Ds-Rituale als Single

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      Ds-Rituale als Single

      Liebe Leute,

      heute habe ich mal ein Diskussionsthema für euch. Ich bin jetzt seit nem Jahr Single und habe zwar Spielpartner, trotzdem fehlt mir halt einfach D/s-mäßig etwas. Das wird vielleicht noch verständlicher mit der Information, dass ich vorher über Jahre 24/7 mit EPE und TPE Elementen gelebt habe.
      Mir tut es einfach gut für jemanden da zu sein, meine Aufgaben zu haben und mich um ihn und sein Wohlergehen zu kümmern.

      Vor einiger Zeit las ich in einem anderen Protal von einer (single) Sklavin, die jeden Morgen einige Zeit kniet und ihrem nächsten Herren (den sie ja noch gar nicht kennt) verspricht auf sich (sein zukünftiges EIgentum) aufzupassen.

      Ich fand es einen interessanten Gedanken, mein Weg wäre es jedoch nicht. Dafür reicht meine Vorstellungskraft nicht.

      Trotzdem habe ich vor einiger Zeit eine vergleichbare Erfahrung gemacht. Ich habe ein altes Ritual von meinem Ex endlich über Bord werfen können und habe nur für mich ganz alleine aus einem Schüsselchen am Boden genascht. Und obwohl niemand da war war das eine unehimlich schöne Sache für mich und hat mich sehr glücklich gemacht.

      Meine Fragen an euch:
      - Gibt es Rituale, die ihr euch in Single-Zeiten gönnt? / Wäre das für euch ein Weg?
      - Führt es nicht irgendwie den ursprünglichen D/s Gedanken, dass zwei Menschen dazugehören irgendwie ad absurdum und ist damit unehrlich?
      - Oder ist es einfach eine sinnvolle Krücke?
      Eine sehr interessante Fragestellung.

      Elsa schrieb:

      Wenn es dich glücklich macht, dann ist es sinnvoll und ehrlich. Ich habe über das noch nie nachgedacht, aber so wie du das erzählst finde ich das gerade einen sehr ermächtigenden und selbstbestimmten Zugang. Find ich richtig gut.


      Würde ich so unterschreiben. Nie drüber nachgedacht, aber find ich gut.

      Auch wenn ich mit D/s der über Sessions und zusammen verbrachte Zeit hinausgeht bisher kaum bis wenig Erfahrung habe, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass einem da etwas fehlt, wenn das wegen Single-sein wegfällt. Also auch wenn man sich grundsätzlich nicht einsam fühlt und auch schöne Sessions hat. Irgendwie geht so ein Machtgefälle ja schon darüber hinaus. Und die liebgewonnenen Rituale können einem da sicher etwas geben auch an sich etwas geben.

      Auch andere Rituale (also außerhalb von D/s) fallen ja nicht zwangsläufig weg, nur weil man ohne Partnerschaft ist. Am Wochenende essen gehen zB. oder das man gerne Blumen kauft oder schön in Ruhe was leckeres kocht.

      Ich persönlich würde das unter Lebensweise/-einstellung verbuchen. Man will/braucht manchmal ein bestimmtes Mindset und diese Umgebung/Handlung hilft einem dabei oder stellt es sogar an sich schon her. Ist doch schön. Ich höre ja auch nicht auf Freunde zu treffen oder mich selbst zu befriedigen, weil ich einen Partner habe. Ich passe die Dinge der Situation an, aber ich ändere mein Wesen nicht komplett zwischen Single-sein und in einer Partnerschaft.

      so, das war viel Text und mein erster richtiger Beitrag hier. Ich hoffe, es kommt ein wenig rüber, was ich meine. :)
      Wo ich gerade nochmal drüber nachdenke möchte ich hinzufügen:

      Es gibt noch etwas, das ich direkt nach der Beziehung angefangen habe. Wenn ich mich nicht gut fühle oder Probleme habe und gerade keine Lösung finde, dann tröstet es mich mich vor das Sofa zu setzen. Alleine. Konditionierung lässt grüßen.
      Ja, ich würde sagen die Konditionierung hat funktioniert...;-)
      Nichtsdestotrotz will ich versuchen deine Fragen zu beantworten:
      • Ja, es gibt definitiv Rituale, die ich mir in Single-Zeiten gönne, Beispiele möchte ich jetzt jedoch nicht nennen.
      • Das hängt davon ab, wie weit ich das treibe und ob es für mich zu einem vollwertigen Ersatz wird. Von letzterem gehe ich auch bei dir nicht aus, zumindest klang es für mich nicht so. Daher sehe ich das nicht kritisch. Kritisch wird es dann, wenn du diese Rituale alleine beibehälst, auch wenn du nicht mehr Single bist...
      • Insofern halte ich es durchaus für eine sinnvolle Krücke.
      So, und jetzt noch persönliche Aussagen:
      ich würde diese Dinge dann schon mit dem Beginn einer neuen Beziehung ändern/beenden.
      Aber das ist dann vielleicht subjektiv und bei jedem unterschiedlich
      Also grundsätzlich bin ich ja immer der Meinung: erlaubt ist, was gefällt. Wenn dir etwas ein gutes Gefühl gibt, warum es nicht tun ? Ich finde auch nicht, dass es den größeren Gedanken hinter d/s ad absurdum führt. Du celebrierst ja im Prinzip damit dein devotes sein. Etwas, dass dir an dir wichtig ist bzw zu dir dazu gehört (so wie ich dich verstehe). Ausserdem konntest du das essen aus dem Napf denke ich auch nur aufgrund der schönen Erinnerungen, an die vielen Situationen, die dadurch in dem moment getriggert wurden so genießen. Situationen, die du ja mit einem Menschen zusammen hattest. Ich finde sowas als kleine Brücke völlig ok, D/S wird immer etwas bleiben, was Menschen vorraussetzt und vereint denke ich.

      Zumindest bis die Japaner auch dafür einen Passenden Roboter gebaut haben :D
      Aus Single-Zeiten kann ich nicht wirklich erzählen.
      Da ich mit meinem Partner ja aber auch noch bei einer Fernbeziehung mit seltenen Treffen bin, gibt es auch für mich Zeiten in denen ich damit sozusagen Trost und Sicherheit suche.

      Als ganz harmloses Beispiel ziehe ich öfter mein Halsband an wenn ich alleine bin, einfach weil es sich gut anfühlt und mir gut tut.

      Ob sowas jetzt zum ursprünglichen D/s Gedanken passt oder nicht wäre mir herzlich egal....wenn es gut tut und glücklich macht, dann ist es auch richtig.
      Ich habe vor einiger Zeit den Rat erhalten, Rituale fortzuführen um besser über den Verlust hinweg zu kommen, mit dem Effekt, dass es mich noch trauriger machte, weil es Rituale waren, die auf meinen ehemaligen Herrn ausgerichtet waren.

      Ich habe zuerst nicht verstanden, was mein Ratgeber meinte. Erst vor kurzem erkundigte er sich, ob ich mittlerweile Rituale gefunden hätte. Ich erzählte ihm von meinem Versuch und er sagte : " Diese Rituale sollen nur für dich sein, unabhängig von einem Herrn". Und er fragte : " Was erdet dich?".

      Ich überlegte und musste plötzlich grinsen, weil ich genau das " unbewusst" getan hatten. Für Aussenstehende vielleicht unbedeutende Kleinigkeiten, aber es gab mittlerweile " Rituale" die mich erden. Z.B. eine bestimmte Kette, die ich mir habe fertigen lassen, weil ich kein Halsband trage.

      Selbst wenn ich seit einiger Zeit über den Verlust hinweg bin, es gibt Zeiten, in denen es mir einfach fehlt, die Neigung leben zu können. "Meine" Rituale geben mir dann Halt.
      @Sannisa , danke für das Auskramen dieses Threads. Ich habe das Problem ja auch gerade, ganz frisch getrennt, und ich weiß noch nicht wirklich, wie ich über diese Leere hinwegkommen soll. Insgesamt geht es mir gut, aber es gibt einfach so viele Dinge, die selbstverständlich waren, angefangen vom Guten Morgen Gruß bis zum Gute Nacht sagen, das Weiterleiten von Strava Aufzeichnungen, wenn ich gelaufen bin, das abendliche Herausholen seines T-Shirts, das tägliche Versenden eines Bilds meiner Kleidung. Das ist es, was mir einfach fehlt und den Tag noch so unausgefüllt zurücklässt. Rituale zu finden, die unabhängig von ihm sind, könnte da wirklich helfen. Ich werde mal in mich gehen und mir was einfallen lassen.
      danke @Sannisa und @ms miller.
      und ich dachte schon, ich sei verrueckt. Auch ich behalte noch die lieb gewordenen Rituale. Man kann einfach nicht von 100 auf 0 zurueckschalten. Ich bin sogar manchmal mit meinem Lieblingsplug draussen unterwegs. :facepalm: Mag einigen vielleicht wirklich ein unverstaendliches Laecheln aufzwingen. aber es war das erste Geschenk das ich bekam...
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      ich mag Rituale ja sehr. Halt , Sicherheit , Struktur...dabei helfen Rituale.


      ms. miller schrieb:

      angefangen vom Guten Morgen Gruß
      ...da würde ich zum Beispiel mir abend schon das Frühstücksgeschirr rausstellen...schönes Geschirr mit Serviette...usw. damit ich morgens schon ein Lächeln bekomme

      .....abends noch einen Tee am Bett trinken vielleicht aus der Lieblingstasse und (ich bin ja Fan davon) eine tolle Beleuchtung, sei es über Kerzen oder Licht in Farben.

      ...zu der Kleidung ganz bewusst ein Accessoir raussuchen...Ohrringe, Schal...Handtasche.....oder so.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Dass die täglichen Rituale fehlen, kann ich mir sehr gut vorstellen- ich mache mir da im Moment auch viele Gedanken darum und werde die liebgewonnenen Pflichten sachte auslaufen lassen und durch neue Gewohnheiten ersetzen, die dann eben für MICH sind.

      Das können Pflegerituale sein, die sonst zu kurz kommen oder auch zB Gedichte auswendig lernen oder jeden Abend einen Wikipedia Artikel lesen - auch zu Themen, die ich sonst meide.



      Bis dann wieder jemand von außen etwas anders verlangt, irgendwann....
      Stark genug, um schwach zu sein.
      Als ich im letzten Jahr plötzlich alleine war und festgestellt habe, wie viele gemeinsame Rituale mich umgeben haben und wie diese mir dann fehlten, musste ich für mich Ersatz schaffen.
      Und war auch am überlegen was dies sein könnte. Für mich mussten es etwas sein, dass ich so gut wie überall durchführen kann, etwas besonderes sind und gut in meinen Alltag hinein passen.

      Mein tägliches Ritual ist, ich nehme mir, wenn ich nach Hause komme Zeit zum Ankommen. Heisst...ich setzte mich erst einmal hin und mache eine viertelstunde gar nichts...bestenfalls Katzen beschmusen, wenn diese das denn wollen.

      Dann habe ich ein wöchentliches Ritual. Bin ja eher ein Duscher als ein Badenwannenjunkie, aber ich habe jetzt einen festen Tag für mein Wohlfühlbad :D . Dafür habe ich mir einen besonderen Duft gekauft, zünde eine Kerze an, lass Musik laufen...danach genieße ich noch eine Tasse Tee und lasse mein Bad sozusagen ausklingen.

      Und da Schokolade ja auch glücklich macht gönne ich mir jeden 1. und 3. Freitag im Monat eine Praline, trinke dazu einen Espresso und läute so das Wochenende ein.

      Auf diese Weise schaffe ich für mich besondere Momente und habe gemerkt wie wichtig sie für mich geworden sind. Mir Halt geben.

      Sollte es mal ganz dicke kommen und sich Verlorenheit einstellt, ziehe ich einen ganz bestimmt Ring an. Wenn ich ihn dann spüre, fühle ich mich gleich besser und viel stärker.

      Ja, Rituale helfen und sie sind für mich enorm wichtig.
      Stärke und Vertrauen lassen mich meinen Blick senken
      also, ich habe mir den Eingangspost noch mal durchgelesen, in dem es in der Fragestellung ja eher um D/s Rituale geht , die man sich evntl auch als single bewahrt

      Rituale sind ja was schönes, aber ich weiss nicht so recht was ein entspannendes Bad einmal die Woche, oder das entspannte erst einmal runterkommen am Abend mit D/s zu tun haben?

      Gewisse Rituale wird jeder Mensch für sich haben, den ersten kaffe am Morgen evnt im Bett, das baden mit Teelichtern am Wannenrand ect ect ect

      Klar ich habe auch welche als Single, die hatte ich aber schon immer, stehen in keinem zusammenhang mit D/s

      alles sehr schöne Dinge, die eine gewisse Strucktur geben

      aber wie @Emilia jetzt schrieb

      Emilia schrieb:

      und ich dachte schon, ich sei verrueckt. Auch ich behalte noch die lieb gewordenen Rituale. Man kann einfach nicht von 100 auf 0 zurueckschalten. Ich bin sogar manchmal mit meinem Lieblingsplug draussen unterwegs.
      kommt der Fragestellung doch näher

      ja das habe ich am Anfang als meine allererte BDSM Beziehung zu ende ging auch gemacht, ich habe die tägliche Stöpselstunde beibehalten......

      eine gewisse zeitlang , tat mir das gut

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Ich glaube, dass diese Rituale wie tägliches Bad oder Teelichte am Wannenrand vielleicht dazu führen sollen, dass man wieder zu sich selbst findet, und, gerade wenn es ein unschönes Ende war, wieder lernt, sich selbst wichtig zu nehmen.

      Aber mir geht es tatsächlich auch um die Dinge, die jetzt weggefallen sind. Und die mir fehlen. Ich gehe immer noch abends an den Schrank und stehe fünf Minuten davor und überlege, ob ich das T-Shirt rausholen soll. Und mache es nicht. Aber das war es halt, was mich abends runter geholt hat, was mir in den langen Zeiten der Wartezeit geholfen hat, mich nahe gebracht hat.Und das, verbunden mit dem Gute Nacht Gruß und der Antwort darauf, hat mich dazu gebracht, ruhig einschlafen zu können. Ich habe noch nichts gefunden, was das ersetzen könnte. Gut schlafen kann ich noch nicht. Auch wenn es mir ansonsten wirklich gut geht.

      ms. miller schrieb:

      Ich glaube, dass diese Rituale wie tägliches Bad oder Teelichte am Wannenrand vielleicht dazu führen sollen, dass man wieder zu sich selbst findet, und, gerade wenn es ein unschönes Ende war, wieder lernt, sich selbst wichtig zu nehmen.
      Dafür sind sie auch gut, haben aber eben nicht wirklich was mit D/s zu tun, helfen bei jeder Trennung egal ob D/s Beziehung oder ohne dieses Bezug.

      Als Single, kann ich mir aber natürlich auch eigene Rituale schaffen, die halt irgendwie d/s lastig sind

      täglichhes Knien, für 10 Minuten, oder auch länger, ab und an vor dem sofa sitzen, zu Hause z.b solange bis ich aus dem Haus gehe nackt bleiben.....

      egal ob dies vorher so war in der beziehung, oder ob man nun einfach deswegen es macht weil es einem ein wenig gut tut

      man muss ja auch nicht zwangsläufig leiden weil man gerade single ist, und diese dinge ganz unabhängig davon gerne für sich selbst in den alltag einbauen
      Die Frage die sich mir hier stellt ist.

      WAS IST MIT DEN DOMS? :golly:

      Die geschaffenen Rituale sind ja nicht nur von Sub geliebt worden? Wenn Sub jeden Morgen 10 min das knien übt, dann macht mich das Stolz und gibt mir als Dom auch ein gutes Gefühl.
      Oder wenn das Analplug tragen trainiert und es immer besser gelingt.
      Oder das Anlegen des Halsbandes
      Oder…
      Oder…

      Was ist wenn das Alles einfach wegfällt beim Dom, weil kein/e Sub mehr da ist?

      Mich selbst jeden Tag 10 min hinknien, ist ja irgendwie nicht wirklich die Lösung. Oder dem Hund das Halsband anlegen. :gruebel:
      Und ich bin zwar soweit schambefreit das mich es nicht stören würde, einen Analplug zu tragen :pardon: Aber das Gleiche ist das nicht, ist halt fürn Ar***.

      Und dann immer anzufangen Spielzeug anzuhäufen und mein Kissen mit der Gerte zu verhauen, weil es nicht weich genug ist. Macht beim ersten Mal vielleicht noch Spaß, aber es ersetzt nicht das wöchentliche abstrafen der angehäuften Strafpunkte.

      Was denkt ihr dazu?