Gibt es überhaupt "richtige" Sadisten?

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      @Dr. Gaius Baltar du sagst ja im Grunde, dass es dir egal ist, ob jemand Lust oder überhaupt irgendein Wohlbefinden dabei spürt.

      Ist dir also völlig egal, wie dein Gegenüber das erlebte empfindet? Wenn du wüsstest, du kommst straffrei davon, würdest du deinen authentischen Sadismus auch ausleben, wenn dein Gegenüber wirklich leidet ohne einen positiven Effekt davon zu haben?

      Und ist der Schwenk auf "authentischer Sadist" nicht einfach nur ein Versuch der Augenwischerei Realsadismus (der für mich persönlich, wenn er ausgeführt wird in den strafbaren Bereich abrutscht) etwas "netter" darzustellen? Denn das Wort authentisch ist ja sehr positiv belegt, was für mich das Wort Realsadismus nicht ist.
      Sadist?? Realsadist??
      Ein Sadist ist laut Definition jemand, der Spaß daran hat, jemandem Schmerz zuzufügen...
      Es stellt sich daher für meine Begriffe nicht die Frage nach dem Unterschied einer Bezeichnung ("Sadist") sondern eher ein Unterschied im Motiv....
      Eine sexuelle Motivation ist aber nicht weniger eine reelle Motivation... Oder doch?
      Ich empfinde Lust beim "Schmerz zu fügen"...für mich ist es reizvoll, jemanden an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu bringen... Allerdings nur sexuell motiviert....dennoch deutlich ein realer Sadist....

      In diesem Sinne
      Lieben Gruß ;)
      "​In Dir muss brennen,was Du in anderen entzünden willst!" (Augustinus)
      :keller:
      okay mein Fehler, ich hatte es irgendwo mal aufgeschnappt: Realsadist: Sadist der einfach nur Spaß hat und der eben keine Rücksicht nimmt. Sadist: nur sadist im BDSM-Bezug.

      Aber so gesehen hat Dr. Gaius gar nicht mal so unrecht. :gruebel:

      Ich sag es mal so: So lange derjenige seine Grenzen kennt, und sich unter Kontrolle hat und auch bei schmerzfreien sexuellen Handlungen einen Hoch bekommt, würde ich mir da keine Sorgen machen.

      Zumindest ist das meine Meinung.

      LG, May

      Dana schrieb:

      @Dr. Gaius Baltar du sagst ja im Grunde, dass es dir egal ist, ob jemand Lust oder überhaupt irgendein Wohlbefinden dabei spürt.


      Nein, liebe @Dana, das steht da so nicht. Aber Die Lust des Maso ist nicht meine Motivation als Sadist. Sie ist die Motivation des Maso, sich auf mich einzulassen. Egal ist es mir insofern nicht, dass ich es nicht tun würde, wenn ich nicht wüßte, dass der andere Part sich aus dieser, sondern irgendeiner anderen Motivation heraus darauf einlässt. Ich würde keine Partnerin wollen, die das nuraus Liebe zu mir erträgt aber sonst nicht wollen würde, aaaaaber:

      Dana schrieb:

      Ist dir also völlig egal, wie dein Gegenüber das erlebte empfindet? Wenn du wüsstest, du kommst straffrei davon, würdest du deinen authentischen Sadismus auch ausleben, wenn dein Gegenüber wirklich leidet ohne einen positiven Effekt davon zu haben?


      Du sprichst hier einen interessanten Punkt an. Ich bin 1978 in Deutschland in einem gebildeten Bürgerlichen Millieu gestartet. Was, wenn ich in einer Gesellschafft gelandet nd aufgewachsen wäre, in der es legal wäre, sich ggf. Sklaven zu halten und diese ggf. zum eigenen Vergnügen zu misshandeln? Vieleicht sogar gesellschaftlich anerkannt?

      Ja ganz sicher würde ich dann meinen Sadismus anders ausleben. Höchstwahrscheinlich auf eine Art die mich heute wohl selber anwiedern würde. Alles andere zu denken wäre sicher naiv. Denk mal Rückschauend an ds NS-Regime. Die meisten hier wären wohl sicherlich mitmarschiert, auch wenn sie es natürlich ungern einsehen. Und Du - ich erinnere an Deinen Umgang mit "Arschlochpatienten", den Du hier mal geschildert hast - wärst vieleicht ein guter kleiner Mengele geworden? Es gilt zu unterscheiden, zwischen den Trieben als solche und den ethisch-moralischen Überzeugungen, die hier die Grenze des handelns beim Ausleben dieser Triebe setzen.

      Dana schrieb:

      Und ist der Schwenk auf "authentischer Sadist" nicht einfach nur ein Versuch der Augenwischerei Realsadismus (der für mich persönlich, wenn er ausgeführt wird in den strafbaren Bereich abrutscht) etwas "netter" darzustellen? Denn das Wort authentisch ist ja sehr positiv belegt, was für mich das Wort Realsadismus nicht ist.


      Ach @Dana, wenn Du mich besser kennen würdest, wüsstest Du, das ich der letzte bin der Dinge gerne beschönigt, insbesondere seinen Sadismus nicht. Ich finde die von mir gewählten Begrifflichkeiten einfach passender.
      @Dr. Gaius Baltar, das war keineswegs als Angriff gemeint. Es hat mich einfach interessiert.
      Gerade, weil ich auch die Gedanken und Fragen im Kopf habe, was unsereiner alles machen würde, wenn es legal wäre.
      Ich eingeschlossen. Ich glaube, man würde sich manchmal vor sich selbst erschrecken, wenn man alle Gedanken, die man hat, vielleicht auch die Sehnsüchte, frei laufen lassen könnte ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
      Dr. Gaius Baltar Spricht mir aus der Seele wie man so schön sagt ich hätte es selbst nicht besser formulieren können

      Entweder man ist ein Sadist oder man spielt ein "Rollen"spiel ....

      Wie weit man sich als Sadist Strafbar macht hängt vom jeweiligen Sadisten ab...
      aber rein rechtlich lebt man mit einem bein im Knast...

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Authentischer Sadismus ist fies. Böse. Dunkel. Ihn auszuleben ist den Blick in die finstersten Winkel der eigenen Seele zu richten. Und dem, was man dort sieht standzuhalten. Das Böse in sich selbst zu akzeptieren, anzunehmen, aber auch unter Kontrolle zu halten. Der letzte Punkt ist der einzige, der mich vom - hier so genannten - Realsadisten unterscheidet.
      :blumen: Danke Gaius, für diese deutliche Worte.

      Oft hörte und las ich, dass der (sexuelle) Sadist seinen Lustgewinn durch die Lust des anderen beim Schmerzen empfangen (Lustschmerz) erfährt. - Doch ist das nicht beschönigende Augenwischerei? Denn warum muss dann bitte derjenige, der sich am Lust(!)-Schmerz des anderen ergötzt, einen marginalen Schritt über die Schmerzgrenze des Empfangenden hinausgehen? Wozu dieses schmerzhafte und lustarme Unterfangen (also der Schritt über die Schmerzgrenze), wenn doch beide aus der Lust des Empfangenden am Schmerz ihre Lust ziehen?

      Es gehört meiner Meinung nach einiges dazu, sich diese 'dunklen' Seite der eigenen Seele anzusehen, diese anzunehmen, sich weiterhin als guten Menschen betrachten zu können. Dieser Selbstreflektions- und -annahme-Prozess dürfte eine große Herausforderung für jeden "authentischen" Sadisten sein. Ich empfinde Hochachtung vor solch einem Selbst-Bewusstsein - und einem kontrollierten, verantwortungsvollen, sicheren Umgang mit sadistischen Bedürfnissen.

      Die Differenzierung Realsadist versus Sexualsadist halte ich für nicht zielführend. Ich unterscheide, ob der Sadismus einvernehmlich sowie kontrolliert (i. S. v. sicher/verantwortungsvoll) ausgelebt und dabei seitens des Sadisten hohen Wert aufs (globale, mittel- bis langfristige) Wohlergehen des Empfangenden gelegt wird (dass der Passive während Sessions Phasen mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem "Discomfort" durchlebt, steht m. E. dazu nicht im Widerspruch). Der selbst-bewusst "authentische" (Real)Sadist ist sich seiner Neigung bewusst und sucht sich den passenden Partner zum Ausleben des auslebbaren Teils derselben. Er achtet darauf, dass er mit seinem Sadismus anderen nicht (nachhaltig) schadet. <-- Das ist meiner Meinung nach DER relevante Unterschied zum "schädlichen" (Real)Sadismus.


      P.S.: Aus Gründen der Verständlichkeit gendere ich in diesem post nicht herum. Ich bitte darum, sich eigenständig die unterschiedlichen Geschlechtsbezeichnungen hinzuzudenken. ;)
      Ich Poste mal Etwas aus Wikipedia [url]https://de.wikipedia.org/wiki/Sadismus[/url]
      Medizinische Einordnung[Bearbeiten]Sadistische Praktiken werden inzwischen nicht mehr generell als Störung der Sexualpräferenz angesehen. Der ICD-10 F65.5. nimmt diese Einteilung noch vor, ist jedoch im Hinblick auf die Diagnose Sadismus nicht besonders ausführlich. So gilt Sadomasochismusnach ICD-10 als „Störung der Sexualpräferenz“ (Schlüssel F65.5), die dort wie folgt beschrieben wird: Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.[1] Die American Psychiatric Association (APA) (Amerikanische Psychiatrische Vereinigung) hat mit dem Erscheinen des DSM IV im Jahr 1994 weiterreichende Diagnosekriterien veröffentlicht, nach denen BDSM eindeutig nicht mehr als Störung der Sexualpräferenz angesehen wird.

      Die Diagnose Sadismus oder Masochismus darf demnach hinsichtlich der sexuell motivierten Ausprägung dieser Störungen nur noch gestellt werden, wenn der Betroffene anders als durch die Ausübung sadistischer oder masochistischer Praktiken keine sexuelle Befriedigung erlangen kann, oder seine eigene sadistisch oder masochistisch geprägte Sexualpräferenz selbst ablehnt und sich in seinen Lebensumständen eingeschränkt fühlt oder anderweitig darunter leidet. Einvernehmlich gelebte oder auch heimliche sexuelle Vorlieben für sadistische Praktiken im Sinne des BDSM erfüllen in aller Regel die Kriterien für die Diagnosestellung des Sadismus im heutigen medizinischen Sinne nicht und sind eine soziologisch andersartige, aber nicht seltene Ausprägung der individuellen Sexualität. Die Übergänge zwischen individuell ausgeprägter Sexualität und Störung der Sexualpräferenz können jedoch nicht in allen Fällen sicher definiert werden.

      Ausprägungen des Sadismus[Bearbeiten]Im medizinischen Sinn kann man im Wesentlichen zwischen zwei Ausprägungen des Sadismus unterscheiden.

      Nicht vorwiegend sexuell motivierter Sadismus[Bearbeiten]Erich Fromm analysierte diese Form des Sadismus in seinem Werk Anatomie der menschlichen Destruktivität und porträtierte dort Heinrich Himmler als klinischen Fall des anal-hortenden Sadismus (zur Analyse von Sadismus/Masochismus bei Fromm siehe auch sein Werk Die Furcht vor der Freiheit). Erich Fromm beschreibt in seinem Werk Die Kunst des Liebens den Sadismus auch als das Verlangen des Menschen, sich selbst und seine Mitmenschen zu kennen. Dieses könne auf der einen Seite durch Liebe, auf der anderen Seite durch Grausamkeit und Zerstörungslust geschehen. Ein Beispiel hierfür sei bei Kleinkindern das Zerbrechen von Gegenständen, um diese dadurch kennenzulernen.

      Sexuell motivierter Sadismus[Bearbeiten]Das Ausüben von Macht oder Gewalt über andere Menschen oder auch Tiere ist für die betroffenen Patienten eine Quelle sexueller Erregung. Sadistische Handlungen stellen dabei oft das Vorspiel für den Geschlechtsverkehr dar oder der Geschlechtsverkehr selbst wird in einer Weise praktiziert, die den Partner herabwürdigt, demütigt oder ihm Schmerzen bereitet. Eine Sonderform des sexuell motivierten Sadismus ist der Kompensatorische Sadismus, bei dem die sadistische Handlung die sexuelle Befriedigung vollständig ersetzt.

      Sexuell motivierter Sadismus und kompensatorischer Sadismus können zu schweren (Sexual-)Straftaten führen, in besonders schweren Fällen bis hin zu Tötungshandlungen. Diese treten im Rahmen der sehr seltenen schweren progredienten Paraphilien auf, bei denen sadistische Fantasien und Wünsche das Verhalten bestimmen. Extremfälle können sich über Jahrzehnte entwickeln, zum Serienmord führen und auch Kinder zum Opfer machen.

      Diese Extremfälle haben das Bild des Sexualstraftäters und des psychisch gestörten Rechtsbrechers in der Öffentlichkeit unter dem Druck der Medien stark geprägt und 1998 zu einer Strafrechtsreform geführt, in deren Folge Entlassungen aus Haft und Maßregelvollzug erschwert wurden.

      Der Unterschied zwischen Real- und BDSM-Sadist dürfte sein, dass letzterer sich zu beherrschen weiß, aus welchen Gründen auch immer.
      Für mich gehört das ganz klar dazu. Würde ich mich einfach gehen lassen, hätte ich nichts davon außer einer gewaltigen Portion Selbstverachtung. Das betrifft das Schmerz zufügen ebenso wie Angst ... tatsächlich liebe ich viel mehr das Spiel mit der Ungewissheit. Aber das bedeutet nicht, dass ich mich an Angst oder dem Leid anderer prinzipiell weide. Allein der Gedanke ist ekelhaft.
      Ich verstehe nicht, warum die BDSM-Szene sich so schwer mit dem reinen, unmoralischen Sadismus im Sinne des Namensgebers tut.
      Es ist doch ein Witz, dass dieser Mommy-Porn die moralisierende BDSM-Szene rechts überholt - und keine Hausfrau regt sich darüber auf, dass Mr. Grey mit seiner Ana keineswegs SSC-konform verfährt.

      Warum ist es so schwer, zwischen Neigung und gelebter Sexualität zu unterscheiden?
      Für mich lebt SM aus der Spannung zwischen der grausamen, grenzenlosen Neigung und dem, was ich ausleben kann. Beides hat seinen Wert. Und seinen Platz. Das eine bleibt eben mehr oder weniger im Kopf, der wie man weiß, das größte Sexualorgan ist.
      Doch SMler die nicht mit dem Feuer spielen wollen, die verstehe ich schlicht nicht.
      Richtige Sadisten.....

      Natürlich gibt es richtige Sadisten... die allerdings nichts mit BDSM zutun haben. Richtige Sadisten sind krankhaft. Sie quälen Menschen und Tiere weil Sie es befriedigt... nur das reicht ihnen dann nicht! Sie gehen bis zum Tod... und lieben es wenn jemand blut überströmt auf dem Boden liegt und lassen den verletzten vor sich verrecken....Sorry das Wort. Aber so ist es halt.
      @TRISKELE83 das was du meinst, sind Menschen, die sich selbst nicht unter Kontrolle haben. Man kann Sadist sein, aber seine Grenzen kennen und sich unter Kontrolle haben. Erinnert mich sehr an criminal Minds, wo es im Sadistische Serienkiller geht ;)

      So gesehen habe ich auch ziemlich "kranke" Fantasien - ja und? Ich bin mir aber bewußt, dass ich diese nicht ausleben kann und werde. Das ist nicht schlimm. Deshalb bin ich jedoch nicht Krank und der Abschaum der Gesellschaft.
      Interessantes Thema mit vielen Aspekten und Ansichten die mich sehr zum Nachdenken gebracht haben und sich für mich die Frage gestellt hat was bin eigentlich "ICH".

      Ich bin in erster Linie mal ein Mensch und in dieser Eigenschaft ein Mann, ich atme, ich arbeite also lebe ich auch.

      Ich bin ein guter Freund einiger weniger Leute die sich auf mich verlassen können wenn Not am Mann ist.

      Ich bin Ehemann meiner Frau, der sie liebt und beschützt und ehrt und der ein normales und erfülltes Sexualleben führt und das alles auch nach 22 Jahren der Zusammengehörigkeit.

      Und nun zu der Frage ob ich Sadist bin:

      Ich denke ja, ich bin sehr früh mit dieser Seite meiner sexuellen Gedanken und Neigung in Berührung gekommen und habe das Ausleben für eine kurze Zeit geniesen dürfen um es danach für ganz viele Jahre in meinem inneren schlummern zu lassen und zu warten bis daß diese Seite wieder nach außen treten durfte.

      Nun darf diese Eigenschaft sich wieder aktiv ausleben und leben und ich genieße es ganz einfach mit meinem Schatz zusammen, Sie als Masochistin die den Schmerz empfängt (und ja es sind Schmerzen, ich habe es versucht) aber in der Lage ist aus dem Schmerz auch ihre Lust zu ziehen und zu steigern...

      ...und ich als Sadist der seine Lust darin erfüllt, zum ersten, seinem Schatz diesen Höhenflug der Lust zu bescheren und zum zweiten meine Lust der Machtausübung, in Verbindung von dem Schlag, dem Hieb oder auch dem Anlegen von Klemmen oder sonstigem, zu befriedigen.

      Oh ja ich liebe und lebe meine sadistische Neigung so wie mein Schatz ihre Masochistische Neigung liebt lebt und genießt, aber alles was wir tun, tun wir im Einvernehmen zueinander, ich könnte mir jetzt nicht vorstellen jemandem oder etwas ein Leid, in Form von Schmerz oder schlimmerem zuzufügen und daraus eine Lust oder Erregung für mich zu gewinnen aber dennoch würde ich sagen, ich bin nicht nur, aber auch ein Sadist.

      Wie im übrigen meiner Meinung nach sehr viele Menschen (egal ob Frau oder Mann) nur mit dem Unterschied daß ich meine Neigung in geordneten Bahnen führe und keinen Schaden anrichte, was ich nicht von allen sagen würde.
      Von allen sexuellen Perversionen ist die Keuschheit vermutlich die Perverseste.
      Remy de Gourmont (1858 -1915)

      "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen".
      (Oscar Wilde)

      TRISKELE83 schrieb:

      Richtige Sadisten.....

      Natürlich gibt es richtige Sadisten... die allerdings nichts mit BDSM zutun haben. Richtige Sadisten sind krankhaft. Sie quälen Menschen und Tiere weil Sie es befriedigt... nur das reicht ihnen dann nicht! Sie gehen bis zum Tod... und lieben es wenn jemand blut überströmt auf dem Boden liegt und lassen den verletzten vor sich verrecken....Sorry das Wort. Aber so ist es halt.


      Heute ergab sich im Chat die Frage... "D/s-ler? Weshalb nicht SM-ler"? Und weil ich - für mich ganz persönlich und nur für mich (!) genau dieses Bild von "Sadismus" im Kopf habe (wie von Triskele83 dargestellt) verstehe ich mich - wiederum ganz persönlich - als D/s-ler, dominant aber nicht als Sadist. DIESER Sadist. In dem vollen Bewusstsein, dass die ganz breite Masse der SM-ler sich von "dieser" Art ebenfalls distanziert - und dennoch weit weniger ein Problem damit hat, sich als Sadist (im SSC-Kontext) zu bezeichnen als ich - was deren gutes Recht ist!

      Dennoch habe ich mit der Antwort - und der nachgeschobenen Erläuterung - die Stimmung im Chat erheblich gekippt... und das bedauere ich, denn das war keineswegs meine Absicht. So wenig wie ich mit der Darstellung meiner Befindlichkeiten einen anderen angreifen oder "werten" wollte. Nur: Wenn ich gefragt werde, sage ich auch meine Meinung.
      Mitgenommen habe ich aber den Hinweis, dass solch eine Diskussion besser in den Thread gehört, weil man da Gedanken ausformulieren kann...
      Da das Leben eine Lernkurve darstellt, werde ich das beherzigen - und künftig meinen Senf hier beisteuern :)
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      Das Wort "Sadist" /"Sadismus" lässt glaub ich bei vielen die Alarmglocke läuten einfach weil es wie vieles andere mit medial zum teil erheblich negativen Dingen besetzt wird und wurde. Das zeigt das Beispiel von Triskele83 ganz gut. Man sollte mMn. auch auf einem BDSM Board differenzieren. Hier geht es nun einmal nicht um den Menschen der sich nicht unter Kontrolle hat, hier geht es um einvernehmliches zwischen zwei Menschen die sich (so fern es passt) in ihrer Neigung ergänzen.
      Dieses kleine Wort einvernehmlich macht verdammt viel aus in meinen Augen. Ich kann das selbe negativ Spielchen wie mit der Betitelung Sadist auch mit der Bezeichnung "Dom" veranstalten und wenn ich mir ein kleines bisschen Mühe geben würde könnte ich den Dom noch viel schlechter und gefährlicher hinstellen als einen Sadisten. Es ist, wie man so schön sagt alles eine Frage der Taktik wie verkauft man was und welche Worte werden wie und wo gesetzt um maximale Wirkung zu erzeugen.

      Eines der Grundpfeiler des BDSM ist die Einvernehmlichkeit in der Sache von beiden Parteien. Somit stellt sich zumindest mir das gezeigte Szenario von oben nicht. Ich muss hier nicht in gutes oder schlechtes BDSM werten oder in guten und bösen Sadisten werten.
      Jeder hat nun mal seine Ecke.
      Das was ich sehe sind unterschiedliche Bedürfnisse SM ist für mich und in meinen Augen etwas sehr dynamisches das viel mit Körper und ja eben auch schmerzen und (er)leiden zu tun hat, D/s ist für mich eher eine mentale Sache, so ein Kopf Ding in dem es um die innere Einstellung zu der Sache die man machen will geht.
      Und so wie ich meine Ansichten habe, hat jeder seine ganz eigenen. Nur eines das sollte man nie vergessen das was man macht, nun das macht man meist freiwillig.

      Ich glaube jeder sieht alles ein stück weit anders und das ist auch okay. Ist es am ende nicht egal wer, was praktiziert?
      Also mir ist es egal, solange man es mir nicht mit Absicht vor die Füße schmeißt. Denn tut man das, nun meine Schuhe haben verdammt dicke Sohlen.

      Schallgewitter
      Für mich ist ein Sadist jemand, der Freude daran hat, jemanden zu schlagen und ihm Schmerzen zuzufügen.
      Ein Dom ist einfach nur dominant und übernimmt die führende Rolle, muss aber am Schlagen keinen Spaß haben.
      Mir ist ein "echter" Sadist lieber, der genauso viel Spaß und Lust dabei empfindet und es nicht nur mir zuliebe tut. Für mich ist das nichts Negatives, so lange alles einvernehmlich passiert. Sadistisch zu sein muss ja auch nicht bedeuten, dass man sich nicht im Griff hat und brutal drauflos prügelt.
      Ich denke, für einen Sadisten ist Klarheit absolut notwendig. Und er muss sich entscheiden.
      Vor allem ist ein dauerndes Urteilsvermögen unglaublich wichtig. Um meinen Sadismus zu befriedigen, muss ich beispielsweise die situativen Grenzen meiner Partnerin deutlich überschreiten. Da sie devot ist, verzeiht sie mir. Das könnte in etwa das größte Glück meines Lebens darstellen.
      Prinzipiell ist diese Neigung jedoch unendlich zermürbend, der innere Kettenhund kann nur sehr kontrolliert von der Leine gelassen werden. Er will mehr als ich ihm geben darf. Und ich denke, es gehört auch zum Sadismus, dass es sich einfach RICHTIG anfühlt, anderen Menschen große Schmerzen zuzufügen. Die Kontrolle findet ausschließlich über das rationale Denken statt. Würde man mir einreden, dass meine Opfer wertlos und Untermenschen wären ...
      Ihr versteht, worauf ich hinaus will. Ein Stück weit ist das auch entwürdigend. Wie ein sabbernder Hund, dem man ein Stück rohes Fleisch vor die Schnauze hält.

      Und deshalb dränge ich meinen Sadismus mehr und mehr aus dem realen Leben und beschränke mich auf die dominante Rolle. Dem Sadismus gebe ich eigentlich nur noch in meinen Büchern Raum. Für mich mittlerweile eine akzeptable Lösung.