Umgehen mit Fetischen des Partners

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      Ich habe kein problem damit, wenn meine potenz. beziehungspartnerin einen fetisch hat - fast jede hat einen materialfetisch (LLL, Stiefel) und es gab keine probleme, bis auf eine, als ich damals ein von der damaligen freundin geschenktes latex t-shirt fluchtartig wieder ausgezogen habe weil es mir die luft abgeschnürrt bzw. das gefühl gegeben wurde und darauf war sie eingeschnappt (du hast es nicht mal versucht, ich finde es sche.... was du jetzt machst etc)... Also bitte nichts aufzwingen :)

      Herr Basti schrieb:

      Also bitte nichts aufzwingen :)
      Genau das ist eben der Punkt. Wenn derjenige nur geil wird, wenn das Fetischobjekt im Spiel ist, dann wird es einem automatisch aufgezwungen.

      Das ist dann die Auswahl null Sexualität in der Beziehung zu haben - oder eben das Fetischobjekt immer dabei.
      Der Fetischist meint das ja eben auch nicht böse, aber er muss es dem Partner "aufzwingen", weil er sonst schlicht nicht "kann".

      Herr Basti schrieb:

      Also bitte nichts aufzwingen
      Vielleicht sollte es eher heißen "Also bitte nichts aufzwingen lassen". Einen Fetish sucht man sich nicht aus, einen Partner schon. Warum "leiden" sonst die Fetishisten unter Ihrem Fetish? Das ist nichts, was man willentlich Abschalten kann. Natürlich ist es möglich, höflich und zurückhaltend seine Träume und Wünsche zu verstecken. Aber ist es denn fair, dem Partner aufzuzwingen, auf seinen Fetish zu verzichten?

      Die Frage ist: wie stellt man sich dich die Lösung langfristig vor? Das Leben ist viel zu kurz, um zu Verzichten. Besonders auf die schönste Sache der Welt.
      Vorweg, ich stimme @Nazarah und @Rozabel völlig zu.

      Es muss schon ein besonderer Mensch sein - wenn ich mir überlege mich dahin-gehend zu outen, weil es mir persönlich sehr unangenehm ist - das ich "Etwas" soviel mag, selbst wenn es eine Bereicherung ist. Und von daher wäre es aus meiner Perspektive schon ein Vertrauensbeweis.

      Aber im Vordergrund steht immer der Partner - den ich erstmal so mega-attraktiv finde. Wenn meine Vorliebe noch ab und zu ins Spiel kommen würde, wäre das mit Sicherheit eine Bereicherung - aber kein muss. Den Gedankengang, sich als Partner eine Fetischisten als nicht "ausreichend" vorzukommen kann ich verstehen. Aber dem würde ich vehement widersprechen. Sonst wäre man zu dem Punkt nicht gekommen ;) - zumindest bei mir ;) .

      Allgemein ich würde mich schon auch als Fetischisten bezeichnen - aber bloß ein Objekt, ohne die Kombination mit einer Partnerin, die ich immer attraktiv finde würde es mich nicht erregen. Von daher - vielleicht einfach mal ein kleines bisschen von der Neigung des Partners ausprobieren. Dann kennt man sich selbst ein bisschen besser, war mutig, hat was Neues probiert und kann mit gutem Gewissen sagen, dass es einem (nicht) gefällt und vll. einen Kompromiss erzielen.
      Wir hatten den Satz zwar im Forum schon öfter, aber er passt wieder wunderbar: erst der Mensch, dann die Neigung.

      Abgesehen davon besteht eine (gute) Beziehung aus vielen Elementen, Sex ist doch wirklich nur ein kleiner Teil - also warum diese Zweifel, dass man selbst als Person einfach nicht genügt? Auch wenn man den Fetisch nicht teilt und ihm nur neutral gegenübersteht, bricht man sich nach meiner Meinung wirklich keinen Zacken aus der Krone diesen Wunsch denoch zu erfüllen. Das ist für mich wie ein gefundener Kompromiss in Alltagsdingen. Ist der Wunsch ein no go würde ich mir natürlich auch nichts aufdrängen lassen, aber wenn es für mich neutral ist und es den Menschen den ich liebe glücklich macht kann ich auch mal Mittel zum Zweck sein.

      Drachenbraut schrieb:

      [...]Trotzdem stellt sich mir die Frage, wie man als Partner damit umgehen kann, dass man als nackte Frau pur einfach nicht als "geil" wahrgenommen wird,[...]

      Für mich war es eben immer das Gefühl nicht zu reichen, nicht toll / schön / sexuell "begabt" genug zu sein.
      Also wenn ich das so lese, dann habe ich nicht das Gefühl, dass das zugrunde liegende Problem etwas mit Fetischismus zu tun hat. Ich denke es geht eher darum, das viele Menschen dazu neigen sexuelle Aspekte ihres Lebens mit Fragen der Selbst(wert)bestätigung zu vermischen. Wenn Du Dein konkretes Problem mit dem Typ praktisch lösen willst, dann, dann steht Dir das leider massiv im Weg. Denn für eine mögliche praktische Lösung Deines Problems ist es nicht wichtig ob er Dich geil findet, er muss den Sex mit Dir geil finden:

      Wenn er ganz bestimmte Vorstellungen hat, wie "es" für ihn sein soll (gibbet es ja auch bei stinos), wird das vorenthalten dessen, was er sich vorstellt, zur Enttäuschung. Da hilft erstmal nichts, wenn Du willst, dass er den Sex mit Dir geil findet, musst Du ihm erstmal geben was er will.

      Glücklicherweise lassen sich in diesem Bereich Konditionierungsprozesse nicht nur ganz gut bewerkstelligen, sie lassen sich sogar kaum vermeiden. Also wird er, nachdem er viele ganz tolle Erlebnisse mit Dir hatte, Anfangen nicht nur die Ketten, sondern auch Dich unterbewusst mit diesen Erlebnissen zu assozieren.

      Im nächsten Schritt kannst Du dann Anfangen den Ketteneinsatz vorsichtig reduzieren. Wenn Du Geduld hast und Dich geschickt anstellst, findet er Dann am Ende den Sex ohne Ketten mit Dir ähnlich geil wie den mit.

      Es dauert eine Weile, d.h. es erfordert viel Geduld und ein wenig Geschick von Dir, und Du musst mit dem Selbstwertfaktor klarkommen. Aber es funktioniert, glaub mir.
      Nur mal so ein Gedanke:

      die meisten StiNo-Pornos sind ja auch bloß noch ein sinnloses, zusammenhangloses rumgevögel, immer nur das selbe rein raus ... kein Wunder das das eher "ermüdend" als anregend wirkt. Und wenn überhaupt erregt da viele Zuschauer wohl eher die Optik, die sie in ihrem eigenen Schlafzimmer nicht zu sehen bekommen.

      Jetzt übertrage ich mal die fehlende Handlung auf das private Schlafzimmer ... ist dem ein oder anderen vlt. auch zu langweilig? Und entwickelt dadurch einen Fetisch ... könnte man dann als bizarres Drehbuch für ein kreatives Vorspiel betrachten. Bissl eigenartig mag's sein, wenn er sich nur in diesem Rahmen erregen kann.

      Persönlich betrachte ich SM, Fetische und all das Gedöns als Ergänzung, Erweiterung zum Kuschelblümchensex-Einerlei das aber auch sehr schön ist, aber nicht dauernd nur und ausschließlich... geht also auch mal ohne Extras, aber für die sucht man sich ja einen ebenso und möglichst ähnlich geneigten Partner der die phantasielosen Tage auch schon hinter sich gelassen hat und sich auch keine Moralpredigten von gewissen Institution zu Herzen nimmt, sondern einen eigenen Standpunkt dazu hat. :engel:

      Witziger Weise habe ich gerade vorhin die Überlegung gehabt, was würde ich machen wenn mir die Traumfrau über den Weg läuft und alles wird wunderbar, nur SM-Neigungen hat sie nicht, ist aber grundsätzlich aufgeschlossen und rennt nicht gleich davon, wenn man nur das Wort in den Mund nimmt ...
      Antwort: ich glaube nicht das man Vanillas dazu irgendwie "Anstiften" kann, weil Neigungen hat man oder man hat sie nicht. Eventuell wäre es aber möglich zu entwickeln, was noch nicht vorhanden ist ... daher würde ich mit ihr viel drüber reden und vor allem ihr die Sammlung SZ-Hefte zur Lektüre präsentieren ... oder erstmal eins davon ... schauen wie sie darauf reagiert, selbst wenn zuerst mal eine gewisse Abstoßung kommt heißt das noch gar nichts, Entwicklungen brauchen Zeit ... wie Vertrauen ... fand selber früher manches Abstoßend, was mich heute anmacht ... also abwarten und Tee trinken und vielleicht kribbelt'S bei ihr irgendwann auch ... womit man dann auf einem Level wäre und es beide genießen können.

      Es nur aus Liebe gegenüber dem Partner zu tun, halte ich für keine gute Idee ... wenn man mit etwas nichts anzufangen weiß, dann kann man selber ja auch keine Befriedigung, keinen Nutzen daraus ziehen ... aber wenn die Bereitschaft da ist vor dem Thema nicht wegzulaufen, sondern sich mit der weiten, bunten BDSM-Welt zu beschäftigen, dann kann ja noch werden was nicht ist.