Umgehen mit Fetischen des Partners

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      Umgehen mit Fetischen des Partners

      Hey,

      ich hatte vor einiger Zeit eine Beziehung, in der mein Partner einen Fetisch auf Ketten und Gefängnisszenarien hatte.
      Da ich nicht wirklich dominant bin, war ich in der Rolle als Top sowieso nicht wirklich glücklich.

      Trotzdem stellt sich mir die Frage, wie man als Partner damit umgehen kann, dass man als nackte Frau pur einfach nicht als "geil" wahrgenommen wird, sondern eben zum Beispiel Ketten im Vordergrund stehen, die als geil empfunden werden.

      Nehmt ihr das einfach als tolles Hilfsmittel an und ignoriert, dass der Partner eben primär das Fetischobjekt geil findet?

      Für mich war es eben immer das Gefühl nicht zu reichen, nicht toll / schön / sexuell "begabt" genug zu sein.
      Hallo Drachenbraut,

      hat dein Ex dir das so ins Gesicht gesagt? Das du für ihn einfach "nur" nackt nicht attraktiv, sexy, geil oder erregend genug bist? Wenn ja war es eh ein Arsch sorry. Ansonsten, und das ist nur meine Meinung, sollte immer der Partner als solcher im Vordergrund stehen. Ein Fetisch ist eine Bereicherung, eine Erweiterung oder Zugabe der Person aber es sollte die Person nicht gänzlich ausmachen. Dann wird es eher schwierig.

      Es kommt also immer auf den Fetisch an und auf seine Intensität.

      LG
      Rozabel
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Naja, es ist eben genau die ganz unsprungliche Defintion von Fetischismus.
      Und diese Menschen finden das ja oft selbst gar nicht so lustig, eben weil das Partnerschaften schwierig macht. Aber es ist halt eine Neigung wie eben Vanilla oder BDSM.

      Und die meisten hier werden sich einig sein, dass ein BDSMler nicht zum Vanilla wird, nur weil der Partner Vanilla ist. Ebenso wird ein "überzeugter" Vanilla eben kein BDSMler.

      Aber ist das tatsächlich die Perspektive? Man muss halt irgendwie mit dem Fetisch leben und einen "passenden" Partner finden?
      Habe ich etwas in dieser Richtung behauptet? Ich glaube nicht. Ich sagte, ein Fetisch (welcher auch immer) KANN eine Bereicherung sein in der Partnerschaft. Nur wenn der Fetisch zu sehr in den Fokus rückt, zu sehr das Leben bestimmt, dann wird es schwierig.

      Meine Partner hatten schon die verschiedensten Fetische, ich selbst habe keinen, und ich habe damit gelebt, mich arrangiert und es akzeptiert. Wenn man offen damit umgeht ist vieles möglich...
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


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      (Erkenne dich selbst)

      @Lipper65

      Vermutlich ist das irgendwie der richtige Ansatz damit umzugehen.
      Wie / mit welcher Einstellung kommst du dorthin?

      Für mich hat es halt immer den Beigeschmack als Mensch nur Mittel zum Zweck zu sein in diesem Bereich.

      Und aktuell muss ich sagen würde ich auch vor allen Fetischisten schreiend weglaufen. Also da kommt nicht mal "nur Spielen" oder überhaupt intensiver unterhalten in Frage. Eben weil ich damit überhaupt nicht umgehen kann. Und ich frage halt, wie ich da zumindest wieder eine abwartende Haltung annehmen kann.

      Das geht ja bei anderen Sachen auch. Ich hab nen Spielpartner, der ist Ageplayer. Ist nicht meins, machen wir nicht, ist mir damit egal, macht er halt mit anderen.

      Drachenbraut schrieb:



      hat es halt immer den Beigeschmack als Mensch nur Mittel zum Zweck zu sein in diesem Bereich.



      Naja, bei mir steht sowieso der Mensch im Vordergrund. Das mag der wesentliche Unterschied sein, ich will ja nicht jede Frau fesseln - um bei dem Beispiel zu bleiben - sondern nur die Eine die sowieso mein Kopfkino ausfüllt. Wenn die emotionale Verbindung da ist kann ich alle möglichen Dinge ausleben, wenn die nicht da ist...eben nicht.

      Ich will damit sagen, wenn du dir einen Spielpartner suchst mit dem du ein beiderseitiges emotionales Verhältnis hast wirst du dich bei einem solchen Fetisch nicht mehr als Objekt fühlen, sondern als das Wesen welches dein Partner benutzen, dekorieren, dominieren aber auch behüten und glücklich machen will...
      Du bist tatsächlich gerade exakt auf der Argumentation, mit der mein Ex auch versucht hat es mir zu erklären. Aber vielleicht kann ich das einfach nicht verstehen, weil ich selbst absolut keinen Fetisch habe. Vielleicht kann ich es dann wirklich nur einfach als gegeben hinnehmen. Nur hat mir das letztes mal ja auch nicht wirklich gut getan.

      Ist es denn für dich so, dass du bei "der Einen" dann auch immer Seil dabei haben willst?
      Wie ist es für dich "ohne" ?

      Drachenbraut schrieb:



      Ist es denn für dich so, dass du bei "der Einen" dann auch immer Seil dabei haben willst?
      Wie ist es für dich "ohne" ?


      Nein überhaupt nicht. Es ist ja bloß eine von vielen schönen Möglichkeiten. Es kommt halt immer darauf an was ich im Kopf gerade so durchspiele. Das setzte ich dann bei der nächsten Gelegenheit um. Man kann einen Fetisch haben ohne ihn andauernd zu bedienen, man kann ja auch mehrere haben...
      Mir wäre es wichtig, dass der Mann in erster Linie mal mich attraktiv findet. Auch ohne Seile, Knebel, Masken oder sonstwas.

      Findet er mich nur im Zusammenspiel MIT dem Fetisch geil, dann bin ich doch nicht mehr für ihn als eine Schaufensterpuppe.
      Also ein fetisch kann bereichernd sein, kann aber- auch für den "betroffenen" fetischisten- echt unangenehm sein. Ich denke das kommt immer auf die Partnerschaft, auf den Fetisch, wie stark dieser dann echt ausgeprägt ist usw an. Also einfach zu sagen "du hast nen fetisch? Hau bloß ab." empfände ich als voreilig. Mein partner kommt mit meinem fetisch auch gut zurecht (wobei der sich in Grenzen hält, selten dämlich is eigentlich und mein partner ausser existieren sowieso net so viel machen muss xD ) und auch wenn ers nicht versteht akzeptiert ers einfach- akzeptiert und respektiert mich einfach, mit allem was mich ausmacht
      Mit einem wirklichen Fetisch (bedeutet, Erregung ist nur möglich, wenn das betreffende Element im Spiel ist) könnte ich mich auch nicht arrangieren... für mich steht immer die Person im Vordergrund, es würde mich unglaublich verletzten, wenn dem für meinen Partner nicht so wäre.

      In Maßen kann ich es verstehen - ich bin ja eigentlich auch lieber 'hübsch dekoriert' (bzw. angezogen) als gar nicht (oder schlampig...) - es wird nur dann traurig, wenn es 'ohne' stets als weniger schön empfunden wird. :/

      Sicher kommen immer wieder Zweifel und Unsicherheit auf - aber dann liegt es an dem Partner, diese zu beseitigen.
      Here comes a candle to light you to bed,
      Here comes a chopper to chop off your head.

      Drachenbraut schrieb:

      Hey,

      ich hatte vor einiger Zeit eine Beziehung, in der mein Partner einen Fetisch auf Ketten und Gefängnisszenarien hatte.
      Da ich nicht wirklich dominant bin, war ich in der Rolle als Top sowieso nicht wirklich glücklich.

      Trotzdem stellt sich mir die Frage, wie man als Partner damit umgehen kann, dass man als nackte Frau pur einfach nicht als "geil" wahrgenommen wird, sondern eben zum Beispiel Ketten im Vordergrund stehen, die als geil empfunden werden.

      Nehmt ihr das einfach als tolles Hilfsmittel an und ignoriert, dass der Partner eben primär das Fetischobjekt geil findet?

      Für mich war es eben immer das Gefühl nicht zu reichen, nicht toll / schön / sexuell "begabt" genug zu sein.


      Alsooo: Ich kann das ganze natürlich nur aus meiner Perspektive beleuchten. Ich hatte z.b. mit meiner Ex Freundin auch immer wieder solche disskussionen, in denen es darum ging, ob ich sie selbst denn nicht attraktiv genug finden würde und warum es denn (in meinem fall) immer latex sein musste. Und ich kann nachvollziehen, dass man auf den Gedanken kommen kann, dass man als Mensch nur mittel zum zweck ist oder nicht genug. Das ich gefunden hätte, dass sie sexuell nicht begabt genug sei, war aber nie der Fall, attraktiv fand ich sie auch. Der fetisch allein ist für mich auch eine ziemlich Kalte angelegenheit, ohne einen anderen Menschen, mit dem man ihn auslebt. Für mich ist das eine ganz besondere verbindung, wenn ich mich mit jemandem so gut verstehe oder ihm so nah komme, dass ich ihm davon erzähle oder etwas mit ihm/ihr in der richtung mache. Der Mensch ist für mich da also keinesfalls mittel zum Zweck, sondern essentiell und wertvoll.
      ich kann mich diversen Vorredner nur anschließen.

      Wenn der Fetisch im Vordergrund steht und der Partner dahinter völlig beliebig austauschbar ist und dieser damit nicht leben kann , dann ist heftigst Gesprächsbedarf da.

      Ansonsten ... Lebt lang und habt Spaß.

      Egal wie und was, wenn einer der Beteiligten sich damit unwohl fühlt, muß drüber geredet und eine für beide akzeptable Lösung gefunden werden.

      Thunderbolt_II schrieb:

      ich kann mich diversen Vorredner nur anschließen.

      Wenn der Fetisch im Vordergrund steht und der Partner dahinter völlig beliebig austauschbar ist und dieser damit nicht leben kann , dann ist heftigst Gesprächsbedarf da.

      Wobei ich mir dann die Frage stelle ob es ein echter Fetisch ist.

      mich erregt es extremst gefesselt zu sein habe aber dennoch keinen Fesselfetisch.
      So gibt es einiege Dinge die ich als erregend empfinde ohne sie als Fetisch zu bezeichnen.

      Denn wenn diese Dinge nicht vorhanden sind kann ich trotzdem Lust und Erregung empfinden.

      Und wenn ich in dem lustige Fetische Thread lese frage ich mich wie man die Liebe zu Hunden als Fetisch bezeichnen kann.

      Ich habe nen Schuhtick aber mir geht nichts ab wenn ich sie kaufe, in die Hand nehme oder trage.

      Wäre jetzt wirklich mal interessant wer wirklich nen Fetisch hat, ohne den dann halt nichts läuft, ist ja dann so eine Art outing.
      @ bastet

      auch dabei gilt, was dem einen sein Fetisch ist dem anderen sein Spielzeug.

      Ich denke ob etwas einen Fetisch für jemanden darstellt, hängt vom jeweiligen Menschen ab. Ebenso wie intensiv er diesem Fetisch nachhängt.
      Ich glaube, das liegt einfach daran, dass Menschen unterschiedliche Sachen mit dem Wort Fetisch verbinden.

      Für mich ist Fetisch ein Objekt, was mich bei Kontakt/Anblick/etc. erregen würde, unabhängig davon, wer das jetzt trägt/anhat/wie auch immer. Da können Menschen auch ziemlich drunter leiden, weil das auch in unpassenden Situationen vorkommen kann und eventuell auch mit Menschen, die man überhaupt nicht mit seiner Sexualität in einer Verbindung haben möchte.
      Alles andere sind für mich Vorlieben, die unterschiedlich starke Intensitäten haben.

      Viele bezeichnen als Fetisch allerdings etwas, was ihnen besonders gut gefällt und auf was sie nicht verzichten wollen.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Wobei ich mir dann die Frage stelle ob es ein echter Fetisch ist.

      mich erregt es extremst gefesselt zu sein habe aber dennoch keinen Fesselfetisch.
      So gibt es einiege Dinge die ich als erregend empfinde ohne sie als Fetisch zu bezeichnen.

      Denn wenn diese Dinge nicht vorhanden sind kann ich trotzdem Lust und Erregung empfinden.

      Und wenn ich in dem lustige Fetische Thread lese frage ich mich wie man die Liebe zu Hunden als Fetisch bezeichnen kann.


      Ich habe nen Schuhtick aber mir geht nichts ab wenn ich sie kaufe, in die Hand nehme oder trage.

      Wäre jetzt wirklich mal interessant wer wirklich nen Fetisch hat, ohne den dann halt nichts läuft, ist ja dann so eine Art outing.[/quote]

      Naja also Fetisch bedeutet ja nicht zwangsläufig gleich, dass man ohne das objekt keine erregung oder befriedigung erreichen kann. Die auslegungen des begriffs im therapheutischen und umgangssprachlichen Bereich scheinen da ziemlich abzuweichen. Ist manchmal sicherlich so, dass ohne diesen einen Fetisch dann garnichts läuft, aber ich glaube es dürfen sich auch leute als fetischsten bezeichnen, die nicht nur dann geil werden, wenn er im spiel ist. Bei den meisten (so auch bei mir) wird es warscheinlich so sein, dass schon auch ohne was geht, es aber durchaus schwieriger und vll auch uninteressanter wird, womit wir dann laut therapheutischer definition schon im "behandlungsbedürftigen" bereich wären ^^

      Aber du hast recht, es wäre wirklich interessant zu wissen, wer sagen würde, dass ohne fetisch nichts läuft.
      So uninteressant ich die Frage finde, WER nun einen wirklichen Fetisch hat (da gibts ja nun eine riesenbandbreite von Material-, Objekt- bis Körperteilfetischen), so spannend empfinde ich die ursprüngliche Frage der TE ;)

      Ich selbst zähle mich zu den Material- und Körperteilfetischisten und kann die Frage und das Empfinden durchaus nachvollziehen. Sich als Mensch oder Partner auf etwas reduziert zu fühlen, ist bestimmt nicht angenehm.
      Ich habe bisher noch keinen Fetischisten kennengelernt, dem der Partner nicht auch in irgendeiner Weise wichtig gewesen wäre - denn schliesslich geht es ja auch um das Ausleben einer sehr intensiven Erfahrung miteinander. Auch für den Fetischisten gehört Vertrauen und Mut, sich überhaupt dazu zu äußern, dazu, um sich ausleben zu können. Eine Austauschbarkeit könnte sich ja auch einfach daran festmachen, dass ein Partner den Fetisch nicht akzeptiert oder nicht Teil davon sein möchte.

      Dass den Fetischisten vllt z.B. nakte Körper nicht zwingend kickt, zeugt einfach nur von einer 'anderen' Form der Sexualität und sagt nichts über die Qualität desjenigen (also des Partners)als Mensch aus. Lediglich der sexuelle Fokus liegt auf anderen Dingen und Merkmalen.
      Vielleicht ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, was sonst noch verbindet und ob das für die Beziehung genügt. Und natürlich nicht vergessen: es kann auch sehr spannend sein, sich mit dem Fetisch zu beschäftigen, vllt weiterzuentwickeln, mitzuerleben und einfach experimentierfreudig mit einem Fetisch zu sein - also ihn einfach zu erleben - auch für einen nicht-Fetischisten eröffnet es Möglichkeiten für ein schönes Miteinander.

      justmy2cents
      lg,
      ufb

      Drachenbraut schrieb:

      Trotzdem stellt sich mir die Frage, wie man als Partner damit umgehen kann, dass man als nackte Frau pur einfach nicht als "geil" wahrgenommen wird, sondern eben zum Beispiel Ketten im Vordergrund stehen, die als geil empfunden werden.


      Nehmt ihr das einfach als tolles Hilfsmittel an und ignoriert, dass der Partner eben primär das Fetischobjekt geil findet?
      Mein Partner hat zwar auch einen Fetisch, aber wenn wir damit zu tun habe bin ich damit gleich auf. Ich war auch am Anfang eifersüchtig und dachte ich reiche ihm nicht und er begehrt mich nur, wenn sein Fetisch einbezogen wird. Ich habe aber das Glück, dass er auch ohne seinen Fetisch, also nur durch mich erregbar ist und es sozusagen ein Zusatz für ihn ist, sagt er immer.
      Ich teile seinen Fetisch nicht, komme aber damit zurecht. Im Hinblick auf unsere neu entdeckte D/S Leidenschaft können wir das ganze glaube ich ganz gut zusammenbringen. Ich mag es seine Befehle zu folgen. Da kann er ja auch Befehlen, dass ich etwas mit dem Objekt tun muss. Passt doch gut soweit.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)