher ein Mann war.

      Sicher, aber das erreichen wir mit Outings damit die Menschen sehen, dass BDSM normal ist und kein bizarres abartiges strafbares Schmuddeldings.
      Wenn du heute sagst "Ich bin schwul" werden ein paar Leute mit Neugier reagieren und dich ausfragen und die meisten werden das mit Egalität hinnehmen. Man muss es auch keinem aufbinden oder angeben. Es geht darum, dass man sagen kann, ich mag BDSM, ohne gleich ausgestossen zu werden

      belloHorizonte schrieb:

      @Arphen
      Ich seh bei mir persönlich keinen Grund für ein Outing. Ich weiß, dass heute viele Menschen einen Stempel brauchen, eine Bezeichnung, an der sie sich festhalten können. Aber was geht es den Bekanntenkreis an (geschweige denn Chef oder Öffentlichkeit), was ich im Einverständnis mit einem anderen Menschen tue? Auch umgekehrt interressiert es mich nicht, ob jemand BDSM betreibt, schwul ist, oder früher ein Mann war. Im Gegenteil, diese fünf Minuten Ruhm durch ein Outing finde ich gerade im BDSM Bereich arg künstlich.


      Also das sehe ich etwas anders, es hat nix mit Ruhm zu tuen eher mit Aufklärung ..... Wenn ich Ruhm will treibe ich Sport :P
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
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      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )

      Arphen schrieb:

      Sicher, aber das erreichen wir mit Outings damit die Menschen sehen, dass BDSM normal ist und kein bizarres abartiges strafbares Schmuddeldings.


      Ich verstehe dein Anliegen. Welchen Vorteil erhoffst du dir persönlich? Mehr potentielle Partner? Mehr Menschen, um sich darüber auszutauschen? Größere Rechtssicherheit?

      Rimsbold schrieb:

      Wenn ich Ruhm will treibe ich Sport


      Dito :thumbsup:

      belloHorizonte schrieb:

      Arphen schrieb:

      Sicher, aber das erreichen wir mit Outings damit die Menschen sehen, dass BDSM normal ist und kein bizarres abartiges strafbares Schmuddeldings.

      Ich verstehe dein Anliegen. Welchen Vorteil erhoffst du dir persönlich? Mehr potentielle Partner? Mehr Menschen, um sich darüber auszutauschen? Größere Rechtssicherheit?

      "Das große Ganze". Es gibt durchaus Menschen, die in gewissen Themen einfach erstmal von Altruismus motiviert werden.
      Stracciatella unterstellt mir Altruismus? Aber aber...ich bin doch Autist *g* Nein ich bin wirklich Idealist und da ich eben auch Autist bin ist mir persönlich scheissegal was Andere von mir denken, ich hab wegen meiner Weigerung mich an jeden Scheiss anzupassen schon einige Stellen verloren. Also mich selbst outen gar kein Problem, ich geh mit allem sehr offen um.

      Was ich mir erhoffe ist zum grössten Teil wirklich, dass sich keiner verstecken muss. Ich bin für Toleranz - ob Muslime oder andere Religionen, ob Fetische bzw. sexuelle Vorlieben, Kunst - Leben und leben lassen. Solange keiner ungewollt zu schaden kommt, soll mans machen dürfen.
      Wenn Homosexualität akzeptiert wird gesellschaftlich, dann bitte auch BDSM. Wenn schon denn schon. Natürlich bin ich selber auch betroffen.
      Ich hab aber auch den egoistischen Anteil, dass ich mir wünschen würde, dass meine Sklavin offen zu ihrer Neigung stehen kann und mit Halsband arbeiten gehen kann ohne um ihren Job fürchten zu müssen
      Ich würde gern alle Posts durchlesen, bin heute allerdings zeitlich etwas eingeschränkt, dennoch brennt mir eine Frage unter den Nägeln. Warum überhaupt outen? Ich meine, andere sexualpraktiken werden auch nicht in die breite Öffentlichkeit getragen, weil der Normalo sie nicht versteht und ablehnt. Geht es einem damit schlecht? Macht es nicht vielleicht auch den Reiz aus, das alles etwas geheim und verrucht anmutet? Ich glaube in meinem kreativen Beruf als Grafikdesignerin würde man mir ein Outting gar nicht mal übel nehmen aber meinem Kind möchte ich das Stigma nicht mit ins Leben geben, Eltern zu haben, die nicht nur Bienchen und Blümchen spielen. Für die meisten Kinder ist es doch schon unangenehm genug, das die Eltern überha Sex hab .
      @MrGsKitty
      Ich glaube, es geht arphen nicht darum, dass sich nun jeder unbedingt outen soll.
      Es geht ihm lediglich darum, dass es keine Nachteile gibt für diejenigen, die sich outen möchten. Wobei outen, wenn ich ihn richtig verstanden habe, eher bedeutet, gewisse Äußerlichkeiten in die Öffentlichkeit tragen zu dürfen, ohne Nachteile zu haben.
      Ich denke jedoch, dass unsere Gesellschaft da immer noch viel zu konservativ ist.
      Auch Homosexuelle müssen oft immer noch Nachteile und Anfeindungen befürchten, wenn sie sich zu ihrer Sexualität bekennen. Mein Bruder ist schwul, ich weiß daher, wovon ich spreche.
      Wenn dann noch BDSM dazukommt, ist es noch schlimmer.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich sehe es so: Akzeptanz in der Gesellschaft kann über einen längeren Zeitraum dann herbeigeführt werden, wenn durch Outings und nachfolgende Gespräche erzielt wird, dass sich die doch negativen Bilder über BDSM die viele im Kopf haben durch Gedankenprozesse wandeln. Aufklärungsarbeit eben. Das funktioniert auch, ohne detailreich auf Sexualpraktiken einzugehen und Menschen damit vor den Kopf zu stoßen, die nunmal damit nichts anfangen können.

      In meinem Umfeld war es mir die letzten Wochen und Monate wichtig, bestimmte Menschen nicht mehr länger im Unklaren über meine Neigung zu lassen. Ich habe mit meiner Mutter, meiner Tochter und meinen drei engsten Freundinnen ausführliche Gespräche geführt. Zum einen war es wunderschön nach rund zwanzig Jahren, in denen es vorrangig um das Verstecken meiner Neigung ging, nun endlich diese gewichtige Facette meines Wesens auch nach außen tragen zu können. Meine Devotion macht doch zu einem nicht unerheblichen Teil auch mein Sein aus und ich werde gern als Ganzes gesehen.

      Zum anderen gelang es bei allen meinen Lieben, grundlegende Informationen weiterzugeben, die sie durch die Medien so niemals bekommen werden und ihr Interesse für die Thematik abseits von Schubladen zu wecken. (Meine Tochter ist erst gestern Abend auf mich zugetreten und hat mich gebeten, ihre meine Sachbücher zum Thema zu borgen.) Somit habe ich 5 Menschen erreicht, die bei Gelegenheit nun ihrerseits BDSM als etwas darstellen können, das sie nicht als krankhaft, abartig oder zumindest schmuddelig wahrgenommen haben.

      Das macht doch Sinn, oder?