Also...vorerst kurz zum Stand der Dinge:
Mein Freund und ich kennen uns seit 20 Monaten.
Dass ich devot bin, weiß er von Anfang an. Dass er im Bett eine härtere Gangart fährt und auch im Alltag recht dominant agiert, war auch schon immer so.

Einen Dom konnte ich in ihm allerdings deshalb noch lange nicht sehen und hab mich damit bis vor kurzem auch abgefunden und eine Lösung für mein (unser) Problem woanders gesucht. Eine Onlinebeziehung - in dem Thread dazu bin ich kürzlich näher darauf eingegangen.

Wirklich angepackt habe ich eine andere Lösung bis jetzt noch nicht, einfach weil ich Angst hatte unsere Beziehung aufs Spiel zu setzen, wenn ich ihn mit meinen Sehnsüchten konfrontiere.
Denn ich stellte mir die Situation schwierig vor für ihn und befürchtete das Ganze könnte leicht nach hinten losgehen, wenn er das Gefühl bekäme, er und unser Sex genügen mir
soweit nicht.

Hinzu kommt, dass er der "nonverbale Typ" (O-Ton) ist und nichts davon hält, alles immer bis zum Abwinken durchzukauen. Es fällt mir also von vornherein immens schwer ihm meine Vorstellungen zu unterbreiten. Ich beließ es eher immer bei Andeutungen und hoffte er würde etwas daraus machen, weil ich dachte er wisse schon, dass es bei mir nicht um ein bisschen devotes bzw dominantes Verhalten innerhalb Vanillasex, sondern darum geht, die Sub meines Herrn sein zu können, mit allem was dazugehört.

Er wusste es nicht - im Nachhinein auch völlig logisch. Nun weiß er seit ein paar Tagen zumindest mal, dass es definitiv mehr ist das mich treibt als er bisher angenommen hatte. Eine konkrete Vorstellung fehlt noch, aber es liegt zum Teil auch daran, dass ihm noch verborgen blieb, wie BDSM denn nun ausschauen könnte. Sich selbst hätte er noch nie damit in Verbindung gebracht.

Doch wie sollen wir dahin kommen, wenn er nicht der Kommunikationsfreudigste ist? Wenn er nicht einen wirklich großen Drang verspürt abseits von ein paar Klapsen auf den Hintern dann und wann, in die Welt des BDSM einzutauchen und sich mal zu informieren und mit anderen auszutauschen beginnt? Sollte ich ihm ein Buch in die Hand drücken? Einen Film mit ihm schauen? Eine Initialzündung herbeiführen sozusagen? Oder ist das alles vergebene Liebesmüh und unter Umständen kontraproduktiv, weil es aus ihm heraus kommen sollte?

Es widerstrebt mir irgendwie ihn dahingehend anzuleiten, sozusagen in eine "Topping from the bottom" Richtung zu gehen.

Was meint ihr dazu?
Gibt's hier jemanden, bei dem eine ähnliche Ausgangssituation da war und alles gut ging?

Vielen Dank schon vorab, dass ihr mich hoffentlich weitgehend versteht und eventuell auch Rat habt.


Liebe Grüße,
Deveda

Ich finde es ist eine schwere Situation. Auch so Rat ins blaue finde ich da schwer. Ich würde ihn damit nicht überfordern.

Als mein Partner sich bei mir outete brauchte ich Zeit. Drüber reden ging für mich gar nicht und ich brauchte meine Zeit um mich damit auseinander zu setzen, vor allem um mich mit mir selbst auseinander zu setzen. Du kennst deinen Freund am besten, wie er sich jetzt mit einzelnen Themen auseinander setzt wird dir am besten bekannt sein, nur würde ich auf keinen Fall druck aufbauen, der kann derbe nach hinten losgehen.

Ähm puhh..
sehr schwierige Situation
kann ich sehr nachempfinden.

Jedoch ist es echt von Person zu Person unterschiedlich, und du weißt deinen Freund am besten einzuschätzen.
Langsam angehen und nicht zu sehr "bedrängen"
Ich würde versuchen, die "richtigen" Momente ab zupassen, in denen man es ansprechen kann.
Nach und nach rantasten ....

Schwierig aber bestimmt nicht verfahren. Zeit ist sicher das, was er am Meisten braucht und
vielleicht auch den Austausch mit anderen. Ich glaube schon, dass man jemanden an BDSM
führen kann. Vorausgesetzt er ist offen und nicht festgefahren.
Meine erste BDSM Beziehung hat auch nicht geredet. Sie hat dann angefangen, sich selbst
damit auseinander zu setzen. Das habe ich nicht mitbekommen und dachte, das war es wohl.

Sie hat das mit sich alleine ausgemacht und sich selbst vorgestellt, wie sie was fühlen würde.
Lenk ihn doch in die Richtung aber eben vorsichtig und langsam.

Was ich auch glaub, ständiges drüber reden, zeigt ihm ja deine Sehnsucht aber es kann auch
ins Gegenteil kippen. Bedrängen würde ich nicht aber ich würde zuhören, wenn er was darüber
wissen will.

Geduld also - hmm - extra schwierig für mich , aber ich versteh schon - alles andere ist sinnlos. Ist ja nur, weil ich schon sooooooooooooo lang davon träume, aber dafür kann er ja nix.

Mir hat schon geholfen jetzt mal zu hören, dass auch andere nicht sofort mit Begeisterung und voller Tatendrang dabei waren
Und die Zeit dann aber ein Verbündeter war.

Deveda schrieb:

Es widerstrebt mir irgendwie ihn dahingehend anzuleiten, sozusagen in eine "Topping from the bottom" Richtung zu gehen.

Darf ich fragen, warum? Drängeln fände ich auch nicht gut, aber ich glaube die Reaktion des Partners (also er deine) zu erleben, kann auch eine schöne "Einstiegsdroge" sein. Und, vielleicht, eine gute Motivation sich mit dem Thema näher zu befassen, einfach weil man sie reproduzieren möchte.

@Elsa: ich denke, dass es mir nicht liegt...nicht zu unserem Beziehungsgefüge passt...ich zu wenig Erfahrung dazu habe...und ich zu zurückhaltend dazu bin...

...vielleicht täusche ich mich, aber bei dem Gedanken sagen zu müssen, was er denn bitte alles ausprobieren sollte, vergeht mir gleich mal die Lust.

Dass ich mehr aus mir herausgehen muss und mich überwinden auch mal konkrete Fantasien preiszugeben, sehe ich schon auch so...

Ohh schweres Thema.

Deveda schrieb:

ich denke, dass es mir nicht liegt...nicht zu unserem Beziehungsgefüge passt...ich zu wenig Erfahrung dazu habe...und ich zu zurückhaltend dazu bin...

Hmmh zu so was als Ausführender Part sage ich immer, ich bin darauf angewiesen das mein Gegenüber ganz ehrlich und deutlich mit mir redet. Bei allem Feingefühl bin ich noch immer Kein Hellseher. Ich kann bei zurückhaltenden Menschen maximal erahnen was sie wollen, und das kann sehr gut falsch sein. Woher soll ich die Richtung denn wissen wenn mir mein Gegenüber nicht sagt DA will ich hin? Wenn man nicht Reden kann, dann eben Aufschreiben o.ä.

Deveda schrieb:

..vielleicht täusche ich mich, aber bei dem Gedanken sagen zu müssen, was er denn bitte alles ausprobieren sollte, vergeht mir gleich mal die Lust.

Anderer Vorschlag dazu, schaut doch beide gemeinsam was euch gefallen könnte, was ihr zwei euch Vorstellen könntet. So steht keiner von euch beiden allein.

Generell ist mein ganz eigenes Verständniss von BDSM das es etwas ist das zwei oder mehr Menschen gemeinsam möchten. Wenn nur einer will wird es schwer.

Lg.
Schallgewitter

@Deveda: Hm, ich hatte dabei auch mehr an kleine Schritte gedacht, nicht an einen fertigen Masterplan im Sinne von "mach bitte zuerst x und dann y und zum Schluss noch ein bisschen z." Sondern vielleicht eher an ein beiläufiges "Ich mag das wenn du deine Faust in meinen Haaren hast und meinen Kopf still hältst" oder ein "Ich mag das wenn du mir sagst was ich tun soll" oder so. Und ich denke mir, wenn ich als aktiver Part dann sehe wie mir mein Partner förmlich in die Hand schmilzt, dann bin ich vielleicht ganz von selbst offener und aktiver bei der Suche danach, was denn sonst noch so eine Reaktion herbeiführen könnte.

Also deinen Mann in einen Dom zu verwandeln das kann dir durchaus gelingen. Mit ein wenig Taktik natürlich!
Aber dazu solltest du voher einige überlegungen anstellen.

1. Du solltest die möglichkeit in betracht ziehen das BDSM so garnicht seins ist, und er mit deinen Fetischen garnix anfangen kann.

2. Die gefahr besteht das er (biss er fest im sattel sitzt) ein weichspühl dom wird. Er wird viel fragen und sich unsicher sein in dem was er tut.

2.1 hast du den Nerv das durch zu stehen? immer wieder gefragt werden Mach ich das richtig? ist das zu Fest, ect ect

3. Rechne damit das wenn er seine Freude an diesen dingen entdeckt sich auch ausprobieren will und dabei in eine richtung steuert die dir vieleicht garnicht gefällt. BDSM spricht in uns allen tief verwurzelte instinkte an die jeder hatt, Macht & gewalt aus zu üben bzw ausgeübte macht und gewalt zu erfahren. Das kann züge bei einem newbie annehmen die gespänstisch sein können.

4. was tust du wenn das so ist? Wenn er bsp. anfängt mit messern und ähnlichem Lieb zu äugeln?

Wenn du dir zu all diesen Punkten deine Gedanken gemacht hast, und sicher bist alle eventualitäten bedacht zu haben. dann kannst du mit der Operation Ilias beginnen

In dem du einfach damit beginst BDSM in Film und schrifft in euer gemeinsammes Leben zu Implementieren.
Schaut abends gemeinsam einfach Exit to Eden, Secretary, oder was du da an guten Filmen zum Thema kennst.
Wenn ihr das eine weile macht hatt er eine relativ exackte vorstellung davon wie Doms so sind und kann daraus seine eigene version Enwickeln. Und die chance besteht das er auf den geschmack kommt.

Wie das aber in der Phsychologie so ist es gibt keine Garantie nur eine wahrscheinlichkeit. Es kann genauso gut sein das er sich nach dem 100mal "shades of Gray" gucken nur Rölpsend den hintern kratzt und noch ein Bier haben will. Aber der versuch kostet nicht viel, der möglich gewinn ist enorm und darum sollte der Versuch unternommen werden

@Elsa: ich bin wohl gefordert ihm irgendwie deutlich zu machen, was mich kickt. Zweifelsohne eine große Herausforderung für mich, aber meine Wunschvorstellung, dass er seine Dominanz ganz natürlich weiterentwickelt und von heute auf morgen ein "richtiger" Dom ist, ist klarerweise dämlich.
Heute sehen wir uns und ich werd mal schauen, dass ich meine Feigheit schrittweise überwinde.

@Henry: secretary wird demnächst angeschaut!
Die Fragen, die du aufwirfst habe ich mir so konkret noch nicht gestellt. Ich denke unsere Entwicklung bzw seine mögliche Veränderung dadurch, kalkuliere ich mit ein, denn da sehe ich auch eine gewisse Spannung darin.

Größere Sorge bereitet mir Punkt 1. Sollte er nämlich wirklich keine zu mir passende Neigung haben, könnte das zu einem Beziehungsaus führen, weil so wie ich ihn kenne, hätte er ein massives Problem nur einen Teil meiner Sehnsüchte erfüllen zu können.
Sex hat einen seeeehr hohen Stellenwert in unserer Beziehung und hätte er nun das Gefühl, er vermag es nicht mehr mich zu elektrisieren, weil er nun andere wesentliche Komponenten meiner Sexualität nicht
mehr verleugnen könnte, hätten wir glaub ich ein großes Problem.

Mal sehen, ich werde dieses Wochenende dazu nutzen, Gespräche mit ihm zu führen, die auch mal aufzeigen sollen, was er sich zum gegebenen Zeitpunkt vorstellen kann...
vielleicht schlummern da schon viel mehr Fantasien, die ich nur aufgrund meiner Feigheit noch nicht aus ihm rauskitzeln konnte.

Ich danke euch euch allen vorerst und falls sich Großes ereignet hat, berichte ich euch davon

Ich finde das ist eine echt schwierige Situation.
Für mich persönlich ist das Wichtigste die Kommunikation. Wie schon weiter oben stand man ist kein Hellseher. Woher soll man wissen was dem anderen gefällt. Wenn ich von mir ausgehe dann kann ich dir sagen das Andeutungen nichts bringen. Die kommen bei mir nicht an. Der berühmte Wink mit dem Zaunpfahl reicht da nicht. Das muss schon was größeres sein.
Da dir aber der Gedanke wiederstrebt ihm alles sagen zu müssen macht es die Sache finde ich auch nicht leichter. Ich denke du wirst versuchen müssen das ganze langsam anzugehen und ihn tatsächlich vorsichtig an das Thema heran führen müssen.
Das ist natürlich kein muss. Aber ich war froh das es sich Stück für Stück aufgebaut hat und immer wieder neuer Input gekommen ist.
Kannst du etwas fester / Oh schau mal hier gibt's ein Paddel, wollen wir das nicht mal ausprobieren / hier gibt es ein fesselset magst du mich mal am Bett fest machen? es hat dann auch langsam bei mir angefangen mal was auszuprobieren aber das ganze Thema ist meiner Meinung nach ein andauernder lern und Probier Prozess.
so. Das war mal die Sicht von jemandem der etwas länger braucht und gedanklich noch nicht ganz in der Rolle des dom drin ist da er noch viel lernen und probieren vor sich hat. Wobei das Feedback von sub meist sehr positiv ist.

@Deveda zumindest bist du gefordert, ihm dabei zu helfen, sich damit auseinander zu setzen. Mach das schrittweise und langsam. Auch wenn der Wunsch brennt
Genau zuhören finde ich das wichtigste und Mut machen.

@Padparadscha
Vielen Dank, deine Sicht eines Doms, der auch erst in den Anfängen ist, hat mir sehr geholfen.
Nehm mir das jetzt fix vor: kleine Schritte, konkrete und aussagekräftige Vorschläge.

Waren vor ein paar Wochen in einem Sexshop und in der BDSM Abteilung begann er ganz von sich allein verschiedene Schlaginstrumente an meinem Po auszuprobieren. Aber anstatt dann auch was zu kaufen, gingen wir wieder, nur weil ich nicht gesagt habe "hey, das und das hätte ich gern, lass uns das mit nachhause nehmen" und im Stillen gehofft habe, wenn er schon damit anfängt, wird er doch auch alles weitere in die Hand nehmen...

eine Lösung für mein (unser) Problem woanders gesucht

Das geht vielen Frauen so aber da muss man sich Fragen - reicht das? Ist es auf Dauer das was du willst? Kommt er damit klar, wenn du einem Anderen dienst (erst recht wenns dabei zu Sex kommen sollte)
Denn die Gefahr sich beim BDSM zu verlieben ist recht hoch - ein "Fremddom" kann der Auslöser für Schmetterlinge im Bauch werden. Da sollte man sich fragen, ob die Partnerschaft so wirklich Sinn macht. Wie ginge es denn dir im umgekehrten Falle, dass er zu einer Domina ginge?

einfach weil ich Angst hatte unsere Beziehung aufs Spiel zu setzen, wenn ich ihn mit meinen Sehnsüchten konfrontiere.

Ich denke, eine Beziehung zu einem anderen Dom gefährdet das eher, ist meine Meinung

wenn er das Gefühl bekäme, er und unser Sex genügen mir soweit nicht.

Aber das ist doch der Fall? Und auf einer Lüge sollte eine Beziehung auch nicht gerade aufbauen

Es widerstrebt mir irgendwie ihn dahingehend anzuleiten, sozusagen in eine "Topping from the bottom" Richtung zu gehen.

Solange es eine vorrübergehende Einleitung ist zum Anlernen ist das weniger das Problem, die Frage wäre eher ob du den "angelernten Dom" noch ernst nehmen kannst

Gibt's hier jemanden, bei dem eine ähnliche Ausgangssituation da war und alles gut ging?

Wie meine Sklavin schon sagte, ja.
Also wie du es NICHT machen solltest - ihn damit überraschen oder direkt konfrontieren

Wie macht man es?
Mach ihm Lust darauf, subtil. Schaut zusammen Filme mit BDSM Thema wie etwa The Pet oder den Ring der O oder da die doch sehr offensichtlich sind, versuchs mal mit After Fall Winter oder aktuell 50 Shades of Grey auch wenn der n schlechtes Beispiel ist, oder la Maitresse mit Gerad Departeu oder the Secretary
Oder guckt zusammen Pornos XXXXX gibts auch tolle 1:1 Anleitungen wie man alles mögliche macht mit Sicherheitshinweisen Detailanleitungen, Tipps von den Pros etc. Zum bsp wie macht man Bondage (2 Stunden Workshop) oder wie geht Dominanz, worauf achten beim Flogging etc.

Wenn er nicht auf Worte steht kann man ihm auch ein Buch in die Hand drücken da gibts eigentlich n paar ganz nette Bücher.

Wichtig ist aber - Subtil und nicht überfordern. Wenn er auf kleine Andeutungen nicht eingeht muss eben etwas mehr ran - ganz wichtig ist dass
- er merkt, dass dir das wichtig ist und viel gibt
- er merkt, dass es nicht "pervers" ist und man nur weil man D/S mag nicht gleich auf Blutspiele, Kaviar oder Tiersex steht oder was sonst in seinem Kopf an falschen Vorstellungen rumwuselt
- er merkt, dass es sehr viel Spass machen kann und er auch was davon hat

Wenn er schon härter im Bett ist, sag ihm doch mal, wenn ihr dabei seid, dass er fester zuhauen soll und gib ihm durch Stöhnen und Lust positives Feedback. Je mehr er SPÜRT, dass es dir Lust bereitet umso eher wird ers weiter machen. Oder, dass du heftiger atmest, wenn er was dominantes macht - Körpersprache kann man auch vorgaukeln um jemandem positives Feedback zu geben wenn er was "richtig" macht.

Wenn ihr 20 Monate zusammen seid denke ich, kann man sich auch mal hinsetzen und ansprechen, worauf man so steht, einfach das Gespräch auf "was würd dir denn im Bett Spass machen" bringen - und wenn er seine Ideen erzählt, bringst du Deine auf den Tisch.

Oder du machst den "Vanillaeinstieg" hol mal Handschellen und lass dich ans Bett ketten oder in Positionen. Dann hol n Schal als Augebinde oder zum fixieren. Hol ein Spätzlebrett oder n Kochlöffel fürs Spanking, sei im Alltag ein bisschen unterwürfiger, vielleicht kommt er auf den Geschmack - und lass ihn spüren, dass dir diese Sachen Spass machen. Und wenn er macht was du magst, gib ihm mehr Sex - dagegen sollte er eigentlich nichts haben. Belohn ihn mit Sachen die er mag, und sei es sein Lieblingsessen wenn er dir den Hintern versohlt hat.

Hola Deveda,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten:

reden, reden und noch mal reden!

Mein Mann wusste wie BDSM geschrieben wird, aber das wars dann auch schon.

Er wusste auch das ich in der Szene viele Jahre als FemDom unterwegs war - aber "sowas" fuer ihn selber als Dom?

Nein, sowas tut man doch nicht.....

Ende letzten Jahres kam ich in dieses Forum und suchte hier Hilfe - die ich auch bekam.

Ich schnappte mir meinen Mann und zwang ihn mehr oder weniger mit zuzuhoeren - innerhalb dieser Unterhaltung schilderte ich ihm was in mir vorgeht, was ich mir wuensche und fing langsam an auszuloten wie es mit seinen versteckten Fantasien aussah.

Wir stellten in recht kurzer Zeit feste das wir eigentlich in sehr vielen Dingen konfirm liefen, er aber solche Hemmungen hatte, zudem noch ein voellig falsches Bild von BDSM, so dass wir letzten Endes durch viele Gespraeche und anfangs vorsichtige Spielchen nun unseren Weg gefunden haben.

Bring auf den Punkt was Du moechtest, warte nicht bis er aus dem Quark kommt sondern hilf ihm - sollte er dann entdecken wieviel Spass das alles machen kann, so ist das die halbe Miete und Ihr koennt Euch zusammen weiter entwickeln.

TOI, TOI, TOI!

Deveda schrieb:

Waren vor ein paar Wochen in einem Sexshop und in der BDSM Abteilung begann er ganz von sich allein verschiedene Schlaginstrumente an meinem Po auszuprobieren. Aber anstatt dann auch was zu kaufen, gingen wir wieder, nur weil ich nicht gesagt habe "hey, das und das hätte ich gern, lass uns das mit nachhause nehmen" und im Stillen gehofft habe, wenn er schon damit anfängt, wird er doch auch alles weitere in die Hand nehmen...

Wenn ihr das nächste Mal da seid und wieder am rumspielen seid, nimm einfach wenn er hinschaut das was dir am besten gefiel und leck (symbolisch) über den Griff.. Dann mit dem zuckersüßesten Gesichtsausdruck "Hups, jetzt hab ichs angeleckt.. Jetzt müssen wirs wohl mitnehmen.."
a) Wird er den Wink sicher verstehen und b) hat er dann gleich nen Grund, es zuhause richtig auszuprobieren..
Also zumindest mich würdest du so um den Finger wickeln ohne daß ich mir bevormundet vorkomm

Das sehe ich auch so.. Andeutungen helfen da nicht wirklich, wenn er sowieso schon nicht redet.

Ich steh genau vor dem selben Problem und wir haben nun schon fast 7 Jahre auf dem Buckel. Wir haben eine sehr gute Kommunikation und können über alles reden, nur beim Thema Sex kriegt er seinen Mund nicht auf. Aber daran arbeiten wir gerade und wir werden das alles langsam angehen, tasten uns heran und schauen wie uns das gefällt. Ich denke es bleibt nicht aus, dass du da auch mal den aktiven Part übernehmen musst.. aber das kann ja auch spannend sein

Ich hab den Fehler gemacht und ihn zu sehr unter Druck gesetzt.. aber er hat mich auf den Boden zurück geholt und seit dem sehe ich das auch entspannter.

Es ist toll, dass du deinen Freund liebst - jedoch hab ich die Erfahrung gemacht, dass man - verdammt nochmal - keine Abstriche in den Bereichen machen soll, die einen wichtig sind! .. Und das ist bei dir ja das Liebesleben... Ich verspreche dir: Irgendwann geht dir das soooo unglaublich auf die Nerven...

Es tut mir Leid! Aber mein Rat: Reden; Abwägen, wie wichtig dir das Thema in Zukunft ist und wenn er nicht bereit ist, die dabei zu helfen ist er der falsche Partner! ...Denn er soll dich doch glücklich machen (klingt zwar scheiße, ist aber so)... ODER..?

Gruß,
Alex

@HeavyDrum

Hallo Alex,

du hast schon Recht - es ist problematisch Abstriche zu machen.
Umgekehrt kann dies aber auch ein allzu hoher Perfektionsanspruch an Beziehung sein.
Beides habe ich für mich erlebt.

Bislang war es bei mir in Beziehungen die allesamt gescheitert sind eher so, das Gegenüber als Wunscherfüller und Glückseligmacher zu verstehen. Dafür musste zwangsläufig am anderen modelliert und herumgefeilt werden, um am Ende zu erkennen, dass das Ergebnis unbefriedigend oder gar nicht wie erwünscht eingetreten war.

Nun ist da dieser Mann, der von Anfang an zur Gänze von mir so angenommen wurde wie er ist, weil ich erstmalig bedingungslos liebe, weil die Liebe zwischen uns der Hammer ist, der mich immer wieder aufs Neue umhaut. Ich muss also nun abwägen zwischen dem was ich an dieser Beziehung und diesem anbetungswürdigen Mann habe und dem was meine Neigung mir vorgibt und nicht perfekt befriedigt wird.

Und ja, das ist keine letztgültig gelöste, keine bereits abgeschlossene Gratwanderung.

Mehr dazu wie ich damit gegenwärtig umgehe hier Was würdest du für die Liebe tun?

Liebe Grüße,
Deveda